Wahrscheinlich war es Leidenschaft die mich zum Kauf überredete und Leidenschaften kann man kaum erklären und noch schwerer begründen.
Die P4 Core ist die Version für 2 Standard Batterien oder Akkus im AAA Format. Ich habe mich für diese entschieden und war damit universeller aufgestellt, dachte ich…
Die Lampe gibt es auch als P4 R Core mit einem Lithium Akku 10900. Die ist noch 5mm länger. Den Akku konnte ich auf dem freien Markt jedoch nicht finden. Überraschenderweise fand ich ihn aber auch nicht bei Ledlenser, wo er als Reserve- oder Ersatzakku zu kaufen sein sollte. Er ist in deren Shop nicht erkennbar gelistet. Acebeam hat eine ähnliche Lampe mit dem Akku. Dort ist er zwar gelistet, aber auch nicht lieferbar. Ob das ein momentanes oder dauerhaftes Problem ist, kann ich nicht sagen.
Die Lampe hat 120 Lm und wird beginnend mit 15> 60> 120 Lm durchgetastet. Bei der gewünschten Lichtleistung drückt man den Taster ganz über den Klickpunkt hinweg durch und arretiert damit die Lichtstärke. Die Prozedur fängt immer von unten an. Ein Gedächtnis für die letzte Schaltstellung hat die Lampe leider nicht, nur wenige Sekunden zum Fortbewegen über die Stufen. Umprogrammieren des Verhaltens ist nicht möglich. Die Bedienungsanleitung ist wortlos im Sketchnote Stil gehalten.
Leuchtzeitangaben sind allgemein etwas „elastisch“ zu verstehen. Die Angaben 5h> 9h> 20h bei den 3 Leuchtstufen konnte ich nur nachvollziehen, wenn ich bei angenommener AAA- Zellen Kapazität von 1000 mAh und den gemessenen Stromaufnahmen einer knapp vollen Batterie (1,48V) die Laufzeiten berechnete. Das ist in diesem Fall aber unpassend s.u..
145 mm lang und 15,3 mm dick ist die Lampe bei 61 gr Gewicht mit Primärzellen. Da sie sehr schlank ist, kann man sie leicht einstecken und überall dort mitnehmen, wo Outdoor Bekleidung und Equipment nicht passend wäre, z.B. für den nach Hause Weg nach besseren Restaurantbesuchen oder der Oper. Die drehbare Fokussierung geht zur Not mit zwei Fingern aus einer Hand zu bedienen. Das homogene Licht im defokussiertem Zustand kann ideal zum Lesen verwendet werden, wobei 10 Lm völlig reichen. Lesen ist bei den üblichen Spotlichtern mit Lichthof eher schwierig, finde ich. Für mich war das ein starkes Argument für den vielleicht kommenden großen Stromausfall, bei gleichzeitig sehr guter Verfügbarkeit von AAA Primärzellen.
Ich war also erst einmal glücklich und zufrieden mit meiner neuen Lampe. Dann kam der Moment, als die Zellenspannung 1,37V erreichte (im lastfreien Zustand).
Die Lichtleistung war deutlich gesunken, die oberste Stufe nicht mehr erreichbar. Von da an wurde die Lampe immer schwächer und entsprach nicht mehr dem, was ich von ihr erwartete. Bei 1,25V funzelte sie mit noch etwa 4 Lm bei 18mA vor sich hin.
Wie man dabei von einer Nutzung mit NiMH Akkus reden kann ohne rot zu werden, ist mir schleierhaft.
Der Arbeitspunkt auf der Spannungs-/Stromkennline der LED rutscht auf dieser praktisch langsam herunter, bis er sich bei meist 2,5 V einer typischen LED dem Nullpunkt nähert. Die Typenbezeichnung der LED wird herstellerseitig nicht erwähnt, um das genauer nachzuschauen. Da Kennlinien von Charge zu Charge etwas unterschiedlich ausfallen können und auch einer Alterung unterliegen, würde mir das als Entwickler Bauchschmerzen bereiten.
Ein Schaltregler war wohl preislich nicht mehr drin bei 25,90 €. Bei einer Aldi Pen-Lampe für 3,99 €, gekauft letztes Jahr, steckt eine Regelung drin. Sie leuchtet bis 1V pro Zelle gleichmäßig und dimmt dann innerhalb einer Sekunde weg.
Bei 1,37V sind Primärzellen etwa zu 60% verbraucht. Die Zellen mit 40% Restkapazität darf man entweder wegwerfen, oder in die Aldi Lampe stecken, wo sie sich klaglos noch 45 Minuten bis zum Ende nutzen lassen.
