[Review] Armytek Wizard C2 Pro Nichia

SammysHP

Flashaholic**
6 Oktober 2019
2.099
2.671
113
Celle
www.sammyshp.de
Am Hersteller Armytek kommt man beim Lesen des Forums nicht vorbei. Oftmals wurde über die Qualität der Lampen viel Gutes berichtet, teilweise aber auch Kritik geäußert. Jahrelang ist es bei mir beim Lesen geblieben, jetzt hatte ich endlich die Möglichkeit zum Testen einer Lampe von Armytek. Vielen Dank an den Hersteller für das Bereitstellen dieser Lampe!

Heute auf dem Menüplan: Armytek Wizard C2 Pro Nichia

Wie immer ist dieses Review auch auf meiner Webseite zu finden: https://www.sammyshp.de/betablog/post/135


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Lieferumfang und Hardware​

Bunt verpackt kommt die Wizard mit folgendem Zubehör:
  • 18650 Li-Ion Akku mit 3500 mAh (3,54 V bei Lieferung)
  • Clip
  • 2 Ersatz-O-Ringe
  • Magnetischer Ladeadapter
  • Kurzanleitung (EN, DE, FR, RU, FI, SE, NO, PL)
Die Kurzanleitung enthält einen QR-Code, über den man sich die vollständige Anleitung als PDF herunterladen kann. Natürlich wäre eine vollständige gedruckte Anleitung schöner, aber so wird Papier gespart und das Meiste schafft man auch mit der Kurzanleitung.


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Da ist sie nun, meine erste Armytek-Taschenlampe. Über die Jahre gab es unzählige Modelle und Variationen. Das Design mit der abgesetzten Tailcap und dem seitlichen Taster ist aber erhalten geblieben.

Das Gehäuse ist klassisch schwarz anodisiert, allerdings auffallend matt. Fühlt sich angenehm an und erlaubt auch ohne Knurling ein sicheres Handling, ist jedoch etwas schwerer zu reinigen.

Hier sieht man die Wizard im Vergleich mit einigen anderen Winkellampen. Unter den 18650-Modellen ist sie mit einem Durchmesser von 24,5 – 30 mm und einer Länge von 113 mm die größte und reicht fast an das 21700-Modell heran. Dafür ist sie mit gerade mal 63 g ohne bzw. 112 g mit Akku angenehm leicht.


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Manker E02II | ZebraLight H52Fw | Skilhunt H04 | Sofirn SP40 | Armytek Wizard | Wurkkos HD20


Der Kopf ist rund und eckig und irgendwie ist alles etwas schräg. Ist so zumindest nicht langweilig, allerdings rollt die Lampe dadurch gerne über die eine „Kante“ hinweg.


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Über einen magnetischen Ladeanschluss kann der Akku direkt in der Lampe geladen werden. Dies vermeidet einen wasser- und schmutzanfälligen USB-Anschluss, funktioniert allerdings nur mit dem mitgelieferten USB-Ladeadapter.


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Zuerst muss die Tailcap ein wenig gelockert werden, dann braucht man die Lampe nur in die Nähe des Ladeadapters bringen und klack schnappt er durch den Magneten in die richtige Position. Einfacher geht es kaum. Der Ladeadapter zeigt den Status über zwei LEDs an:


FarbeBedeutung
grünBereitschaft / vollständig geladen
rot blinkendTailcap muss gelöst werden
orange blinkendSpannung zu niedrig oder Kontakte verschmutzt
rotLadevorgang (1 A)
orangeLadevorgang mit reduzierter Leistung (0,5 A)


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Praktisch: Die magnetische Tailcap kann auch zur Befestigung der Lampe genutzt werden. Der Magnet ist kräftig genug, um die Lampe zuverlässig horizontal zu halten. Man braucht sich auch keine Sorgen vor einem Kurzschluss machen: Der mittlere Kontakt ist vertieft, bei angezogener Kappe haben beide Kontakte das gleiche Potential und bei gelöster Kappe fließt auch kein Strom.


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Die Tailcap besitzt zwei O-Ringe und ermöglicht somit einen Schutz gegen Wasser nach IPX8. Auf beiden Seiten sorgen Federn für einen zuverlässigen Kontakt.


