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CRI bestimmen

tino79

Flashaholic**
12 Juli 2010
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Gießen
Momemtan bin ich ja auf dem CRI-Trip. Nun würde mich interessieren, ob es irgendwie die Möglichkeit gibt, günstig den CRI zu bestimmen, auch wenn die Genauigkeit dann etwas darunter leidet.

Spektrometer und Belichtungsmesser, die eine Spektrometerfunktion haben, sind für einfach nur mal interessehalber den CRI zu bestimmen, einfach viel zu teuer. Gibt es Alternativen? Oder was günstiges das einigermaßen taugt?

Gedanken gemacht habe ich mir schon einige. Es gibt doch dieses günstige Pappspektrometer. Vielleicht könnte man da durchfotografieren und eine Software anhand des Bildes den CRI bestimmen lassen. Zumindest wäre evtl. auf diese Art und weise eine günstige Möglichkeit gegeben.

Zweite Idee: Ich habe den X-Rite Colorchecker Passport. Ist so eine Farbtafel die man mit der genutzten Lichtquelle beleuchtet abfotografiert. Danach erstellt die Software ein Korrekturprofil für die Bildateien. Anhand der Anpassungswerte die hier im Profil erstellt werden, könnte man evtl. auch über eine Software, die das auswertet den CRI und auch die einzelen Farbwiedergabewerte bestimmen.

Eine Suche im Netz in die Richtung ergab leider keine Ergebnisse. Meine Ideen sollen nur mal Ansätze sein. Vielleicht kommt ja daraufhin noch jemand auf eine gute Idee und wir finden hier irgendwann mal eine günstige Lösung.

Bin auf Eure Ideen und Vorschläge gespannt.
 

KakophonieInMoll

Flashaholic**
27 Mai 2013
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Nun RAL Farbfächer sind auch nicht billig, und inwieweit man mit einem Farbfächer auf den CRI schliessen möchte ist mir unklar.

Letztlich wird der CRI aus dem Vorhandensein bestimmter Lichtanteile (Farben) ermittelt. Das heisst es muss an der Lichtquelle gemessen werden, und nicht an der Wand oder einem Medium wo drauf geleuchtet wird, da die Reflexionsfläche einen Einfluss auf den CRI hat.
 

Tombstone

Flashaholic**
27 November 2016
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Spektrometer und Belichtungsmesser, die eine Spektrometerfunktion haben, sind für einfach nur mal interessehalber den CRI zu bestimmen, einfach viel zu teuer. Gibt es Alternativen? Oder was günstiges das einigermaßen taugt?

Oh, die Antwort ist einfach: Nein.

Ich hab mich beruflich mal damit befasst - unter 2.000,- € hab ich seinerzeit nichts Brauchbares in der Hand gehabt...
 
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KakophonieInMoll

Flashaholic**
27 Mai 2013
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Nur zur Veranschaulichung der "einfachen" Messmethode, unter der Annahme sie würde funktionieren. Da diese einfache Messmethode natürlich weniger genau ist setze ich mal 10% Toleranz auf das Ergebnis an. Vereinfacht könnte man dann zwischen 80 und 90 CRI nicht unterscheiden, da dies beidem im Toleranzbereich liegt. Der Unterschied zwischen 80 und 90 CRI sind in der Realität aber ein enormer Unterschied.
Bei Lumenmessungen mit vereinfachten Messungen bekommt man einen noch vielleicht nutzbaren Anhalt. Da fällt es nicht ins Gewicht, ob 900 oder 1000 Lumen. Ein CRI Unterschied von 10 macht aber schon den Unterschied zwischen Wow und nur OK in der Farbwiedergabe.

Nicht bei allem im Leben kann man sich halt mit Billichkrams durchs Leben lügen, der CRI gehört mit dazu.
 
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Flummi

Moderator
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26 Oktober 2015
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. Es gibt doch dieses günstige Pappspektrometer. Vielleicht könnte man da durchfotografieren und eine Software anhand des Bildes den CRI bestimmen lassen. Zumindest wäre evtl. auf diese Art und weise eine günstige Möglichkeit gegeben.

Das kann man machen, bekommt auch hübsche Regenbogenbilder, nur messen kann man damit nicht. Die Wellenlänge (x-Achse des Spektrums) kann man noch recht gut anhand bekannter Spektren (Natriumdampflampe) einmessen. Problem ist die Amplitude (y-Achse). Das fängt mit Randlichtabfall der Kameraobjektive (Vignettierung) an hört mit wellenlängenabhängiger Empfindlichkeit des Kamerachips noch lange nicht auf.

Oh, die Antwort ist einfach: Nein.
Ich hab mich beruflich mal damit befasst - unter 2.000,- € hab ich seinerzeit nichts Brauchbares in der Hand gehabt...