Die Effizienz der LED scheint aber recht gut zu sein. Ich komme auf 180 Lm/W, was wirklich sehr gut wäre, muss mich aber auf die Leuchtwertangabe des Werks verlassen. Hier hinkt die Aldi Lampe mit 48 Lm/ W meilenweit hinterher.
Wie geht man damit um? Entweder man akzeptiert, dass die Batterien nur gut zur Hälfte ausgenutzt werden? Das ist eine Möglichkeit….ich habe zusätzlich eine andere gewählt und mir die Lithium Zellen im AAA Format gekauft, die mittels integrierter Regelung immer konstant 1,5V Ausgangsspannung haben. Damit habe ich jetzt eine Lampe die vernünftig nutzbar ist und auch noch etwas mehr Lichtleistung besitzt. Ein Nachteil ist jedoch, diese Akkus schalten wirklich schlagartig ohne Vorwarnung ab.
Der Heck-Schalter ist besonders erwähnenswert. Es ist nicht so angenehm zu schalten, wie man es erwarten würde.
Dem auf den Grund gegangen, liegt das daran, dass der Klickpunkt unterhalb der Endebene des Batterierohrs liegt, also leicht innerhalb des Rohrs. Dessen Innendurchmesser beträgt 11mm. Man braucht also spitze Finger um den Klickpunkt zu überwinden und benötigt 1,7 Kp an Kraft. Bei Verwendung als Taster braucht man nur 0,7 Kp und der Tastpunkt liegt außerhalb des Rohrs. Andere Lampen haben an der Stelle zwei U-förmige Aussparungen, die den Vorgang erleichtern. In der Praxis ist es manchmal nötig den Finger neu anzusetzen, um den Schalter zu betätigen.
Bisher war ich durchaus zufrieden mit LED Lenser und habe 7 Lampen von denen. Jetzt bin ich jedoch etwas nachdenklich geworden.
Eine Lampe ersonnen im Marketing und in einer Reihe von wichtigen Punkten nicht „best practise“,habe ich den Eindruck. Aber sie sieht chic aus.
Letztlich habe ich das gestrandete Kind jedoch doch noch ins Herz geschlossen.
Gruß Helmut
Die P4 Core zusammen mit einem Pelikan M400 Füllfederhalter
Die P4 Core ist die Version für 2 Standard Batterien oder Akkus im AAA Format. Ich habe mich für diese entschieden und war damit universeller aufgestellt, dachte ich…
Die Lampe gibt es auch als P4 R Core mit einem Lithium Akku 10900. Die ist noch 5mm länger. Den Akku konnte ich auf dem freien Markt jedoch nicht finden. Überraschenderweise fand ich ihn aber auch nicht bei Ledlenser, wo er als Reserve- oder Ersatzakku zu kaufen sein sollte. Er ist in deren Shop nicht erkennbar gelistet. Acebeam hat eine ähnliche Lampe mit dem Akku. Dort ist er zwar gelistet, aber auch nicht lieferbar. Ob das ein momentanes oder dauerhaftes Problem ist, kann ich nicht sagen.
Die Lampe hat 120 Lm und wird beginnend mit 15> 60> 120 Lm durchgetastet. Bei der gewünschten Lichtleistung drückt man den Taster ganz über den Klickpunkt hinweg durch und arretiert damit die Lichtstärke. Die Prozedur fängt immer von unten an. Ein Gedächtnis für die letzte Schaltstellung hat die Lampe leider nicht, nur wenige Sekunden zum Fortbewegen über die Stufen. Umprogrammieren des Verhaltens ist nicht möglich. Die Bedienungsanleitung ist wortlos im Sketchnote Stil gehalten.
Leuchtzeitangaben sind allgemein etwas „elastisch“ zu verstehen. Die Angaben 5h> 9h> 20h bei den 3 Leuchtstufen konnte ich nur nachvollziehen, wenn ich bei angenommener AAA- Zellen Kapazität von 1000 mAh und den gemessenen Stromaufnahmen einer knapp vollen Batterie (1,48V) die Laufzeiten berechnete. Das ist in diesem Fall aber unpassend s.u..
