Seit kurzem habe ich die neue Armytek Wizard Pro high-cri. Seit Oktober habe ich auf ihre Verfügbarkeit gewartet. Als sie dann hier angekündigt würde habe ich sie natürlich sofort bestellt. Warum? Weil sie in meinen Augen aktuell quasi alternativlos ist und ich mit meiner bisherigen Zebralight h502c nicht komplett zufrieden bin.
Bevor ich die Gründe erläutere, sollte ich noch erwähnen, wofür ich so eine Kopflampe hauptsächlich verwende: das abendliche Laufen im Wald (<= 6min/km) und auf Feldwegen, wenn es im Winter schon früh dunkel wird.
Nachteile der Zebralight h502c:
- Das breite Leuchtbild ist trotz der Breite scharf abgegrenzt => leichter Tunneleffekt
- die Lampe ist einfach nicht sonderlich hell (max. 142 Lumen), was durch den Flutlichtcharakter deutlich verstärkt wird
- Die Lichtfarbe ist zwar neutral, aber das Licht hat einen grün/lila-Stich
- die Lampe wackelt in der Gummi-Halterung, was beim Laufen doch sehr stört
- das führt auch dazu, dass man zwingend das Überkopfband benutzen muss, welches ja schon ein Bisschen nervig ist
- die Laufzeiten sind bedingt durch die "schwache" Energiequelle (1 x AA Akku) in den höheren Stufen, welche man bedingt durch das breite Lichtbild zwingend benutzen muss, sehr kurz
- wenn es dann im Winter auch noch recht kalt ist, kann man dann nur noch die zweit-höchste Stufe benutzen, wenn man am Ende des Laufes nicht im Dunkeln stehen will (Ersatz-Akkus mitführen und mitten drin einzubauen ist mir zu unpraktisch)
- sehr geringe Reichweite
Natürlich gibt es auch einige positive Dinge zu erzählen, aber hier geht es ja um die Armytek.
Gründe für die Wizard Pro high-cri:
- einzige LED-Kopflampe mit 90+ CRI
- hat die aktuelle Cree XM-L2 high-cri, die ich ja schon kenne und gut finde
- LED ist auf Kupfer-Platine, was die Lebensdauer erhöht und es einem erlaubt sie auch mal sorgenfrei ein Bisschen länger in der höchsten Stufe zu betreiben
- TIR-Linse für ein breites, praktisches Lichtbild
- buck-boost-Regler mit perfekt flacher Regelung mit einem 18650er
- benutzt 1 x 18650 (kompakt und höchste Energiedichte)
- Tiefentladeschutz für den Akku => funktioniert auch mit ungeschützten Akkus => mehr Laufzeit
- Überhitzungsschutz
- Bedienung über elektronischen Taster => robuster als mechanischer Schalter und erlaubt bessere UIs
- zeigt Infos, wie den Ladestand des Akkus, über farbige LEDs im Schalter an
- halbwegs gutes UI mit vielen Helligkeitstufen
- firefly-Modi, welche ein Notfällen ewig lange laufen
- Lampe ist wasserdicht
etc.
Jetzt kommen wir zu meinen eigentlichen Erfahrungen mit der Lampe. Langzeiterfahrungen kann ich jetzt natürlich nicht wiedergeben, aber werde solche, wenn es denn nötig sein sollte, nachliefern.
