Wertes Ärzteteam!
Bitte sofort alle Visiten einstellen, Messer und Skalpell einstecken und in den Operationssaal kommen!
Soeben wurde eine Taschenlampe eingeliefert, der ein großes Geschwür gewachsen ist. Eine sofortige Operation ist dringend anzuraten!
Oder etwa doch nicht...?
Ab mit dem Patienten auf die Popcorn-Pritsche zur näheren Untersuchung!
Zunächst mal Körpergröße und Gewicht ermitteln:
Länge: 188 mm
Durchmesser Kopf ohne Geschwür: 58,5 mm
Durchmesser Kopf mit Geschwür: 71 mm
Durchmesser Tail: 52 mm
Gewicht: 478 g
Gewicht mit Akkus: 618 g
Anodisierung: HA III, gut und gleichmäßig ausgeführt.
Tailstand: ja.
Rollschutz: ja.
Befestigungsmöglichkeit für Lanyard: ja, Schlitze in der Tailcap.
wasserdicht: ja, durch Praxistest geprüft.
Im Rettungswagen lag der Patient in einer Kiste.
In seinen Taschen fand man noch das:
Erste Eindrücke bei der Untersuchung:
Im Geschwür findet sich eine Cree-XM-L-U2-LED in einem kleinen SMO-Reflektor. Im Kopf sitzt eine weitere XM-L-U2-LED, ebenfalls in einem SMO-Reflektor. Diese sorgt für Reichweite, während die Geschwür-LED Flutlicht liefert. Die Frontscheibe besteht aus ultraklarem, gehärtetem, anti-reflex-beschichtetem Glas.
Wie tickt der Patient?
Die TK51 verfügt über drei Schalter unterhalb des Lampenkopfs. Der Hauptschalter schaltet beide LEDs gleichzeitig ein (und aus). Darüber liegen die Schalter für Flut- und Punktlicht, mit denen die verschiedenen Helligkeitsstufen angewählt werden. Der linke Schalter ist fürs Flutlicht, der rechte fürs Punktlicht zuständig. Bedienung und Schaltreihenfolge sind bei beiden Schaltern identisch. Beim ersten Drücken wird die dunkelste Leuchtstufe (Low) aktiviert, beim nächsten die zweite (Mid), dann die dritte (High) und schließlich die hellste (Turbo). Drückt man den Schalter erneut, wird die betrefffende LED ausgeschaltet.
Gedrückthalten des Hauptschalters bei ein- oder ausgeschalteter Lampe aktiviert beide LEDs in der hellsten Leuchtstufe als Momentlicht. Wenn der Schalter für Flut- oder Punktlicht gedrückt gehalten wird, wird für die Dauer des Gedrückthaltens Strobe mit wechselnder Frequenz bei voller Dröhnung aktiviert.
Die Leuchtstufen bei zwei aktivierten LEDs werden mit folgenden Werten angegeben (in Klammern die Werte für eine LED): Low: 20 Lumen/210 Stunden (10 Lumen/420 Stunden); Mid: 300 Lumen/13:30 Stunden (150 Lumen/27 Stunden); High: 800 Lumen/4:30 Stunden (400 Lumen/9 Stunden); Turbo: 1800 Lumen/1:45 Stunden (900 Lumen/3:30 Stunden). Die Lampe verfügt über Memory und speichert die zuletzt ausgewählten Leuchtstufe(n).
Die Lieblingsspeisen des Patienten sind drei 18650-Akkus, sechs CR123A-Batterien sowie sechs 16340-LiFePO4-Akkus. Um die Herz-Lungen-Funktion zu testen, wurde der Patient an eine Maschine angeschlossen. Beim Test kamen drei 18650-Akkus von BattEnergy mit einer Kapazität von 2.600mAh in den Magen. Der Patient wurde mit beiden LEDs auf maximaler Leistung getestet. Beim ersten Test wurde er durch einen Ventilator gekühlt, Test zwei erfolgte ohne jegliche Kühlung bei Raumtemperatur. Als Überhitzschungsschutz verfügt die Lampe über eine temperaturgesteuerte Stepdown-Regelung. Sobald die Temperatur im Innern der Lampe über einen bestimmten Wert steigt, greift diese Regelung und schaltet die Lampe in die High-Stufe zurück.
Schließlich musste der Patient noch einen weiteren Test über sich ergehen lassen. Zwei Minuten nach jedem Herunterregeln wurde die Lampe wieder hochgeschaltet.
