Hallo zusammen,
zum Wochenausklang wollte ich Euch noch kurz eine neue Stirnlampe von Armytek, die Wizard C2 Pro, vorstellen. Sie wurde mir zur Begutachtung von Armytek freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Pandemiebedingt kommt die Vorstellung jetzt mit mehreren Wochen Verspätung (wie halt so alles aktuell sich verzögert), ich hoffe daher, die Lampe gilt überhaupt noch als neu auf dem Markt...
Es handelt sich um eine Stirnlampe im mittleren/höheren Preissegment (80-90 €) mit Lichtquelle und Reflektor im rechten Winkel zum Batteriegehäuse. Sie wird mit einer einzelnen Lithium-Ionen-Batterie (Formfaktor 18650) betrieben und kann mittels eines magnetischen Ladeadapters an USB-Schnittstellen aufgeladen werden.
1. Lieferumfang - Was ist in der Schachtel?
Geliefert wird die Lampe in einer Pappschachtel, in der in einem Plastikträger die Lampe und das Zubehör untergebracht sind. Die Sachen sind eng gepackt und wirken auf den ersten Blick unübersichtlich. Gemessen am Preis der Lampe hätte sich Armytek hier vielleicht in der Produktpräsentation ein wenig bei Apple abgucken können.
Der Lieferumfang der Lampe umfasst:
2. Das Zubehör im Detail
In der Reihenfolge des zuvor aufgelisteten Verpackungsinhalts, möchte ich das mitgelieferte Zubehör im Einzelnen vorstellen.
Der beiliegende Akku mit dem Formfaktor 18650 hat eine gute, hohe Kapazität (die Packung weist zumindest noch drei weitere, geringere Kapazitäten aus, die in den Verkaufskarton gelegt werden könnten, siehe Bild Kartonseite oben), und einen flachen Pluspol, der in der Lampe über eine kleine, dünne Feder abgegriffen wird. Er hat laut Beschreibung keine Schutzschaltung (PCB), sondern "nur" eine "Notlüftung" und eine thermisch ausgelöste Sicherheitsabschaltung.
Armytek empfiehlt auch explizit in der Kurzanleitung die Verwendung von Akkus ohne Schutzschaltung (bis max. 70 mm Länge).
Ich bin da kein Experte, aber habe hier im Forum eher den Eindruck, dass die "Lehrmeinung" ist, dass ein PCB eine höhere Schutzwirkung hat und daher im Endverbraucherbereich ausschließlich zum Einsatz kommen sollte, da auch unbedarfte Nutzer die Lampe ohne Gefahr brauchen und missbrauchen können sollten. Wie gesagt, nur der Hinweis auf das, was im Karton ist, zur freien Bewertung eines jeden.
Das USB-Ladekabel, mit dem der Akku in der Lampe verbleibend aufgeladen werden kann, hat eine proprietäre Magnetkupplung, die nicht reparabel scheint. In der Magnetkupplung sind LEDs verbaut, die einem Informationen zum Ladevorgang geben. Mehr dazu später unter dem Punkt Laden. Die Kabellänge beträgt rund 45 cm, was ich als einen guten Kompromiss zwischen Ladeverlusten und Praktikabilität halte.
Das mitgelieferte Stirnband besteht aus einem 25 mm breitem Elastikband mit Stegschnallen zur Größenanpassung. Die Lampe wird mittels eines Clips befestigt, der im vorderen Bereich eingeschlauft ist. Zur zusätzlichen Sicherung der Lampe im Clip gibt es ein Gummiband, mit welchem die Lampe zusätzlich befestigt wird.
Wenngleich das zusätzliche Gummiband sicher eine gute ldee ist - keiner möchte beim Mountainbiken seine Lampe abrütteln oder sonstwie am Körper durch ein unvorsichtigen Handgriff aus dem Clip streifen und verlieren - ist dessen Umsetzung nur mäßig gelungen. Zum einen lässt es sich nur schwerlich festmachen, mit Handschuhen schon gar nicht, und wenn es nicht gespannt über der Lampe liegt, droht es abzufallen, da es auf der Unterseite nicht dauerhaft befestigt, sondern nur über einen Haken gestreift ist. Es muss also immer auf Zug belastet sein.
Fun Fact: die Breite des Clips entspricht übrigens der Tubus-Größe von älteren AA-Lampen von Armytek, in meinem Fall der alten Tiara. Wer also noch Silikonhalter dieser Modelle hat, kann die Wizard C2 für Spezialeinsätze modifizieren, bspw. sehr kalte Wintereinsätze, wo die Clipwangen evtl. brechen, während das Silikon geschmeidig bleibt (letzteres habe ich bis -24 °C ausprobiert, die Clips habe ich mangels Ersatz noch nicht für solch einen Test zu zerstören gewagt) oder für Anwendungen, wo auf keinen Fall die Lampe vom Clip fallen darf und sicher vom (geschlossenen) Silikonring gehalten wird.
Neben dem horizontalen Band ist noch ein zweites, vertikal verlaufendes Band vorhanden, welches über den Kopf oben drüber geht.
Ein Pluspunkt ist, dass der Lampenhalter (Clip) durch die Schlitze in den Stegen leicht demontiert werden kann (um ihn zu wechseln oder stand-alone an einen Helm zu kleben).
