Hallo an alle Freunde des unsichtbaren Lichts,
schon seit Herbst letzten Jahres bietet Sofirn auf der hauseigenen Website eine UV Stiftlampe eines Drittherstellers zum echten Kampfpreis an. Gekauft hatte ich sie mir im November letzten Jahres. Da diese hier im Forum bisher komplett unter dem Radar fliegt, möchte ich sie euch heute mal etwas genauer vorstellen – vor allem auch deswegen, weil kaum technische Daten dazu veröffentlicht wurden.
AUFBAU UND VERARBEITUNG
Mit ihren 139 mm Länge und 21 mm Durchmesser leuchtet sie nicht nur ultraviolett, sondern ist auch noch ultrakompakt. Mit einem Gewicht von nur 64 g inkl. Batterien oder Akkus ist sie der perfekte Begleiter. Verpackt ist die Stiftlampe in einer einfachen Pappschachtel. Batterien oder Akkus gehören nicht zum Lieferumfang.
Am Batterierohr befindet sich eine sehr schön fest sitzende Spange, so dass sie problemlos auch am Gürtel befestigt werden kann. Der Schalter sitzt sich am Ende des Gehäuses und ist mit einer Gummikappe geschützt. Dieser ist als Druckschalter ausgeführt und macht seinem Namen alle Ehre. Dadurch wird ein unbeabsichtigtes Einschalten sehr unwahrscheinlich. Sowohl die Schraubkappe samt Schalter als auch der Lampenkopf sind durch je einen roten Nullring am Batterierohr abgedichtet. Dieses wird am Lampenkopf gefedert verschraubt. Silikonfett sucht man leider vergeblich. Angaben zum Schutz gegen Staub und Wasser macht der Hersteller keine. Ich wollte es auch nicht testen.
Bei Amazon oder Ebay findet man das Lämpchen unter der Marke HQRP – allerdings zu recht hohen Preisen von teils mehr als 20 €. Auf der Sofirn Website zahlt man weniger als 5 €. Statt des Markennamens HQRP findet man den Schriftzug „UV 365NM“, der die Wellenlänge des emittierten UV A Lichts angibt. Im Gegensatz zu vielen günstigen 395 nm LEDs ist der sichtbare Violettanteil kaum mehr wahrnehmbar, so dass die angeleuchteten Objekte auch nicht violett überstrahlt werden. Einen Spektralfilter hat die Lampe nicht. Das ist bei diesem Preis auch nicht anders zu erwarten. Man sieht das deutlich an dem farblosen Frontglas sowie an dem schwach-hellen Licht auf nichtfluoreszierenden Oberflächen, z.B. am sichtbaren Licht der Aufnahme des 50 € Scheins oder im letzten Bild der Rubrik "Beispiele".
BEDIENUNG
Das UI ist denkbar einfach. Der Heckschalter schaltet die Stiftlampe ein und aus. Das war‘s. Helligkeitsstufen oder andere Funktionen gibt es keine. Und Andúril 2 auch nicht
STROMVERSORGUNG
Betrieben werden kann sie mit 2 AAA Batterien (2 · 1,5 V) oder 2 NiMH Akkus (2 · 1,2 V). Ich habe mich für letztere entschieden. Interessanterweise ist auch mit NiMH Akkus kein Helligkeitsverlust im Vergleich zu Batterien erkennbar. In beiden Fällen ist die Stromaufnahme identisch mit 0,83 A. Eine Feder für die Akkus wurde nur der Tailcap spendiert. Trotzdem sitzen diese bombenfest und nichts klappert.
Einen Laufzeittest habe ich nicht durchgeführt, da dieser für mich nicht relevant ist. Aber mit zwei in Reihe geschalteten 900 mAh Akkus sollte sich bei dem gemessenen Stromfluss von 830 mA eine Leuchtdauer von mehr als 1 h ergeben. Das ist für mich mehr als ausreichend. Im Dauerbetrieb erwärmt sich laut Infrarotthermometer der Lampenkopf bei Zimmertemperatur auf gerade einmal 31 °C, das Frontglas jedoch auf stolze 60 °C.