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Als Kopflampe muss die Wizard natürlich auch angemessen befestigt werden. Mitgeliefert wird ein Kopfband mit einem zusätzlichen Gummiband, das oben über dem Kopf verläuft um die Lampe zu stabilisieren. Die Lampe selbst wird in eine Halteplatte eingeclipt und kann zusätzlich mit einem Gummi gesichert werden. So sitzt die Lampe bequem und sicher ohne zu wackeln am Kopf, kann aber auch jederzeit leicht entnommen werden.


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Ansonsten besteht die Möglichkeit, die Lampe mit einem Clip zu tragen. Dieser lässt sich in mehreren Varianten befestigen, jedoch hat jede davon kleine Nachteile. In der ersten Variante sitzt der Clip nicht ganz bündig am Rohr, da der Kopf zu dick ist. In der zweiten Variante schleift der Clip an der Tailcap und die Öffnung wird ein wenig durch den Kopf blockiert.


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Die matte Anodisierung scheint anfällig gegen mechanische Belastung zu sein. So sieht man bereits nach der ersten Verwendung des Clips einige Spuren. Bei intensiver Nutzung wird die Optik früher oder später aber sowieso leiden, wie bei jeder Lampe.

Intensive Nutzung sollte die Lampe ansonsten aber gut verkraften können. Der Kopf ist mit dem Akkurohr verklebt und die Elektronik ist komplett vergossen. Armytek wirbt damit, dass die Lampe Stürze von 10 m Höhe verträgt.


Bedienung und Funktion​

Als farblicher Akzent sticht der gelbe Taster am Kopf der Wizard hervor. Über ihn lassen sich alle Funktionen der Lampe steuern.


20221027_Armytek_Wizard_C2_Pro_Nichia_C6624.jpg


Man hat die Wahl zwischen zwei verschiedenen Tastenbelegungen. Das „General UI“ verzichtet auf einige Zwischenstufen und die Strobe-Modi.


ZustandAktionFunktion
Aus1 KlickEinschalten (vorheriger Modus)
AusHalten
Armytek_Wizard_C2_Pro_General_UI_off_1H.png
Ein1 KlickAusschalten
Ein2 KlickTurbo (zuletzt im Advanced UI genutzter Turbo-Modus)
EinHalten
Armytek_Wizard_C2_Pro_General_UI_on_1H.png


Den vollen Funktionsumfang erhält man mit dem „Advanced UI“. Um zwischen den beiden UI zu wechseln, wird die Tailcap gelockert, der Taster gedrückt gehalten und dann die Tailcap wieder festgedreht. Den Taster wieder loslassen, sobald die Lampe leuchtet.


ZustandAktionFunktion
Aus1 KlickEinschalten (vorheriger Modus)
Aus2 KlickEinschalten (Main-Gruppe)
Aus3 KlickEinschalten (Turbo-Gruppe)
Aus4 KlickEinschalten (Strobe-Gruppe)
AusHalten
Armytek_Wizard_C2_Pro_Advanced_UI_off_1H.png
Ein1 KlickAusschalten
Ein2 KlickZwischen Firefly- und Main-Gruppe umschalten
Ein3 KlickTurbo-Gruppe
Ein4 KlickStrobe-Gruppe
EinHalten
Armytek_Wizard_C2_Pro_Advanced_UI_on_1H.png


Im Taster ist eine Hintergrundbeleuchtung integriert, welche im Betrieb den ungefähren Ladestand des Akkus anzeigt.


AkkuspannungFarbe
> 3,4 Vgrün Blinken (alle fünf Sekunden)
3,1 – 3,4 Vorange Blinken (alle zwei Sekunden)
2,8 – 3,1 Vrot Blinken (jede Sekunde)
2,65 – 2,8 VFirefly ohne Tasterbeleuchtung
< 2,65 VLampe schaltet ab


Wird die Lampe bei hoher Leistung wärmer, ändert sich das Verhalten der Tasterbeleuchtung. Dann hängt die Farbe von der Temperatur ab.


