AceBeam hat unserem Forum vor der Markteinführung unentgeltlich ein Testmuster der neuen L30 zur Verfügung gestellt. Geliefert wurde nur die Lampe inkl. Holster ohne Verpackung und dem üblichen Pipapo. Deshalb kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob die Serienlampen identisch sein werden und wie deren Lieferumfang aussieht.
Die AceBeam L30 ist eine kompakte Lampe und soll aus einem einzigen Akku eine Leistung bis zu 4.000 Lumen herausholen. Dafür verwendet sie einen etwas dickeren und längeren sowie hochstromfähigen 20700er Li-Io Akku mit höherer Kapazität. Beim Emitter setzt Acebeam auf ein neues LED-Modell, die Cree XHP70.2
Merkmale (Herstellerangaben)
Lieferumfang (voraussichtlich)
Im äußerlichen Aufbau ähnelt die L30 - abgesehen vom größeren Lampenkopf und der Anodisierung des Tailcapgewindes - weitestgehend der L16. Hinter dem Lampenkopf ist ein Seitenschalter bündig in das Gehäuse eingelassen. Die L30 kann komplett hierüber bedient werden. Wer mag oder wer es braucht hat die Möglichkeit, über den zusätzlichen Tailcap-Schalter die Lampe mit 1 Modus zu betreiben, nämlich Maximal und aus.
Gegenüber des Seitenschalters finden wir die Gummiabdeckung der USB-Ladebuchse
In der L30 könnte vom Feedback her vielleicht ein anderer Schalter als in der L16 verbaut sein. Der Schaltergummi der L30 ist zudem größer.
Lampenkopf von hinten
noch einmal im Detail
Tailcap
Es sind ordentlich Dicke Federn auf beiden Seiten verbaut, so dass der Widerstandsverlust nicht zu hoch sein sollte.
Blick auf die interessanteste Seite mit exakt mittig platzierter LED (XHP70.2)
Der Reflektor ist recht flach gehalten, d.h. der Spill (Streulicht) dürfte sehr breit ausfallen.
Vordere Kontaktflächen des Batterierohrs (bei eingelegtem Akku)
Combat-Ring und Trageclip können abgenommen werden. Insgesamt kann man über die Verarbeitungsqualität nicht meckern.
Tauschbörse: Die Batterierohre von L16 und L30 können untereinander getauscht werden, sie passen auf den jeweils anderen Lampenkopf.
Vergleich: 20700 gegen 18650 Akku
Maße des 20700er Akkus: 74,5 x 20.5 mm
unscheinbarer und weniger deutlich als bei der L16 zu erkennen: das Batterierohr ist doppelwandig ausgeführt, um separaten Kontakt für Seitenschalter und Tailcapschalter zu ermöglichen.
Man kann die Lampe außer mit einem 20700 Li-Io Akku aufgrund der zulässigen Betriebsspannung bis 8,4 Volt laut Hersteller auch mit 2x CR123A unter reduzierter Maximalleistung betreiben. Zudem ist auch denkbar, einen potenten 18650 Akku zu verwenden. Für beide Möglichkeiten hat Acebeam eine Reduzierhülse aus eloxiertem Aluminium beigelegt, die den Innendurchmesser des Batterierrohres von exakt 21 mm auf ein kleineres Maß verjüngt. Man muss allerdings einen sehr langen 18650/18700 nehmen, da sonst kein Kontakt hergestellt wird (oder einen Spacer einlegen).
Abgesehen von der (weniger empfehlenswerten) Verwendung von 2x CR123A Batterien, die eher als Notlösung anzusehen ist oder wenn die Lampe nur als Backup z.b. im Handschuhfach liegt, gehen sicher auch 2x 18350, die von der Gesamtlänge passender sein dürften. Ob diese Bestückung irgendeinen Vorteil gegenüber dem kapazitätsstarken 20700er hat, wage ich zu bezweifeln. Also am besten den mitglieferten Powerakku verwenden und gut ist. Die Lampe merkt, ob eine oder zwei (kleine) Zellen verwendet werden und richtet danach ihre Leistung aus, doch dazu gleich mehr.
