Acebeam hat freundlicherweise ein Testexemplar der Acebeam H10 Kopf-/Taschenlampe zur Verfügung gestellt.
Thank you Cora!
Sie hat mehrere Besonderheiten zu bieten:
- als Emitter eine Cree MT-G2 mit neutralweißer Lichtfarbe
- eine Maximalleistung von 2.000 Lumen
- die Auswahl der Helligkeitsstufen über ein Drehrad im Lampenkopf
Technische Info (überwiegend Herstellerangaben):
▪ Lichtleistung: 2.000 Lumen max. (Burst) / 1.000 Lumen Dauer
▪ Reichweite: 116 m (3.400 Lux)
▪ LED: Cree MT-G2 Q0 neutral white 5.000K
▪ Spannungsbereich: 3 - 6V (1x 18650 Li-Io-Akku oder 2x CR123A Batterien)
▪ 5 Helligkeitsstufen
▪ Momentlicht
▪ Bedienung über 2-Stufen-Taster und Selektorring
▪ Akkuwarnung
▪ übersteht Stürze aus bis zu 1,2 Metern Höhe
▪ wasserdicht gemäß IPX-6
▪ Gehäuse aus HAIII anodisiertem Aluminium
▪ gehärtetes Frontglas, antireflex-beschichtet
▪ strukturierter Alu-Reflektor
▪ tailstand-fähig
▪ Maße ca: 108*24*21 mm (Länge * Ø Kopf * Ø Body)
▪ Gewicht: 52 g (ohne Akku)
▪ Akku-Empfehlung: hochstromfähige Typen (10A) mit hervorstehendem Pluspol (button top)
▪ ungefährer Marktpreis: 90 € (Stand November 2015)
** theoretische Leuchtdauer auf Grundlage des Stromverbrauchs mit 3100er Akku
Lieferumfang:
- Acebeam H10 Lampe
- Karton-Umverpackung
- ansteckbarer Trage-Clip
- Kopfband mit Halterung
- Acebeam 18650 Li-Io-Akku (ungeschützt, LG HE2 mit 2500mAh)
- Ersatzdichtungen
- Bedienungsanleitung, Garantiekarte
Aufbau/Verarbeitung
Die kleine Taschenrakete wird in einem stabilen Pappkarton geliefert. In Schaumstoff gebettet finden wir darin die Lampe und das Zubehör sowie eine Anleitung in englischer Sprache.
Die H10 baut für die Leistung sehr kompakt. Sie dürfte sogar so ziemlich die kleinste Lampe in ihrer Leistungsklasse sein. Über das Design kann man streiten. Unbedingt hübsch macht der Selektorring die Statur nicht, da man bei solchen Lampen eher einen kürzeren Kopf gewohnt ist. Der Ring nicht über sondern unter dem Reflektor wäre imho eleganter gewesen. So wie sie ist, kommt es dafür einer ergonomischeren Bedienung zugute.
Die etwas stufige Formengebung bietet eine gute Rutschsicherheit. Durch das Knurling am Batterierohr und die vergrößerte Tailcap gleitet die H10 auch bei Nässe nicht aus der Hand.
Die Oberfläche des Aluminium-Gehäuses ist fehlerfrei seidenmatt anodisiert. Makel oder ungenaue Arbeit braucht man nicht zu suchen, die Verarbeitung ist auf hohem Niveau.
Der Lampenkopf hat auf der Rückseite tief ausgefräste Kühlrippen, was aufgrund der großen Wärmeentwicklung hochnotwendig ist.
flache Tailcap = tailstand-fähig
Im Lampenkopf sitzt die große MT-G2 LED in einem tiefen Reflektor mit strukturierter Oberfläche. Dadurch gewinnt die Lampe eine gewisse Reichweite und das ist gut so. Reine Fluter mit nackter LED sind nicht jedermanns Geschmack (meiner auch nicht), da die Reichweite gleich null ist. Die LED nimmt etwa ein Drittel der Kopfbreite ein. Davor sitzt eine vergütete Scheibe, die von einem Edelstahlring eingefasst ist.
fett: Cree MT-G2
Das Gewinde von Batterierohr und Tailcap hat ein quadratisches Profil, ist sauber geschnitten und anodisiert. Somit ist durch Lösen der Tailcap ein mechanischer Lockout gegen versehentliches Einschalten möglich.