Einen Abzug gibt es sodann für die Montage des dritten Elastikbandes, welches über den Kopf führt. Hier ist der hintere Befestigungspunkt eine genähte Schlaufe, die zum Entfernen jedesmal aufwendig ausgeschlauft werden muss. Für Anwender, die auch mal öfters zwischen Anwendungen mit viel vertikaler Beschleunigung (Joggen) und Einsatzzwecken wechseln, bei denen man eine eher schlanke Lampe mit wenig Bändselei auf- und absetzen möchte, sicherlich keine gute Lösung.
Ferner liegt der Packung noch ein Fahrradlenkeradapter bei.
Mit diesem lässt die Lampe vertikal an Lenkern bis max. 30 mm Lenkerdurchmesser befestigen (den Gummikratzschutz schon mit eingerechnet). Die Lampe wird auch hier mittels eines kleinen Gummirings vor dem Herausfallen aus der Klemmung (die aber eigentlich sehr stramm sitzt) gesichert.
Da die Lampe als Fahrradlampe keine Zulassung hat, habe ich diese Option nicht weiter betrachtet.
Dann gibt es noch zwei Ersatzdichtringe (O-Ringe) und eine Halteklammer, mit der die Lampe bspw. am Hosenbund oder sonstwo vertikal befestigt werden kann. Da die Lampe eine doppelte Dichtung in der Endkappe hat, erlauben die beiden O-Ringe theoretisch nur einen Wechsel der gesamten Dichtung.
Die Halteklammer hat einen sehr festen Sitz an der Lampe, erlaubt aber noch das Drehen der Lampe im befestigten Zustand (wobei dann leider die Lampe zerkratzt). Sie hat am Ende (oder Anfang, je nachdem, von wo man guckt) eine schöne große Biegung, die zudem noch abgerundet ist. Wer das leidige Hängenbleiben an der Kleidung kennt, wenn man solch eine Halteklammer z. B. am Gürtel einstecken möchte und diese eckig, spitz und rau ist und ein Stück Pullover im Hosenbund versenkt, der wird sich hier am Detail freuen.
Zu guter letzt liegt der Verkaufsverpackung noch eine mehrsprachige Kurzanleitung bei.
In guter Armytek-Tradition ist diese für Menschen ab 30 aufgrund der Größe der Schrift kaum noch zu lesen.
Zusätzlich ärgerlich ist, dass es sich nicht einmal um eine vollwertige Bedienungsanleitung handelt, sondern der Kunde sich noch über einen Barcode (an dem nicht einmal der Link in Klarschrift aufgelöst steht) die umfassendere Anleitung als PDF selbst besorgen muss.
3. Die Lampe
3.1. Aufbau und Verarbeitung
Die Lampe, das muss man in diesem Forum ja nicht weiter erläutern, eine rechtwinklig angeordneten Reflektor. Das Batteriegehäuse akzeptiert Lithium-Ionen-Akkus im Formfaktor 18650 bis (laut Anleitung) 70 mm Länge und mit flachem Pluspol ("flat-top"). Der Federweg in der Endkappe ist aber recht groß, so dass genug Luft für Akkus mit erhabenem Pluspol besteht.
Die Lampe selbst hat eine Länge von 112 mm und einen Durchmesser an der breiteten Stelle von 30 mm. Laut Verpackung sollten es 33 mm sein, aber selbst bei Berücksichtigung des (leicht erhabenen) Gummischalters, messe ich nur 30 mm. Der Tubus ist 20 mm dick.
Auch noch einmal ein Größenvergleich zu der kleineren Tiara A1 (versorgt mit einer AA).
Am hinteren Ende verfügt sie in der Endkappe über eine Magnetkupplung, an der sich das mitgelieferte Ladekabel anhaften lässt.
Der Mechanismus ist dabei so, dass das Ladekabel eine Metallfläche hat mit mittigen (isoliertem und gefedertem) Pol, der gleichzeitig als Führung beim Andockvorgang dient. In die Endkappe integriert ist ein Rundmagnet, an den die Metallfläche des Ladekabels dann haftet.
Vorteil des Konzeptes ist, dass die Lampe so auch gleich eine magnetische Endkappe hat. Ich habe das jetzt nicht groß mit Gewichten gemessen, aber kann sagen, dass die Haftkraft jedoch leider gering ist. An meiner Heizung bleibt die Lampe gut stehen, aber bei leichter Berührung fällt sie ab. Auch, wenn nicht mindestens 80 % der Magnetfläche Kontakt zur Haftfläche hat.
Nachteil ist, dass die Lampe am Schlüsselbund in der Tasche und sonstwo kleben bleibt mit dem Magneten. Bei meiner Tiara konnte man noch nicht-magnetische Endkappen nachbestellen (oder anders herum), ich weiß nicht, ob dies auch bei der Wizard C2 Pro möglich ist. Gewünscht hätte ich mir bei dem Preis vielmehr eine zusätzliche, beiliegende nicht-magnetische Endkappe.
Auf ebenen Flächen steht die Lampe auf der Endkappe ("tail-stand"), aber durch die Größe und Toplastigkeit natürlich nicht sonderlich zuverlässig.
Die Lampe ist nur in der Farbe Schwarz käuflich, für mich leider die unpraktischste Farbe für Gegenstände, die ich vornehmlich im Dunkeln nutze.
