Review Wuben T1
Hallo Freunde des gepflegten Lichts!

Ich habe die, und das meine ich im Ernst, Ehre, etwas Neues in Sachen Bedienung vorstellen zu dürfen. Wuben hat mir zwei Lampen zum Testen, Bespielen und Vorstellen geschickt. Die Wuben T1 und T3. Um die interessanteste Lampe geht es in diesem Review. Ich habe die letzten Tage damit verbracht, die Wuben T1 im Polizeidienst in den Nachtschichten zu testen. Leider hat die Anodisierung deshalb schon etwas gelitten. Aber im Praxistest gibts keine Gnade



Dies habe ich so zum Testen einer Lampe noch nie gemacht, egal ob ich sie selbst gekauft, zum testen ausgeliehen, oder zum Vorstellen zugeschickt bekommen habe. Das hat den Grund, dass ich absolut begeistert vom Schalterkonzept bin. Denn dieses ist die große Innovation bei dieser Lampe. Auf Details gehe ich gleich weiter ein.
Die wichtigsten Daten auf die Schnelle:
LED: Luminus SST40
Lumen: 2000
Reichweite: 498 Meter
Akku: 18650
Zunächst muss erwähnt werden, dass mir Wuben explizit geschrieben hat, dass diese Lampe in der Testphase ist und es noch nicht viele Exemplare gibt. Auch steht der Preis noch nicht fest, welcher jedoch 100+ USD betragen wird. Auf die Nachfrage hin, ob die Lampe je nach Interesse in einen PA gehen kann (ich kenne euch doch
In Hinblick darauf, dass es sich noch nicht um das Endprodukt handelt, sehe ich über einige wenige und kaum bemerkbare qualitative Mängel hinweg. Der Clip z.B. ist nicht ganz so schön an den Seiten, was die Oberfläche angeht und der Gummi der Ladestands LED ist nicht glatt geschnitten. Aber wie gesagt, das kann ich in einer Testphase noch nicht negativ bewerten. Auch gibt es noch keine Anleitung oder fertige Verpackung mit dazu. Die T1 kam in einer neutralen schwarzen Box mit einem USB-C Ladekabel. ein 2600er 18650 Akku von Wuben gibt es mit dazu. In der späteren Anleitung ist jedoch ein 3100 mAh Akku als Zubehör erwähnt. Ich gehe also davon aus, dass die Lampe im Verkauf mit dem 3100er Akku ausgeliefert wird.

Auf die Nachfrage hin habe ich dann die Eckdaten und die Bedienung bekommen. Zunächst aber die obligatorische Tabelle:
Daten:
FL1 Standard | High | Med | Low | Moon | Strobe | SOS |
---|---|---|---|---|---|---|
Lumen: | 2000-700 LM | 550 LM | 130 LM | 5 LM | 2000 LM | 150 LM |
Leuchtdauer m. 18650 | 1+90 min | 2,5 h | 10 h | 100 h | / | / |
Leuchtdauer m CR123 | / | 1,5 h | 5 h |
(Die unvollständigen Daten sind das Ergebnis der Testphase)
Reichweite: 498 Meter
Fallhöhe: 1,5 Meter
Intensität: 60000cd
Wasserschutz: IP68 (2 Meter unter wasser für eine Stunde)
Maße/ Gewicht:
Gewicht: 165 Gramm ohne Akku215 Gramm mit Akku
Maße: Länge: 162 mm
Durchmesser: 40 mm
Jetzt kommt der interessante Part. Der Heckschalter ist ein neues Patent von Wuben. Dieser kommt nun erstmals in der T1 zum Einsatz, welche für „tactics and short range patrols“ gedacht ist. Dazu passt dieser Schalter nahezu perfekt. Der Schalter beinhaltet nicht nur ein neues Design, sondern krempelt aus meiner Sicht alle vorhandenen Bedienungen anderer Marken, was „taktische Bedienung“ angeht, ganz schön um. So muss ich ehrlich sagen, dass ich, unabhängig was Vorlieben bei Marken oder Bedienungen angeht, noch nie einen besseren Heckschalter in Bezug auf die Nutzung mit Handschuhen und einsatzbezogener Handhabung in Benutzung hatte.

Wie ihr sehen könnt, ist der Heckschalter schon anders als alle anderen. Meine anfängliche Skepsis schwenkte sich jedoch nach dem ersten Rumspielen zu Begeisterung. Neben dem logischen Aufbau der Bedienung ist für uns Spielkinder immer eines sehr wichtig: Es macht Spaß.
Den Heckschalter kann man wie gewohnt reindrücken. Aber auch zu den jeweiligen Seiten ist dieser mit Funktionen behaftet. Neben des User Interfaces ist die Handhabung des Schalters einfach ein Traum. Ihr wisst ja garnicht, wie oft ich die Lampe ohne Grund in die Hand genommen habe, nur um damit rumzuspielen.