Vergleich zu anderen Lampen
Mir ist nicht bekannt, ob die Serienlampen mit diesem oder einem anderen Holster ausgeliefert werden. Die Qualität geht noch, ist aber nicht besonders. Das Material ist dünner als bei dem Holster der L16.
Holstervergleich: links L16, rechts L30
Bedienung / Handhabung
Eine Anleitung war bei der Testlampe nicht dabei, trotzdem ist es nicht schwer, die Funktionen der Schalter intuitiv herauszubekommen. Die Bedienung entspricht exakt der der L16.
Vor Inbetriebnahme der Lampe sollte zunächst der Akku geladen werden. Hierzu genügt es, die L30 wie auf dem Foto ersichtlich mittels USB-Kabel mit einer üblichen Stromquelle (PC, Powerbank, Handy-Lader o.a.) zu verbinden. Im Grunde hat man kaum eine andere Möglichkeit als das interne Laden, denn in die allermeisten Ladegeräte passt der mitgelieferte 20700er von der Länge her nicht hinein. Ich hatte jedenfalls kein einziges Gerät, das den Akku hätte extern laden können. Während des Ladevorgangs leuchtet neben der Buchse eine rote LED. Bei 4,16 V stoppt die Lampe den Ladevorgang und die LED wechselt auf grün.
User Interface
Über den Seitenschalter lässt sich die Lampe komplett bedienen.
- Start im Firefly = bei ausgeschalter Lampe Knop gedrückt halten
- Ein/Ausschalten = kurzer Klick (mit Memory)
- Leuchtstufenwechsel = gedrückt halten und bei der gewünschten Stufe loslassen
- Turbo = Doppelklick
- Strobe = Tripleklick
Elektronisches Sperren des Seitenschalters
Zum Sperren und Entsperren des Seitentasters diesen bei ausgeschalteter Lampe länger als 3 Sek. drücken, bis die Lampe mit Blinken quittiert. Die Funktion des Heckschalters bleibt erhalten.
Der Heckschalter bietet Momentlicht (Schalter halb drücken) und Dauerlicht, beides auf voller Leistung (Turbo). Hat man die Lampe vorher mittels Seitenschalter in Betrieb genommen (z.B. auf Low) und betätigt anschließend noch den Heckschalter ("ein"), wird der Side-Clicky vom Heckschalter "überstimmt" und die Lampe liefert die volle Leistung. Drückt man dann nochmal den Heckschalter (= "aus"), geht die Lampe nicht in den vorher per Seitenschalter eingestellten Modus zurück sondern aus. Solange die L30 über den Heckschalter eingeschaltet ist, bleibt der Seitentaster ohne Funktion.
Anders als bei der L16 ist auch das hintere Gewinde des Batterierohres isolierend anodisiert. Das heißt, wenn man die Tailcap ein Stück löst, lässt sich die Lampe komplett vom Strom trennen (= mechanischer Lockout).
Der Abdeckgummi des Heckschalters steht ein Stück über, deshalb kann die Lampe keinen Tailstand. Das finde ich verschmerzbar, denn so wie er gebaut ist, ist der Schalter selbst mit Handschuhen sehr gut zu finden und zu betätigen. Das schätze ich als wichtiger ein als die Kerzenlichtfunktion, insbesondere in Situationen, in denen man nicht lang nach einem (Seiten-)Schalter suchen will oder kann und nicht erst durch verschiedene Modi klicken möchte, d.h. ich sehe damit auch eine Eignung für den taktischen Bereich.