Die Lampe weist ein Gewicht von 66 Gramm ohne Akku und 116 Gramm mit (dem im Lieferumfang enthaltenen) Akku auf.
Sie ist laut Hersteller wasserdicht nach IP68-Norm, das entspricht einer Eintauchtiefe von 10 Metern für 2 Stunden. Sie ist zudem besonders robust und steckt laut Hersteller einen Fall aus 10 Meter Höhe weg. Beides habe ich allerdings nicht selbst überprüft.
Die Endkappe hat, wie oben erwähnt, eine Feder mit genügend Federweg (als Puffer für längere Akkus). Das Gewinde in der Endkappe und am Tubus ist nicht anodisiert, daher kann die Lampe gegen versehentliches Einschalten gesichert werden ("lock-out"). Diese Funktion benötigt man auch zur Programmierung, aber dazu später. Das Gewinde ist, wie immer bei Armytek, schön gefettet, allerdings ist dies meine erste Lampe von dem Hersteller, bei dem das Gewinde dennoch kratzt beim Aufschrauben der Endkappe. Man sieht hier auch die zwei O-Ringe zur Abdichtung gut.
Oben auf dem Reflektor stehen noch ein paar Modellangaben und seitlich dann der Schalter, gelb, aus einem dauerelastischem Material.
3.2. Lichtleistung
Die Wizard C2 Pro setzt eine TIR-Linse ein, hinter der gemäß Bedienungsanleitung eine Cree XHP50.2 arbeitet. (In der warmweißen Variante ist es eine Nichia).
Es gibt eine Vielzahl von Modi mit unterschiedlichen Lichtleistungen und Blinkfrequenzen, die ich kurz tabellarisch darstelle. Alle Angaben sind Herstellerangaben, da mein Luxmeter so schlecht ist, dass ich eigentlich nur qualitativ messen kann
Zur Erinnerung: ich habe von Armytek eine Lampe mit Lichtfarbe Weiß zur Verfügung gestellt bekommen. Die Farbe Warmweiß liegt in den Helligkeitswerten leicht unter der reinweißen LED.
Insgesamt kann man sagen: es ist für jeden etwas dabei...ich zumindest muss auch immer mein cheat-sheet dabei haben, um bei den ganzen Abfolgen und Modi nicht durcheinander zu kommen. Glücklicherweise sind je nach übergeordnetem Betriebsmodus ("einfach" oder "fortgeschritten") einige der Leuchtmodi nicht anwählbar.
Im einfachen Modus hat die Lampe folgende Leuchtmodi:
Im erweiterten Modus hat die Lampe folgende Leuchtmodi:
Wechseln kann man zwischen den übergeordneten Betriebsmodi durch eine in der Anleitung aufgeführte Abfolge von Endkappendrehungen und Einschaltvorgängen.
Das Leuchtbild ist breit gestreut ("flood"), mit einem maximalen Abstrahlwinkel ("spill") von 120° und einer inneren Intensivleuchtzone ("hot spot") von 70° laut Hersteller; kommt aber ungefähr hin (siehe Bild).
Ich habe mich gestern Nacht mal auf den Spielplatz gestellt, um die einzelnen Modi beispielhaft auszuprobieren.
Hier sieht man erst einmal Normal 2 und 3.
Interessant war für mich aber natürlich die Leuchtkraft der Turbo-Modi. Hier sind Turbo 1-3 zu sehen.
2500 Lumen sind schon eine Ansage...bei der Streuung hat man so auch sehr schnell ein ziemlich gutes Lagebild. Und das ist auch der einzige Grund, den ich gelten lassen kann aus meiner Sicht, weshalb Armytek hier die Leistung so hoch schraubt, wenn doch schon nach 30 Sekunden die Lampe herunterregelt (mal die technischen Gründe wie Wärmeentwicklung beiseite gestellt). Daher ist es für mich nicht ganz offensichtlich, weshalb insgesamt drei Turbo-Modi angeboten werden. Für einen Überblick im Feld würde mir zumindest einer reichen, wenn dadurch die Anzahl von Leuchtstufen und die Menüs entschlackt werden könnten.
Während beim Glühwürmchen-Modus meiner Erfahrung nach der Unterschied von 0,15 zu 6 Lumen in der praktischen Anwendung erheblich ist, trifft für mich die oben genannte Kritik der Modi-Anzahl auch bei den Stroboskopstufen zu. Zur Selbstverteidigung werde ich wohl kaum viermal klicken wollen und dann ggf. noch ein weiteres Mal, um den Angreifer für 100 Sekunden auch wirklich mit den vollen 2500 Lumen zu blenden. Da hätte ich ein SOS-Modus besser gefunden, so dass man z. B. in den Bergen die Lampe ggf. draußen an die Biwakschachtel hinhängen könnte und drinnen windgeschützt auf Hilfe wartet. Aber wie immer: sicher alles eine Geschmacksfrage.
Die Lampe bietet als zuschaltbare Option das regelmäßige Blinken des Ein-/Ausschalters an (alle 4 Sek.), um die Lampe im Dunkeln wiederzufinden und zeigt durch seine Farbe auch den Ladezustand grob an. An sich eine gute Funktion, jedoch trage ich als Rechtshänder die Lampe am Kopf so, dass ich den Schalter mit der linken Hand bedienen kann, also mit dem Reflektor links und dem Schalter unten. Dadurch ist das Blinken leider in meinem Sichtfeld und stört immens in der Dunkelheit.