LED UND LICHTBILD
Der Reflektor ist glatt und hat einen Durchmesser von 11 mm und eine geschätzte Tiefe von etwa 10 mm. Leider ging zumindest bei diesem Exemplar die Zentrierung ziemlich daneben. Schaut mal selbst. Bezüglich des Leuchtmittels macht Sofirn keine Angabe, aber die LED sieht mir sehr nach einer Luminus SST-10 UV aus. Die emittierte Wellenlänge beträgt 365 nm und stimmt damit mit der Herstellerangabe überein.
Dem Lichtbild sieht man die schlechte Passung aber glücklicherweise nicht an. Es zeigt einen sehr weich auslaufenden Spot mit reichlich Spill ringsrum. Dieser hat einen Öffnungswinkel von 54°. In der Mitte des Spots findet man noch ein leichtes Donuthole, was auch in der Realität ab einem Abstand von 10 cm zum beleuchteten Objekt wahrnehmbar ist.
BEISPIELE
Anbei einige Aufnahmen mit fluoreszierenden Materialien, die ich auf die Schnelle finden konnte. Der Seestern und die Spielfigur reagieren sehr gut auf 365 nm, die Muschel hingegen gar nicht. Auf der 50 € Banknote sind die 3 verschiedenen Farben der leuchtenden Fäden gut zu erkennen. Damit lassen sich ganz nebenbei ganz gut UV-Schutzbrillen zumindest laienhaft testen. Der der japanische Lampion wurde nicht von innen beleuchtet, sondern nur von außen vom Licht der Stiftlampe erregt. Im vierten Bild wurde die Cree XHP 70.2 einer Sofirn SP33S in ihrem Orange Peel Reflektor angestrahlt. Aber nicht nur fluoreszierende, sondern auch lumineszierende Materialien konnten problemlos zum Leuchten gebracht werden.
Ich nutze die Lampe hauptsächlich fürs Geocaching. Einige Einsätze hat sie schon gemeistert. Hier mal ein UV „Beamshot“ eines Nachtcaches. Aufgenommen wurde eine Bretterwand aus ein bis zwei Meter Entfernung, die mit einem UV-Marker bemalt wurde. Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen. In der Realität war das noch viel imposanter als es auf dem Foto rüberkommt.
FAZIT
Auch wenn ich nur wenige UV-Lampen dieser Welt kenne, behaupte ich mal, dass das Angebot von Sofirn der absolute Preis-Leistungs-Sieger ist, vor allem im 365 nm Segment. Sie eignet sich auch gut als kleines Geschenk an Einsteiger in die Welt des UV-Lichts. Die 2 bis 3 W elektrischer Leistungsaufnahme (UV Leistung deutlich geringer) werden für viele Anwendungen ausreichen, sei es nun für das Aufspüren versteckter UV Botschaften, von Urinspritzern, für die Mineralienuntersuchung oder aber mal für eine schnelle Geldscheinüberprüfung. Auch die weit verbreitete Fenix TK25 UV hat nicht mehr als 3 W. Sie ist äußerst kompakt und ein echtes Fliegengewicht. Die Verarbeitung ist deutlich höherwertiger als es der Preis vermuten lässt, auch wenn die LED ihre innere Mitte deutlich verfehlt hat. Mal sehen wie sie sich auf lange Sicht schlägt. Ich werde berichten.
Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass beim Hantieren mit UV-Licht eine UV-Schutzbrille ratsam ist, besonders bei spiegelnden Flächen. Auch blickt man schneller mal in das Lämpchen als einem lieb ist.