Alles in Allem trägt Acebeam mit dem Zwei-Schalter-Konzept den Wünschen der Fans von Seitenschaltern als auch von denen von Tailcapschaltern gleichermaßen Rechnung. Für meinen Geschmack hätte ich bei dieser doch taktisch ausgelegten Lampe nur einen Tailcap-Clicky mit Forwärtsschalter besser gefunden als einen zusätzlichen Schalter für die Modi-Auswahl. Geschmackssache.
Eigene Messdaten (ohne Gewähr)
- Ladestrom anfangs 2 Ampere (über PC), später weniger in Abhängigkeit vom Ladezustand des Akkus. Also 2C und damit akkuschonend.
Leistungsmessung mit 20700 Akku
- Lichtleistung > 3.600 lm (Turbo), 1.900 lm (High), 1.000 lm (Mid) im ceiling bounce
- Stromverbrauch: ca. 10 Ampere max.
- Lux (gemessen aus 5 m, hochskaliert auf 1 m: 34.750
Ceilingbounce-Vergleich, in Klammern die Herstellerangabe):
Acebeam L16 --- 89 Lux (2.000 lm)
Acebeam L30 --- 175 Lux (4.000 lm)
Acebeam EC50 I nw --- 101 Lux (2.500 lm)
Olight R50 Pro --- 124 Lux (3.200 lm)
Leistungsmessung mit 2x 18350 IMR
Ceiling Bounce: 58 Lux (was etwa 1.160 Lumen) entspricht ???
Häh, doppelte Spannung führt zu drastisch reduzierter Leistung? Sofort die aus den beiden kleinen IMR18350 gezogene Spannung kontrolliert: etwa 1,6 Ampère.
Was im ersten Augenblick verwunderlich erscheint (als Flashy wünscht man sich insgeheim noch mehr Power durch höhere Spannung), ist nach etwas Überlegung absolut schlüssig:
Offenbar reduziert die Lampe die Leistung bei CR123A und 18350, so dass die Belastung der kleinen Zellen in einem sinnvollen Rahmen bleibt. Was würde es nutzen, aus diesen Batterien/Akkus mit einer geringen Kapazität von vielleicht 1100 bis 1600 mAh fünf Ampère herauszuquetschen? Abgesehen davon, dass die Zellen bei diesem Strom vermutlich eh in die Begrenzung gehen und enorm einbrechen dürften, wäre die verfügbare Leuchtdauer lächerlich. Deshalb dürfte Acebeam den Treiber wohl so programmiert haben, dass er aufgrund der anliegenden Spannung die Leistung für eine praxisgerechte Anwendung reduziert. Deshalb nochmals der Hinweis:
2x CR123A / 16340 /18350 ist nur für Notbetrieb geeignet.
Regelungsverhalten bei höchster Leuchtstufe (Turbo) mit dem mitglieferten 20700 Akku, Kühlung im Wasserbad
Die ersten 5 Minuten hält die L30 die Höchstleistung quasi ohne Abfall, dann macht sie einen Stepdown auf etwa 83 %. Das ist, anders als die Grafik es erscheinen lässt, mit dem Auge kaum wahrnehmbar. Sie hält die Leistung (ausgehend von der Herstellerangabe 4.000 Lumen wären 83 % noch sehr gute 3.300 Lumen) auf diesem Niveau etwa 23 Minuten bis sie nach Warnsignal (wiederholtes 3-maliges Blinken) dann abschaltet. Die Abschaltung erfolgt, wenn die Spannung des Akkus unter 2,95 V sinkt.
Sie lässt sich erneut einschalten und hält auf High etwa nochmals 4 Minuten linear ohne Abfall die Leistung und schaltet sich nach erneutem Warnblinken aus. Das Spiel lässt sich in der niedrigeren Stufe wiederholen.
Hier das Regelungsverhalten auf zweithöchster Stufe mit 20700 Akku, also auf 2.000 Lumen:
Die Helligkeit wird für 57 Minuten linear auf 2.000 Lumen gehalten (!). Nachdem die Lampe wie schon zuvor auf Turbo vor dem nahenden Ende "eindringlich" gewarnt hat, schaltet sie abrupt ab.