3.3. Ladeleistung
Die Wizard C2 kann entweder konventionell geladen werden: Endkappe ab, Akku entnehmen, gutes Ladegerät einschalten, alles am Ende retour. Oder aber man nutzt das mitglieferte, magnetische Ladekabel. Da es proprietär ist, habe ich noch einmal den Vorteil herausarbeiten wollen, den es hat, wenn man auch in 15 Jahren noch seine Lampe mit einem entnehmbaren Standardakku und einem Ladegerät einsetzen kann. Bis zu dem Punkt aber, wo man sein Magnetladekabel verschludert und es nicht mehr bei Armytek nachbestellen kann, bietet sich das komfortable Laden über die Magnetkupplung an.
Sie schnappt dank der Führung (Plastikring außen, innen Federkontakt) ziemlich zuverlässig zu. Die Lampe kann dann über eine USB-Schnittstelle (USB-A) geladen werden. Auch löst die Verbindung schnell, aber nicht zu schnell, man reißt also nicht gleich das Laptop runter oder zerknickt das Kabel am Stecker.
Leider muss die Endkappe zum Laden ein Viertel gedreht werden ("lock-out"). Das mag vermutlich aus Gründen der internen Verschaltung oder der Sicherheit so sein, aber schmälert für mich doch erheblich den Ladekomfort. Ich möchte halt die Lampe auf das Regal legen, der Magnetschalter schnappt zu, ich kümmere mich um nichts - und danach ziehe ich die Lampe ab, setze sie auf und sie ist einsatzbereit.
Beim Anschließen der Lampe signalisiert einem die Lampe über die in der Magnetkupplung eingebauten LEDs, ob die Lampe lädt, voll ist, oder man vergessen hat, die Endkappe zu drehen. Die Farbkodierung entspricht der von Ladegeräten gewohnten Logik (konstantes Rot gleich Laden, rotes Blinken ist Fehler aufgrund nicht gelöster Endkappe, grünes Blinken während der Bestimmung der Ladespannung, konstantes Grün gleich voller Akku).
Im März schrieb @znew hier einen reproduzierbaren Fehler der Lampe beim kurzzeitigen Abstecken der Lampe vom Strom. Das konnte ich so nicht nachstellen, meine Lampe lädt einwandfrei, beim kurzzeitigen, wiederholten Abzupfen des Magnetkabels beginnt die Lampe jedesmal das Aushandeln des Ladestroms (grünes Blinken) und setzt dann die Ladung fort.
Die Lampe zieht dabei konstant über 1 A, am Anfang bis zu 1,1 A, das sinkt dann bis 1,08 A, bis die Lampe voll ist.
Vielleicht will einer noch so eine schöne Vermessung des Ladestroms oder der Leuchtleistung machen, dann kann ich die Lampe gerne mal für 14 Tage ausleihen.
3.4. Fazit
Die Wizard C2 Pro von Armytek ist eine solide, leistungsstarke Stirnlampe im mittleren bis höheren Preissegment. Sie zeichnet sich durch eine, für Armytek üblich, gute Verarbeitung aus, ist stoßfest und wasserdicht. Besonderes Highlight ist die Möglichkeit, den Akku in der Lampe verbleibend über ein magnetisch befestigtes USB-Ladekabel zu laden. Das erhöht den Komfort in der täglichen Nutzung erheblich. Gleichzeitig zeigt dieses Feature auch ganz gut die bekannten Schwächen von Armytek: Mängel in der konsequenten technischen Umsetzung ihrer Ideen. Zum Laden muss man doch noch die Endkappe aufschrauben, die zusätzlichen Kopftrageriemen lassen sich nur schwerlich entfernen, das Licht zum Auffinden der Lampe und für den Ladestatus stört in der Dunkelheit. Hinzu kommt das notorisch zu komplizierte Menü bei Armytek, welches die Lampennutzung für diejenigen, welche ihre Lampe nicht täglich nutzen, stark einschränkt. Weniger ist bekanntlich oft mehr, das gilt auch für die vorgestellte Lampe.
PS: ich habe im Nachgang von Armytek noch einen Promo-Code mit 15% Nachlass angeboten bekommen, damit das hier aber nicht wie eine Werbeanzeige aussieht, stelle ich den jetzt nicht unter die Lampenvorstellung. Schreibt mich bitte an, wenn Ihr den braucht...
zum Wochenausklang wollte ich Euch noch kurz eine neue Stirnlampe von Armytek, die Wizard C2 Pro, vorstellen. Sie wurde mir zur Begutachtung von Armytek freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Pandemiebedingt kommt die Vorstellung jetzt mit mehreren Wochen Verspätung (wie halt so alles aktuell sich verzögert), ich hoffe daher, die Lampe gilt überhaupt noch als neu auf dem Markt...
Es handelt sich um eine Stirnlampe im mittleren/höheren Preissegment (80-90 €) mit Lichtquelle und Reflektor im rechten Winkel zum Batteriegehäuse. Sie wird mit einer einzelnen Lithium-Ionen-Batterie (Formfaktor 18650) betrieben und kann mittels eines magnetischen Ladeadapters an USB-Schnittstellen aufgeladen werden.