So, das war nun mein erstes Review. Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, es war interessant, mal etwas über eine 5 € UV-Lampe zu erfahren.
schon seit Herbst letzten Jahres bietet Sofirn auf der hauseigenen Website eine UV Stiftlampe eines Drittherstellers zum echten Kampfpreis an. Gekauft hatte ich sie mir im November letzten Jahres. Da diese hier im Forum bisher komplett unter dem Radar fliegt, möchte ich sie euch heute mal etwas genauer vorstellen – vor allem auch deswegen, weil kaum technische Daten dazu veröffentlicht wurden.
AUFBAU UND VERARBEITUNG
Mit ihren 139 mm Länge und 21 mm Durchmesser leuchtet sie nicht nur ultraviolett, sondern ist auch noch ultrakompakt. Mit einem Gewicht von nur 64 g inkl. Batterien oder Akkus ist sie der perfekte Begleiter. Verpackt ist die Stiftlampe in einer einfachen Pappschachtel. Batterien oder Akkus gehören nicht zum Lieferumfang.
Am Batterierohr befindet sich eine sehr schön fest sitzende Spange, so dass sie problemlos auch am Gürtel befestigt werden kann. Der Schalter sitzt sich am Ende des Gehäuses und ist mit einer Gummikappe geschützt. Dieser ist als Druckschalter ausgeführt und macht seinem Namen alle Ehre. Dadurch wird ein unbeabsichtigtes Einschalten sehr unwahrscheinlich. Sowohl die Schraubkappe samt Schalter als auch der Lampenkopf sind durch je einen roten Nullring am Batterierohr abgedichtet. Dieses wird am Lampenkopf gefedert verschraubt. Silikonfett sucht man leider vergeblich. Angaben zum Schutz gegen Staub und Wasser macht der Hersteller keine. Ich wollte es auch nicht testen.
Bei Amazon oder Ebay findet man das Lämpchen unter der Marke HQRP – allerdings zu recht hohen Preisen von teils mehr als 20 €. Auf der Sofirn Website zahlt man weniger als 5 €. Statt des Markennamens HQRP findet man den Schriftzug „UV 365NM“, der die Wellenlänge des emittierten UV A Lichts angibt. Im Gegensatz zu vielen günstigen 395 nm LEDs ist der sichtbare Violettanteil kaum mehr wahrnehmbar, so dass die angeleuchteten Objekte auch nicht violett überstrahlt werden. Einen Spektralfilter hat die Lampe nicht. Das ist bei diesem Preis auch nicht anders zu erwarten. Man sieht das deutlich an dem farblosen Frontglas sowie an dem schwach-hellen Licht auf nichtfluoreszierenden Oberflächen, z.B. am sichtbaren Licht der Aufnahme des 50 € Scheins oder im letzten Bild der Rubrik "Beispiele".
BEDIENUNG
Das UI ist denkbar einfach. Der Heckschalter schaltet die Stiftlampe ein und aus. Das war‘s. Helligkeitsstufen oder andere Funktionen gibt es keine. Und Andúril 2 auch nicht
STROMVERSORGUNG
Betrieben werden kann sie mit 2 AAA Batterien (2 · 1,5 V) oder 2 NiMH Akkus (2 · 1,2 V). Ich habe mich für letztere entschieden. Interessanterweise ist auch mit NiMH Akkus kein Helligkeitsverlust im Vergleich zu Batterien erkennbar. In beiden Fällen ist die Stromaufnahme identisch mit 0,83 A. Eine Feder für die Akkus wurde nur der Tailcap spendiert. Trotzdem sitzen diese bombenfest und nichts klappert.
Einen Laufzeittest habe ich nicht durchgeführt, da dieser für mich nicht relevant ist. Aber mit zwei in Reihe geschalteten 900 mAh Akkus sollte sich bei dem gemessenen Stromfluss von 830 mA eine Leuchtdauer von mehr als 1 h ergeben. Das ist für mich mehr als ausreichend. Im Dauerbetrieb erwärmt sich laut Infrarotthermometer der Lampenkopf bei Zimmertemperatur auf gerade einmal 31 °C, das Frontglas jedoch auf stolze 60 °C.