Tailcap mit vergoldeter Feder und Blick ins Batterierohr. Da der Plus-Kontakt in der Lampe nicht gefedert ist (Verpolungsschutz?), müssen Akkus mit hervorstehendem Pluspol verwendet werden.
Der Buchstabe "H" in der Typenbezeichnung weist darauf hin, für welchen Einsatz die Lampe geeignet ist: Als Headlamp (= Kopflampe) ist ein Kopfband guter Qualität mit Silikon-Lampenhalterung im Lieferumfang inbegriffen. Durch die Längenverstellmöglichkeit passt das Kopfband auf jede Rübe, sogar auf behelmte.
Vergleich der H10 mit einer Nitecore HC30, man beachte den Größenunterschied der LEDs
Bedienung/Handhabung
Zum Einleges des Akkus oder der CR123A-Batterien wird die Tailcap abgeschraubt und der Akku mit dem Pluspol nach vorn eingelegt.
Man kann die Lampe ganz normal als Taschenlampe benutzen und bei Bedarf den mitgelieferten Halteclip montieren. Alternativ kann man die H10 auch als Kopf- oder Helmlampe verwenden. Man steckt sie mit dem hinteren Teil voran in die Silikonhalterung des Kopfbandes. Der Trageclip muss vorher demontiert sein, sonst passt sie nicht in die Halterung.
Die Lampe geht ziemlich schwer in die Halterung einzufädeln. Dafür sitzt sie dann auch wackelfrei darin. Der vertikale Abstrahlwinkel lässt sich durch Drehen der Lampe in der Halterung verändern.
User-Interface
Ein-/Ausschalten --- Taster halb gedrückt halten (verzögerte Reaktion)
Helligkeit verändern --- Selektorring am Kopf betätigen
Burst-Modus --- Taster bei ein- oder ausgeschalteter Lampe vollständig durchgedrückt halten
Beim Ein- und Ausschalten reagiert die Lampe verzögert, d.h. man muss den Taster halb durchgedrückt halten. Das scheint dem einen oder anderen Besitzer missfallen, was ich bisher lesen konnte. Ich sehe das weniger störend. Nicht, weil ich die Bedienung schön reden wollte, sondern weil die Bedienung nach meiner Auffassung durchaus Sinn macht. Da die H10 keinen elektronischen Lockout hat, ist der längere Tastendruck ein Schutz vor versehentlichem Einschalten. Wenn man bei eingeschalteter Lampe den Taster komplett über den Widerstand durchdrückt und hält, kommt man in den Burst-Modus. Lässt man ihn wieder los, geht die H10 auf die zuvor eingestellte Stufe zurück.
Bei ausgeschalteter Lampe steht mit vollständig durchgedrücktem Schalter der Burst-Modus als Momentlicht zur Verfügung. D.h. die Lampe leuchtet nur solange, wie der Schalter durchgedrückt gehalten wird.
Der Selektorring geht genau mit dem richtigen Widerstand mit dem Daumen zu drehen und rastet im Regelbereich in allen 4 Leuchtstufen von Firefly bis High ein. Da klappert nichts und läuft auch nicht zu stramm.
Der Schalter ist ebenfalls von der knackigen Sorte. Zum vollständigen Durchdrücken für den Burst-Modus ist schon etwas mehr Druck nötig.
Messergebnisse***
Laufzeittest über 1 Stunde (Stufe High) mit Kühlung bzw. 1 Minute (Burst/Maximal) handgehalten
***mit beiligendem Acebeam-Akku (geschützt, LG HE2 2500mAh)
Kommentar:
Auf Stufe High mit 1.000 Lumen läuft die H10 perfekt linear mit dem 2500er Testakku 40 Minuten durch!
Das allein genommen dürfte für eine Lampe dieser Baugröße schon einmalig sein, mir ist jedenfalls keine andere bekannt, die so etwas schaffen würde. Der Hersteller gibt zwar 54 Minuten an, das sollte bei dem Stromverbrauch in dieser Stufe von fast 3 Ampere nur mit einem Akku höherer Kapazität möglich sein.