Fast 1 Stunde linear auf 2.000 Lumen für eine einzellige Lampe, das soll der L30 erst mal eine andere ähnlich schlanke Lampe nachmachen. Neben der Regelung und guten Wärmeabfuhr hat offenbar auch der 20700er Akku einen Anteil an diesem hervorragenen Ergebnis.
PWM
Im Moonlight arbeitet die L30 mit Pulsweitenmodulation, in den übrigen Stufen leuchtet sie flackerfrei.
Leuchtergebnis
Leuchtstufen:
mit kürzerer Belichtung
Die Lichtleistung ist ordentlich, das ist schon beeindruckend. Während der Spot noch reinweiß ist mit einem sehr kleinen gelben Fleck im Zentrum, leuchtet die Corona leicht ins "Cremige" und der äußere Spill wieder etwas kälter. Homogen ist anders, aber man kann damit leben.
Der blanke Alu-Bezel verursacht einen leicht angedeuteten Saturnring, der weit außerhalb des Spills liegt und daher nicht stört. Wer ihn verschwinden lassen möchte, kann die Innenseite des Bezels schwarz anpinseln.
Hier habe ich versucht, den Ring sichtbar zu machen. Ging nur bei sehr kurzer Distanz zur Wand. Im Freien wird man nirgends einen Ring sehen (vermutlich).
Ich würde mir wünschen, Acebeam würde von der L30 noch eine Version mit grob strukturiertem Reflektor (orange peel) anstatt mit glattem Reflektor anbieten. Die Reichweite wäre für die allermeisten Anwendungen mit vielleicht 25-30 kLux immer noch genug (die Lampe ist eh kein Thrower) und man könnte damit das Leuchtverhalten noch homogener machen.
So sieht der Beam aus, wenn man eine nicht zu stark wirkende Diffusorfolie auf das Frontglas aufbringt oder sie unter den Bezel einklemmt:
Kurzfazit:
+ sehr hohe Lichtleistung für eine Einzellige Lampe
+ sehr gute Regelung
+ Akkuschutz: Warnung und Abschaltung bei niedriger Spannung
+ gute Verarbeitung
+ flexibles Schalterkonzept
+ breite Verwendungsmöglichkeit
+ mitgelieferter Hochleistungsakku
neutral: farblich nicht ganz homogene Ausleuchtung, mickriges Holster
negativ: m.M. nichts
Eine wirklich schöne Lampe für Leute, welche die Lichtleistung einer mehrzelligen Lampe mit der Sicherheit einer Einzelligen wünschen. Durch die flutigere/allroundigere Abstrahlung ist sie vielseitiger einsetzbar als die L16 und macht durch die intensivere Corona auch mehr Licht. Der Preis ist meines Erachtens für die Lampe nicht billig aber erscheint noch angemessen. Und 2.000 Lumen Dauerleistung (wohlgemerkt nur die zweithöchste Stufe) aus dem schlanke Teil ist der Hammer.
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Wer möchte, kann diese Lampe gern selbst testen/ausprobieren. Bei Interesse hier im PA-Thread melden.