LED UND LICHTBILD
Der Reflektor ist glatt und hat einen Durchmesser von 11 mm und eine geschätzte Tiefe von etwa 10 mm. Leider ging zumindest bei diesem Exemplar die Zentrierung ziemlich daneben. Schaut mal selbst. Bezüglich des Leuchtmittels macht Sofirn keine Angabe, aber die LED sieht mir sehr nach einer Luminus SST-10 UV aus. Die emittierte Wellenlänge beträgt 365 nm und stimmt damit mit der Herstellerangabe überein.
Dem Lichtbild sieht man die schlechte Passung aber glücklicherweise nicht an. Es zeigt einen sehr weich auslaufenden Spot mit reichlich Spill ringsrum. Dieser hat einen Öffnungswinkel von 54°. In der Mitte des Spots findet man noch ein leichtes Donuthole, was auch in der Realität ab einem Abstand von 10 cm zum beleuchteten Objekt wahrnehmbar ist.
BEISPIELE
Anbei einige Aufnahmen mit fluoreszierenden Materialien, die ich auf die Schnelle finden konnte. Der Seestern und die Spielfigur reagieren sehr gut auf 365 nm, die Muschel hingegen gar nicht. Auf der 50 € Banknote sind die 3 verschiedenen Farben der leuchtenden Fäden gut zu erkennen. Damit lassen sich ganz nebenbei ganz gut UV-Schutzbrillen zumindest laienhaft testen. Der der japanische Lampion wurde nicht von innen beleuchtet, sondern nur von außen vom Licht der Stiftlampe erregt. Im vierten Bild wurde die Cree XHP 70.2 einer Sofirn SP33S in ihrem Orange Peel Reflektor angestrahlt. Aber nicht nur fluoreszierende, sondern auch lumineszierende Materialien konnten problemlos zum Leuchten gebracht werden.
Ich nutze die Lampe hauptsächlich fürs Geocaching. Einige Einsätze hat sie schon gemeistert. Hier mal ein UV „Beamshot“ eines Nachtcaches. Aufgenommen wurde eine Bretterwand aus ein bis zwei Meter Entfernung, die mit einem UV-Marker bemalt wurde. Ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen. In der Realität war das noch viel imposanter als es auf dem Foto rüberkommt.
FAZIT
Auch wenn ich nur wenige UV-Lampen dieser Welt kenne, behaupte ich mal, dass das Angebot von Sofirn der absolute Preis-Leistungs-Sieger ist, vor allem im 365 nm Segment. Sie eignet sich auch gut als kleines Geschenk an Einsteiger in die Welt des UV-Lichts. Die 2 bis 3 W elektrischer Leistungsaufnahme (UV Leistung deutlich geringer) werden für viele Anwendungen ausreichen, sei es nun für das Aufspüren versteckter UV Botschaften, von Urinspritzern, für die Mineralienuntersuchung oder aber mal für eine schnelle Geldscheinüberprüfung. Auch die weit verbreitete Fenix TK25 UV hat nicht mehr als 3 W. Sie ist äußerst kompakt und ein echtes Fliegengewicht. Die Verarbeitung ist deutlich höherwertiger als es der Preis vermuten lässt, auch wenn die LED ihre innere Mitte deutlich verfehlt hat. Mal sehen wie sie sich auf lange Sicht schlägt. Ich werde berichten.
Zum Schluss möchte ich noch darauf hinweisen, dass beim Hantieren mit UV-Licht eine UV-Schutzbrille ratsam ist, besonders bei spiegelnden Flächen. Auch blickt man schneller mal in das Lämpchen als einem lieb ist.
So, das war nun mein erstes Review. Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe, es war interessant, mal etwas über eine 5 € UV-Lampe zu erfahren.