Nach 40 Minuten signalisierte die H10 durch zweimaliges Blinken einen niedrigen Akkustand und machte einen abrupten Stepdown auf geschätzt 10% der Lichtleistung von High. Auf diesem Niveau läuft sie noch lange weiter. Ich habe zur Akkuschonung den Test nach 3 Stunden abgebrochen und der Akku hatte noch eine Spannung oberhalb von 3 V. Die H10 warnt zwar bei Unterspannung durch Blinksignale und herunterschalten auf niedrigere Helligkeit, jedoch hat sie leider keine Endabschaltung und zieht im ungünstigen Fall einen (ungeschützten) Akku komplett leer.
Für den Laufzeittest auf Maximalleistung musste ich mit der H10 in der Hand deren Schalter durchgedrückt halten. Nach 45-60 Sekunden wurde der Schmerz durch die Erhitzung der Lampe zu groß. Länger als 1 Minute wird sie kein Mensch ohne Handschuhe tragen können. Bedingt durch die Hitzeentwicklung sank die Leistung kontinuierlich - aber für das Auge nicht sichtbar. Ich will mal die Behauptung aufstellen, dass dieses Verhalten bauartbedingt so sein muss. Es kann gar nicht anders gehen, da die Elektronik sonst den Hitzetod sterben würde.
Auch wenn es schwer fällt, man sollte mit seinen Ansprüchen an die Leistung realistisch sein. Die höchste Stufe ist zurecht nur als kurzzeitiger Burst vorgesehen. Bei vollem Akku zieht die Lampe satte 7 Ampere, was einer Leistung von etwa 30 Watt entspricht. Entsprechend viel Wärme muss von der Lampe aufgenommen und an die Hand abgeleitet werden.
Stromverbrauch (siehe Tabelle oben)
Die H10 ist laut Hersteller zwar nicht nur für 1x 18650 sondern auch für 2x CR123A-Batterien zugelassen.
In den niedrigeren Leuchtstufen wird die Funktion der Lampe damit einwandfrei sein. Wegen des hohen Stromverbrauchs auf High und insbesondere auf Maximum empfehle ich jedoch dringend einen hochstromfähigen 18650 Akku. Die CR-Batterien erhitzen sich und brechen in der Leistung ein. Erfreulicherweise liefert der Hersteller direkt ein sehr gut geeignetes Exemplar eines 18650 mit.
PWM?
Ich konnte kein Flimmern des Lichtes erkennen egal in welcher Leuchtstufe.
Leuchtergebnis:
Zum Wichtigsten: Was kommt raus?
Mein subjektiver Eindruck im Ceiling Bounce ist, dass die H10 nicht ganz die vom Hersteller versprochenen 2.000 Lumen bringt. Selbst wenn sie das täte, wie lange müsste die die Leistung halten können? Durch die enorme Hitzeentwicklung fällt die Leistung innerhalb einer Minute auf geschätzt die Hälfte. Klar ist aber, dass von High auf Burst sehr gut ein Helligkeitsunterschied zu sehen ist. Die Stufe ist eine Art Lichthupe und für kurzen Einsatz gedacht. Dass man den Schalter hierfür gedrückt halten muss, sehe ich quasi als Schutzfunktion.
So hell sie kann, so wenig dunkel kann sie. 30 Lumen sind für meinen Geschmack für eine Kopflampe zuviel. Auch 3 Lumen hätten locker ausgereicht, um etwa in Nahdistanz lesen zu können. Als Nacht- oder unauffälliges Dauerlicht eignet sie sich weniger gut. Ich hätte mir eine Abstufung z.B. mit 3/100/400/1000/2000 Lumen gewünscht.
Hell oder dunkel ist nicht alles, wichtig ist ebenso die Lichtqualität. Und hier liegt die Acebeam ganz weit vorn. Die MT-G2 Q0 LED verwöhnt mit wirklich schöner neutralweißer Lichtfarbe. Befürchtungen über zuviel Gelb oder Grün im Tint sind unbegründet. Auch der Farbverlauf im Lichtkegel gibt keinen Anlass zur Klage.