Die AceBeam L30 ist eine kompakte Lampe und soll aus einem einzigen Akku eine Leistung bis zu 4.000 Lumen herausholen. Dafür verwendet sie einen etwas dickeren und längeren sowie hochstromfähigen 20700er Li-Io Akku mit höherer Kapazität. Beim Emitter setzt Acebeam auf ein neues LED-Modell, die Cree XHP70.2
Merkmale (Herstellerangaben)
- Emitter: 1x Cree XHP70.2 LED
- Lichtleistung: 4.000 Lumen max. (ANSI)
- Reichweite: 373 m bzw. 34.800 cd
- Leuchtstufen: 1 (59 d) / 200 (12 h) / 1.000 (2.5 h) / 2.000 (1.1 h) / 4.000 Lumen (2' + 1 h) + Strobe (4.000 lm, 2 h)
- Versorgungsspannung: 3 - 8.4 V / 1x 20700 Li-Io (im Lieferumfang) bzw geeigneter 18700
- interne Lademöglichkeit über USB-Kabel
- Bedienung über Tailcap-Schalter (forward clicky) + Seitenschalter (mit Memory)
- Warnung bei leerem Akku
- Endabschaltung bei einer Betriebsspannung unter 2,95 V
- sturzresistent bis 1.2 m
- wasserdicht nach IPX8: 2 m
- Maße: 162 x 48 / 25.4 mm (l x Ø Kopf / Ø Batterierohr, innen: 21 mm)
- Gewicht: 168 g (ohne Akku), nachgemessen mit Akku: 239 g
- Gehäusematerial Flugzeugalu, hart anodisiert Typ III
- Combat-Ring und Trageclip abnehmbar
- Anti-reflex beschichtetes Frontglas
- glatter Reflektor
- Aluminium-Zackenkrone (Bezel)
- 5 J. Garantie
- Preis: ca. 140 Dollar
Lieferumfang (voraussichtlich)
- Acebeam L30 Lampe
- Acebeam geschützter 20700 Li-Io Akku
- Reduzierhülse für Betrieb mit 18650 Li-Io oder 2x CR123A/18350
- Nylon-Gürtelholster
- USB Ladekabel
- Ersatz-Dichtungsringe
Im äußerlichen Aufbau ähnelt die L30 - abgesehen vom größeren Lampenkopf und der Anodisierung des Tailcapgewindes - weitestgehend der L16. Hinter dem Lampenkopf ist ein Seitenschalter bündig in das Gehäuse eingelassen. Die L30 kann komplett hierüber bedient werden. Wer mag oder wer es braucht hat die Möglichkeit, über den zusätzlichen Tailcap-Schalter die Lampe mit 1 Modus zu betreiben, nämlich Maximal und aus.
Gegenüber des Seitenschalters finden wir die Gummiabdeckung der USB-Ladebuchse
In der L30 könnte vom Feedback her vielleicht ein anderer Schalter als in der L16 verbaut sein. Der Schaltergummi der L30 ist zudem größer.
Lampenkopf von hinten
noch einmal im Detail
Tailcap
Es sind ordentlich Dicke Federn auf beiden Seiten verbaut, so dass der Widerstandsverlust nicht zu hoch sein sollte.
Blick auf die interessanteste Seite mit exakt mittig platzierter LED (XHP70.2)
Der Reflektor ist recht flach gehalten, d.h. der Spill (Streulicht) dürfte sehr breit ausfallen.
Vordere Kontaktflächen des Batterierohrs (bei eingelegtem Akku)
Combat-Ring und Trageclip können abgenommen werden. Insgesamt kann man über die Verarbeitungsqualität nicht meckern.
Tauschbörse: Die Batterierohre von L16 und L30 können untereinander getauscht werden, sie passen auf den jeweils anderen Lampenkopf.
Vergleich: 20700 gegen 18650 Akku
Maße des 20700er Akkus: 74,5 x 20.5 mm
unscheinbarer und weniger deutlich als bei der L16 zu erkennen: das Batterierohr ist doppelwandig ausgeführt, um separaten Kontakt für Seitenschalter und Tailcapschalter zu ermöglichen.
Man kann die Lampe außer mit einem 20700 Li-Io Akku aufgrund der zulässigen Betriebsspannung bis 8,4 Volt laut Hersteller auch mit 2x CR123A unter reduzierter Maximalleistung betreiben. Zudem ist auch denkbar, einen potenten 18650 Akku zu verwenden. Für beide Möglichkeiten hat Acebeam eine Reduzierhülse aus eloxiertem Aluminium beigelegt, die den Innendurchmesser des Batterierrohres von exakt 21 mm auf ein kleineres Maß verjüngt. Man muss allerdings einen sehr langen 18650/18700 nehmen, da sonst kein Kontakt hergestellt wird (oder einen Spacer einlegen).
