Review Olight HS2
Olight Deutschland hat mir freundlicherweise kostenlos ein Reviewsample der neuen HS2 zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um eine kompakte, speziell für Läufer entwickelte Stirnlampe, die bis zu 400 Lumen liefert. Vielen Dank an Chris von Olight Deutschland hierfür.
Es gibt bereits zwei Reviews zur HS2, allerdings von Nichtläufern. Jedoch sollte eine Sportlampe auch in ihrem ureigenen Metier getestet werden, weswegen ich sie euch heute hier genauer vorstellen möchte. Hier gibts die anderen Reviews.
http://www.taschenlampen-forum.de/threads/review-olight-hs2.58050/
http://www.taschenlampen-forum.de/t...pakte-kopflampe-zum-joggen.58079/#post-817365
Eine speziell für den Laufsport entwickelte Stirnlampe, ja das habe ich schon oft gehört, doch nur selten hat das Ergebnis auch wirklich überzeugt. Der HS2 liegt dabei aber ein interessantes Konzept mit zwei separat schaltbaren LED`s für den Nah- und Fernbereich zugrunde.
Da die Olight HS2 eine Nische bedient die ganz spezielle Anforderungen mit sich bringt, werde ich die Lampe auch nur nach diesen Kriterien bewerten, dazu später im Absatz "Fazit" mehr.
Technische Daten / Herstellerangaben
- Bis zu 400 Lumen
- 1800cd
- 2 x Cree XP-G2 (wahlweise kombinierbar für Nah- und Fernlicht)
- 85m Leuchtweite
- 2000 mAH 3,7V Lipo Akku
- 115 Gramm Gesamtgewicht inklusive Akku
- 45 x 23 x 24 (Stirnlampe)
- 71 x 42 x 19 (Akkupack)
- Über Micro USB aufladbar
- IPX4 (Spritzwassergeschützt)
Lieferumfang
Geliefert wird die HS2 in einem Karton, welcher die wichtigsten Informationen aufgedruckt hat. Die Lampe selbst ist sicher geschützt in einer Softcase Tragetasche wie sie auch bei der H1 Verwendung findet. Darin enthalten ist eine mehrsprachige Bedienungsanleitung (darunter auch Deutsch), ein USB Kabel sowie zwei Ersatzclips um das Verbindungskabel von Lampe zum Akku am Stirnband zu fixieren.
Aufbau / Verarbeitung
Die Lampe selbst ist aus Aluminium gefertigt und beherbergt die zwei XP-G2 LED`s, jedoch hat jede davon einen bestimmten Aufgabenbereich, bzw sitzen jeweils unterschiedliche Linsen davor. Während die eine Linse klar ist und die LED so für einen gebündelten Spot und Reichweite sorgt, ist die andere Linse eine Frosted Lens, ähnlich Milchglas, was wiederrum für eine gleichmässige Lichtverteilung im Nahbereich sorgt. Diese Kombination ergibt ein für das Laufen nahezu perfektes Lichtbild. Der Neigungswinkel der Lampe lässt sich stufenlos verstellen und läuft entsprechend stramm genug um sich nicht selbst beim Laufen zu verstellen.
Der Akkupack aus Kunststoff wird am Hinterkopf getragen und beherbergt den Micro USB Anschluß für das direkte Laden des Akkus sowie eine vierstufige Kapazitätsanzeige. Beim Einstecken des Micro USB Kabels beginnt der Ladevorgang mit bis zu 1000mAh automatisch und zeigt dies durch blinken der Status LED`s an. Ist der Ladevorgang abgeschlossen, leuchten die Status LED´s dauerhaft. Ein zweigeteiltes Kabel verbindet die Lampe mit dem Akku, je eine Hälfte davon ist fest mit Lampe und Akkupack verbunden, lässt sich also nicht entfernen.
Der Schalter für die Bedienung ist in das Kabel integriert und sitzt seitlich am Kopf. Lampe und Akku lassen sich komplett vom Stirnband entfernen. Das Stirnband selbst trägt den typischen Olight Schriftzug sowie Reflexstreifen.
Die Lampe trägt sich außerordentlich bequem und lässt sich leicht an den jeweiligen Träger anpassen. Ein Überkopfband vermisst man hier nicht. Auch ohne selbiges sitzt die Lampe ohne zu Wippen gut am Kopf, was aufgrund dem geringen Gewicht und der ausgewogenen Balance gegeben ist.