FarbeTemperatur
3x orange Blinken (alle zwei Sekunden)Warnstufe, Lampe wird heiß
3x rot Blinken (jede Sekunde)Lampe zu heiß, Helligkeit wird reduziert


Die Tasterbeleuchtung lässt sich auch so konfigurieren, dass sie bei ausgeschalteter Lampe alle fünf Sekunden blinkt, um sie im Dunkeln leichter zu finden. Dazu die Tailcap lösen, den Taster gedrückt halten, dann die Tailcap festziehen und wieder lösen.


20221027_Armytek_Wizard_C2_Pro_Nichia_C6626.jpg


Während man den Taster gedrückt hält, leuchtet er rot auf. Das gibt zusätzlich zu dem deutlich spürbaren und hörbaren Tastendruck nochmal ein visuelles Feedback. Der Taster ist sehr gut zu erfühlen, was zum einen an der Position liegt, zum anderen daran, dass er einige Millimeter hervor steht. Das führt allerdings auch dazu, dass er leicht versehentlich in der Tasche betätigt wird.


20221027_Armytek_Wizard_C2_Pro_Nichia_C6660.jpg


Ich bin mit der Bedienung überwiegend zufrieden. Das UI ist sehr intuitiv und der Taster ist leicht zu finden und angenehm zu bedienen. Beim Transport der Lampe sollte man die Tailcap ein wenig lösen, damit sie sich nicht versehentlich einschaltet.


Lichtbild​

Neben einer kaltweißen und einer warmweißen Variante mit einer Cree XHP50.2 LED gibt es die Armytek Wizard C2 Pro auch in einer Variante mit einer Nichia 144A, die ich hier getestet habe. Die Nichia-Variante hat zwar eine etwas geringere Helligkeit, dafür aber eine bessere Farbwiedergabe mit einem CRI von über 90. Die Farbtemperatur liegt bei etwa 4500 K und hat eine leicht rosige Färbung.


20221027_Armytek_Wizard_C2_Pro_Nichia_C6623.jpg


Die ohnehin schon große LED wird durch die TIR-Optik mit Wabenstruktur gestreut, was zu einem sehr breiten und gleichmäßigen Lichtbild führt. Für Kopflampen halte ich so ein Lichtbild für optimal, da man keinen „Tunnelblick“ bekommt und auch im Randbereich noch etwas wahrnehmen kann. Das geht natürlich auf Kosten der Reichweite, die man bei einer Kopflampe aber eher weniger benötigt.


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Treiber und Laufzeit​

Dem Preis angemessen wird in der Wizard ein Boost-Treiber verwendet. Dies erhöht die Effizienz und ermöglicht eine gleichbleibende Helligkeit unabhängig von der Akkuspannung. Armytek gibt folgende Helligkeiten und Laufzeiten an, ergänzt durch meine Strommessungen der jeweiligen Stufen:


ModusHelligkeit (Herstellerangabe)Laufzeit (Herstellerangabe)Strom (gemessen)
Turbo 21600/440 lm1 min + 2:55 h5,7 A
Turbo 1750/440 lm5 min + 3 h1,9 A
Main 3250 lm6:40 h0,53 A
Main 290 lm16 h0,21 A
Main 134 lm43 h0,07 A
Firefly 34,6 lm12 d–––
Firefly 21 lm40 d–––
Firefly 10,1 lm200 d–––
Aus––––––13 µA


Ob die absolute Helligkeit so stimmt, kann ich nicht beurteilen. Durch das sehr flutige Lichtbild ergibt sich auch ein ganz anderer Eindruck als bei einem Thrower. Die Laufzeit stimmt grob mit meinen Messwerten überein. Die Helligkeit wird automatisch reduziert, wenn die Lampe ungefähr 55 °C heiß wird. Da ich sie in meinem Test leicht gekühlt habe, läuft Turbo 1 auf voller Helligkeit durch, sodass meine Laufzeit deutlich kürzer war.

Am Ende meiner Messungen lief die Lampe immer noch in einem niedrigen Firefly Level und der Akku war bei rund 2,85 V. Also war noch reichlich Laufzeit in niedriger Stufe möglich.


