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Das aktuelle Topmodell unter den Kopflampen von Armytek, die Wizard Pro v3 XHP50 Magnet USB, ist eine hervorragende Kopflampe für alle möglichen Tätigkeiten. Der Hersteller bezeichnet sie deshalb auch als "multi flashlight", was hier durchaus zutrifft. Ab Werk gibt es sie mit kalt-weißer und neutral-weißer LED mit Standard CRI (70-75).
Ich habe sie mir angeschafft, um sie mit einer aktuellen high-cri LED umzubauen und so meine betagte Wizard v1 mit XM-L2 S6 3000K 90CRI zu ersetzen, welche in der höchsten Stufe (1h Laufzeit) nur 440otf Lumen schafft (265otf Lumen in der 4h Stufe). Ich benutze sie hauptsächlich zum Laufen, wo bestimmte Eigenschaften besonders wichtig sind.
zak im BLF hat hier in seinem Review am Ende den Umbau seiner Wizard mit einer Nichia 144A 6V gezeigt, welchen ich genauso durchführen möchte. Wichtig zu wissen ist dabei, dass die Cree XHP50 LED in der Wizard in der 12V Konfiguration verschaltet ist. Die Nichia 144A LEDs, welche es bisher nur von Clemence im BLF gab (hier), können nicht durch eine geänderte Verschaltung von außen mit anderer Spannung betrieben werden. Es gibt sie nur direkt ab Werk mit 6V oder 12V. Clemence hat bisher nur die 6V Variante angeboten.
Genauer gesagt handelt es sich um die Nichia 144A 6V (NV4L144AMT) mit 4500K und R9050 (also min. 90 CRI und min. R9 = 50) und 453 (3-Step) im E900 Bin. Hier eine detaillierte Messung der Lichtqualität von maukka im BLF (hier die originale kalt-weiße XHP-50 zum Vergleich - was ein Unterschied!). Sein Exemplar (im Hotspot gemessen) hat einen CRi von 94 mit R9 = 74 und generell ein sehr gleichmäßiges Spektrum. Bei den neueren, aussagekräftigeren Messwerten, wie TM-30-RF erreicht sie Werte von ca. 90-94.
zak hat die Lampe nach seinem Umbau erneut vermessen und es kam interessantes dabei raus. Wie zu erwarten war, läuft die Lampe jetzt in allen Stufen mit halber Leistung, da sie ja den Strom regelt, aber die Vf jetzt nur noch halb so hoch ist. Im Endeffekt fällt so der Turbo1 Modus mit 1800lm und 20min Laufzeit weg (völlig überflüssig beim Laufen) und der Treiber hat nun auch in beiden Turbo-Modi eine hohe Effizienz.
In Turbo1 bringt die Lampe jetzt ca. 840 otf Lumen für 1h (verglichen mit den 440 Lumen meiner Wizard v1 ist das ein sehr großer Sprung!). In Turbo2 bringt sie ca. 430 otf Lumen für knapp 3h.
Die Vorteile einer so umgebauten Wizard gegenüber der alten v1 mit 90CRI sind somit:
- 50% heller als vorher
- breiteres Lichtbild
- USB Lademöglichkeit (gut für unterwegs)
- besseres U.I. (man kommt schneller zur gewünschten Leuchtstufe)
- aktive Temperaturregelung
- Schalter hat deutlich besseren Druckpunkt (wichtig, da ich im Winter mit Handschuhen laufe)
- neutralere Farbtemperatur
- weniger starker Gelbstich
Die Lichtstärke/Reichweite verbessert sich durch den Umbau leider nicht wirklich, da die Nichia größer ist als die Cree XM-L2.
Nun zum Umbau.
Um Zugriff auf die LED erlangen zu können, muss der Pressring, der den O-Ring auf die Scheibe drückt und so alles zusammen hält und abdichtet, entfernt werden. Dieser sitzt sehr sehr fest in der Lampe und es ist schwierig ihn zu entfernen ohne die Lampe zu beschädigen. Neben Kratzern besteht auch die Möglichkeit, dass die Scheibe zerspringt (auch beim Zusammenbau am Ende).
Dazu habe ich die Lampe vorsichtig eingespannt und dann mit einem langen, nicht zu dünnen, flachen Schraubenzieher den Pressring raus gehebelt. Man muss hierbei die eigene Angst überwinden und sehr viel Hebelkraft anwenden. Der Schraubenzieher war so stark gebogen, dass ich Angst hatte, dass er bricht. Man sollte dabei eine Schutzbrille tragen! Der Ring flog quer durch den Raum.
Zack! Es hat geklappt und das praktisch ohne Kratzer (nur am Pressring selbst).
Danach entfernt man vorsichtig den O-Ring und die Scheibe & TIR-Optik fallen von selbst raus.