Das Gute ist auch, dass, egal in welche seitliche Richtung man den Schalter betätigt, es keinen Unterschied macht. Ein „falsches“ Halten oder Bedienen ist damit ausgeschlossen. Ich dachte erst, dass man vielleicht in die eine Richtung die Helligkeitsstufen runter- und in die andere Richtung hochschalten kann. Aber es ist immer das gleiche.
Bedienung:
Die Lampe verfügt über zwei Modi: den taktischen und den outdoor Modus. Wie bei anderen Lampen auch. Um den Modus zu wechseln, muss man den Heckschalter mindestens fünf mal kurz hintereinander halb reindrücken (quasi momentary) und dann komplett durchdrücken. Durch Aufblinken signalisiert die Lampe den Moduswechsel.
Die Bedienung im outdoor Modus gestaltet sich wie folgt:
- AN/AUS: Den Heckschalter im ausgeschalteten Zustand halb reindrücken, um ein „momentary“, also ein lautloses Momentanlicht zu bekommen, ganz durchdrücken, um die Lampe ein- und wieder auszuschalten
- HELLIGKEITSSTUFEN: Wenn die Lampe eingeschaltet ist, den Heckschalter zu einer Seite drücken, um folgende Stufen in folgender Reihenfolge durchzuschalten: moon-low-med-high-von vorn. In diesem Modus ist der „memory mode“ aktiviert, sprich beim erneuten Einschalten wählt die Lampe die zuletzt gewählte Helligkeitsstufe
- STROBE: Wenn die Lampe aus ist, den Schalter zu einer Seite drücken, um sofort Strobe zu haben. Hält man länger als 2 Sekunden, wird der Strobe gelockt, sprich bleibt beim Loslassen an. Bei weniger als 2 Sekunden, geht dieser wieder sofort aus. Ist die Lampe an, muss man den Seitenschalter in eine Richtung drücken und 2 Sekunden halten. Nach 2 Sekunden wird der Strobe aktiviert und bleibt auch an, wenn der Schalter losgelassen wird. Mit Betätigen einer beliebigen Funktion wird der Strobe wieder deaktiviert.
- SOS: Einfach Doppelklick des Heckschalters zu einer Seite
Der taktische Modus unterscheidet sich wie folgt: Die Lampe hat kein memory Mode und startet immer in high. Weiterhin gibt es beim Durchschalten der Helligkeitsstufen nur low und high im Zyklus. Ansonsten ist der Rest der Bedienung gleich.
Die ist meiner Meinung nach ein intelligenter taktischer Modus, wie er sein sollte.
Allgemein kann man zur Lampe noch erwähnen, dass sie eine LED am Lampenkopf hat, welche leuchtet, wenn die Lampe eingeschaltet wird. Ab und zu hat sie aber auch eine bestimmte Anzahl geblinkt beim Einschalten. Ich vermute, hier verbirgt sich eine Ladestandsanzeige. Wie genau die funktioniert, habe ich jedoch noch nicht ganz herausbekommen.
Es gibt einen Gummiring an der Lampe, um die „Zigarrenhaltung“ zu nutzen. Gegen Wegrollen hilft dieser weniger. Dafür ist der Metallclip zuständig. Dieser macht leider nicht den stabilsten Eindruck. Den würde ich bei meiner Nutzung auf Dauer aber eh entfernen.
Durch den SMO Reflektor erzielt die Lampe ihre Reichweite von nicht zu unterschätzenden 498 Metern. Im Gelände ist das schon ordentlich zu merken. Daher würde ich die Lampe als throwigen allrounder bezeichnen. Der Spot ist relativ groß, aber sichtbar abgegrenzt. Der Spill ist so hell wie nötig, um alles zu erkennen, aber so „dunkel“ wie möglich, um nicht auf naher Distanz geblendet zu werden. Ein schönes Lichtbild, welches den Anforderungen vollends gerecht wird.
Die T1 verfügt weiterhin über einen ziemlich gut versteckten USB-C Ladeport, welchen ich erst nach einigen Tagen gefunden habe. Dazu muss man den Ring hinter dem Lampenkopf lose schrauben.