- Lieferumfang
- Zubehör
- Lampe
- Aufbau und Verarbeitung
- Lichtleistung
- Ladeleistung
- Fazit
1. Lieferumfang - Was ist in der Schachtel?
Geliefert wird die Lampe in einer Pappschachtel, in der in einem Plastikträger die Lampe und das Zubehör untergebracht sind. Die Sachen sind eng gepackt und wirken auf den ersten Blick unübersichtlich. Gemessen am Preis der Lampe hätte sich Armytek hier vielleicht in der Produktpräsentation ein wenig bei Apple abgucken können.
Der Lieferumfang der Lampe umfasst:
- die Lampe selbst
- ein 18650-Lithium-Ionen-Akku von Armytek, flat-top, mit 3.500 mAh (=13 Wh Kapazität) ohne PCB
- ein USB-Ladekabel mit Magnetadapter
- ein Stirnband
- ein Gürtelclip
- ein Fahrradlenkerhalter
- zwei Dichtringe (O-Ringe)
- eine mehrsprachige Kurzanleitung
2. Das Zubehör im Detail
In der Reihenfolge des zuvor aufgelisteten Verpackungsinhalts, möchte ich das mitgelieferte Zubehör im Einzelnen vorstellen.
Der beiliegende Akku mit dem Formfaktor 18650 hat eine gute, hohe Kapazität (die Packung weist zumindest noch drei weitere, geringere Kapazitäten aus, die in den Verkaufskarton gelegt werden könnten, siehe Bild Kartonseite oben), und einen flachen Pluspol, der in der Lampe über eine kleine, dünne Feder abgegriffen wird. Er hat laut Beschreibung keine Schutzschaltung (PCB), sondern "nur" eine "Notlüftung" und eine thermisch ausgelöste Sicherheitsabschaltung.
Armytek empfiehlt auch explizit in der Kurzanleitung die Verwendung von Akkus ohne Schutzschaltung (bis max. 70 mm Länge).
Ich bin da kein Experte, aber habe hier im Forum eher den Eindruck, dass die "Lehrmeinung" ist, dass ein PCB eine höhere Schutzwirkung hat und daher im Endverbraucherbereich ausschließlich zum Einsatz kommen sollte, da auch unbedarfte Nutzer die Lampe ohne Gefahr brauchen und missbrauchen können sollten. Wie gesagt, nur der Hinweis auf das, was im Karton ist, zur freien Bewertung eines jeden.
Das USB-Ladekabel, mit dem der Akku in der Lampe verbleibend aufgeladen werden kann, hat eine proprietäre Magnetkupplung, die nicht reparabel scheint. In der Magnetkupplung sind LEDs verbaut, die einem Informationen zum Ladevorgang geben. Mehr dazu später unter dem Punkt Laden. Die Kabellänge beträgt rund 45 cm, was ich als einen guten Kompromiss zwischen Ladeverlusten und Praktikabilität halte.
Das mitgelieferte Stirnband besteht aus einem 25 mm breitem Elastikband mit Stegschnallen zur Größenanpassung. Die Lampe wird mittels eines Clips befestigt, der im vorderen Bereich eingeschlauft ist. Zur zusätzlichen Sicherung der Lampe im Clip gibt es ein Gummiband, mit welchem die Lampe zusätzlich befestigt wird.
Wenngleich das zusätzliche Gummiband sicher eine gute ldee ist - keiner möchte beim Mountainbiken seine Lampe abrütteln oder sonstwie am Körper durch ein unvorsichtigen Handgriff aus dem Clip streifen und verlieren - ist dessen Umsetzung nur mäßig gelungen. Zum einen lässt es sich nur schwerlich festmachen, mit Handschuhen schon gar nicht, und wenn es nicht gespannt über der Lampe liegt, droht es abzufallen, da es auf der Unterseite nicht dauerhaft befestigt, sondern nur über einen Haken gestreift ist. Es muss also immer auf Zug belastet sein.
Fun Fact: die Breite des Clips entspricht übrigens der Tubus-Größe von älteren AA-Lampen von Armytek, in meinem Fall der alten Tiara. Wer also noch Silikonhalter dieser Modelle hat, kann die Wizard C2 für Spezialeinsätze modifizieren, bspw. sehr kalte Wintereinsätze, wo die Clipwangen evtl. brechen, während das Silikon geschmeidig bleibt (letzteres habe ich bis -24 °C ausprobiert, die Clips habe ich mangels Ersatz noch nicht für solch einen Test zu zerstören gewagt) oder für Anwendungen, wo auf keinen Fall die Lampe vom Clip fallen darf und sicher vom (geschlossenen) Silikonring gehalten wird.
Neben dem horizontalen Band ist noch ein zweites, vertikal verlaufendes Band vorhanden, welches über den Kopf oben drüber geht.
Ein Pluspunkt ist, dass der Lampenhalter (Clip) durch die Schlitze in den Stegen leicht demontiert werden kann (um ihn zu wechseln oder stand-alone an einen Helm zu kleben).
Einen Abzug gibt es sodann für die Montage des dritten Elastikbandes, welches über den Kopf führt. Hier ist der hintere Befestigungspunkt eine genähte Schlaufe, die zum Entfernen jedesmal aufwendig ausgeschlauft werden muss. Für Anwender, die auch mal öfters zwischen Anwendungen mit viel vertikaler Beschleunigung (Joggen) und Einsatzzwecken wechseln, bei denen man eine eher schlanke Lampe mit wenig Bändselei auf- und absetzen möchte, sicherlich keine gute Lösung.