Das Diagramm zeigt nicht nur, dass die temperaturgesteuerte Stepdown-Regelung gut funktioniert, sondern auch, dass die Intervalle, in denen die Regelung eingreifen muss, mit abnehmender Leuchtkraft der Lampe immer länger werden. Irgendwann wird die Temperatur, bei der die Regelung eingreift, nicht mehr erreicht, und die Lampe läuft ohne Stepdown durch. Ein wenig geschummelt hat Fenix in der Bedienungsanleitung. Denn dort steht wortwörtlich: "Sobald die Temperatur wieder ausreichend gefallen ist, wechselt die TK51 in die Helligkeitsstufe Turbo zurück." Und das macht die Lampe definitiv nicht.
Diagnose: Der Test mit Ventilatorkühlung zeigt, dass die Lampe bei maximalem Output gar nicht bis sehr schlecht geregelt ist. Ohne Kühlung regelte das Testmodell nach neun Minuten auf 18.500 Lux herunter. Den Wert nach dem Herunterschalten hält die Lampe konstant, solange die Akkuspannung noch ausreichend ist. Das temperaturgesteuerte Herunterregeln ist auf jeden Fall besser als die nervigen zeitgesteuerten Stepdowns, die mittlerweile zahlreiche Lampen haben. Auch beim temperaturgesteuerten Stepdown kann man die Lampe anschließend wieder hochschalten, sofern die Temperatur entsprechend gesunken ist. Aber man muss dann halt mit einer über die gesamte Laufzeit dunkler werdenden Lampe leben.
Zur Ehrenrettung der TK51 muss man allerdings sagen, dass man sie in der Praxis nicht über einen so langen Zeitraum wie beim Test mit beiden LEDs in der hellsten Stufe nutzen wird, sondern immer nur kurzzeitig, und wenn man seine Akkus immer schön brav und regelmäßig lädt, wird man den Leistungsverlust kaum bis gar nicht bemerken.
Wenn sich die Akkukapazität dem Ende zuneigt, schaltet die Lampe in eine dunklere Stufe zurück. Das gefällt mir sehr gut, hatte doch gerade Fenix diesen Punkt bei vielen Lampen immer vernachlässigt; einige Lampen schalteten erst dann zurück, wenn der/die Akku(s) bereits in einem mehr als kritischen Bereich angelangt war(en). Die Akkuwarnung durch das Herunterschalten sollte man bei der TK51 dann allerdings auch beherzigen.
Der Akkukäfig besteht aus einem festen Kunststoff und macht einen soliden Eindruck.
Die Akkus sind parallel geschaltet. In Notfall kann die Lampe also auch mit nur einem oder zwei Akkus bzw. zwei oder vier Batterien betrieben werden, logischerweise bei entsprechend kürzerer Laufzeit.
Die Kontakte zum Lampenkopf.
Ergebnis der Untersuchung:
Eine Operation ist nicht notwendig, denn das Geschwür ist gutartig. Der Patient Fenix TK51 bietet sowohl eine tolle Nahbereichsausleuchung als auch eine gute Reichweite. Und dadurch, dass man die beiden LEDs in beliebigen Helligkeitseinstellungen kombinieren kann, sind zahlreiche Lichtbilder möglich. Über die Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Dafür aber über die Regelung. Denn die ist selbst bei den meisten billigen China-Leuchten besser. Den Flashy wird's verärgern, den Normalnutzer eher freuen als stören, denn dadurch hat die (mit zunehmender Laufzeit immer dunkler werdende) Lampe eine lange Standzeit.
Zur Verfügung gestellt wurde die TK51 freundlicherweise vom Taschenlampen-Papst LED und UV Taschenlampen bei Taschenlampen-papst.de.
Größenvergleich. Von links: Fenix TK51, Fenix TK45, Crelant 7G10, Niteye Eye 30, Maglite Mini-AA.
TK 51 Flood
TK51 Throw
TK51 Flood + Throw. Die Reichweite ist von Fenix mit 425 Metern angegeben. Durchaus realistisch. Wenn ich den von mir gemessenen Luxwert als Umrechnungsgrundlage nehme, komme ich auf 438 Meter. Bezieht man eventuelle Messungenauigkeiten bei meinem Versuchsaufbau und eine gewisse Serienstreuung der LEDs/Lampen ein, passt das schon.
Kontroll-Shot
Fenix TK51 Flood
Fenix TK51 Throw
Fenix TK51 Flood + Throw
Crelant 7G10
Niteye Eye 30
Skyray King
Lambda Lights Varapower Turbo V2
Led Lenser X21R fokussiert
Wem diese verhinderte Operation nicht ausführlich genug war, der darf sich gerne zum Test der TK51 im fabulösen Taschenlampen-Tests-Labor einfinden.