Die Abstrahlung der Lampe finde ich sehr gelungen. Für eine Kopflampe kann man sich kaum eine praxisgerechtere Abstrahlung wünschen. Durch die große LED im kleinen Reflektor strahlt die Lampe breit und flutig und hat dennoch durch den großen Spot eine gewisse Reichweite. Sie ist also eher Fluter als Allrounder.
Hier ein Vergleich, wie unterschiedlich die Hersteller den Begriff "Firefly" als niedrigste Leuchtstufe verstehen:
Die Leuchtstufen mit anderer Belichtung von 30 bis 2.000 Lumen:
Fazit:
In aller Kürze: Bisher eine der besten Kopflampen, die mir untergekommen ist wenn man die Aspekte Helligkeit, Lichtqualität, Regelung, Verarbeitung, Baugröße und Preis/Leistung berücksichtigt. Es ist schade, dass die niedrigste Leuchtstufe mit 30 Lumen mir persönlich zu hell ist. Ich muss aber dazu sagen, dass ich an der Lampe keinen wirklich gravierenden Schwachpunkt entdecken konnte.
positiv
++ hohe Leistung
++ saubere, praxisgerechte Abstrahlung
++ tolle Lichtfarbe
++ geniale Regelung
+ Verarbeitungsqualität
+ Hochleistungs-Akku im Lieferumfang
+ geringes Gewicht und kompakte Abmessungen
neutral
- verzögertes Einschalten
- extreme Hitzeentwicklung auf maximaler Leistung
negativ
-- keine Abschaltung bei Unterspannung (danke für die Info an light-wolff)
- zu helles Low
-------------------------------------------
Outdoorbeamshots habe ich bewusst nicht gemacht, da die Teilnehmern des kommenden Passarounds sich hier austoben können.
Zur Anmeldung gehts hier lang.
Thank you Cora!
Sie hat mehrere Besonderheiten zu bieten:
- als Emitter eine Cree MT-G2 mit neutralweißer Lichtfarbe
- eine Maximalleistung von 2.000 Lumen
- die Auswahl der Helligkeitsstufen über ein Drehrad im Lampenkopf
Technische Info (überwiegend Herstellerangaben):
▪ Lichtleistung: 2.000 Lumen max. (Burst) / 1.000 Lumen Dauer
▪ Reichweite: 116 m (3.400 Lux)
▪ LED: Cree MT-G2 Q0 neutral white 5.000K
▪ Spannungsbereich: 3 - 6V (1x 18650 Li-Io-Akku oder 2x CR123A Batterien)
▪ 5 Helligkeitsstufen
▪ Momentlicht
▪ Bedienung über 2-Stufen-Taster und Selektorring
▪ Akkuwarnung
▪ übersteht Stürze aus bis zu 1,2 Metern Höhe
▪ wasserdicht gemäß IPX-6
▪ Gehäuse aus HAIII anodisiertem Aluminium
▪ gehärtetes Frontglas, antireflex-beschichtet
▪ strukturierter Alu-Reflektor
▪ tailstand-fähig
▪ Maße ca: 108*24*21 mm (Länge * Ø Kopf * Ø Body)
▪ Gewicht: 52 g (ohne Akku)
▪ Akku-Empfehlung: hochstromfähige Typen (10A) mit hervorstehendem Pluspol (button top)
▪ ungefährer Marktpreis: 90 € (Stand November 2015)
Helligkeitsstufen und Leuchtdauer
Stufe --- Leistung --- Leuchtdauer --- Strom*
"Firefly" ---30 lm --- 60 Std --- 0.31 A
Low --- 200 lm --- 4.5 Std --- 0.62 A
Mid --- 500 lm ---1.5 Std --- 1.2 A
High --- 1.000 lm --- 54 Min --- 3 A
Burst --- 2.000 lm --- 27 Min** --- 7 A
Stufe --- Leistung --- Leuchtdauer --- Strom*
"Firefly" ---30 lm --- 60 Std --- 0.31 A
Low --- 200 lm --- 4.5 Std --- 0.62 A
Mid --- 500 lm ---1.5 Std --- 1.2 A
High --- 1.000 lm --- 54 Min --- 3 A
Burst --- 2.000 lm --- 27 Min** --- 7 A
*eigene Messung** theoretische Leuchtdauer auf Grundlage des Stromverbrauchs mit 3100er Akku
Lieferumfang:
- Acebeam H10 Lampe
- Karton-Umverpackung
- ansteckbarer Trage-Clip
- Kopfband mit Halterung
- Acebeam 18650 Li-Io-Akku (ungeschützt, LG HE2 mit 2500mAh)
- Ersatzdichtungen
- Bedienungsanleitung, Garantiekarte
Aufbau/Verarbeitung
Die kleine Taschenrakete wird in einem stabilen Pappkarton geliefert. In Schaumstoff gebettet finden wir darin die Lampe und das Zubehör sowie eine Anleitung in englischer Sprache.