Das mag bei professionellen Ansprüchen sicher zutreffen. Insbesondere, wenn Transmissions- und Absorbtionsspektren erstellt werden müssen. Für den ambitionierten Hobbyeinsatz finde ich den X-Rite Colormunki für rund 400€ sehr gut geeignet. Die Auflösung reicht mit 3,3nm aus, er ist im Tiefrot etwas limitiert, das Spektrum endet bei 730nm. Das führt dazu, dass ich bei sehr warmen LED R9 um 1-2 zu gering messe. Im direkten Vergleich mit Labormessungen kommt er erstaunlich gut weg.

Ich habe noch kein geeigneteres Messgerät (Preis/Leistung) gefunden. Mit Colorimetern (Spyder) kann man den Farbort bestimmen, aber nicht den CRI.


Edit: Den CRI messen zu können, ist eine tolle Sache. Er berücksichtigt aber nicht individuelle Vorlieben. So zeigen Nichia 219C LED oft einen sehr hohen CRI - ich werde mit denen aber einfach nicht warm. Meine Lieblingsfarbe erzeugt eine Lampe mit XML-2 6B, ca. 85 CRI o_O.
 
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tino79

Flashaholic**
12 Juli 2010
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Ich glaube die messen einfach nur rot, grün und blau und bestimmen durch die Mischung der Anteile die Farbtemperatur.
 

Flummi

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So ist es. Neuere Colorimeter nutzen 5-6 Farben. Das reicht ja auch, um Monitore zu kalibrieren, die die Farben aus RGB zusammensetzen.
 

angerdan

Flashaholic**
30 Dezember 2011
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Ich glaube die messen einfach nur rot, grün und blau und bestimmen durch die Mischung der Anteile die Farbtemperatur.
Was auch mit einer Digitalkamera und einer Graukarte möglich ist.
In Lightroom bei Entwicklung einer RAW-Datei mit dem Farbaufnehmer sogar mittels einem Klick.
 

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Flashaholic*
17 Februar 2018
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Indonesien, Java
Problem ist die Amplitude (y-Achse). Das fängt mit Randlichtabfall der Kameraobjektive (Vignettierung) an hört mit wellenlängenabhängiger Empfindlichkeit des Kamerachips noch lange nicht auf.
Ich denke man könnte die Abweichung des Messgerätes (in diesem Fall der Fotokamera) vielleicht herausrechnen, indem man ein Referenzfoto schießt bei Sonnenlicht und die so entstandenen Werte als 100% definiert. Die unterschiedliche Empfindlichkeit gegenüber unterschiedlichen Wellenlängen hat man dann vermutlich nicht zu 100% erfasst - eventuell bräuchte man dafür zwei oder mehr Fotos bei unterschiedlicher Helligkeit (was wahrscheinlich auch schwer machbar ist wenn man bei 100CRI bleiben will), aber es könnte doch so für Amateurzwecke ausreichend sein.
 
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Flummi

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Ähm. Ja. Ich meine nein. Was möchtest du mit dem Sonnenlicht kalibrieren? Es geht um Aufnahmen von Spektren, d.h., vor der Kamera sitzt noch ein Beugungsgitter oder ein Prisma.
Sonnenlicht, auch noch durch die Atmosphäre gefiltert, hat alles andere als ein gleichmäßiges Spektrum.

So wie hier von @Dagor Link
 
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mixery

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1 Januar 2011
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BaWü
Was ist denn, wenn man das Licht durch ein Prisma scheinen lässt? Da wird ja das Licht aufgebrochen und man kann die einzelnen Spektren sehen. Lässt sich das nicht verwerten?
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
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Essen
djozz im BLF hat ein ganz tolles Messgerät von Gossen für die Untersuchung des Lichtspektrums einer Lichtquelle inkl. CRI:
Gossen Mavospec Base
Ich durfte schon damit experimentieren auf einem Treffen letztens. Das Gerät ist extrem praktisch, da es nichts kompakt und sehr leicht ist, sehr schnell misst und einem sofort alle Ergebnisse anzeigt.
 

Flummi

Moderator
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Was ist denn, wenn man das Licht durch ein Prisma scheinen lässt? Da wird ja das Licht aufgebrochen und man kann die einzelnen Spektren sehen. Lässt sich das nicht verwerten?

Das kann man machen (man braucht noch einen feinen Spalt vor dem Prisma), hat schlussendlich aber mehr Probleme als mit dem Streuungsgitter:
- Das Einmessen ist schwierig (siehe #7)
- Die unterschiedlichen Wellenlängen werden nichtlinear abgelenkt (vereinfacht: Gitter: doppelte Frequenz=doppelter Ablenkwinkel, beim Prisma nicht)
- Der Ablenkwinkel ist (je nach Gitter) beim Gitter größer als beim Prisma. Das vereinfacht.
-Akzeptable Prismen mit hochbrechendem Glas sind keine Schnäppchen. Das kleine Prisma in den Bildern unten hat vor 2 Jahrzehnten 180DM gekostet...

Quick, aber vor allem dirty-Aufbau:

P1020284.JPG

Kann man erkennen, dass Gelb viel breiter dargestellt wird, als Blau?
P1020285.JPG