Hallo zusammen,
bin zufällig auf dieses Forum gestoßen, als ich wegen meines (neu angekommenen) Hundes nach einer Taschenlampe gesucht habe. Hätte offen gesagt nicht gedacht, dass "Taschenlampen" ganze Foren füllen können, man lernt wirklich nie aus ;-)
Mit der LED-Technik haben Taschenlampen für mich nochmal einen ganz neuen Reiz bekommen, mit den neuen effizienten Akkus gibt es wirklich unglaubliche Leistungen auf kleinem Raum. Als Jugendlicher hatte ich ein, oder zwei dicke Maglites aus dem Ami-Shop PX, vor 10 Jahren habe ich für einen Auslandsaufenthalt noch eine sehr kompakte Fenix LD10 gekauft, die soweit gut passt und
auch dieses Jahr mit dem Motorrad in Norwegen dabei war.
Weshalb ich hier schreibe:
danke für die unverhofft tollen und "werbefreien" Infos zur Acebeam L30, die ich nach dem Lesen hier im Forum mit großer Vorfreude im Onlineshop "Outdoormesser" - oder so - problemlos erwerben konnte. Ohne Versandkosten, Rabatt 3% Skonto, in Summe117.- EUR etwa.
Gerne gebe ich hier meine Eindrücke zu meiner Acebeam L30 nach etwa 5 Tagen wieder:
Packung und Zubehör
- Premiumqualität, Anleitung durch den Onlineshop übersetzt. Anleitung: ist soweit ganz gut, wenn man die mal gelesen hat. Umbedingt nötig ist es nicht.
- Das Holster ist wie "oben" geschrieben etwas dünner als erwartet, jedoch nicht extrem billig. Etwas dickeres Nylon wäre schöner.
- Die Lampe wird ja mit Akku Typ 20700 geliefert, der ist bereits montiert. Man muss lediglich die hintere Kappe losschrauben, um die isolierende Folie am Akkupol zu entfernen. Eine weitere Folie mit Hinweis dazu auf der Außenseite wäre eine gute Ergänzung für Einsteiger (wie mich).
- Ladekabel ist dabei, Micro-USB ist als Ladebuchse sehr weit verbreitet. Super! Die Gummitülle als Verschluss ist eng genug, über die langen Jahre der Nutzdauer bin ich jedoch nicht sicher, wie dicht sie wirklich abschließt.
- Die "Klammer" um die Lampe brauche ich nicht, für Outdoor-Zwecke sicher OK.
- Die Lampe rollt nicht weg, durch die ausgeprägten Ecken, wirkt insgesamt alles sehr solide.
- Das Band für Handgelenk (Lanyard?) ist sehr hochwertig und gut "im Maß" für normale Hände.
Verarbeitung
- Gewinde und Beschichtung hochwertig, vermutlich kann man hier noch ein wenig draufpacken (vergleich zu Fenix, Maglite), würde hier 90% geben.
- Rückseite Schalter: Druckpunkt hinten ist angemessen fest und gut definiert zum "Schalten", der leichte Druck zum "Morsen" ist ebenfalls gut und definiert.
- Seitenschalter: Hier ist mit dünnem Handschuh und beim Drehen der Lampe der Schalter nicht erhaben genug. Man braucht ein wenig zu lang, um den Schalter zu ertasten. Der Druckpunkt hier ist etwas leicht, der Schaltweg ein wenig kurz. Im Holster erspürt man schnell, das je nach Position die Lampe im Rücksack unbemerkt "angehen" kann. Dies ist ärgerlich. Daher die "Sperre" verwenden (funktioniert bei mir nicht intuitiv: 3 Sek Dauerdrücken?) und etwas sensibel sein beim Einpacken der Lampe in Taschen. Das Schalten selbst ist angenehm vom Druckpunkt und wirkt keinesfalls "billig".
Bedienung
- Schalter hinten braucht man im Alltag eigentlich nicht unbedingt, im Notfall ist das Morsen (halb gedrückt) und das schnelle Turbolicht (startet direkt voll) beim Klick sinnvoll. Gut und auch ein wenig schwer zu drücken. Passt.
- Seitentaster: 2-Klick Turbo, 3-Klick Strobe. 1-Klick lang, dunkles "Kerzenlicht". Normalklick: Angeschaltet (letzte Position). Dann bei langem Drücken Durchschalten: halbdunkel - mittel - hell ohne Turbo (2000 Lumen). Sehr angenehm beim "Gassigehen", da man aus Interesse immer mal "hochschaltet" und wieder runtergeht.
- Turbo: Vom Turbo mit langem Druck auf den Seitentaster kommt man erst in die halbdunkle Stufe, dann mittel, dann hell ohne Turbo. Passt in der Praxis. Zeitweilig überlege ich, ob schrittweises dunkler werden (Stufen andersrum: hell - mittel - dunkel) angenehmer fürs Auge wäre.