Postiv:
- einfache, umweltfreundliche Verpackung
- die englische, farbige Anleitung ist in korrektem, verständlichem Englisch geschrieben und recht kompakt
- U.I. ist gut brauchbar => man kommt schnell in hohe und niedrige Helligkeitsstufen
- das Lichtbild ist sehr breit - der Spot ist allerdings fürs Laufen nur so gerade breit genug (wäre er noch enger, würde er im Wald noch mehr blenden)
- der Übergang von Spot zu Spill ist schön gleichmäßig
- die Lichtfarbe ist in meinen Augen toll, wenn auch Geschmacksfrage => Armytek bedient hier aber mit drei verschiedenen Modellen fast alle Interessenten
- das Stirnband ist generell sehr bequem, da es Elastan enthält und recht breit ist
- die Lampe wackelt in der Haltung deutlich weniger als die Zebralight sofern man das Stirnband eng genug gemacht hat
- das Überkopfband ist vorhanden, aber nicht nötig
- die Lampe dreht sich nicht von selbst im Halter, kann aber vom Benutzer in die gewünschte Stellung gedreht werden
- die Gewinde sind, wie bei allen Armytek-Lampen, mit hochwertigem Nyogel 760G geschmiert
- die Lampe ist auch mit der deutlich ineffizienteren high-cri XM-L2 im S6-Bin locker hell genug für meine Zwecke (Turbo-Stufe ist beeindruckend) - in der höchsten Stufe blendet sie bereits ein wenig, wenn man aus kurzer Entfernung einen Baum beleuchtet
- sie sehr hell für ihre Größe - also eine hohe Leistungsdichte
- die Helligkeitsstufen sind visuell fast linear, also ziemlich gut, verteilt
- die eingebaute Temperaturregelung schützt LED und Elektronik, indem sie bei 80°C die Leistung stark reduziert
- gerade in der Turbo-Stufe, aber auch in der zweit höchsten, wird die Lampe sehr schnell warm, was für eine sehr gute Wärmeableitung spricht (Armytek gibt ja an, dass Kupfer-PCBs eingesetzt werden)
- das Endkappengewinde ist mit eloxiert worden, wodurch man durch leichtes lose drehen der Endkappe die Lampe vor versehentlichem Einschalten schützen kann => ist bei dem viel Kraft erfordernden Schalter und den viele Schutzmechanismen aber eigentlich gar nicht nötig
- das möglicherweise nervige Locatorblinken ist leicht an- und ausschaltbar
- die Strobe-Modi sind versteckt => man bekomtm sie nie zu Gesicht, wenn man nicht will
- man kann sich recht leicht den Akku-Zustand in Volt angeben lassen
- die abgerundeten Kanten die Gehäuses schützen dieses zusammen mit dem Edelstahlbezel beim Fall auf harte Oberflächen, wie z.B. Asphalt, vor starker Verformung (hier hilft natürlich auch die Eloxierung)
- die Scheibe ist mit einer türkis-farbenen AR-Beschichtung versehen
- bei für die dunkleren Jahreszeiten typischen Temperaturen zu später Stunde ist die Lampe beim Laufen (zumindest bei 6min/km oder schneller) in alle Stufen Dauerbetriebsfest
- 10 Jahre Garantie!
Negativ:
- die Anleitung wurde ganz billig auf einem normalen Din-A4 Blatt ausgedruckt und Teile der Schrift sind verwischt => man hätte den Zettel wenigstens laminieren können
- es gibt keine Deutsche Anleitung (für mich persönlich aber nicht so schlimm)
- Stirnband eher für dicke Köpfe gedacht
- könnte ruhig etwas weniger Elastan enthalten
- extra Stirnbänder, Gummihalter und Schalterabdeckungen sind auf der Armytek-Website nicht verfügbar
- es ist sehr mühselig die Lampe aus der Gummi-Halterung entfernen (man muss die Endkappe entfernen und schmiert dementsprechend alles mit Gewindeschmiere voll)
- die Betätigung des elektronischen Tasters erfordert für einen solchen sehr viel Kraft => die kleinen Zebralight-Lampen, wie meine h502c, sind da deutlich besser (die SC600 mal ausgenommen) => ältere Herrschaften mit Athrose sollten lieber eine andere Lampe in Erwägung ziehen
- das Schaltergummi steht nach außen hin deutlich ab, was zu höherem Verschleiß führt => auch hier sind Zebralight-Lampen besser => deswegen ist es auch doppelt schlimm, dass kein Ersatz-Schaltergummi dabei war bzw. im Online-Shop verfügbar ist
- das Stirnband roch gerade am Anfang recht stark nach Chemikalien, was aber nach der ersten Benutzung schon etwas nachgelassen zu haben scheint
- die eingebaute Temperaturregelung ist in meinen Augen nur halbherzig implementiert worden => wenn man die Lampe drinnen auf Turbo betreibt, kann man sich in wenigen Minuten die Finger verbrennen und es wird schmerzhaft die Lampe lange genug festzuhalten um die runter- oder auszuschalten
- es wäre intelligenter den Akkuzustand in 10-25%-Schritten o.Ä. anzugeben (für nicht-Flashaholics)
Neutral:
- sie hat die Armytek-typische raue HA3-Beschichtung => viele empfinden sie als hochwertig, aber ich mag sie irgendwie nicht
- die (beschichtete) Scheibe ist nicht aus Glas sondern aus Kunststoff bzw. Acryllglas o.Ä., was zu einer höheren Robustheit und zu einem niedrigeren Lichtdurchlass führt
Fazit:
Insgesamt ist das schon wirklich eine high-end Lampe zu einem fairen Preis. Während sie zwar ein paar kleinere Nachteile hat, ist es insgesamt trotzdem toll sie zu benutzen, was vor allem an Lichtbild, Lichtfarbe und der hohen Leistung liegt.