Die Verarbeitung ist, wie von Olight gewohnt, auf allerhöchstem Niveau und lässt keine Kritik zu. Die Haptik der kleinen Lampe empfinde ich als sehr angenehm, alles mutet qualitativ hochwertig an.
Bedienung
Eine Anforderung die ich an Lampen für den Laufsport stelle, ist eine simple aber effektive Bedienung, die dem Läufer Kontrolle über die wirklich wichtigen Parameter gibt. Das sind für mich im Wesentlichen zwei gut abgestimmte Leuchtstufen die sich ohne Umweg über andere Modi nacheinander anwählen lassen (Abblend/Fernlicht). Bei vielen Lampen muss ich um von Low nach High und zurück zu wechseln, über diverse andere Leuchtstufen sowie SOS / Strobe und im schlimmsten Fall über AUS gehen. Die HS2 macht es richtig und geht einen anderen Weg.
Die Lampe wir über einen einzigen Taster zwischen Lampenkopf und Akkupack folgendermaßen bedient:
-Ein kurzer Click schaltet die Lampe im Mixed Mode auf High an, jeder weitere Click wechselt zwischen High und Low. Als Besonderheit sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Lampe zwischen den Leuchstufen nicht abrupt wechselt, sondern vielmehr sanft hoch und runter rampt. Das ist für das Auge angenehm und erhöht den Spaßfaktor.
-Per Doppelclick lassen sich nacheinander die einzelnen LED`s für den Nah- und Fernbereich anwählen, wobei jede LED weiterhin über zwei Leuchstufen verfügt, die per einfachem Click gewechselt werden können. Also im Einzelnen:
Start auf High im Mixed Mode (Beide LED`s sind aktiv)
Doppelclick > Flood LED
Doppelclick > Spot LED
Doppelclick > Mixed Mode
Per Dreifachklick gelangt man in den SOS Mode. Strobe oder weitere Blinkmodi sind glücklicherweise nicht vorhanden.
Beamshots
Whitewallshots
Man sieht hier gut den sehr breiten Abstrahlwinkel.
Outdoor
Der Spill beginnt schon direkt vor den Füßen, was beim Laufen sehr gut ist, und wird zum Zentrum leicht heller. Das ist fürs Laufen ideal. Den sehr gut ausgeleuchteten Nahbereich erkennt man wenn man das Licht direkt vorm Stativ beachtet.
Messkurve / Laufzeit
Die Lampe besitzt eine sehr gute Regelung und hält bis zum Schluß die Helligkeit nahezu konstant.
Nach exakt 2h13min signalisierte die Lampe den zur Neige gehenden Akku mit einem Piepen. Nach 2h25min blinkte die Lampe und schaltete sich ab.
Betätigt man den blauen Taster gibt der Akkupack über vier Leuchtdioden Auskunft über den momentanen Akkustand. Über die Micro USB Buchse lässt sich der Akku aufladen.
Bilder
Bevor ich die Lampe im Praxistest einsaue, hier noch ein paar Fotos.
Die Lupine Piko ist zwar wesentlich leistungsstärker, aber auch schon eine sehr kompakte Stirnlampe. Die HS2 ist im Vergleich noch um einiges kleiner und leichter.
Die Verarbeitung und Haptik der Lampe ist vorbildlich.
Die Lampe sitzt angenehm stramm in ihrer Halterung und lässt sich in einem Bereich von 180 Grad einstellen.
Die Reflexstreifen bringen zusätzliche Sicherheit.
Bei einer Sportlampe sehr sinnvoll: Die Lampe und Akku lassen sich entfernen so dass sich das Stirnband waschen lässt.
Der Akku ist an der Innenseite etwas gedämpft um den Tragekomfort zu erhöhen.
Praxistest
Kommen wir zum wichtigsten Kapitel, dem Praxistest. Hier zeigt sich ob die Entwickler ihre Hausaufgaben gemacht haben. Doch zunächst möchte ich kurz auf ein paar Anforderungen näher eingehen:
Neben einer eher flächigen Ausleuchtung sind weitere Eigenschaften einer Lauflampe von Vorteil:
Wichtig ist es mir, wie weiter oben bereits beschrieben, eine Aufblendfuktion zu haben, um kurz den weiteren Verlauf des Weges zu sehen oder um anderweitig auf sich aufmerksam zu machen. Ein nicht zu unterschätzendes Feature. Aktiviere ich den Turbo, möchte ich nicht wieder zuerst über alle dunklen Leuchtstufen schalten müssen um wieder in die vorherige Leuchtstufe zu gelangen. Die Augen würden dazu ein paar Augenblicke der Adaption benötigen. Speziell bei Trails ist das ein echtes No-Go. Also, ein schneller Wechsel zwischen einer voreingestellten Midstufe und Turbo ist (mir) wichtig.