Abgesehen von der (weniger empfehlenswerten) Verwendung von 2x CR123A Batterien, die eher als Notlösung anzusehen ist oder wenn die Lampe nur als Backup z.b. im Handschuhfach liegt, gehen sicher auch 2x 18350, die von der Gesamtlänge passender sein dürften. Ob diese Bestückung irgendeinen Vorteil gegenüber dem kapazitätsstarken 20700er hat, wage ich zu bezweifeln. Also am besten den mitglieferten Powerakku verwenden und gut ist. Die Lampe merkt, ob eine oder zwei (kleine) Zellen verwendet werden und richtet danach ihre Leistung aus, doch dazu gleich mehr.
Vergleich zu anderen Lampen
Mir ist nicht bekannt, ob die Serienlampen mit diesem oder einem anderen Holster ausgeliefert werden. Die Qualität geht noch, ist aber nicht besonders. Das Material ist dünner als bei dem Holster der L16.
Holstervergleich: links L16, rechts L30
Bedienung / Handhabung
Eine Anleitung war bei der Testlampe nicht dabei, trotzdem ist es nicht schwer, die Funktionen der Schalter intuitiv herauszubekommen. Die Bedienung entspricht exakt der der L16.
Vor Inbetriebnahme der Lampe sollte zunächst der Akku geladen werden. Hierzu genügt es, die L30 wie auf dem Foto ersichtlich mittels USB-Kabel mit einer üblichen Stromquelle (PC, Powerbank, Handy-Lader o.a.) zu verbinden. Im Grunde hat man kaum eine andere Möglichkeit als das interne Laden, denn in die allermeisten Ladegeräte passt der mitgelieferte 20700er von der Länge her nicht hinein. Ich hatte jedenfalls kein einziges Gerät, das den Akku hätte extern laden können. Während des Ladevorgangs leuchtet neben der Buchse eine rote LED. Bei 4,16 V stoppt die Lampe den Ladevorgang und die LED wechselt auf grün.
User Interface
Über den Seitenschalter lässt sich die Lampe komplett bedienen.
- Start im Firefly = bei ausgeschalter Lampe Knop gedrückt halten
- Ein/Ausschalten = kurzer Klick (mit Memory)
- Leuchtstufenwechsel = gedrückt halten und bei der gewünschten Stufe loslassen
- Turbo = Doppelklick
- Strobe = Tripleklick
Elektronisches Sperren des Seitenschalters
Zum Sperren und Entsperren des Seitentasters diesen bei ausgeschalteter Lampe länger als 3 Sek. drücken, bis die Lampe mit Blinken quittiert. Die Funktion des Heckschalters bleibt erhalten.
Der Heckschalter bietet Momentlicht (Schalter halb drücken) und Dauerlicht, beides auf voller Leistung (Turbo). Hat man die Lampe vorher mittels Seitenschalter in Betrieb genommen (z.B. auf Low) und betätigt anschließend noch den Heckschalter ("ein"), wird der Side-Clicky vom Heckschalter "überstimmt" und die Lampe liefert die volle Leistung. Drückt man dann nochmal den Heckschalter (= "aus"), geht die Lampe nicht in den vorher per Seitenschalter eingestellten Modus zurück sondern aus. Solange die L30 über den Heckschalter eingeschaltet ist, bleibt der Seitentaster ohne Funktion.
Anders als bei der L16 ist auch das hintere Gewinde des Batterierohres isolierend anodisiert. Das heißt, wenn man die Tailcap ein Stück löst, lässt sich die Lampe komplett vom Strom trennen (= mechanischer Lockout).