Armytek_Wizard_C2_Pro_Nichia_runtime_full.png

Armytek_Wizard_C2_Pro_Nichia_runtime_15min.png


Durch den Boost-Treiber kommt die Wizard völlig ohne PWM aus. Lediglich eine leichte Restwelligkeit ist zu messen, aber nicht zu erkennen.

Die Ladefunktion arbeitet mit 1 A oder 0,5 A, abhängig von der Leistungsfähigkeit des Netzteils. Dabei ist mir aufgefallen, dass anscheinend kein CC/CV-Ladeverfahren genutzt wird, da der Strom zum Schluss nicht abfällt. Stattdessen wechselt der Ladestrom etwa jede Minute zwischen 0 A und 1 A. Zwar gibt es gepulste Schnellladeverfahren für Li-Ion-Akkus, allerdings dauern die Pulse dort in der Regel weniger als eine Sekunde. Die gesamte Ladezeit eines leeren Akkus beträgt rund 3,5 Stunden. Dabei wird die Lampe spürbar warm, rund 17 °C über Raumtemperatur. Am Ende hat der Akku übliche 4,17 V. Wie sehr der Akku unter dem Ladeverfahren leidet, muss man wohl abwarten und ausprobieren.

Der magnetische Ladeanschluss in der Tailcap verbirgt übrigens keine „Magie“ wie in manchen anderen Lampen. Der mittlere Kontakt ist mit der Feder und der Platine verbunden, der äußere Ring mit dem Gehäuse. Ist die Tailcap festgezogen, stellt das Akkurohr Kontakt mit der Platine her und alles ist auf dem gleichen Potential. Löst man die Tailcap ein wenig, wird dieser Kontakt unterbrochen, wodurch das Akkurohr eine Verbindung zum Treiber und somit zum positiven Pol des Akkus herstellt.


Fazit​

Meine Erwartungen an die Armytek Wizard wurden größtenteils erfüllt. Sie macht einen robusten Eindruck, ist leicht zu bedienen, bietet eine komfortable Ladefunktion und schafft – insbesondere in der Nichia-Variante – ein fantastisches Lichtbild.

Nach einiger Zeit der Nutzung wird die Lampe wohl nicht mehr ganz so schön aussehen. Das Finish wirkt etwas anfällig gegen Schmutz und Kratzer. Auch beim gepulsten Ladeverfahren bin ich noch etwas skeptisch, wie sehr es den Akku belastet.

Die Armytek Wizard C2 Pro gibt es bei Verwendung des Gutscheincodes „SAMMYSHP15“ zur Zeit mit 15% Rabatt im Armytek-Shop!
 

SammysHP

Flashaholic**
6 Oktober 2019
2.099
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Noch ein paar Nachträge:


Die TIR-Optik wird durch eine Glaslinse mit grüner Antireflex-Vergütung geschützt.


Drückt man den Taster nur extrem kurz, wird der Tastendruck ignoriert. Der Taster blitzt dann kurz grün+rot auf.


Ich war neugierig, wie der Stromverbrauch mit aktiver Locator-LED im Taster genau aussieht. Hier eine Messung mit dem Oszilloskop:

Armytek_Wizard_C2_Pro_power_standby.png

Sollte sich also nicht weiter bemerkbar machen. Niedriger geht der Stromverbrauch bei einem E-Switch kaum. Sehr schön!
 

BolbyM

Flashaholic*
16 Februar 2012
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21465
Aufgrund Deines Reviews und der Empfehlung anderer ArmyTek-Nutzer, habe ich mir letzte Woche eine Wizard C2 Pro Nichia über Check24 bestellt.
Die wurde heute morgen geliefert und ich war sehr gespannt. Insbesondere interessierte mich der direkte Vergleich der Zebralight H600Fd Mk IV zur besagten ArmyTek.

Mein Fazit dazu ist zwiegespalten, denn es gibt nach wie vor viele Argumente für die H600Fd, aber es spricht auch einiges für die Wizard.