Die H10 baut für die Leistung sehr kompakt. Sie dürfte sogar so ziemlich die kleinste Lampe in ihrer Leistungsklasse sein. Über das Design kann man streiten. Unbedingt hübsch macht der Selektorring die Statur nicht, da man bei solchen Lampen eher einen kürzeren Kopf gewohnt ist. Der Ring nicht über sondern unter dem Reflektor wäre imho eleganter gewesen. So wie sie ist, kommt es dafür einer ergonomischeren Bedienung zugute.
Die etwas stufige Formengebung bietet eine gute Rutschsicherheit. Durch das Knurling am Batterierohr und die vergrößerte Tailcap gleitet die H10 auch bei Nässe nicht aus der Hand.
Die Oberfläche des Aluminium-Gehäuses ist fehlerfrei seidenmatt anodisiert. Makel oder ungenaue Arbeit braucht man nicht zu suchen, die Verarbeitung ist auf hohem Niveau.
Der Lampenkopf hat auf der Rückseite tief ausgefräste Kühlrippen, was aufgrund der großen Wärmeentwicklung hochnotwendig ist.
flache Tailcap = tailstand-fähig
Im Lampenkopf sitzt die große MT-G2 LED in einem tiefen Reflektor mit strukturierter Oberfläche. Dadurch gewinnt die Lampe eine gewisse Reichweite und das ist gut so. Reine Fluter mit nackter LED sind nicht jedermanns Geschmack (meiner auch nicht), da die Reichweite gleich null ist. Die LED nimmt etwa ein Drittel der Kopfbreite ein. Davor sitzt eine vergütete Scheibe, die von einem Edelstahlring eingefasst ist.
fett: Cree MT-G2
Das Gewinde von Batterierohr und Tailcap hat ein quadratisches Profil, ist sauber geschnitten und anodisiert. Somit ist durch Lösen der Tailcap ein mechanischer Lockout gegen versehentliches Einschalten möglich.
Tailcap mit vergoldeter Feder und Blick ins Batterierohr. Da der Plus-Kontakt in der Lampe nicht gefedert ist (Verpolungsschutz?), müssen Akkus mit hervorstehendem Pluspol verwendet werden.
Der Buchstabe "H" in der Typenbezeichnung weist darauf hin, für welchen Einsatz die Lampe geeignet ist: Als Headlamp (= Kopflampe) ist ein Kopfband guter Qualität mit Silikon-Lampenhalterung im Lieferumfang inbegriffen. Durch die Längenverstellmöglichkeit passt das Kopfband auf jede Rübe, sogar auf behelmte.
Vergleich der H10 mit einer Nitecore HC30, man beachte den Größenunterschied der LEDs
Bedienung/Handhabung
Zum Einleges des Akkus oder der CR123A-Batterien wird die Tailcap abgeschraubt und der Akku mit dem Pluspol nach vorn eingelegt.
Man kann die Lampe ganz normal als Taschenlampe benutzen und bei Bedarf den mitgelieferten Halteclip montieren. Alternativ kann man die H10 auch als Kopf- oder Helmlampe verwenden. Man steckt sie mit dem hinteren Teil voran in die Silikonhalterung des Kopfbandes. Der Trageclip muss vorher demontiert sein, sonst passt sie nicht in die Halterung.
Die Lampe geht ziemlich schwer in die Halterung einzufädeln. Dafür sitzt sie dann auch wackelfrei darin. Der vertikale Abstrahlwinkel lässt sich durch Drehen der Lampe in der Halterung verändern.