Ferner liegt der Packung noch ein Fahrradlenkeradapter bei.
Mit diesem lässt die Lampe vertikal an Lenkern bis max. 30 mm Lenkerdurchmesser befestigen (den Gummikratzschutz schon mit eingerechnet). Die Lampe wird auch hier mittels eines kleinen Gummirings vor dem Herausfallen aus der Klemmung (die aber eigentlich sehr stramm sitzt) gesichert.
Da die Lampe als Fahrradlampe keine Zulassung hat, habe ich diese Option nicht weiter betrachtet.
Dann gibt es noch zwei Ersatzdichtringe (O-Ringe) und eine Halteklammer, mit der die Lampe bspw. am Hosenbund oder sonstwo vertikal befestigt werden kann. Da die Lampe eine doppelte Dichtung in der Endkappe hat, erlauben die beiden O-Ringe theoretisch nur einen Wechsel der gesamten Dichtung.
Die Halteklammer hat einen sehr festen Sitz an der Lampe, erlaubt aber noch das Drehen der Lampe im befestigten Zustand (wobei dann leider die Lampe zerkratzt). Sie hat am Ende (oder Anfang, je nachdem, von wo man guckt) eine schöne große Biegung, die zudem noch abgerundet ist. Wer das leidige Hängenbleiben an der Kleidung kennt, wenn man solch eine Halteklammer z. B. am Gürtel einstecken möchte und diese eckig, spitz und rau ist und ein Stück Pullover im Hosenbund versenkt, der wird sich hier am Detail freuen.
Zu guter letzt liegt der Verkaufsverpackung noch eine mehrsprachige Kurzanleitung bei.
In guter Armytek-Tradition ist diese für Menschen ab 30 aufgrund der Größe der Schrift kaum noch zu lesen.
Zusätzlich ärgerlich ist, dass es sich nicht einmal um eine vollwertige Bedienungsanleitung handelt, sondern der Kunde sich noch über einen Barcode (an dem nicht einmal der Link in Klarschrift aufgelöst steht) die umfassendere Anleitung als PDF selbst besorgen muss.
3. Die Lampe
3.1. Aufbau und Verarbeitung
Die Lampe, das muss man in diesem Forum ja nicht weiter erläutern, eine rechtwinklig angeordneten Reflektor. Das Batteriegehäuse akzeptiert Lithium-Ionen-Akkus im Formfaktor 18650 bis (laut Anleitung) 70 mm Länge und mit flachem Pluspol ("flat-top"). Der Federweg in der Endkappe ist aber recht groß, so dass genug Luft für Akkus mit erhabenem Pluspol besteht.
Die Lampe selbst hat eine Länge von 112 mm und einen Durchmesser an der breiteten Stelle von 30 mm. Laut Verpackung sollten es 33 mm sein, aber selbst bei Berücksichtigung des (leicht erhabenen) Gummischalters, messe ich nur 30 mm. Der Tubus ist 20 mm dick.
Auch noch einmal ein Größenvergleich zu der kleineren Tiara A1 (versorgt mit einer AA).
Am hinteren Ende verfügt sie in der Endkappe über eine Magnetkupplung, an der sich das mitgelieferte Ladekabel anhaften lässt.
Der Mechanismus ist dabei so, dass das Ladekabel eine Metallfläche hat mit mittigen (isoliertem und gefedertem) Pol, der gleichzeitig als Führung beim Andockvorgang dient. In die Endkappe integriert ist ein Rundmagnet, an den die Metallfläche des Ladekabels dann haftet.
Vorteil des Konzeptes ist, dass die Lampe so auch gleich eine magnetische Endkappe hat. Ich habe das jetzt nicht groß mit Gewichten gemessen, aber kann sagen, dass die Haftkraft jedoch leider gering ist. An meiner Heizung bleibt die Lampe gut stehen, aber bei leichter Berührung fällt sie ab. Auch, wenn nicht mindestens 80 % der Magnetfläche Kontakt zur Haftfläche hat.
Nachteil ist, dass die Lampe am Schlüsselbund in der Tasche und sonstwo kleben bleibt mit dem Magneten. Bei meiner Tiara konnte man noch nicht-magnetische Endkappen nachbestellen (oder anders herum), ich weiß nicht, ob dies auch bei der Wizard C2 Pro möglich ist. Gewünscht hätte ich mir bei dem Preis vielmehr eine zusätzliche, beiliegende nicht-magnetische Endkappe.
Auf ebenen Flächen steht die Lampe auf der Endkappe ("tail-stand"), aber durch die Größe und Toplastigkeit natürlich nicht sonderlich zuverlässig.
Die Lampe ist nur in der Farbe Schwarz käuflich, für mich leider die unpraktischste Farbe für Gegenstände, die ich vornehmlich im Dunkeln nutze.
Die Lampe weist ein Gewicht von 66 Gramm ohne Akku und 116 Gramm mit (dem im Lieferumfang enthaltenen) Akku auf.
Sie ist laut Hersteller wasserdicht nach IP68-Norm, das entspricht einer Eintauchtiefe von 10 Metern für 2 Stunden. Sie ist zudem besonders robust und steckt laut Hersteller einen Fall aus 10 Meter Höhe weg. Beides habe ich allerdings nicht selbst überprüft.