Der Abdeckgummi des Heckschalters steht ein Stück über, deshalb kann die Lampe keinen Tailstand. Das finde ich verschmerzbar, denn so wie er gebaut ist, ist der Schalter selbst mit Handschuhen sehr gut zu finden und zu betätigen. Das schätze ich als wichtiger ein als die Kerzenlichtfunktion, insbesondere in Situationen, in denen man nicht lang nach einem (Seiten-)Schalter suchen will oder kann und nicht erst durch verschiedene Modi klicken möchte, d.h. ich sehe damit auch eine Eignung für den taktischen Bereich.
Alles in Allem trägt Acebeam mit dem Zwei-Schalter-Konzept den Wünschen der Fans von Seitenschaltern als auch von denen von Tailcapschaltern gleichermaßen Rechnung. Für meinen Geschmack hätte ich bei dieser doch taktisch ausgelegten Lampe nur einen Tailcap-Clicky mit Forwärtsschalter besser gefunden als einen zusätzlichen Schalter für die Modi-Auswahl. Geschmackssache.
Eigene Messdaten (ohne Gewähr)
- Ladestrom anfangs 2 Ampere (über PC), später weniger in Abhängigkeit vom Ladezustand des Akkus. Also 2C und damit akkuschonend.
Leistungsmessung mit 20700 Akku
- Lichtleistung > 3.600 lm (Turbo), 1.900 lm (High), 1.000 lm (Mid) im ceiling bounce
- Stromverbrauch: ca. 10 Ampere max.
- Lux (gemessen aus 5 m, hochskaliert auf 1 m: 34.750
Ceilingbounce-Vergleich, in Klammern die Herstellerangabe):
Acebeam L16 --- 89 Lux (2.000 lm)
Acebeam L30 --- 175 Lux (4.000 lm)
Acebeam EC50 I nw --- 101 Lux (2.500 lm)
Olight R50 Pro --- 124 Lux (3.200 lm)
Leistungsmessung mit 2x 18350 IMR
Ceiling Bounce: 58 Lux (was etwa 1.160 Lumen) entspricht ???
Häh, doppelte Spannung führt zu drastisch reduzierter Leistung? Sofort die aus den beiden kleinen IMR18350 gezogene Spannung kontrolliert: etwa 1,6 Ampère.
Was im ersten Augenblick verwunderlich erscheint (als Flashy wünscht man sich insgeheim noch mehr Power durch höhere Spannung), ist nach etwas Überlegung absolut schlüssig:
Offenbar reduziert die Lampe die Leistung bei CR123A und 18350, so dass die Belastung der kleinen Zellen in einem sinnvollen Rahmen bleibt. Was würde es nutzen, aus diesen Batterien/Akkus mit einer geringen Kapazität von vielleicht 1100 bis 1600 mAh fünf Ampère herauszuquetschen? Abgesehen davon, dass die Zellen bei diesem Strom vermutlich eh in die Begrenzung gehen und enorm einbrechen dürften, wäre die verfügbare Leuchtdauer lächerlich. Deshalb dürfte Acebeam den Treiber wohl so programmiert haben, dass er aufgrund der anliegenden Spannung die Leistung für eine praxisgerechte Anwendung reduziert. Deshalb nochmals der Hinweis:
2x CR123A / 16340 /18350 ist nur für Notbetrieb geeignet.
Regelungsverhalten bei höchster Leuchtstufe (Turbo) mit dem mitglieferten 20700 Akku, Kühlung im Wasserbad
Die ersten 5 Minuten hält die L30 die Höchstleistung quasi ohne Abfall, dann macht sie einen Stepdown auf etwa 83 %. Das ist, anders als die Grafik es erscheinen lässt, mit dem Auge kaum wahrnehmbar. Sie hält die Leistung (ausgehend von der Herstellerangabe 4.000 Lumen wären 83 % noch sehr gute 3.300 Lumen) auf diesem Niveau etwa 23 Minuten bis sie nach Warnsignal (wiederholtes 3-maliges Blinken) dann abschaltet. Die Abschaltung erfolgt, wenn die Spannung des Akkus unter 2,95 V sinkt.