Mangels Platz verwendet Armytek hier zum Glück keine Nieten. Die Platine der LED ist einfach verschraubt. Auch kann man gut sehen, wie Armytek den Treiber mit einer weichen, Silikonähnlichen Masse vergossen hat.
Die Kupferplatine der LED ist leider sehr dünn (ca. 1mm).
Ich habe deswegen eine von diesen Platinen für die 144A von djozz im BLF verwendet. Sie ist nicht ganz so gut, wie die neuen Platinen von Clemence (bei 10W aber völlig egal), aber dafür ähnlich dünn, wie die Originale. Nachdem ich die Platine ein kleines Bisschen schmaler geschliffen hatte, presste ich sie mit etwas Wärmeleitpaste drunter mit dem Schraubstock in die Lampe und lötete die Kabel wieder dran. Durch die Platzierung der Lötpads in Relation zu den Schraubenlöchern ist hier leider nicht mehr möglich die Platine wieder zu verschrauben. Sie wird somit "nur" noch durch die TIR-Optik in die Lampe gedrückt.
Hier mit der dunkelsten Moonlight-Stufe:
Und das wars auch schon. Danach setzte ich die Linse, die Scheibe und den O-Ring wieder ein und fixierte alles mit dem Pressring (mit Schraubstock rein gedrückt). Die Lampe funktioniert einwandfrei und die gemessenen Werte von zak wirken auf den ersten Blick ziemlich realistisch.
Hier noch beide LEDs nebeneinander (man kann es nicht gut sehen, aber die Nichia hat auch vier Dies):
Unter 365nm UV LIcht:
Die Lichtfarbe ist jetzt deutlich neutraler und angenehmer als vorher. Die sehr gute Farbwiedergabe merkt man natürlich sofort. Leider erzeugt auch diese LED einen leichten Gelbstich im Spot, aber nicht so stark, wie bei Cree.
Hier ein Helligkeits- und Lichtfarbenvergleich. Von links nach rechts: alte Wizard v1 (XM-L2 3000K 90CRI), neue Wizard mit Nichia 144A 4500K R9050, Lampe mit Luxeon MZ 5700K 90CRI.
Zuerst beide auf Turbo2 (440 vs 840 Lumen):
Jetzt auf Turbo1 (265 vs 430lm):
Alles in allem ist das wohl mal echter Fortschritt.
Armytek plant übrigens aktuell die Lampe mit dieser LED (vermutlich dann in der 12V Konfiguration mit hellerem Turbo2) anzubieten. Mehr dazu hier.
Ich habe sie mir angeschafft, um sie mit einer aktuellen high-cri LED umzubauen und so meine betagte Wizard v1 mit XM-L2 S6 3000K 90CRI zu ersetzen, welche in der höchsten Stufe (1h Laufzeit) nur 440otf Lumen schafft (265otf Lumen in der 4h Stufe). Ich benutze sie hauptsächlich zum Laufen, wo bestimmte Eigenschaften besonders wichtig sind.
zak im BLF hat hier in seinem Review am Ende den Umbau seiner Wizard mit einer Nichia 144A 6V gezeigt, welchen ich genauso durchführen möchte. Wichtig zu wissen ist dabei, dass die Cree XHP50 LED in der Wizard in der 12V Konfiguration verschaltet ist. Die Nichia 144A LEDs, welche es bisher nur von Clemence im BLF gab (hier), können nicht durch eine geänderte Verschaltung von außen mit anderer Spannung betrieben werden. Es gibt sie nur direkt ab Werk mit 6V oder 12V. Clemence hat bisher nur die 6V Variante angeboten.
Genauer gesagt handelt es sich um die Nichia 144A 6V (NV4L144AMT) mit 4500K und R9050 (also min. 90 CRI und min. R9 = 50) und 453 (3-Step) im E900 Bin. Hier eine detaillierte Messung der Lichtqualität von maukka im BLF (hier die originale kalt-weiße XHP-50 zum Vergleich - was ein Unterschied!). Sein Exemplar (im Hotspot gemessen) hat einen CRi von 94 mit R9 = 74 und generell ein sehr gleichmäßiges Spektrum. Bei den neueren, aussagekräftigeren Messwerten, wie TM-30-RF erreicht sie Werte von ca. 90-94.
zak hat die Lampe nach seinem Umbau erneut vermessen und es kam interessantes dabei raus. Wie zu erwarten war, läuft die Lampe jetzt in allen Stufen mit halber Leistung, da sie ja den Strom regelt, aber die Vf jetzt nur noch halb so hoch ist. Im Endeffekt fällt so der Turbo1 Modus mit 1800lm und 20min Laufzeit weg (völlig überflüssig beim Laufen) und der Treiber hat nun auch in beiden Turbo-Modi eine hohe Effizienz.