Wer regelmäßig trainiert kommt nicht umhin das hin und wieder auch im Regen machen zu müssen. PWM könnte hier störend auffallen. Auch können sich Artefakte im Beam negativ bemerkbar machen, wenn man im Herbst an einem abgemähten Feld mit Stoppeln vorbei läuft. Das hat eine ähnliche Wirkung wie sehr niederfrequentes PWM.
Das Gewicht muss sich gut verteilen, der Sitz der Lampe muss angenehm, wipp- und rutschfrei sein, ohne Einzuengen. Dies gilt umso mehr bei langen Trainingseinheiten.
Wasserdichtigkeit und Kälteunempfindlichkeit sind obligatorisch ( letzeres kann ich aufgrund der sommerlichen Temperaturen bei der HS2 momentan nicht testen).
Die Anforderungen sind hoch, nun wird auch klar warum längst nicht jede Stirn- oder Winkelkopflampe für das (Trail-) Laufen geeignet ist.
Übrigens lässt sich der Tragekomfort fast aller Stirnlampen durch das Tragen eines Schlauchschals, auch Buff genannt, deutlich verbessern. Dies ist übrigens nicht nur im Winter als Kälteschutz , sondern auch im Sommer als Schutz vor Sonnenstich, Sonnenbrand, und in Wasser getränkt als Schutz vor Überhitzung ein überaus nützliches , aber oft unterschätztes Tool.
Tragegefühl
Der Sitz der Lampe ist, wie ich weiter oben schon angesprochen habe, sehr bequem, selbst wenn man das Stirnband nicht allzu eng einstellt. Auch sehr lange Läufe sind so problemlos möglich. Da wackelt und wippt nichts, genau so soll es sein. Das Stirnband lässt sich übrigens einhändig auch während dem Laufen einstellen.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung ist im Mixed Mode nahezu perfekt fürs Laufen geeignet. Man hat einen hellen Spill der praktisch direkt (!) vor den Füßen beginnt und zum Zentrum hin nur leicht an Helligkeit zunimmt. Sehr viel besser gehts nicht. Auch der Flood Modus allein genügt für moderates Tempo, wie etwa regenerative Einheiten. Die Spoteinstellung für sich genommen ist nicht sehr sinnvoll, aber nice to have. Auf befestigten Wegen reicht meistens die niedrigere Leuchstufe, im Wald sorgt dann die höhere Leuchstufe für gute Sicht. Sogar Trails lassen sich aufgrund des gleichmäßigen Lichtteppichs und breiten Abstrahlverhaltens gut laufen, zumindest so lange sie nicht allzu technisch sind. Bei lockerem Boden wie etwa groben Steinen, Wurzeln und Geröll kommt die HS2 dann aber leistungsmäßig an ihre Grenzen.
Bedienung
Das UI, also die Bedienung der Lampe ist simpel und genial zugleich. Oft hatte ich die schwierige Bedienung mancher Lampen wie etwa der Armytek Wizard V3 Pro mit zum Teil Dreifachclicks kritisiert. Bei der HS2 wird meistens nur der Mixed Mode zum Einsatz kommen. Zum wechseln der Leuchstufen genügt ein kurzer Tastendruck. Die Leuchtsufen sind für das Laufen gut abgestimmt, weitere Leuchstufen vermisse ich nicht. Ganz im Gegenteil, Abblend- und Fernlicht reichen vollkommen. Alles Weitere würde die Bedienung nur unnötig verkomplizieren. Das wird nämlich spätestens dann zum Thema wenn der Winter naht und die Lampe mit kalten Fingern oder mit Handschuhen bedient werden muss. Ohne Handschuhe gelingt das bei der vorliegenden Lampe noch ganz gut. Mit Handschuhen hatte ich jedoch Schwierigkeiten den Taster zu finden. Mit kalten Fingern wird es sich wahrscheinlich ganz ähnlich verhalten, was ich aufgrund der momentanen Temperaturen aber nur erahnen kann.
Dieses Problem ließe sich lösen indem der Taster beispielsweise stark konvex nach außen gewölbt und im besten Fall grob genoppt wäre. Der Druckpunkt ist aber gut definiert und nicht schwammig.