Zebralight H600FdArmyTek Wizard C2 Pro Nichia (V4)
Gewicht ohne Akku (gemessen)39,9 g63,3 g
Länge (gemessen)98 mm112,35 mm
Durchmesser (größter, gemessen)28,7 mm33 mm
Lumen max. (Werksangabe)15681600
Reichweite max. (Werksangabe)k. A.113 m
CRI93 - 9590+
Farbtemperatur5000 K4500 K

Bei den Maßen und dem Gewicht lässt das Zebra den Zauberkundigen weit hinter sich, denn letzterer bringt nochmal über 50% mehr auf die Waage. Mit einem installierten Akku fallen die knapp 23g zwar nicht mehr wirklich auf, aber beachtlich ist es schon, was Zebralight da geschaffen hat.
Auch der Unterschied in der Länge sah für mich erstmal ziemlich groß aus, aber montiert im Kopfband - aber auch lose in der Hand - war er für mich vernachlässigbar.
Auswirkungen haben die Abmessungen aber ganz klar auf den nutzbaren Akku. In die Wizard passt sogar der per USB-C ladbare 3100mAh-Akku von Acebeam, der immerhin 70mm lang ist und einen Durchmesser von 18,7mm hat. Die H600Fd verweigert aufgrund des Durchmessers die Aufnahme komplett. So hatte ich bei der H600Fd auch zu Beginn das Problem, einen geschützten Akku zu finden, der von den Maßen passend ist und auch den benötigten Strom liefert. Dieses Problem wird es so bei der Wizard nicht geben.

Der nächste, sehr auffällige Unterschied ist beim Schalter zu finden.
Beim Zebra ist der direkt oben (wenn die Lampe steht) auf dem Kopf installiert. Das erleichtert es mir, den Schalter zu finden, denn er ist immer an derselben Stelle. Wenn ich die Lampe außerhalb des Kopfbandes nutze, dann wirkt der Platz des Schalters allerdings nicht mehr so ergonomisch gewählt. Beim Zebra ist der Schalter nicht beleuchtet.
Der Schalter bei der Wizard ist an der Seite des Kopfes platziert und er kann beleuchtet werden. Das mit der Beleuchtung empfinde ich hier als sinnvoll, die Platzierung des Schalters eher nicht. Im Freihandbetrieb ist der Schalter für Rechtshänder gut zu finden und zu bedienen, für Linkshänder sitzt er aber ungünstig. Und beim Betrieb auf dem Kopf befindet sich der Schalter mal unten und mal oben, je nachdem, wo sich der Kopf befindet.
Alles in allem empfinde ich den Schalter bei der H600Fd als besser.

Die Verarbeitung ist bei beiden Lampen topp. Es waren keine Grate vorhanden, die Gewinde waren sauber geschnitten und gefettet und bei Auslieferung hatte ich bei keiner der beiden Lampen Kratzer zu beklagen. Die matte Beschichtung der Wizard schmeichelt der Hand, ansonsten sehe ich keinen Vorteil. Im Gegenteil, ich habe eher Angst, dass die Beschichtung schnell zerkratzt. Das beeinträchtigt die Funktion zwar nicht, aber ich erfreue mich sehr gerne an einer unbeschädigt aussehenden Lampe.

Das Ladekonzept der Wizard überzeugt mich nur halb. Zwar mag es einigen Leuten praktisch erscheinen, dass man die Lampe zum Laden nicht aufschrauben muss, aber hier bin ich schon lange zu dem Schluss gekommen, dass mich das gar nicht stört, schließlich lade ich so ein Lämpchen nicht mehrmals täglich, sondern eher nur einmal im Monat. Und da empfinde ich es als gewinnbringender, dass ich bei der Zebralight nicht auf das extra Ladekabel der Wizard angewiesen bin. Ja, wenn man das Kabel dabei hat, kann man es in jedes USB-Ladegerät mit USB-A-Anschluss einstecken und die Wizard laden. Und das Kabel nimmt auch weniger Platz weg, als z.B. mein Xtar X4. Aber leider habe ich das Kabel nur einmal und werde es sicher nicht überall hin mit mir herumtragen.
Zum Laden des Akkus beim Zebra bin ich zwar auf ein extra Ladegerät angewiesen und muss den Akku dafür sogar auch extra noch aus der Lampe entfernen, ich vermute aber mal, dass sich Zebralight dadurch eine gewisse Ersparnis in Länge und Gewicht erkauft hat.

