Ein kleiner bebilderter Erfahrungsbericht
Vor ein paar Tagen war bei mir Weihnachten, denn ich habe meine neue Sofirn-Sammlung erhalten:
- SP36 2700 K Kit
- SP36 4000 K
- SC31 Pro 5000 K Kit, dazu die Magnetkappe und das kurze Akkurohr
- SP31UV
- ein großes Holster für die SP36
Bevor ich die Bestellung anging, wusste ich noch gar nichts von der 4000-K-Version. Ich habe sie daher aus Neugier mitbestellt, da ich großer Fan von 4000 K bin und auch schon einige Lampen damit habe, darunter mehrere mit SST-20 (u.a. eine Rot66 Gen1, bei der ich die Ladefunktion vermisse wegen des unhandlichen Batteriekäfigs) und auch einige mit Nichia 219. Eine SP36 in 5000 K ist bereits seit längerem Teil meiner Wohnungseinrichtung, aber mir sind 5000 K eigentlich schon etwas zu kalt, vor allem abends vor’m Schlafengehen. Nun habe ich alle drei „wichtigen“ Lichtfarben da.
Die SP36 4000 K habe ich als Kit bestellt, aber erhalten habe ich sie ohne Akkus.
@Sofirn Kann ich noch Akkus nachträglich (aus Deutschland/EU) erhalten? Wenn sie aus China kommen müssen, verzichte ich wegen Lieferzeit und Aufwand. Es geht mir auch nicht um’s Geld, der Aufpreis für das Kit war ja sehr gering. Ich würde sogar für den Aufwand auch einen kleinen Betrag nachzahlen.
Nach der Kurzen Akku-Ernüchterung hieß es erst einmal Schachteln und Lampen öffnen, damit sie sich vom kalten Lieferauto aufwärmen können. Bei mindestens einer SP36 sah ich einen kleinen Ring aus Kondensat hinter der Frontscheibe, der auch nach einem Abendspaziergang wieder zu sehen war.
Ich sehe erst einmal kein weiteres Problem darin, werde es aber beobachten. Ansonsten ist die Verarbeitung bei allen aber Lampen tip-top.
Wenige Minuten nach einem einstündigen Spaziergang bei 3°C.
Gleich am ersten Abend wollte ich einen großen Leuchtvergleich im Park veranstalten. Deswegen wurden erst einmal alle benötigten Akkus auf den gleichen Stand gebracht:
Die neuen Akkus hatten alle zwischen 3,647 und 3,65 V.
Meine alte SP36 wurde per USB geladen, ihre Akkus haben sich hinterher bei 4,186 V eingependelt. Zum Vergleich: die Sonys, die im RC3000 auf 4,2 V geladen wurden, landeten bei 4,182 V. Die SP36 hat also perfekt geladen. Die neuen SP36-Akkus hatten nach dem Laden in der Lampe 2×4,256 V und 1×4,092 V.
Ich beschuldige die Klebereste der Isolierplättchen. Die waren sehr dick, sodass ich die Akkus vor dem Laden mit Isopropanol reinigte, aber offenbar nicht gründlich genug. Ich habe die Akkus nochmals gereinigt und den Unterladenen auf ausnahmsweise knapp 4,25 V nachgeladen.
Alle drei SP36 blinken eine leicht zu niedrige Akkuspannung aus. Die beiden Lampen mit Akkus bei 4,18 V blinken 4,0, und die mit den 4,25-V-Akkus blinkt 4,1 V. Die ebenfalls neue SC31 Pro ist da genauer. Ihr Akku hat sich jetzt bei 4,108 V niedergelassen und sie blinkt brav 4,1. Aber da das Blinken keine Auswirkung auf den Ladeschluss hat, ist das für mich kein großes Problem.
Leuchtvergleich
Im Folgenden vergleiche ich die drei SP36 untereinander und jeweils mit anderen (zumeist High-Cri-) Lampen ähnlicher Temperatur und Leistung. Alle Andúril-Lampen wurden daheim mittels IR-Fieberthermometer auf +- 1°C kalibriert (das Thermometer hat einen Oberflächenmodus, den ich mir genau für solche Zwecke ausgesucht habe). Die Abregelschwelle wurde auf 60°C eingestellt.