User-Interface
Ein-/Ausschalten --- Taster halb gedrückt halten (verzögerte Reaktion)
Helligkeit verändern --- Selektorring am Kopf betätigen
Burst-Modus --- Taster bei ein- oder ausgeschalteter Lampe vollständig durchgedrückt halten
Beim Ein- und Ausschalten reagiert die Lampe verzögert, d.h. man muss den Taster halb durchgedrückt halten. Das scheint dem einen oder anderen Besitzer missfallen, was ich bisher lesen konnte. Ich sehe das weniger störend. Nicht, weil ich die Bedienung schön reden wollte, sondern weil die Bedienung nach meiner Auffassung durchaus Sinn macht. Da die H10 keinen elektronischen Lockout hat, ist der längere Tastendruck ein Schutz vor versehentlichem Einschalten. Wenn man bei eingeschalteter Lampe den Taster komplett über den Widerstand durchdrückt und hält, kommt man in den Burst-Modus. Lässt man ihn wieder los, geht die H10 auf die zuvor eingestellte Stufe zurück.
Bei ausgeschalteter Lampe steht mit vollständig durchgedrücktem Schalter der Burst-Modus als Momentlicht zur Verfügung. D.h. die Lampe leuchtet nur solange, wie der Schalter durchgedrückt gehalten wird.
Der Selektorring geht genau mit dem richtigen Widerstand mit dem Daumen zu drehen und rastet im Regelbereich in allen 4 Leuchtstufen von Firefly bis High ein. Da klappert nichts und läuft auch nicht zu stramm.
Der Schalter ist ebenfalls von der knackigen Sorte. Zum vollständigen Durchdrücken für den Burst-Modus ist schon etwas mehr Druck nötig.
Messergebnisse***
Laufzeittest über 1 Stunde (Stufe High) mit Kühlung bzw. 1 Minute (Burst/Maximal) handgehalten
***mit beiligendem Acebeam-Akku (geschützt, LG HE2 2500mAh)
Kommentar:
Auf Stufe High mit 1.000 Lumen läuft die H10 perfekt linear mit dem 2500er Testakku 40 Minuten durch!
Das allein genommen dürfte für eine Lampe dieser Baugröße schon einmalig sein, mir ist jedenfalls keine andere bekannt, die so etwas schaffen würde. Der Hersteller gibt zwar 54 Minuten an, das sollte bei dem Stromverbrauch in dieser Stufe von fast 3 Ampere nur mit einem Akku höherer Kapazität möglich sein.
Nach 40 Minuten signalisierte die H10 durch zweimaliges Blinken einen niedrigen Akkustand und machte einen abrupten Stepdown auf geschätzt 10% der Lichtleistung von High. Auf diesem Niveau läuft sie noch lange weiter. Ich habe zur Akkuschonung den Test nach 3 Stunden abgebrochen und der Akku hatte noch eine Spannung oberhalb von 3 V. Die H10 warnt zwar bei Unterspannung durch Blinksignale und herunterschalten auf niedrigere Helligkeit, jedoch hat sie leider keine Endabschaltung und zieht im ungünstigen Fall einen (ungeschützten) Akku komplett leer.
Für den Laufzeittest auf Maximalleistung musste ich mit der H10 in der Hand deren Schalter durchgedrückt halten. Nach 45-60 Sekunden wurde der Schmerz durch die Erhitzung der Lampe zu groß. Länger als 1 Minute wird sie kein Mensch ohne Handschuhe tragen können. Bedingt durch die Hitzeentwicklung sank die Leistung kontinuierlich - aber für das Auge nicht sichtbar. Ich will mal die Behauptung aufstellen, dass dieses Verhalten bauartbedingt so sein muss. Es kann gar nicht anders gehen, da die Elektronik sonst den Hitzetod sterben würde.
Auch wenn es schwer fällt, man sollte mit seinen Ansprüchen an die Leistung realistisch sein. Die höchste Stufe ist zurecht nur als kurzzeitiger Burst vorgesehen. Bei vollem Akku zieht die Lampe satte 7 Ampere, was einer Leistung von etwa 30 Watt entspricht. Entsprechend viel Wärme muss von der Lampe aufgenommen und an die Hand abgeleitet werden.
