Benchmade Bugout 535 (Replica)
Ein nettes blaues Messer, das polarisiert. Die einen lieben den ultraleichten, "biegsamen" Plastikgriff, die anderen hassen ihn. Die einen regen sich über den Namen Bugout auf, die anderen verstehen ihn als gelungenen Seitenhieb auf die durchgeknallte Prepperszene. (Als Bugout Bag bezeichnen selbsternannte Survivalists den Fluchtkoffer, den sie brauchen wenn der Tag X ausbricht und die "Neue Weltordnung" zusammenbricht.)
Ich sage: das Ding ist nicht unoriginell. Megascharf, gut geformt, gelungener Axislock. Die Haptik in Bezug aufs Material ist erstmal gewöhnungsbedürftig. Die erste Sekunde ist seltsam ("Plastikmüll"), dann wird es angenehmer ("diese Leichtigkeit"). Eine Art gummierter Kunststoff würde mir aber auch gefallen. Wem das Plastik zu leicht ist: Alibabas Klonkrieger bieten auch eine Variante mit Alugriff an (u. a. auch goldfarben).
Was das Messer aber noch besonders macht, ist seine, ich sag mal, vergleichsweise freundliche Ausstrahlung. Es wirkt harmloser als andere Folder ohne dabei zur Witzfigur zu verkommen. Wenn ich im Zugabteil einen Apfel schneiden möchte und hierfür einen klassischen spitzen Spydercohaifisch oder gar einen Cleaver raushole, laufen die Menschen schreiend davon und zeigen von weitem mit dem Finger auf mich. Mit dem Bugout ist es genau umgekehrt: die Leute scharen sich förmlich um mich. Das Messer ist ein Frauenmagnet ("Oh süß, ist da ein Schmetterling drauf?") und sogar Polizeibeamten wird warm ums Herz: "Dit is ja eijentlich ein astreiner Zwounvierzijer min Jong..aber keene Sorge, ick mach jetzt Feierabend." Sprach's und gab mir das Bugout zurück. So kann es auch mal laufen! Ein bisschen Vorweihnachtsstimmung gibt es wohl überall.