Die Endkappe hat, wie oben erwähnt, eine Feder mit genügend Federweg (als Puffer für längere Akkus). Das Gewinde in der Endkappe und am Tubus ist nicht anodisiert, daher kann die Lampe gegen versehentliches Einschalten gesichert werden ("lock-out"). Diese Funktion benötigt man auch zur Programmierung, aber dazu später. Das Gewinde ist, wie immer bei Armytek, schön gefettet, allerdings ist dies meine erste Lampe von dem Hersteller, bei dem das Gewinde dennoch kratzt beim Aufschrauben der Endkappe. Man sieht hier auch die zwei O-Ringe zur Abdichtung gut.
Oben auf dem Reflektor stehen noch ein paar Modellangaben und seitlich dann der Schalter, gelb, aus einem dauerelastischem Material.
3.2. Lichtleistung
Die Wizard C2 Pro setzt eine TIR-Linse ein, hinter der gemäß Bedienungsanleitung eine Cree XHP50.2 arbeitet. (In der warmweißen Variante ist es eine Nichia).
Es gibt eine Vielzahl von Modi mit unterschiedlichen Lichtleistungen und Blinkfrequenzen, die ich kurz tabellarisch darstelle. Alle Angaben sind Herstellerangaben, da mein Luxmeter so schlecht ist, dass ich eigentlich nur qualitativ messen kann
Zur Erinnerung: ich habe von Armytek eine Lampe mit Lichtfarbe Weiß zur Verfügung gestellt bekommen. Die Farbe Warmweiß liegt in den Helligkeitswerten leicht unter der reinweißen LED.
Betriebsmodus | Lichtleistung | Leuchtdauer |
Turbo 3 | 2500 lm (650 lm nach 30 Sek.) | 2:40 Std. |
Turbo 2 | 1750 lm (650 lm nach 30 Sek.) | 2:45 Std. |
Turbo 1 | 870 lm (650 lm nach 30 Sek.) | 2:50 Std. |
Normal 3 | 370 lm | 5:15 Std. |
Normal 2 | 160 lm | 12:15 Std. |
Normal 1 | 45 lm | 43:00 Std. |
Glühwürmchen 3 | 6 lm | 12 Tage |
Glühwürmchen 2 | 1,5 lm | 40 Tage |
Glühwürmchen 1 | 0,15 lm | 200 Tage |
Stroboskop 3 | 2500 lm bei 10 Hz. (650 lm nach 100 Sek.) | 5:45 Std. |
Stroboskop 2 | 2500 lm bei 1 Hz. (650 lm nach 9 Min.) | 12:00 Std. |
Stroboskop 1 | 160 lm bei 1 Hz. | 55:00 Std. |
Insgesamt kann man sagen: es ist für jeden etwas dabei...ich zumindest muss auch immer mein cheat-sheet dabei haben, um bei den ganzen Abfolgen und Modi nicht durcheinander zu kommen. Glücklicherweise sind je nach übergeordnetem Betriebsmodus ("einfach" oder "fortgeschritten") einige der Leuchtmodi nicht anwählbar.
Im einfachen Modus hat die Lampe folgende Leuchtmodi:
- Glühwürmchen 1, 2 ("firefly")
- Normal 1, 2, 3 ("main")
- Turbo 1, 2 ("turbo")
Im erweiterten Modus hat die Lampe folgende Leuchtmodi:
- Glühwürmchen 1, 2, 3
- Normal 1, 2, 3
- Turbo 1, 2, 3
- Stroboskop 1, 2, 3
Das Leuchtbild ist breit gestreut ("flood"), mit einem maximalen Abstrahlwinkel ("spill") von 120° und einer inneren Intensivleuchtzone ("hot spot") von 70° laut Hersteller; kommt aber ungefähr hin (siehe Bild).
Ich habe mich gestern Nacht mal auf den Spielplatz gestellt, um die einzelnen Modi beispielhaft auszuprobieren.
Hier sieht man erst einmal Normal 2 und 3.
Interessant war für mich aber natürlich die Leuchtkraft der Turbo-Modi. Hier sind Turbo 1-3 zu sehen.
2500 Lumen sind schon eine Ansage...bei der Streuung hat man so auch sehr schnell ein ziemlich gutes Lagebild. Und das ist auch der einzige Grund, den ich gelten lassen kann aus meiner Sicht, weshalb Armytek hier die Leistung so hoch schraubt, wenn doch schon nach 30 Sekunden die Lampe herunterregelt (mal die technischen Gründe wie Wärmeentwicklung beiseite gestellt). Daher ist es für mich nicht ganz offensichtlich, weshalb insgesamt drei Turbo-Modi angeboten werden. Für einen Überblick im Feld würde mir zumindest einer reichen, wenn dadurch die Anzahl von Leuchtstufen und die Menüs entschlackt werden könnten.