Vermutlich ist es so sehr brauchbar wie es momentan ist - und der "beste" Weg.
- SOS habe ich vermisst. Gerade als Motorradfahrer und Camper wünsche ich mir sowas. Die Fenix LD10 hat das.
- Das Strobe ist nicht mit wechselnden Frequenzen (soweit ich mit erinnere). Die Abwehr sollte damit noch effektiver sein. Durch den gut machbaren Doppelklick des Seitentasters bin ich "gefühlt" schnell genug in diesem Verteidigungsmodus. Gut gelöst.
Licht (Lampe Typ 5000K, Standard Akku aus der Packung, Typ 20700)
- Lichtkegel ist gut hell, insgesamt schöne Ausleuchtung
- Lichtfarbe mit 5000K ist angenehm, Wiese und Blätter haben noch Farbe und hinreichend Kontrast
- Der ganz innere Bereich (vielleicht 20%) ist sehr hell, auf kurze Distanzen wünscht man sich etwas mehr "Gleichmäßigkeit". Jedoch: Beim Gassigehen kann man den Hund - wenn nötig - in dunkler Stufe mit dem
Rand des Lichtkegels beleuchten, um so möglichst wenig zu blenden.
- Turbo: auf lange Distanzen - übers Feld, Bäume dahinter: hier sieht man nochmal etwas "Bonuslicht" - ein schöner Gag. 2000 Lumen allerdings wäre ausreichend und technisch harmonischer. Der Turbo appeliert klar an den Spieltrieb - auch an meinen
- Turbo zum Zweiten - im Winter nach einer halben Minute wird die Lampe mit etwa 30-40 Grad schön warm, aber nicht unangenehm. Guter Nebeneffekt im kalten Winter, den man auch mal bewusst einsetzen kann. Taschenofen!
Ausdauer
- Bei mir: Wenn man abends mit dem Hund "ausführlich" geht und die Umgebung auch mal richtig "ausleuchtet" ist bei kaltem Winterwetter
nach einmal Gassigehen (eine gute Stunde plus X) Zeit fürs Nachladen. Stark abhängig freilich von der eingestellten Leistung / ggf. Außentemperatur.
- Wenn man den zweiten Tag dann ohne Nachladen Gassigeht, blinkt ggf. die Reserve (3x kurz?) auf dem Rückweg. Charmant an der Reserve: auf der halbdunkel-Stufe (Ausdauer hier: grob 12 Std.) kommt man noch gut heim. Wann die Reserve "kommt" kann ich nicht fundiert sagen. Gefühlt bei Restladung 5-15%.
- Aufladen über Micro-USB, etwa am Handy-Lader oder Rechner. Unproblematisch, hier muss ich noch meinen "Laderhytmus" entwickeln, ebenso wie beim Handy, dass ja täglich geladen wird und morgends immer gleich mit in die Tasche wandert ;-)
- Ladezeit nicht geprüft, lade die Lampe über Nacht. Wenn der Normakku (1x Stück 20700, alternativ die im Fred genannten Akku-Optionen) nach 2-3 Jahren hinüber ist, kann man wohl recht günstig Ersatz beschaffen. Auch deshalb, da imho Tesla diesen neuen Akkutyp in großer Zahl fertigen lässt.
- Die Lampe erscheint "nachhaltig" und solide. Hoffe, sie in 5-10 Jahren noch einsetzen zu können.
Fazit:
- Zugegeben, ich habe doch etwas "Feuer" gefangen, gerade auch, weil mit Winter, Natur und Hund die TaschenLampe ein ganz wichtiges Erlebnis-Element ist. Insbesondere dann, wenn man nicht in der Stadt wohnt.
- Spaziergänge werden packender, etwa wenn man eine dicke Eule vorbeifliegen sieht, oder die Hasen hinten im Feld vorbeiflie... hoppeln.
- Diese Lampe hat für mich keine echten Schwächen aber viel Charme. Der Preis wird sicher noch etwas sinken (aktuell - Mitte November 2017 - habe ich bei Ebay DE kein Angebot gesehen - da dies ein noch recht neues Modell ist).
Daher Klare Empfehlung von meiner Seite aus.
Als Ergänzung für Süchtige wäre jetzt noch eine "Lichtfackel" mit großer Reichweite toll. Also für mich als "Spielzeug" - der Zusatznutzen wäre dann für mich nicht mehr so gegeben - wie etwa bei der für Natürfreunde / Wanderer nahezu "perfekten" L30.
Naja, die K70 wird irgendwann sicher mal günstiger. Feuer gefangen, sage ich mal.
Schönen Abend Euch,
Fx-