Sie lässt sich erneut einschalten und hält auf High etwa nochmals 4 Minuten linear ohne Abfall die Leistung und schaltet sich nach erneutem Warnblinken aus. Das Spiel lässt sich in der niedrigeren Stufe wiederholen.
Hier das Regelungsverhalten auf zweithöchster Stufe mit 20700 Akku, also auf 2.000 Lumen:
Die Helligkeit wird für 57 Minuten linear auf 2.000 Lumen gehalten (!). Nachdem die Lampe wie schon zuvor auf Turbo vor dem nahenden Ende "eindringlich" gewarnt hat, schaltet sie abrupt ab.
Fast 1 Stunde linear auf 2.000 Lumen für eine einzellige Lampe, das soll der L30 erst mal eine andere ähnlich schlanke Lampe nachmachen. Neben der Regelung und guten Wärmeabfuhr hat offenbar auch der 20700er Akku einen Anteil an diesem hervorragenen Ergebnis.
PWM
Im Moonlight arbeitet die L30 mit Pulsweitenmodulation, in den übrigen Stufen leuchtet sie flackerfrei.
Leuchtergebnis
Leuchtstufen:
mit kürzerer Belichtung
Die Lichtleistung ist ordentlich, das ist schon beeindruckend. Während der Spot noch reinweiß ist mit einem sehr kleinen gelben Fleck im Zentrum, leuchtet die Corona leicht ins "Cremige" und der äußere Spill wieder etwas kälter. Homogen ist anders, aber man kann damit leben.
Der blanke Alu-Bezel verursacht einen leicht angedeuteten Saturnring, der weit außerhalb des Spills liegt und daher nicht stört. Wer ihn verschwinden lassen möchte, kann die Innenseite des Bezels schwarz anpinseln.
Hier habe ich versucht, den Ring sichtbar zu machen. Ging nur bei sehr kurzer Distanz zur Wand. Im Freien wird man nirgends einen Ring sehen (vermutlich).
Ich würde mir wünschen, Acebeam würde von der L30 noch eine Version mit grob strukturiertem Reflektor (orange peel) anstatt mit glattem Reflektor anbieten. Die Reichweite wäre für die allermeisten Anwendungen mit vielleicht 25-30 kLux immer noch genug (die Lampe ist eh kein Thrower) und man könnte damit das Leuchtverhalten noch homogener machen.
So sieht der Beam aus, wenn man eine nicht zu stark wirkende Diffusorfolie auf das Frontglas aufbringt oder sie unter den Bezel einklemmt:
Kurzfazit:
+ sehr hohe Lichtleistung für eine Einzellige Lampe
+ sehr gute Regelung
+ Akkuschutz: Warnung und Abschaltung bei niedriger Spannung
+ gute Verarbeitung
+ flexibles Schalterkonzept
+ breite Verwendungsmöglichkeit
+ mitgelieferter Hochleistungsakku
neutral: farblich nicht ganz homogene Ausleuchtung, mickriges Holster
negativ: m.M. nichts
Eine wirklich schöne Lampe für Leute, welche die Lichtleistung einer mehrzelligen Lampe mit der Sicherheit einer Einzelligen wünschen. Durch die flutigere/allroundigere Abstrahlung ist sie vielseitiger einsetzbar als die L16 und macht durch die intensivere Corona auch mehr Licht. Der Preis ist meines Erachtens für die Lampe nicht billig aber erscheint noch angemessen. Und 2.000 Lumen Dauerleistung (wohlgemerkt nur die zweithöchste Stufe) aus dem schlanke Teil ist der Hammer.
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Wer möchte, kann diese Lampe gern selbst testen/ausprobieren. Bei Interesse hier im PA-Thread melden.
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