Der mit Handschuhen schwer fühlbare Taster...
...Lässt sich mit einer kleinen Modifikation besser ertasten. Ein selbstklebender Gnupsi wirkt wahre Wunder.
Besonderheiten
Wer Marathon oder gar Ultramarathon läuft, wird sich in Anbetracht der Laufzeit von nur knapp über zwei Stunden auf Max etwas mehr Laufzeit wünschen. Auch ich war zunächst skeptisch. Aber die Lampe hält hier eine Besonderheit bereit: Sie lässt sich vollumfänglich mit einer externen Energiequelle, wie etwa einer Powerbank betreiben. Große Powerbanks sind natürlich ungeeignet, als guten und sehr kompakten Partner sehe ich da Powerbanks wie etwa die Thrunite C2. Da der lampeneigene Akku 2000mAH Kapazität bereitstellt, lässt sich die Laufzeit mit einem 3400er Akku auf schätzungsweise dreieinhalb Stunden zusätzlich auf Max ausdehnen.
Anstatt des bordeigenen Akkus lässt sich hier auch ein externer Akkupack anschließen.
Angst plötzlich im Dunkeln zu stehen braucht man ebenso wenig zu haben. Geht die Energie zur Neige, macht die Lampe per Piepen auf sich aufmerksam. Dies gilt aber nur für den lampeneigenen Akku.
Aufrgund der extrem kompakten Maße der Lampe sollte sie nicht dauerhaft ohne Luftkühlung auf Max betrieben werden. Sie wird hier sehr heiß. Beim Laufen hingegen ist ausreichend Kühlung gegeben, so dass sie nicht mal warm wird.
Anette stand auch dieses Mal als Model parat.
Fazit
Ich hatte bereits zu Beginn dieses Reviews darauf hingewiesen dass ich die Lampe gemäß ihrer Bestimmung testen und bewerten werde. Für normale Anwendungen würde ich vielleicht einen fehlenden Moonlight Modus bemängeln. Aber dieser ist beim Laufen nicht nötig. Die Olight HS2 ist für eine ganz spezielle Anwendung entwickelt worden, und diese Anforderungen erfüllt sie beispiellos gut.
Es kommt selten vor dass ich als Tester von einer Stirnlampe regelrecht begeistert bin. Schon gar nicht wenn sie nur 400 Lumen hat. Aber die Olight HS2 beherrscht ihr Metier nahezu perfekt. Ich zitiere mich selbst aus einem anderen Thread:
Der Lampe liegt ein interessantes und ausgeklügeltes Konzept zu Grunde. Dieses ist zu Ende gedacht und auf den speziellen Einsatzbereich hin optimiert.
Sehr gute Verarbeitung, ein wirklich sinnvolles User Interface, und ein für den Laufsport nahezu perfektes Lichtbild, Laufzeitverlängerung über Powerbank möglich... Da wusste jemand ganz genau was er tut.
Bei so viel Lob muss jedoch auch ein klein wenig Kritik gestattet sein.
-Die Lampe startet immer auf High mit 400 Lumen. Sucht man zu Hause das Schlüsselloch ist das viel zu viel. Ich würde mir hier den Start auf Low wünschen.
-Bislang ist die Lampe nur in Cool White erhältlich. Gerade eine Lauflampe, die bei den meisten Anwendern unter Anderem auch im Wald Verwendung finden wird, würde ich mir in einer neutral weißen Ausführung wünschen, stellt diese Variante doch Farben in der Natur realistischer und angenehmer dar.
-Ein in den Akkupack integriertes rotes Rücklicht wäre sinnvoll und wünschenswert.
Die Lampe wird auf jeden Fall in meine Liste geeigneter Stirnlampen fürs Laufen aufgenommen!
Dieses und viele weitere Reviews über Stirn- und Fahrradlampen findet ihr auch auf meiner Seite
www.stirnlampen.reviews
Olight Deutschland hat mir freundlicherweise kostenlos ein Reviewsample der neuen HS2 zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um eine kompakte, speziell für Läufer entwickelte Stirnlampe, die bis zu 400 Lumen liefert. Vielen Dank an Chris von Olight Deutschland hierfür.