Stromverbrauch (siehe Tabelle oben)
Die H10 ist laut Hersteller zwar nicht nur für 1x 18650 sondern auch für 2x CR123A-Batterien zugelassen.
In den niedrigeren Leuchtstufen wird die Funktion der Lampe damit einwandfrei sein. Wegen des hohen Stromverbrauchs auf High und insbesondere auf Maximum empfehle ich jedoch dringend einen hochstromfähigen 18650 Akku. Die CR-Batterien erhitzen sich und brechen in der Leistung ein. Erfreulicherweise liefert der Hersteller direkt ein sehr gut geeignetes Exemplar eines 18650 mit.
PWM?
Ich konnte kein Flimmern des Lichtes erkennen egal in welcher Leuchtstufe.
Leuchtergebnis:
Zum Wichtigsten: Was kommt raus?
Mein subjektiver Eindruck im Ceiling Bounce ist, dass die H10 nicht ganz die vom Hersteller versprochenen 2.000 Lumen bringt. Selbst wenn sie das täte, wie lange müsste die die Leistung halten können? Durch die enorme Hitzeentwicklung fällt die Leistung innerhalb einer Minute auf geschätzt die Hälfte. Klar ist aber, dass von High auf Burst sehr gut ein Helligkeitsunterschied zu sehen ist. Die Stufe ist eine Art Lichthupe und für kurzen Einsatz gedacht. Dass man den Schalter hierfür gedrückt halten muss, sehe ich quasi als Schutzfunktion.
So hell sie kann, so wenig dunkel kann sie. 30 Lumen sind für meinen Geschmack für eine Kopflampe zuviel. Auch 3 Lumen hätten locker ausgereicht, um etwa in Nahdistanz lesen zu können. Als Nacht- oder unauffälliges Dauerlicht eignet sie sich weniger gut. Ich hätte mir eine Abstufung z.B. mit 3/100/400/1000/2000 Lumen gewünscht.
Hell oder dunkel ist nicht alles, wichtig ist ebenso die Lichtqualität. Und hier liegt die Acebeam ganz weit vorn. Die MT-G2 Q0 LED verwöhnt mit wirklich schöner neutralweißer Lichtfarbe. Befürchtungen über zuviel Gelb oder Grün im Tint sind unbegründet. Auch der Farbverlauf im Lichtkegel gibt keinen Anlass zur Klage.
Die Abstrahlung der Lampe finde ich sehr gelungen. Für eine Kopflampe kann man sich kaum eine praxisgerechtere Abstrahlung wünschen. Durch die große LED im kleinen Reflektor strahlt die Lampe breit und flutig und hat dennoch durch den großen Spot eine gewisse Reichweite. Sie ist also eher Fluter als Allrounder.
Hier ein Vergleich, wie unterschiedlich die Hersteller den Begriff "Firefly" als niedrigste Leuchtstufe verstehen:
Die Leuchtstufen mit anderer Belichtung von 30 bis 2.000 Lumen:
Fazit:
In aller Kürze: Bisher eine der besten Kopflampen, die mir untergekommen ist wenn man die Aspekte Helligkeit, Lichtqualität, Regelung, Verarbeitung, Baugröße und Preis/Leistung berücksichtigt. Es ist schade, dass die niedrigste Leuchtstufe mit 30 Lumen mir persönlich zu hell ist. Ich muss aber dazu sagen, dass ich an der Lampe keinen wirklich gravierenden Schwachpunkt entdecken konnte.
positiv
++ hohe Leistung
++ saubere, praxisgerechte Abstrahlung
++ tolle Lichtfarbe
++ geniale Regelung
+ Verarbeitungsqualität
+ Hochleistungs-Akku im Lieferumfang
+ geringes Gewicht und kompakte Abmessungen
neutral
- verzögertes Einschalten
- extreme Hitzeentwicklung auf maximaler Leistung
negativ
-- keine Abschaltung bei Unterspannung (danke für die Info an light-wolff)
- zu helles Low
-------------------------------------------
Outdoorbeamshots habe ich bewusst nicht gemacht, da die Teilnehmern des kommenden Passarounds sich hier austoben können.
Zur Anmeldung gehts hier lang.