So, ich hoffe das hilft jemandem. Beamshots und Fotos der Lampe gibt es ja bereits genug. Laufzeittests reiche ich vielleicht noch nach. Interessant ist da vor allem der Einfluss des einstellbaren Akku-Schutzes. Die elektrische Vermessung des Treibers (z.B. maximaler Eingangsstrom etc.) wäre auch interessant.
Bevor ich die Gründe erläutere, sollte ich noch erwähnen, wofür ich so eine Kopflampe hauptsächlich verwende: das abendliche Laufen im Wald (<= 6min/km) und auf Feldwegen, wenn es im Winter schon früh dunkel wird.
Nachteile der Zebralight h502c:
- Das breite Leuchtbild ist trotz der Breite scharf abgegrenzt => leichter Tunneleffekt
- die Lampe ist einfach nicht sonderlich hell (max. 142 Lumen), was durch den Flutlichtcharakter deutlich verstärkt wird
- Die Lichtfarbe ist zwar neutral, aber das Licht hat einen grün/lila-Stich
- die Lampe wackelt in der Gummi-Halterung, was beim Laufen doch sehr stört
- das führt auch dazu, dass man zwingend das Überkopfband benutzen muss, welches ja schon ein Bisschen nervig ist
- die Laufzeiten sind bedingt durch die "schwache" Energiequelle (1 x AA Akku) in den höheren Stufen, welche man bedingt durch das breite Lichtbild zwingend benutzen muss, sehr kurz
- wenn es dann im Winter auch noch recht kalt ist, kann man dann nur noch die zweit-höchste Stufe benutzen, wenn man am Ende des Laufes nicht im Dunkeln stehen will (Ersatz-Akkus mitführen und mitten drin einzubauen ist mir zu unpraktisch)
- sehr geringe Reichweite
Natürlich gibt es auch einige positive Dinge zu erzählen, aber hier geht es ja um die Armytek.
Gründe für die Wizard Pro high-cri:
- einzige LED-Kopflampe mit 90+ CRI
- hat die aktuelle Cree XM-L2 high-cri, die ich ja schon kenne und gut finde
- LED ist auf Kupfer-Platine, was die Lebensdauer erhöht und es einem erlaubt sie auch mal sorgenfrei ein Bisschen länger in der höchsten Stufe zu betreiben
- TIR-Linse für ein breites, praktisches Lichtbild
- buck-boost-Regler mit perfekt flacher Regelung mit einem 18650er
- benutzt 1 x 18650 (kompakt und höchste Energiedichte)
- Tiefentladeschutz für den Akku => funktioniert auch mit ungeschützten Akkus => mehr Laufzeit
- Überhitzungsschutz
- Bedienung über elektronischen Taster => robuster als mechanischer Schalter und erlaubt bessere UIs
- zeigt Infos, wie den Ladestand des Akkus, über farbige LEDs im Schalter an
- halbwegs gutes UI mit vielen Helligkeitstufen
- firefly-Modi, welche ein Notfällen ewig lange laufen
- Lampe ist wasserdicht
etc.
Jetzt kommen wir zu meinen eigentlichen Erfahrungen mit der Lampe. Langzeiterfahrungen kann ich jetzt natürlich nicht wiedergeben, aber werde solche, wenn es denn nötig sein sollte, nachliefern.
Postiv:
- einfache, umweltfreundliche Verpackung
- die englische, farbige Anleitung ist in korrektem, verständlichem Englisch geschrieben und recht kompakt
- U.I. ist gut brauchbar => man kommt schnell in hohe und niedrige Helligkeitsstufen
- das Lichtbild ist sehr breit - der Spot ist allerdings fürs Laufen nur so gerade breit genug (wäre er noch enger, würde er im Wald noch mehr blenden)
- der Übergang von Spot zu Spill ist schön gleichmäßig
- die Lichtfarbe ist in meinen Augen toll, wenn auch Geschmacksfrage => Armytek bedient hier aber mit drei verschiedenen Modellen fast alle Interessenten
- das Stirnband ist generell sehr bequem, da es Elastan enthält und recht breit ist
- die Lampe wackelt in der Haltung deutlich weniger als die Zebralight sofern man das Stirnband eng genug gemacht hat
- das Überkopfband ist vorhanden, aber nicht nötig
- die Lampe dreht sich nicht von selbst im Halter, kann aber vom Benutzer in die gewünschte Stellung gedreht werden
- die Gewinde sind, wie bei allen Armytek-Lampen, mit hochwertigem Nyogel 760G geschmiert
- die Lampe ist auch mit der deutlich ineffizienteren high-cri XM-L2 im S6-Bin locker hell genug für meine Zwecke (Turbo-Stufe ist beeindruckend) - in der höchsten Stufe blendet sie bereits ein wenig, wenn man aus kurzer Entfernung einen Baum beleuchtet