Es gibt bereits zwei Reviews zur HS2, allerdings von Nichtläufern. Jedoch sollte eine Sportlampe auch in ihrem ureigenen Metier getestet werden, weswegen ich sie euch heute hier genauer vorstellen möchte. Hier gibts die anderen Reviews.
http://www.taschenlampen-forum.de/threads/review-olight-hs2.58050/
http://www.taschenlampen-forum.de/t...pakte-kopflampe-zum-joggen.58079/#post-817365
Eine speziell für den Laufsport entwickelte Stirnlampe, ja das habe ich schon oft gehört, doch nur selten hat das Ergebnis auch wirklich überzeugt. Der HS2 liegt dabei aber ein interessantes Konzept mit zwei separat schaltbaren LED`s für den Nah- und Fernbereich zugrunde.
Da die Olight HS2 eine Nische bedient die ganz spezielle Anforderungen mit sich bringt, werde ich die Lampe auch nur nach diesen Kriterien bewerten, dazu später im Absatz "Fazit" mehr.
Technische Daten / Herstellerangaben
- Bis zu 400 Lumen
- 1800cd
- 2 x Cree XP-G2 (wahlweise kombinierbar für Nah- und Fernlicht)
- 85m Leuchtweite
- 2000 mAH 3,7V Lipo Akku
- 115 Gramm Gesamtgewicht inklusive Akku
- 45 x 23 x 24 (Stirnlampe)
- 71 x 42 x 19 (Akkupack)
- Über Micro USB aufladbar
- IPX4 (Spritzwassergeschützt)
Lieferumfang
Geliefert wird die HS2 in einem Karton, welcher die wichtigsten Informationen aufgedruckt hat. Die Lampe selbst ist sicher geschützt in einer Softcase Tragetasche wie sie auch bei der H1 Verwendung findet. Darin enthalten ist eine mehrsprachige Bedienungsanleitung (darunter auch Deutsch), ein USB Kabel sowie zwei Ersatzclips um das Verbindungskabel von Lampe zum Akku am Stirnband zu fixieren.
Aufbau / Verarbeitung
Die Lampe selbst ist aus Aluminium gefertigt und beherbergt die zwei XP-G2 LED`s, jedoch hat jede davon einen bestimmten Aufgabenbereich, bzw sitzen jeweils unterschiedliche Linsen davor. Während die eine Linse klar ist und die LED so für einen gebündelten Spot und Reichweite sorgt, ist die andere Linse eine Frosted Lens, ähnlich Milchglas, was wiederrum für eine gleichmässige Lichtverteilung im Nahbereich sorgt. Diese Kombination ergibt ein für das Laufen nahezu perfektes Lichtbild. Der Neigungswinkel der Lampe lässt sich stufenlos verstellen und läuft entsprechend stramm genug um sich nicht selbst beim Laufen zu verstellen.
Der Akkupack aus Kunststoff wird am Hinterkopf getragen und beherbergt den Micro USB Anschluß für das direkte Laden des Akkus sowie eine vierstufige Kapazitätsanzeige. Beim Einstecken des Micro USB Kabels beginnt der Ladevorgang mit bis zu 1000mAh automatisch und zeigt dies durch blinken der Status LED`s an. Ist der Ladevorgang abgeschlossen, leuchten die Status LED´s dauerhaft. Ein zweigeteiltes Kabel verbindet die Lampe mit dem Akku, je eine Hälfte davon ist fest mit Lampe und Akkupack verbunden, lässt sich also nicht entfernen.
Der Schalter für die Bedienung ist in das Kabel integriert und sitzt seitlich am Kopf. Lampe und Akku lassen sich komplett vom Stirnband entfernen. Das Stirnband selbst trägt den typischen Olight Schriftzug sowie Reflexstreifen.
Die Lampe trägt sich außerordentlich bequem und lässt sich leicht an den jeweiligen Träger anpassen. Ein Überkopfband vermisst man hier nicht. Auch ohne selbiges sitzt die Lampe ohne zu Wippen gut am Kopf, was aufgrund dem geringen Gewicht und der ausgewogenen Balance gegeben ist.
Die Verarbeitung ist, wie von Olight gewohnt, auf allerhöchstem Niveau und lässt keine Kritik zu. Die Haptik der kleinen Lampe empfinde ich als sehr angenehm, alles mutet qualitativ hochwertig an.