Im Park
Insgesamt habe ich ca. 10 Lampen im Vergleich gehabt. Aber im Außenbereich musste ich mangels Klemmstativ improvisieren; die Lampen lagen lose auf einem Notenständer, was keine exakt vergleichbaren Fotos ergab. Daher spare ich mir hier die große Bilderflut und zeige nur die SP36. Die Bilder wurden nach jeweils ca. 10 Sekunden Turbo geschossen. Die Baumreihe ganz hinten vor den drei Lichtern ist etwas über 100 m entfernt.
Leistungsvergleich der drei Farbtemperaturen bei jeweils eingepasstem Weißabgleich. ISO 200, Blende 5,6, Belichtungszeit 2 Sekunden.
Farbwiedergabe in „Studio“szene
Wieder zu Hause gab es noch einen Farbtest. Die Kamera hat automatisch belichtet, nur der Weißabgleich wurde gezielt gesetzt. Verglichen wurde jede SP36 mit Lampen ihrer eigenen Farbkategorie – 3000 K, 4000 K und 5000 K. Ich habe wie gesagt hauptsächlich mit High-Cri-Lampen verglichen, aber es sind auch ein paar dabei, die für das Auge zwar ziemlich gut aussehen, aber im Foto Schwächen zeigen.
Hier noch die drei SP36 hintereinander. Man sieht die Tendenz zum Grünstich mit sinkender Temperatur, was für das Auge allerdings aufgrund des extremeren Farbeindrucks nicht auffällt (warmes Licht sieht ja vor allem gelb-orange aus):
Zuletzt habe ich alle Lampen nebeneinander gestellt und mit verschiedenen Weißabgleichen abgebildet:
Fazit
Die
SP36 2700 K ist wie erwartet sehr schön im Innenraum, macht aber auch beim Spazieren Spaß. Sie ist noch ein klein wenig wärmer als die Emisar D4v2 SST-20 2700 K. Die
SP36 4000 K hat mehr Gelbstich als die SST-20 4000 K Grünstich.
Kombiniert mit dem großen glatten Reflektor hat sie dadurch sogar sichtbaren Tintshift zum Spill. Die
SP36 5000 K ist davon weniger betroffen, weil sie allgemein weniger Farbstich hat. Auch wenn mir 5000 K wie gesagt eigentlich zu kalt sind, macht sie für mein Empfinden daher doch das bessere Licht als die 4000er. Ich bin dadurch jetzt zwiegespalten, welche ich langfristig schöner fürs Bad finden soll; Rot66 SST-20 ohne USB, oder SP36 LH351D mit starkem Hang zum Gelben. Bei der 2700er ist kein Tint shift zu sehen, die ist einfach nur warm.
[Nachtrag: Wenn man das Badezimmer mit Ceiling Bounce beleuchtet, ist der Farbstich nicht so schlimm, wie es hier gerade klingt. Die LH351D wirkt dadurch etwas wärmer als die SST-20. Das unschöne Gelb sieht man eher, wenn man direkt auf den Spill schaut. Beim Thema Farbwiedergabe konnte ich mit dem Auge keinen Unterschied zwischen den beiden sehen. Das tiefrote Handtuch und die türkisen Seifenflaschen sehen unter beiden praktisch gleich aus.]
Die Samsung-LEDs sind folglich auch nicht in der Lage, Nichia von dem Podest zu holen, auf das ich sie emotional hebe. Alle Temperaturen haben eine Restfarbe auf dem Foto (die aber mit steigender Temperatur abnimmt). Ich war außerdem überrascht, wie gut das Glühobst Farben trotz der extremen Temperatur auftrennt und wiedergibt.
Mein absoluter Favorit für sowohl Auge als auch Kamera (wenn man nach obigen Fotos urteilt) bleibt also weiterhin die Nichia 219 4000 K. Sie hat von allen LEDs das „reinste“ Weiß nah am idealen Grau, wenn man den Kamera-Weißabgleich auf die LED abstimmt. Dicht gefolgt, zu meiner Überraschung, von der SST-20 4000 K, solange man keine zu dunkle Leuchtstufe nimmt. Ich weiß, dass es mittlerweile noch andere „heiße“ neue LEDs am Markt gibt (z.B. Nichia E21A oder so ähnlich), aber ich habe leider nur Nichia 219, SST-20 und diverse Crees im Lampengehege.
Falls Bedarf besteht, kann ich noch die Parkfotos der anderen Lampen reinstellen.
Und jetzt erstmal gute Nacht.