- sie sehr hell für ihre Größe - also eine hohe Leistungsdichte
- die Helligkeitsstufen sind visuell fast linear, also ziemlich gut, verteilt
- die eingebaute Temperaturregelung schützt LED und Elektronik, indem sie bei 80°C die Leistung stark reduziert
- gerade in der Turbo-Stufe, aber auch in der zweit höchsten, wird die Lampe sehr schnell warm, was für eine sehr gute Wärmeableitung spricht (Armytek gibt ja an, dass Kupfer-PCBs eingesetzt werden)
- das Endkappengewinde ist mit eloxiert worden, wodurch man durch leichtes lose drehen der Endkappe die Lampe vor versehentlichem Einschalten schützen kann => ist bei dem viel Kraft erfordernden Schalter und den viele Schutzmechanismen aber eigentlich gar nicht nötig
- das möglicherweise nervige Locatorblinken ist leicht an- und ausschaltbar
- die Strobe-Modi sind versteckt => man bekomtm sie nie zu Gesicht, wenn man nicht will
- man kann sich recht leicht den Akku-Zustand in Volt angeben lassen
- die abgerundeten Kanten die Gehäuses schützen dieses zusammen mit dem Edelstahlbezel beim Fall auf harte Oberflächen, wie z.B. Asphalt, vor starker Verformung (hier hilft natürlich auch die Eloxierung)
- die Scheibe ist mit einer türkis-farbenen AR-Beschichtung versehen
- bei für die dunkleren Jahreszeiten typischen Temperaturen zu später Stunde ist die Lampe beim Laufen (zumindest bei 6min/km oder schneller) in alle Stufen Dauerbetriebsfest
- 10 Jahre Garantie!
Negativ:
- die Anleitung wurde ganz billig auf einem normalen Din-A4 Blatt ausgedruckt und Teile der Schrift sind verwischt => man hätte den Zettel wenigstens laminieren können
- es gibt keine Deutsche Anleitung (für mich persönlich aber nicht so schlimm)
- Stirnband eher für dicke Köpfe gedacht
- könnte ruhig etwas weniger Elastan enthalten
- extra Stirnbänder, Gummihalter und Schalterabdeckungen sind auf der Armytek-Website nicht verfügbar
- es ist sehr mühselig die Lampe aus der Gummi-Halterung entfernen (man muss die Endkappe entfernen und schmiert dementsprechend alles mit Gewindeschmiere voll)
- die Betätigung des elektronischen Tasters erfordert für einen solchen sehr viel Kraft => die kleinen Zebralight-Lampen, wie meine h502c, sind da deutlich besser (die SC600 mal ausgenommen) => ältere Herrschaften mit Athrose sollten lieber eine andere Lampe in Erwägung ziehen
- das Schaltergummi steht nach außen hin deutlich ab, was zu höherem Verschleiß führt => auch hier sind Zebralight-Lampen besser => deswegen ist es auch doppelt schlimm, dass kein Ersatz-Schaltergummi dabei war bzw. im Online-Shop verfügbar ist
- das Stirnband roch gerade am Anfang recht stark nach Chemikalien, was aber nach der ersten Benutzung schon etwas nachgelassen zu haben scheint
- die eingebaute Temperaturregelung ist in meinen Augen nur halbherzig implementiert worden => wenn man die Lampe drinnen auf Turbo betreibt, kann man sich in wenigen Minuten die Finger verbrennen und es wird schmerzhaft die Lampe lange genug festzuhalten um die runter- oder auszuschalten
- es wäre intelligenter den Akkuzustand in 10-25%-Schritten o.Ä. anzugeben (für nicht-Flashaholics)
Neutral:
- sie hat die Armytek-typische raue HA3-Beschichtung => viele empfinden sie als hochwertig, aber ich mag sie irgendwie nicht
- die (beschichtete) Scheibe ist nicht aus Glas sondern aus Kunststoff bzw. Acryllglas o.Ä., was zu einer höheren Robustheit und zu einem niedrigeren Lichtdurchlass führt
Fazit:
Insgesamt ist das schon wirklich eine high-end Lampe zu einem fairen Preis. Während sie zwar ein paar kleinere Nachteile hat, ist es insgesamt trotzdem toll sie zu benutzen, was vor allem an Lichtbild, Lichtfarbe und der hohen Leistung liegt.
So, ich hoffe das hilft jemandem. Beamshots und Fotos der Lampe gibt es ja bereits genug. Laufzeittests reiche ich vielleicht noch nach. Interessant ist da vor allem der Einfluss des einstellbaren Akku-Schutzes. Die elektrische Vermessung des Treibers (z.B. maximaler Eingangsstrom etc.) wäre auch interessant.
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