Bedienung
Eine Anforderung die ich an Lampen für den Laufsport stelle, ist eine simple aber effektive Bedienung, die dem Läufer Kontrolle über die wirklich wichtigen Parameter gibt. Das sind für mich im Wesentlichen zwei gut abgestimmte Leuchtstufen die sich ohne Umweg über andere Modi nacheinander anwählen lassen (Abblend/Fernlicht). Bei vielen Lampen muss ich um von Low nach High und zurück zu wechseln, über diverse andere Leuchtstufen sowie SOS / Strobe und im schlimmsten Fall über AUS gehen. Die HS2 macht es richtig und geht einen anderen Weg.
Die Lampe wir über einen einzigen Taster zwischen Lampenkopf und Akkupack folgendermaßen bedient:
-Ein kurzer Click schaltet die Lampe im Mixed Mode auf High an, jeder weitere Click wechselt zwischen High und Low. Als Besonderheit sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Lampe zwischen den Leuchstufen nicht abrupt wechselt, sondern vielmehr sanft hoch und runter rampt. Das ist für das Auge angenehm und erhöht den Spaßfaktor.
-Per Doppelclick lassen sich nacheinander die einzelnen LED`s für den Nah- und Fernbereich anwählen, wobei jede LED weiterhin über zwei Leuchstufen verfügt, die per einfachem Click gewechselt werden können. Also im Einzelnen:
Start auf High im Mixed Mode (Beide LED`s sind aktiv)
Doppelclick > Flood LED
Doppelclick > Spot LED
Doppelclick > Mixed Mode
Per Dreifachklick gelangt man in den SOS Mode. Strobe oder weitere Blinkmodi sind glücklicherweise nicht vorhanden.
Beamshots
Whitewallshots
Man sieht hier gut den sehr breiten Abstrahlwinkel.
Outdoor
Der Spill beginnt schon direkt vor den Füßen, was beim Laufen sehr gut ist, und wird zum Zentrum leicht heller. Das ist fürs Laufen ideal. Den sehr gut ausgeleuchteten Nahbereich erkennt man wenn man das Licht direkt vorm Stativ beachtet.
Messkurve / Laufzeit
Die Lampe besitzt eine sehr gute Regelung und hält bis zum Schluß die Helligkeit nahezu konstant.
Nach exakt 2h13min signalisierte die Lampe den zur Neige gehenden Akku mit einem Piepen. Nach 2h25min blinkte die Lampe und schaltete sich ab.
Mixed Beam High | Mixed Beam Low | Spot Beam High | Spot Beam Low | Flood Beam High | Flood Beam Low |
---|---|---|---|---|---|
400 Lumen | 100 Lumen | 200 Lumen | 50 Lumen | 200 Lumen | 50 Lumen |
2h12min | 9h | 4h30min | 18h | 4h30min | 18h |
Betätigt man den blauen Taster gibt der Akkupack über vier Leuchtdioden Auskunft über den momentanen Akkustand. Über die Micro USB Buchse lässt sich der Akku aufladen.
Bilder
Bevor ich die Lampe im Praxistest einsaue, hier noch ein paar Fotos.
Die Lupine Piko ist zwar wesentlich leistungsstärker, aber auch schon eine sehr kompakte Stirnlampe. Die HS2 ist im Vergleich noch um einiges kleiner und leichter.
Die Verarbeitung und Haptik der Lampe ist vorbildlich.
Die Lampe sitzt angenehm stramm in ihrer Halterung und lässt sich in einem Bereich von 180 Grad einstellen.
Die Reflexstreifen bringen zusätzliche Sicherheit.
Bei einer Sportlampe sehr sinnvoll: Die Lampe und Akku lassen sich entfernen so dass sich das Stirnband waschen lässt.
Der Akku ist an der Innenseite etwas gedämpft um den Tragekomfort zu erhöhen.
Praxistest
Kommen wir zum wichtigsten Kapitel, dem Praxistest. Hier zeigt sich ob die Entwickler ihre Hausaufgaben gemacht haben. Doch zunächst möchte ich kurz auf ein paar Anforderungen näher eingehen:
Neben einer eher flächigen Ausleuchtung sind weitere Eigenschaften einer Lauflampe von Vorteil:
Wichtig ist es mir, wie weiter oben bereits beschrieben, eine Aufblendfuktion zu haben, um kurz den weiteren Verlauf des Weges zu sehen oder um anderweitig auf sich aufmerksam zu machen. Ein nicht zu unterschätzendes Feature. Aktiviere ich den Turbo, möchte ich nicht wieder zuerst über alle dunklen Leuchtstufen schalten müssen um wieder in die vorherige Leuchtstufe zu gelangen. Die Augen würden dazu ein paar Augenblicke der Adaption benötigen. Speziell bei Trails ist das ein echtes No-Go. Also, ein schneller Wechsel zwischen einer voreingestellten Midstufe und Turbo ist (mir) wichtig.