Bei Preis und Lieferumfang lässt die Wizard das Zebra dann ganz klar hinter sich. Zebralight ist in Europa leider nur noch über nkon zu beziehen. Die sind zwar freundlich und bieten einen tollen Service und schnellen Versand, am hohen Preis von derzeit 109,95€ zzgl. Versand ändert das nur leider nichts. Ausgeliefert wird das Zebra dann auch recht spartanisch, einen Akku sucht man vergeblich im Karton.
Die Wizard dahingegen punktet beim Preis: es werden 84,95€ zzgl. Versand fällig, wenn man sie bei nkon bestellt. Ich habe die Wizard über ein deutsches Vergleichsportal für 86,89€ inkl. Versand erstanden. Bei der Wizard kann ich also durch Preisvergleich Geld sparen, das geht bei der Zebralight leider nicht.
Und bei der Wizard bekommt man neben der Lampe, dem Kopfband und den obligatorischen Ersatz-Dichtringen noch einen Clip, das Ladekabel mit Magnetlader und sogar einen Akku mit 3500mAh dazu.
Die Wizard schlägt also mit knapp 25€ weniger zu Buche und ist dank des mitgelieferten Zubehörs sogar ein rundum sorglos Paket.

Das Kopfband bei der WIzard ist praktischer in der Nutzung, da die Lampe dort einfacher und schneller installiert werden kann: reindrücken, Gummi drüber, fertig. Hier habe ich zwar bedenken, dass das harte Material der Lampenaufnahme die Beschichtung schnell zerstören wird, aber ich werde die Wizard wohl ausschließlich im Zusammenspiel mit dem Kopfband nutzen und sie einfach darin lassen.
Die Lampenaufnahme der H600Fd ist zwar Material schonender, es dauert aber auch länger, die Lampe einzusetzen oder zu entfernen. Angenehmer anfühlen tut sich auf jeden Fall die Aufnahme der H600Fd. Ich verwende hier die selbstleuchtende Version, die man als extra Zubehör für 3,95€ erstehen kann.

Beim Licht hat für mich die Nichia 144A ganz klar die Nase vorn. Deren Licht wirkt warm bis neutral aber ohne wahrnehmbaren tint, wohingegen das Licht der XHP50.2 eher grünlich wirkt.

Als kleines extra verfügt die Wizard einen recht starken Magneten in der Endkappe. Der hält die Lampe in allen Stellungen sehr sicher auf magnetischen Oberflächen. Vermisst habe ich dieses Feature bei der H600Fd bisher zwar noch nicht, aber man weiss ja nie...

Ich werde in Zukunft sicher beide Lampen nutzen, je nach Bedarf mal die eine, mal die andere. Die Zebralight ist angenehm klein und leicht, um sie auch mal eben in die Hostentasche zu stecken und als EDC zu nutzen. Bei der Nutzung im Kopfband bevorzuge ich allerdings die Wizard, die hier mit ihrem schönen und ausgewogenen Licht punkten kann.

Das UI habe ich ganz vergessen. Hier hat Zebralight meiner Meinung nach die Nase vorn. Die komplett frei programmierbaren Stufen sind schon komfortabel, ich liebe aber auch den schnellen Zugriff auf je eine weitere Stufe durch einen schnellen Doppelklick, Auch die vom Werk vorgegebene Verteilung der Helligkeitsstufen sagt mir sehr zu.
Bei der Wizard frage ich mich gerade, wie ich höhere Helligkeiten (über 250 Lumen) direkt anwählen kann. In der oben aufgeführten Tabelle scheint man an z.B. 440 Lumen nur zu kommen, indem man den Step-Down von Turbo1 bzw. Turbo2 nutzt. Sollte das wirklich so sein, empfände ich das als unbefriedigend.

C2_H600Fd_1.jpg
C2_H600Fs_2.jpgC2_H600Fd_3.jpgC2_H600Fd_4.jpgC2_H600Fd_5.jpg
 
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