Ein paar Beamshots habe ich gemacht. Die Farbtemperatur wurde noch nicht angegeben. Ich würde aber auf 5700k/6000k tippen. Die Wallshots zeigen einen Gelbstich im Spot. Dieser ist jedoch deutlich weniger in der Realität ausgeprägt, als es auf den unbestimmten Fotos den Eindruck macht. Durch die fehlenden Parameter und einen Vergleich, soll das nur als Tendenz angesehen werden.


Beamshots folgen im nächsten Beitrag.
Als Zusammenfassung bin ich wirklich begeistert von der Lampe, was nicht zuletzt auch zum Großteil am Heckschalter liegt. Ich bin gespannt, was da noch für Lampen kommen mit diesem Schalter. Im Dienst hat sich die Lampe sehr gut bewährt. Von der Bedienung (leider) deutlich besser als meine ganzen Lieblingslampen. Denn egal welche „taktischen“ Lampen von Klarus, Fenix oder Nitecore…mit Handschuhen wird es immer schwierig. Nicht so bei der Wuben. Dieses Konzept ist sehr gut durchdacht und praxisnahe umgesetzt. Auch bei den Unterschieden zwischen dem taktischen und dem outdoor Modus merkt man, dass sich da praxisgerechte Gedanken gemacht worden sind. Im taktischen Modus muss man nicht erst überlegen, in welcher Stufe die Lampe startet. Immer in high ist da schon sehr gut. Und es gibt kein ewiges Geklicke durch zig Stufen. Dunkel und hell…fertig, mehr braucht man nicht. Die T1 habe ich im Kollegenkreis mal rumgegeben und diese waren auch begeistert. Einige möchten sich die Lampe sogar bei Markteinführung selber kaufen.
Wahrscheinlich muss man die Lampe wirklich erstmal in der Hand gehabt haben, um dieses Schalterkonzept schätzen zu lernen. Eine gewisse Eingewöhnungsphase ist vonnöten. Gerade zum Anfang habe ich nicht immer den Druckpunkt gefunden, egal in welche Richtung gedrückt wurde. Mit der Zeit habe ich mich dran gewöhnt und inzwischen klappt alles perfekt.
Wuben hat mich darum gebeten, ganz offen Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge aufzuschreiben und diese Per Mail Wuben zukommen zu lassen. Da das ganze hier ja tranzparent sein soll, werde ich euch die Punkte auch hier nennen. Als Kritikpunkt an der Testlampe habe ich erwähnt, dass ich nach ein paar Tagen Nutzung den Akku nicht mehr rausbekommen habe (ist immernoch der Fall). Auf die Lampe wurde in keinster Weise mit Kraft eingewirkt. Sie ist auch nicht heruntergefallen. Da scheint es noch irgendein Problem mit der Passgenauigkeit zu geben. Aber dafür sind Testlampen ja da und man darf hier kein fertiges Produkt bewerten, welches Kunden kaufen können. Daher sehe ich das nicht ganz so eng. Angesprochen muss es aber trotzdem werden.
Zum Glück habe ich irgendwann den Ladeport gefunden.
Dann habe ich noch einen Verbesserungsvorschlag bezüglich des UIs weitergegeben. Wenn die Lampe eingeschaltet ist, muss der Heckschalter 2 Sekunden seitlich gedrückt werden, um Strobe zu erhalten. Das klingt nicht viel, fühlt sich aber bei der Anwendung wie eine Ewigkeit an. Gerade für eine taktisch ausgerichtete Lampe für „tactics and short range patrols“ ist dieses Verhalten eher ungünstig. In einer WIRKLICH legitimen Situation im Team, wo der Strobe benötigt wird, muss dieser ohne Verzögerung da sein. Falls ihr die Lampe testen wollt, achtet mal darauf. Strobe bei Lampe aus nutzen und Strobe bei Lampe an nutzen. Das ist ein riesen Unterschied.
So…ich hoffe ihr konntet euch einen ersten Eindruck über die Wuben T1 verschaffen. Gebt hier kurz Bescheid, wenn ihr Interesse an einem Passaround habt. Wenn es genug Resonanz gibt, dann können wir das ja offiziell anleiern. Vielleicht könnte im gleichen Atemzug auch von Jemanden mit entsprechendem Equipment technische Messungen durchgeführt werden.
Falls ihr noch Fragen zur Lampe oder Verbesserungsvorschläge für das Review habt, dann immer offen raus damit.
In den nächsten Tagen folgt ein Review zur Wuben T3. Die T3 ist ein „Taschenthrower“ mit 600 Metern Reichweite. An sich genau das Beuteschema von vielen hier.