Wer regelmäßig trainiert kommt nicht umhin das hin und wieder auch im Regen machen zu müssen. PWM könnte hier störend auffallen. Auch können sich Artefakte im Beam negativ bemerkbar machen, wenn man im Herbst an einem abgemähten Feld mit Stoppeln vorbei läuft. Das hat eine ähnliche Wirkung wie sehr niederfrequentes PWM.
Das Gewicht muss sich gut verteilen, der Sitz der Lampe muss angenehm, wipp- und rutschfrei sein, ohne Einzuengen. Dies gilt umso mehr bei langen Trainingseinheiten.
Wasserdichtigkeit und Kälteunempfindlichkeit sind obligatorisch ( letzeres kann ich aufgrund der sommerlichen Temperaturen bei der HS2 momentan nicht testen).
Die Anforderungen sind hoch, nun wird auch klar warum längst nicht jede Stirn- oder Winkelkopflampe für das (Trail-) Laufen geeignet ist.
Übrigens lässt sich der Tragekomfort fast aller Stirnlampen durch das Tragen eines Schlauchschals, auch Buff genannt, deutlich verbessern. Dies ist übrigens nicht nur im Winter als Kälteschutz , sondern auch im Sommer als Schutz vor Sonnenstich, Sonnenbrand, und in Wasser getränkt als Schutz vor Überhitzung ein überaus nützliches , aber oft unterschätztes Tool.
Tragegefühl
Der Sitz der Lampe ist, wie ich weiter oben schon angesprochen habe, sehr bequem, selbst wenn man das Stirnband nicht allzu eng einstellt. Auch sehr lange Läufe sind so problemlos möglich. Da wackelt und wippt nichts, genau so soll es sein. Das Stirnband lässt sich übrigens einhändig auch während dem Laufen einstellen.
Ausleuchtung
Die Ausleuchtung ist im Mixed Mode nahezu perfekt fürs Laufen geeignet. Man hat einen hellen Spill der praktisch direkt (!) vor den Füßen beginnt und zum Zentrum hin nur leicht an Helligkeit zunimmt. Sehr viel besser gehts nicht. Auch der Flood Modus allein genügt für moderates Tempo, wie etwa regenerative Einheiten. Die Spoteinstellung für sich genommen ist nicht sehr sinnvoll, aber nice to have. Auf befestigten Wegen reicht meistens die niedrigere Leuchstufe, im Wald sorgt dann die höhere Leuchstufe für gute Sicht. Sogar Trails lassen sich aufgrund des gleichmäßigen Lichtteppichs und breiten Abstrahlverhaltens gut laufen, zumindest so lange sie nicht allzu technisch sind. Bei lockerem Boden wie etwa groben Steinen, Wurzeln und Geröll kommt die HS2 dann aber leistungsmäßig an ihre Grenzen.
Bedienung
Das UI, also die Bedienung der Lampe ist simpel und genial zugleich. Oft hatte ich die schwierige Bedienung mancher Lampen wie etwa der Armytek Wizard V3 Pro mit zum Teil Dreifachclicks kritisiert. Bei der HS2 wird meistens nur der Mixed Mode zum Einsatz kommen. Zum wechseln der Leuchstufen genügt ein kurzer Tastendruck. Die Leuchtsufen sind für das Laufen gut abgestimmt, weitere Leuchstufen vermisse ich nicht. Ganz im Gegenteil, Abblend- und Fernlicht reichen vollkommen. Alles Weitere würde die Bedienung nur unnötig verkomplizieren. Das wird nämlich spätestens dann zum Thema wenn der Winter naht und die Lampe mit kalten Fingern oder mit Handschuhen bedient werden muss. Ohne Handschuhe gelingt das bei der vorliegenden Lampe noch ganz gut. Mit Handschuhen hatte ich jedoch Schwierigkeiten den Taster zu finden. Mit kalten Fingern wird es sich wahrscheinlich ganz ähnlich verhalten, was ich aufgrund der momentanen Temperaturen aber nur erahnen kann.
Dieses Problem ließe sich lösen indem der Taster beispielsweise stark konvex nach außen gewölbt und im besten Fall grob genoppt wäre. Der Druckpunkt ist aber gut definiert und nicht schwammig.