Bis dann,
Euer Doktor von und zu Lichtinsdunkel
Bitte sofort alle Visiten einstellen, Messer und Skalpell einstecken und in den Operationssaal kommen!
Soeben wurde eine Taschenlampe eingeliefert, der ein großes Geschwür gewachsen ist. Eine sofortige Operation ist dringend anzuraten!
Oder etwa doch nicht...?
Ab mit dem Patienten auf die Popcorn-Pritsche zur näheren Untersuchung!
Zunächst mal Körpergröße und Gewicht ermitteln:
Länge: 188 mm
Durchmesser Kopf ohne Geschwür: 58,5 mm
Durchmesser Kopf mit Geschwür: 71 mm
Durchmesser Tail: 52 mm
Gewicht: 478 g
Gewicht mit Akkus: 618 g
Anodisierung: HA III, gut und gleichmäßig ausgeführt.
Tailstand: ja.
Rollschutz: ja.
Befestigungsmöglichkeit für Lanyard: ja, Schlitze in der Tailcap.
wasserdicht: ja, durch Praxistest geprüft.
Im Rettungswagen lag der Patient in einer Kiste.
In seinen Taschen fand man noch das:
Erste Eindrücke bei der Untersuchung:
Im Geschwür findet sich eine Cree-XM-L-U2-LED in einem kleinen SMO-Reflektor. Im Kopf sitzt eine weitere XM-L-U2-LED, ebenfalls in einem SMO-Reflektor. Diese sorgt für Reichweite, während die Geschwür-LED Flutlicht liefert. Die Frontscheibe besteht aus ultraklarem, gehärtetem, anti-reflex-beschichtetem Glas.
Wie tickt der Patient?
Die TK51 verfügt über drei Schalter unterhalb des Lampenkopfs. Der Hauptschalter schaltet beide LEDs gleichzeitig ein (und aus). Darüber liegen die Schalter für Flut- und Punktlicht, mit denen die verschiedenen Helligkeitsstufen angewählt werden. Der linke Schalter ist fürs Flutlicht, der rechte fürs Punktlicht zuständig. Bedienung und Schaltreihenfolge sind bei beiden Schaltern identisch. Beim ersten Drücken wird die dunkelste Leuchtstufe (Low) aktiviert, beim nächsten die zweite (Mid), dann die dritte (High) und schließlich die hellste (Turbo). Drückt man den Schalter erneut, wird die betrefffende LED ausgeschaltet.
Gedrückthalten des Hauptschalters bei ein- oder ausgeschalteter Lampe aktiviert beide LEDs in der hellsten Leuchtstufe als Momentlicht. Wenn der Schalter für Flut- oder Punktlicht gedrückt gehalten wird, wird für die Dauer des Gedrückthaltens Strobe mit wechselnder Frequenz bei voller Dröhnung aktiviert.
Die Leuchtstufen bei zwei aktivierten LEDs werden mit folgenden Werten angegeben (in Klammern die Werte für eine LED): Low: 20 Lumen/210 Stunden (10 Lumen/420 Stunden); Mid: 300 Lumen/13:30 Stunden (150 Lumen/27 Stunden); High: 800 Lumen/4:30 Stunden (400 Lumen/9 Stunden); Turbo: 1800 Lumen/1:45 Stunden (900 Lumen/3:30 Stunden). Die Lampe verfügt über Memory und speichert die zuletzt ausgewählten Leuchtstufe(n).
Die Lieblingsspeisen des Patienten sind drei 18650-Akkus, sechs CR123A-Batterien sowie sechs 16340-LiFePO4-Akkus. Um die Herz-Lungen-Funktion zu testen, wurde der Patient an eine Maschine angeschlossen. Beim Test kamen drei 18650-Akkus von BattEnergy mit einer Kapazität von 2.600mAh in den Magen. Der Patient wurde mit beiden LEDs auf maximaler Leistung getestet. Beim ersten Test wurde er durch einen Ventilator gekühlt, Test zwei erfolgte ohne jegliche Kühlung bei Raumtemperatur. Als Überhitzschungsschutz verfügt die Lampe über eine temperaturgesteuerte Stepdown-Regelung. Sobald die Temperatur im Innern der Lampe über einen bestimmten Wert steigt, greift diese Regelung und schaltet die Lampe in die High-Stufe zurück.
Schließlich musste der Patient noch einen weiteren Test über sich ergehen lassen. Zwei Minuten nach jedem Herunterregeln wurde die Lampe wieder hochgeschaltet.
