Dann will ich jetzt auch mal senfen, denn meine beiden Farbmuster sind inzwischen hier und ich konnte sie einige Tage bespielen. Da es schon genug und gute Photos gibt, habe ich keine gemacht (außer ein einziges für den
Anschaffungen-Thread). Dasselbe gilt für Messwerte, damit kann ich mangels Gerätschaften sowieso nicht dienen.
Haptik und Leistung
Was Bestromung und Lichtleistung angeht, ist die DQG Tint 26650 3rd in NW mein einziges ebenbürtiges Vergleichsgerät. Ich finde, die TC20 liegt schöner in der Hand. Sie ist gleichzeitig griffiger und dennoch angenehmer, weil das Knurling grober, aber alle Kanten deutlich runder sind. für größere Hände hätte der Schalter mehr zum Kopf hin sein müssen, denn so muß ich (mit meinen Durchschnittshänden) entweder die Lampe in der Hand weiter vor schieben, sodaß ein Teil der Handfläche leer bleibt, oder den Daumen einknicken und mit seiner Seite auf den Schalter legen. Ich schätze, die etwas längere Eagtac TX3G macht das besser. Das ist aber auch meine einzige Kritik an der Haptik und das auch nur, um überhaupt etwas zu bekritteln. Einerseits ist der Schalter durch seine Nähe zum dickeren Kopf schlechter mit dem flachen Daumen zu erfühlen, andererseits dürfte das auch ein wenig vor versehentlichem Einschalten schützen.
Wenn man wie ich bei LiIon nur Einzeller gewöhnt ist, ist die Lampe recht schwer, aber das ist natürlich dem Konzept der Lampe geschuldet und unvermeidlich. Die Akkus sind wegen der Schutzschaltung recht lang und passen geradeso noch in die DQG rein. *puh* Geladen habe ich noch nicht mit den Lampen, ich bin aber auf die Endspannung gespannt.
Das
Lichtprofil finde ich sehr praxistauglich. Meine DQG mit ihren 7 XP-Gs in Mini-Reflektoren macht viel hell, aber vor allem in der Nähe. Die TC20 hat deutlich mehr Reichweite, leuchtet dabei aber auch im Turbo noch den Nahbereich aus ohne zu blenden. Die Lampe ist eindeutig für draußen konzipiert. Die Stufen finde ich dem entsprechend sehr gut -- Moonlight für die Füße, Low für den direkten Umkreis, Mid für praktisch alles Alltägliche und ein schönes dauerfestes(?) High, wenn man genauer sehen will, was die beiden leuchtetenden Punkte sind, die einen aus der der Ferne beobachten. ^^
Wenn man bedenkt, wie flach und stark texturiert der Reflektor ist, hätte es vielleicht auch eine XHP50 getan. Außerdem finde ich, daß die Kopfwände ganz schon dick sind. Dadurch muß ich immer denken, daß wertvoller Platz für den Reflektor verschenkt wurde (oder ist das Absicht, um die Wärme besser aufnehmen zu können?).
Zur
Lichtfarbe bin ich noch immer etwas zwiegespalten. Im Innenraum wirkt das Neutralweiß pissgelb, weil der Spill nach außen immer mehr ins Bläuliche rutscht. Allerdings hat meine Nitecore MH20 NW das gleiche Problem. Sie ist aber nicht so gelb wie meine Wizard. Bei der kaltweißen ist der Farbverlauf freilich nicht so stark, dafür habe ich wohl eine recht grünliche erwischt. (Ich habe bisher keine Photos gemacht, sondern erzähle nur vom äuglichen Eindruck.) Draußen im Wald sieht man von all dem freilich nichts, da dominiert die Farbe in der Mitte. Unterm Strich gefällt mir die Farbe der DQG 26650 am besten, es ist reinweiß ohne Farbverlauf im Spill, sie hat nur eine kleine bläuliche Korona. Aber da dürfte eine Lampe mit nur einer LED rein prinzipiell nicht mithalten können. Die Linsen meiner TC20 haben beide eine Vergütung -- ich sehe eindeutig einen Farbschimmer in den Reflexionen.
Das
UI finde ich super gut. Das meiste davon kannte ich ja schon von meinen Olight S*, und auch da hat es mir schon sehr gefallen. Der einzige Unterschied ist, daß die Olights mit einem Dreifach-Klick in den Strobe gehen, währen die TC20 einen Doppelklick im Turbo benötigt. Achso, und daß die Lampe nach einer Weile wieder von Low an durchschaltet ist eine geniale Idee. Die Geschwindigkeit des Doppelklicks ist super, ich konnte ihn nach wenigen Versuchen fehlerfrei bedienen. Denn um in den Turbo zu kommen braucht es einen Doppelklick, aber um aus dem Turbo in den vorherigen Modus zurückzukehren muß man zweimal einzeln klicken (aus- und wieder einschalten mit Memory). Bei Zebras empfinde ich die Doppelklickdauer etwas zu kurz, es passiert immer wieder mal, daß ich ihn verpasse. Gerade wenn die Finger kalt sind, wird das relevant.
Bei einer Lampe mit so großem Leistungsspektrum ist es schwer, alles mit einem UI möglichst jedem Recht zu machen. Mir fallen drei Philosophien ein: Ramping, viele feine Stufen, wenige grobe Stufen. Ich fände es lästig, durch 5 oder 6 Stufen schalten zu müssen (*hüstel* Nitecore). Die drei Stufen der TC20 sind schon am unteren Ende der Skala, aber durch die gute Abstufung mit klar sichtbaren Unterschieden bin ich sehr zufrieden damit. Da Firefly und Turbo nicht in der normalen Reihenfolge enthalten sind, sondern nur über eigene Klicks mit Direktzugang erreichbar sind, hätte ich eine vierte Stufe in der normalen Reihenfolge sogar noch gutgeheißen, z.B. 30 → 200 → 600 → 1800 (immer ca. das dreifache, das doppelte macht vor allem im oberen Bereich kaum noch einen optischen Unterschied).
So, das war’s erstmal. Ich bin sicher, ich habe jetzt ein paar Dinge vergessen, die mir in den letzten Tagen noch eingefallen sind.