145 mm lang und 15,3 mm dick ist die Lampe bei 61 gr Gewicht mit Primärzellen. Da sie sehr schlank ist, kann man sie leicht einstecken und überall dort mitnehmen, wo Outdoor Bekleidung und Equipment nicht passend wäre, z.B. für den nach Hause Weg nach besseren Restaurantbesuchen oder der Oper. Die drehbare Fokussierung geht zur Not mit zwei Fingern aus einer Hand zu bedienen. Das homogene Licht im defokussiertem Zustand kann ideal zum Lesen verwendet werden, wobei 10 Lm völlig reichen. Lesen ist bei den üblichen Spotlichtern mit Lichthof eher schwierig, finde ich. Für mich war das ein starkes Argument für den vielleicht kommenden großen Stromausfall, bei gleichzeitig sehr guter Verfügbarkeit von AAA Primärzellen.
Ich war also erst einmal glücklich und zufrieden mit meiner neuen Lampe. Dann kam der Moment, als die Zellenspannung 1,37V erreichte (im lastfreien Zustand).
Die Lichtleistung war deutlich gesunken, die oberste Stufe nicht mehr erreichbar. Von da an wurde die Lampe immer schwächer und entsprach nicht mehr dem, was ich von ihr erwartete. Bei 1,25V funzelte sie mit noch etwa 4 Lm bei 18mA vor sich hin.
Wie man dabei von einer Nutzung mit NiMH Akkus reden kann ohne rot zu werden, ist mir schleierhaft.
Der Arbeitspunkt auf der Spannungs-/Stromkennline der LED rutscht auf dieser praktisch langsam herunter, bis er sich bei meist 2,5 V einer typischen LED dem Nullpunkt nähert. Die Typenbezeichnung der LED wird herstellerseitig nicht erwähnt, um das genauer nachzuschauen. Da Kennlinien von Charge zu Charge etwas unterschiedlich ausfallen können und auch einer Alterung unterliegen, würde mir das als Entwickler Bauchschmerzen bereiten.
Ein Schaltregler war wohl preislich nicht mehr drin bei 25,90 €. Bei einer Aldi Pen-Lampe für 3,99 €, gekauft letztes Jahr, steckt eine Regelung drin. Sie leuchtet bis 1V pro Zelle gleichmäßig und dimmt dann innerhalb einer Sekunde weg.
Bei 1,37V sind Primärzellen etwa zu 60% verbraucht. Die Zellen mit 40% Restkapazität darf man entweder wegwerfen, oder in die Aldi Lampe stecken, wo sie sich klaglos noch 45 Minuten bis zum Ende nutzen lassen.
Die Effizienz der LED scheint aber recht gut zu sein. Ich komme auf 180 Lm/W, was wirklich sehr gut wäre, muss mich aber auf die Leuchtwertangabe des Werks verlassen. Hier hinkt die Aldi Lampe mit 48 Lm/ W meilenweit hinterher.
Wie geht man damit um? Entweder man akzeptiert, dass die Batterien nur gut zur Hälfte ausgenutzt werden? Das ist eine Möglichkeit….ich habe zusätzlich eine andere gewählt und mir die Lithium Zellen im AAA Format gekauft, die mittels integrierter Regelung immer konstant 1,5V Ausgangsspannung haben. Damit habe ich jetzt eine Lampe die vernünftig nutzbar ist und auch noch etwas mehr Lichtleistung besitzt. Ein Nachteil ist jedoch, diese Akkus schalten wirklich schlagartig ohne Vorwarnung ab.
Der Heck-Schalter ist besonders erwähnenswert. Es ist nicht so angenehm zu schalten, wie man es erwarten würde.
Dem auf den Grund gegangen, liegt das daran, dass der Klickpunkt unterhalb der Endebene des Batterierohrs liegt, also leicht innerhalb des Rohrs. Dessen Innendurchmesser beträgt 11mm. Man braucht also spitze Finger um den Klickpunkt zu überwinden und benötigt 1,7 Kp an Kraft. Bei Verwendung als Taster braucht man nur 0,7 Kp und der Tastpunkt liegt außerhalb des Rohrs. Andere Lampen haben an der Stelle zwei U-förmige Aussparungen, die den Vorgang erleichtern. In der Praxis ist es manchmal nötig den Finger neu anzusetzen, um den Schalter zu betätigen.
Bisher war ich durchaus zufrieden mit LED Lenser und habe 7 Lampen von denen. Jetzt bin ich jedoch etwas nachdenklich geworden.
Eine Lampe ersonnen im Marketing und in einer Reihe von wichtigen Punkten nicht „best practise“,habe ich den Eindruck. Aber sie sieht chic aus.
Letztlich habe ich das gestrandete Kind jedoch doch noch ins Herz geschlossen.
Gruß Helmut
Die P4 Core zusammen mit einem Pelikan M400 Füllfederhalter
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