Das Diagramm zeigt nicht nur, dass die temperaturgesteuerte Stepdown-Regelung gut funktioniert, sondern auch, dass die Intervalle, in denen die Regelung eingreifen muss, mit abnehmender Leuchtkraft der Lampe immer länger werden. Irgendwann wird die Temperatur, bei der die Regelung eingreift, nicht mehr erreicht, und die Lampe läuft ohne Stepdown durch. Ein wenig geschummelt hat Fenix in der Bedienungsanleitung. Denn dort steht wortwörtlich: "Sobald die Temperatur wieder ausreichend gefallen ist, wechselt die TK51 in die Helligkeitsstufe Turbo zurück." Und das macht die Lampe definitiv nicht.
Diagnose: Der Test mit Ventilatorkühlung zeigt, dass die Lampe bei maximalem Output gar nicht bis sehr schlecht geregelt ist. Ohne Kühlung regelte das Testmodell nach neun Minuten auf 18.500 Lux herunter. Den Wert nach dem Herunterschalten hält die Lampe konstant, solange die Akkuspannung noch ausreichend ist. Das temperaturgesteuerte Herunterregeln ist auf jeden Fall besser als die nervigen zeitgesteuerten Stepdowns, die mittlerweile zahlreiche Lampen haben. Auch beim temperaturgesteuerten Stepdown kann man die Lampe anschließend wieder hochschalten, sofern die Temperatur entsprechend gesunken ist. Aber man muss dann halt mit einer über die gesamte Laufzeit dunkler werdenden Lampe leben.
Zur Ehrenrettung der TK51 muss man allerdings sagen, dass man sie in der Praxis nicht über einen so langen Zeitraum wie beim Test mit beiden LEDs in der hellsten Stufe nutzen wird, sondern immer nur kurzzeitig, und wenn man seine Akkus immer schön brav und regelmäßig lädt, wird man den Leistungsverlust kaum bis gar nicht bemerken.
Wenn sich die Akkukapazität dem Ende zuneigt, schaltet die Lampe in eine dunklere Stufe zurück. Das gefällt mir sehr gut, hatte doch gerade Fenix diesen Punkt bei vielen Lampen immer vernachlässigt; einige Lampen schalteten erst dann zurück, wenn der/die Akku(s) bereits in einem mehr als kritischen Bereich angelangt war(en). Die Akkuwarnung durch das Herunterschalten sollte man bei der TK51 dann allerdings auch beherzigen.
Der Akkukäfig besteht aus einem festen Kunststoff und macht einen soliden Eindruck.
Die Akkus sind parallel geschaltet. In Notfall kann die Lampe also auch mit nur einem oder zwei Akkus bzw. zwei oder vier Batterien betrieben werden, logischerweise bei entsprechend kürzerer Laufzeit.
Die Kontakte zum Lampenkopf.
Ergebnis der Untersuchung:
Eine Operation ist nicht notwendig, denn das Geschwür ist gutartig. Der Patient Fenix TK51 bietet sowohl eine tolle Nahbereichsausleuchung als auch eine gute Reichweite. Und dadurch, dass man die beiden LEDs in beliebigen Helligkeitseinstellungen kombinieren kann, sind zahlreiche Lichtbilder möglich. Über die Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Dafür aber über die Regelung. Denn die ist selbst bei den meisten billigen China-Leuchten besser. Den Flashy wird's verärgern, den Normalnutzer eher freuen als stören, denn dadurch hat die (mit zunehmender Laufzeit immer dunkler werdende) Lampe eine lange Standzeit.
Zur Verfügung gestellt wurde die TK51 freundlicherweise vom Taschenlampen-Papst LED und UV Taschenlampen bei Taschenlampen-papst.de.
Größenvergleich. Von links: Fenix TK51, Fenix TK45, Crelant 7G10, Niteye Eye 30, Maglite Mini-AA.
TK 51 Flood
TK51 Throw
TK51 Flood + Throw. Die Reichweite ist von Fenix mit 425 Metern angegeben. Durchaus realistisch. Wenn ich den von mir gemessenen Luxwert als Umrechnungsgrundlage nehme, komme ich auf 438 Meter. Bezieht man eventuelle Messungenauigkeiten bei meinem Versuchsaufbau und eine gewisse Serienstreuung der LEDs/Lampen ein, passt das schon.
Kontroll-Shot
Fenix TK51 Flood
Fenix TK51 Throw
Fenix TK51 Flood + Throw
Crelant 7G10
Niteye Eye 30
Skyray King
Lambda Lights Varapower Turbo V2
Led Lenser X21R fokussiert
Wem diese verhinderte Operation nicht ausführlich genug war, der darf sich gerne zum Test der TK51 im fabulösen Taschenlampen-Tests-Labor einfinden.
Bis dann,
Euer Doktor von und zu Lichtinsdunkel