Der mit Handschuhen schwer fühlbare Taster...
...Lässt sich mit einer kleinen Modifikation besser ertasten. Ein selbstklebender Gnupsi wirkt wahre Wunder.
Besonderheiten
Wer Marathon oder gar Ultramarathon läuft, wird sich in Anbetracht der Laufzeit von nur knapp über zwei Stunden auf Max etwas mehr Laufzeit wünschen. Auch ich war zunächst skeptisch. Aber die Lampe hält hier eine Besonderheit bereit: Sie lässt sich vollumfänglich mit einer externen Energiequelle, wie etwa einer Powerbank betreiben. Große Powerbanks sind natürlich ungeeignet, als guten und sehr kompakten Partner sehe ich da Powerbanks wie etwa die Thrunite C2. Da der lampeneigene Akku 2000mAH Kapazität bereitstellt, lässt sich die Laufzeit mit einem 3400er Akku auf schätzungsweise dreieinhalb Stunden zusätzlich auf Max ausdehnen.
Anstatt des bordeigenen Akkus lässt sich hier auch ein externer Akkupack anschließen.
Angst plötzlich im Dunkeln zu stehen braucht man ebenso wenig zu haben. Geht die Energie zur Neige, macht die Lampe per Piepen auf sich aufmerksam. Dies gilt aber nur für den lampeneigenen Akku.
Aufrgund der extrem kompakten Maße der Lampe sollte sie nicht dauerhaft ohne Luftkühlung auf Max betrieben werden. Sie wird hier sehr heiß. Beim Laufen hingegen ist ausreichend Kühlung gegeben, so dass sie nicht mal warm wird.
Anette stand auch dieses Mal als Model parat.
Fazit
Ich hatte bereits zu Beginn dieses Reviews darauf hingewiesen dass ich die Lampe gemäß ihrer Bestimmung testen und bewerten werde. Für normale Anwendungen würde ich vielleicht einen fehlenden Moonlight Modus bemängeln. Aber dieser ist beim Laufen nicht nötig. Die Olight HS2 ist für eine ganz spezielle Anwendung entwickelt worden, und diese Anforderungen erfüllt sie beispiellos gut.
Es kommt selten vor dass ich als Tester von einer Stirnlampe regelrecht begeistert bin. Schon gar nicht wenn sie nur 400 Lumen hat. Aber die Olight HS2 beherrscht ihr Metier nahezu perfekt. Ich zitiere mich selbst aus einem anderen Thread:
Und so macht es sich bezahlt dass der Chefentwickler der Olight HS2 selbst passionierter Läufer ist.Manchmal wünschte ich mir dass die Hersteller bei der Umsetzung einer Lampe, einfach mal Leute mit ins Boot holen, die die Lampe in ihrem anvisierten Einsatzbereich auf Herz und Nieren testen. Was ich schon bei speziell für den Laufsport beworbenen Stirnlampen an Mist gesehen habe, da muss ich so manchem Hersteller unterstellen, diese Lampe niemals einem Läufer in die Hand gedrückt zu haben.
Der Lampe liegt ein interessantes und ausgeklügeltes Konzept zu Grunde. Dieses ist zu Ende gedacht und auf den speziellen Einsatzbereich hin optimiert.
Sehr gute Verarbeitung, ein wirklich sinnvolles User Interface, und ein für den Laufsport nahezu perfektes Lichtbild, Laufzeitverlängerung über Powerbank möglich... Da wusste jemand ganz genau was er tut.
Bei so viel Lob muss jedoch auch ein klein wenig Kritik gestattet sein.
-Die Lampe startet immer auf High mit 400 Lumen. Sucht man zu Hause das Schlüsselloch ist das viel zu viel. Ich würde mir hier den Start auf Low wünschen.
-Bislang ist die Lampe nur in Cool White erhältlich. Gerade eine Lauflampe, die bei den meisten Anwendern unter Anderem auch im Wald Verwendung finden wird, würde ich mir in einer neutral weißen Ausführung wünschen, stellt diese Variante doch Farben in der Natur realistischer und angenehmer dar.
-Ein in den Akkupack integriertes rotes Rücklicht wäre sinnvoll und wünschenswert.
Die Lampe wird auf jeden Fall in meine Liste geeigneter Stirnlampen fürs Laufen aufgenommen!
Dieses und viele weitere Reviews über Stirn- und Fahrradlampen findet ihr auch auf meiner Seite
www.stirnlampen.reviews
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