Während beim Glühwürmchen-Modus meiner Erfahrung nach der Unterschied von 0,15 zu 6 Lumen in der praktischen Anwendung erheblich ist, trifft für mich die oben genannte Kritik der Modi-Anzahl auch bei den Stroboskopstufen zu. Zur Selbstverteidigung werde ich wohl kaum viermal klicken wollen und dann ggf. noch ein weiteres Mal, um den Angreifer für 100 Sekunden auch wirklich mit den vollen 2500 Lumen zu blenden. Da hätte ich ein SOS-Modus besser gefunden, so dass man z. B. in den Bergen die Lampe ggf. draußen an die Biwakschachtel hinhängen könnte und drinnen windgeschützt auf Hilfe wartet. Aber wie immer: sicher alles eine Geschmacksfrage.
Die Lampe bietet als zuschaltbare Option das regelmäßige Blinken des Ein-/Ausschalters an (alle 4 Sek.), um die Lampe im Dunkeln wiederzufinden und zeigt durch seine Farbe auch den Ladezustand grob an. An sich eine gute Funktion, jedoch trage ich als Rechtshänder die Lampe am Kopf so, dass ich den Schalter mit der linken Hand bedienen kann, also mit dem Reflektor links und dem Schalter unten. Dadurch ist das Blinken leider in meinem Sichtfeld und stört immens in der Dunkelheit.
3.3. Ladeleistung
Die Wizard C2 kann entweder konventionell geladen werden: Endkappe ab, Akku entnehmen, gutes Ladegerät einschalten, alles am Ende retour. Oder aber man nutzt das mitglieferte, magnetische Ladekabel. Da es proprietär ist, habe ich noch einmal den Vorteil herausarbeiten wollen, den es hat, wenn man auch in 15 Jahren noch seine Lampe mit einem entnehmbaren Standardakku und einem Ladegerät einsetzen kann. Bis zu dem Punkt aber, wo man sein Magnetladekabel verschludert und es nicht mehr bei Armytek nachbestellen kann, bietet sich das komfortable Laden über die Magnetkupplung an.
Sie schnappt dank der Führung (Plastikring außen, innen Federkontakt) ziemlich zuverlässig zu. Die Lampe kann dann über eine USB-Schnittstelle (USB-A) geladen werden. Auch löst die Verbindung schnell, aber nicht zu schnell, man reißt also nicht gleich das Laptop runter oder zerknickt das Kabel am Stecker.
Leider muss die Endkappe zum Laden ein Viertel gedreht werden ("lock-out"). Das mag vermutlich aus Gründen der internen Verschaltung oder der Sicherheit so sein, aber schmälert für mich doch erheblich den Ladekomfort. Ich möchte halt die Lampe auf das Regal legen, der Magnetschalter schnappt zu, ich kümmere mich um nichts - und danach ziehe ich die Lampe ab, setze sie auf und sie ist einsatzbereit.
Beim Anschließen der Lampe signalisiert einem die Lampe über die in der Magnetkupplung eingebauten LEDs, ob die Lampe lädt, voll ist, oder man vergessen hat, die Endkappe zu drehen. Die Farbkodierung entspricht der von Ladegeräten gewohnten Logik (konstantes Rot gleich Laden, rotes Blinken ist Fehler aufgrund nicht gelöster Endkappe, grünes Blinken während der Bestimmung der Ladespannung, konstantes Grün gleich voller Akku).
Im März schrieb @znew hier einen reproduzierbaren Fehler der Lampe beim kurzzeitigen Abstecken der Lampe vom Strom. Das konnte ich so nicht nachstellen, meine Lampe lädt einwandfrei, beim kurzzeitigen, wiederholten Abzupfen des Magnetkabels beginnt die Lampe jedesmal das Aushandeln des Ladestroms (grünes Blinken) und setzt dann die Ladung fort.
Die Lampe zieht dabei konstant über 1 A, am Anfang bis zu 1,1 A, das sinkt dann bis 1,08 A, bis die Lampe voll ist.
Vielleicht will einer noch so eine schöne Vermessung des Ladestroms oder der Leuchtleistung machen, dann kann ich die Lampe gerne mal für 14 Tage ausleihen.
3.4. Fazit
Die Wizard C2 Pro von Armytek ist eine solide, leistungsstarke Stirnlampe im mittleren bis höheren Preissegment. Sie zeichnet sich durch eine, für Armytek üblich, gute Verarbeitung aus, ist stoßfest und wasserdicht. Besonderes Highlight ist die Möglichkeit, den Akku in der Lampe verbleibend über ein magnetisch befestigtes USB-Ladekabel zu laden. Das erhöht den Komfort in der täglichen Nutzung erheblich. Gleichzeitig zeigt dieses Feature auch ganz gut die bekannten Schwächen von Armytek: Mängel in der konsequenten technischen Umsetzung ihrer Ideen. Zum Laden muss man doch noch die Endkappe aufschrauben, die zusätzlichen Kopftrageriemen lassen sich nur schwerlich entfernen, das Licht zum Auffinden der Lampe und für den Ladestatus stört in der Dunkelheit. Hinzu kommt das notorisch zu komplizierte Menü bei Armytek, welches die Lampennutzung für diejenigen, welche ihre Lampe nicht täglich nutzen, stark einschränkt. Weniger ist bekanntlich oft mehr, das gilt auch für die vorgestellte Lampe.
PS: ich habe im Nachgang von Armytek noch einen Promo-Code mit 15% Nachlass angeboten bekommen, damit das hier aber nicht wie eine Werbeanzeige aussieht, stelle ich den jetzt nicht unter die Lampenvorstellung. Schreibt mich bitte an, wenn Ihr den braucht...