In Turbo1 bringt die Lampe jetzt ca. 840 otf Lumen für 1h (verglichen mit den 440 Lumen meiner Wizard v1 ist das ein sehr großer Sprung!). In Turbo2 bringt sie ca. 430 otf Lumen für knapp 3h.
Die Vorteile einer so umgebauten Wizard gegenüber der alten v1 mit 90CRI sind somit:
- 50% heller als vorher
- breiteres Lichtbild
- USB Lademöglichkeit (gut für unterwegs)
- besseres U.I. (man kommt schneller zur gewünschten Leuchtstufe)
- aktive Temperaturregelung
- Schalter hat deutlich besseren Druckpunkt (wichtig, da ich im Winter mit Handschuhen laufe)
- neutralere Farbtemperatur
- weniger starker Gelbstich
Die Lichtstärke/Reichweite verbessert sich durch den Umbau leider nicht wirklich, da die Nichia größer ist als die Cree XM-L2.
Nun zum Umbau.
Um Zugriff auf die LED erlangen zu können, muss der Pressring, der den O-Ring auf die Scheibe drückt und so alles zusammen hält und abdichtet, entfernt werden. Dieser sitzt sehr sehr fest in der Lampe und es ist schwierig ihn zu entfernen ohne die Lampe zu beschädigen. Neben Kratzern besteht auch die Möglichkeit, dass die Scheibe zerspringt (auch beim Zusammenbau am Ende).
Dazu habe ich die Lampe vorsichtig eingespannt und dann mit einem langen, nicht zu dünnen, flachen Schraubenzieher den Pressring raus gehebelt. Man muss hierbei die eigene Angst überwinden und sehr viel Hebelkraft anwenden. Der Schraubenzieher war so stark gebogen, dass ich Angst hatte, dass er bricht. Man sollte dabei eine Schutzbrille tragen! Der Ring flog quer durch den Raum.
Zack! Es hat geklappt und das praktisch ohne Kratzer (nur am Pressring selbst).
Danach entfernt man vorsichtig den O-Ring und die Scheibe & TIR-Optik fallen von selbst raus.
Mangels Platz verwendet Armytek hier zum Glück keine Nieten. Die Platine der LED ist einfach verschraubt. Auch kann man gut sehen, wie Armytek den Treiber mit einer weichen, Silikonähnlichen Masse vergossen hat.

Die Kupferplatine der LED ist leider sehr dünn (ca. 1mm).
Ich habe deswegen eine von diesen Platinen für die 144A von djozz im BLF verwendet. Sie ist nicht ganz so gut, wie die neuen Platinen von Clemence (bei 10W aber völlig egal), aber dafür ähnlich dünn, wie die Originale. Nachdem ich die Platine ein kleines Bisschen schmaler geschliffen hatte, presste ich sie mit etwas Wärmeleitpaste drunter mit dem Schraubstock in die Lampe und lötete die Kabel wieder dran. Durch die Platzierung der Lötpads in Relation zu den Schraubenlöchern ist hier leider nicht mehr möglich die Platine wieder zu verschrauben. Sie wird somit "nur" noch durch die TIR-Optik in die Lampe gedrückt.
Hier mit der dunkelsten Moonlight-Stufe:
Und das wars auch schon. Danach setzte ich die Linse, die Scheibe und den O-Ring wieder ein und fixierte alles mit dem Pressring (mit Schraubstock rein gedrückt). Die Lampe funktioniert einwandfrei und die gemessenen Werte von zak wirken auf den ersten Blick ziemlich realistisch.
Hier noch beide LEDs nebeneinander (man kann es nicht gut sehen, aber die Nichia hat auch vier Dies):
Unter 365nm UV LIcht:
Die Lichtfarbe ist jetzt deutlich neutraler und angenehmer als vorher. Die sehr gute Farbwiedergabe merkt man natürlich sofort. Leider erzeugt auch diese LED einen leichten Gelbstich im Spot, aber nicht so stark, wie bei Cree.
Hier ein Helligkeits- und Lichtfarbenvergleich. Von links nach rechts: alte Wizard v1 (XM-L2 3000K 90CRI), neue Wizard mit Nichia 144A 4500K R9050, Lampe mit Luxeon MZ 5700K 90CRI.
Zuerst beide auf Turbo2 (440 vs 840 Lumen):
Jetzt auf Turbo1 (265 vs 430lm):
Alles in allem ist das wohl mal echter Fortschritt.
Armytek plant übrigens aktuell die Lampe mit dieser LED (vermutlich dann in der 12V Konfiguration mit hellerem Turbo2) anzubieten. Mehr dazu hier.
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