Review SecurityIng SG7
Einleitung
So manch einer kennt die Situation vielleicht. Man hat einen Geschenkgutschein, will diesen im Kaufrausch maximal ausnutzen und sucht daher ein Produkt, welches als „Lückenfüller“ dafür dienen könnte. Ich habe diesen in dieser kleinen Taschenlampe gefunden. Für 17,30 Euro gibt es sie inkl. schnellem Versand bei Amazon zu kaufen. Sparfüchse könnten auf Aliexpress gar für nur 13 $ fündig werden, mit dem Nachteil einer deutlich längeren Lieferzeit.
Vorweg: Ich werde hier auch ein wenig auf die Modbarkeit der Lampe bzw. des Hosts eingehen. Denn so viel sei gesagt – umbauen lässt sie sich überraschend gut!
Technische Spezifikationen lt. Hersteller
Maße in mm (Länge/Kopf-Ø): 93/20
Gewicht ohne Batterie: 44 g
Max. Lichtstrom: 415 lm
Leuchtstufen: Low/Mid/High – keine Blinkmodi
LED: Cree XLamp XP-G R5 cool white (6500 K)
Stromversorgung: 1xAA, 1x14500
Spannungsbereich: 1 – 4,2 V
Betriebsstrom: 800 mA
Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung ist in typischem SecurityIng-Design gehalten. Orange und Schwarz dominieren das Aussehen. Die Pappe ist dünn, biegsam und wirkt nicht vertrauenserweckend. Die Lampe selber befindet sich in einer Luftpolsterfolie, in welcher auch das einzige mitgelieferte Zubehör, eine AA-Alkaline-Batterie, verstaut wurde.
Eine (deutsche) Bedienungsanleitung fehlt trotz Vorschrift gänzlich.
Aussehen
Die schwarz anodisierte Lampe kommt recht unscheinbar und vor allem funktional daher. Am Lampenkopf befinden sich ausgeprägte „Beulen“, wohl um ein Wegrollen mit fehlendem Gürtelclip zu vermeiden. Am Batterierohr befindet sich das Knurling, wobei sich dieses auch bei der Tailcap wiederfindet.
Einen taktischen, also gezackten, Bezel sucht man vergebens. Ebenso fehlen Kühlrippen oder andere auffällige Designelemente. Generell drängt sich der Vergleich mit einer Fenix LD09 bzw. der ThorFire TG06 auf, was Maße und Designelemente angeht.
Der Typ der schwarzen Anodisierung des lt. Beschreibung „Luftfahrtaluminiums“ ist nicht angegeben. Es gibt zweierlei Gravuren, einmal den Namen SecurityIng und ein Warnsymbol vor Hitze am Lampenkopf. Letzteres ist sehr akkurat aufgebracht worden, während der Herstellername leicht schief sitzt. Eine Seriennummer oder eine genaue Modellnummer trägt die Lampe nicht. Das Warnsymbol "Hitze" trägt die Lampe diesmal übrigens nicht ohne Grund, wie wir später sehen werden!
Der Reflektor mit smoothem (Abkürzung „SMO“), also glattem, Finish wird durch ein Frontglas geschützt, welches allerdings nicht vergütet ist. Ein farbiges Schimmern ist nicht zu erkennen.
Das einzige Bedienelement an der Lampe ist der von einem durchbrochenen Ring geschützte Endkappenschalter, welcher von einem schwarzen und recht dicken Schaltergummi geschützt wird.
Verarbeitung und Handhabung
Die Lampe ist durchaus solide verarbeitet. Es gibt ein paar kleine, kaum sichtbare Macken in der Anodisierung. Im Gegensatz zu manch anderen Lampen in der Größenordnung fühlt sich die SG7 massiv und extrem robust an, was wohl an der sehr großzügig bemessenen Materialstärke liegt.
Diese schlägt sich im Gewicht nieder, was den massiven Eindruck bestärkt. Von Nachteil ist dies nicht, im Gegenteil. Dank der Gewichtsverteilung von ziemlich genau 50:50 lässt sich die Lampe der Größe entsprechend angenehm halten.
Weniger schön ist die Tatsache, dass sich der O-Ring am Tailcap-Gewinde bereits ab Werk langsam zersetzt und generell ein wenig zu groß geraten sein scheint. Einzelne Fetzen hingen schon nach paar Mal aufschrauben herunter, ehe er kurz darauf komplett zerriss (siehe Foto).
Das Knurling verfehlt seinen Sinn leider ein wenig. Der Unterschied in der Griffigkeit ist kaum der Rede wert, auch bei nassen Händen. Andererseits schadet das Knurling der Lampe auch nicht, auch wenn es nicht sehr viel bringen mag. Außerdem hat die SG7 einige Kerben und die „Beulen“ am Lampenkopf, was sie trotzdem griffig macht, auch bei Nässe.
Der Heckschalter (Typ: forward clicky) ist ein wenig versenkt. Er lässt sich mit einigem Kraftaufwand satt drücken und gibt bei Betätigung ein hörbares Klicken ab. Außerdem ist die Gummiabdeckung recht rutschfest, wobei sich das bei Nässe wiederum ändert.
Einerseits lässt sich der Schalter mit dem flachen Daumen schwieriger schalten, andererseits ist so ein absolut problemloser Tailstand gegeben, da das Gummi nicht herausragt. Sie lässt sich einfach als Kerze aufstellen, auch mit etwas Schwung ist das kein Problem.
Mit dem serienmäßig montierten Gürtelclip ist ein zuverlässiger Wegrollschutz gegeben. Ohne diesen fängt die Lampe trotz der Ausbeulungen am Lampenkopf schnell an zu rollen. Wer auf die Wegrollsicherheit Wert legt, sollte unbedingt den Clip montieren!
Apropos Gürtelclip: Der besteht aus blankem Stahl und wird an die Lampe geklemmt, wobei das in beiden Richtungen funktioniert. Die Materialstärke ist in Ordnung, der Gürtelclip setzt dem Verbiegen einigen Widerstand entgegen.
Allerdings wackelt er an der Lampe hin und her, auch wenn er relativ sicher an dieser klemmen bleibt. Anvertrauen würde ich die Lampe dem Clip allerdings dennoch nicht.
Dank einer Öse an der Tailcap lässt sich ohne Probleme eine Fangschnur befestigen. Ich habe eine Fangschnur meiner Nitecore SRT7 befestigt, da der SG7 kein eigenes Lanyard beiliegt.
Leider ist es schwierig, die Lampe damit sicher aufzustellen. Die Schnur hängt unter der Tailcap und die Lampe fängt an zu kippeln. Außerdem scheint die Materialstärke am Loch gering zu sein.
Ein Blick auf den Lampenkopf...
... und der Tailcap.
Die Kontakte an Treiber und Feder sind offenbar vergoldet. Die Messingringe halten Treiber und Tailcap zusammen.
Soweit lässt sich die Lampe ohne Werkzeug zerlegen. Die Gewinde laufen satt und sind bereits ab Werk großzügig gefettet.
Natürlich möchte ich Euch aber auch den komplett zerlegten Zustand zeigen. Dank der Messingringe lässt sich die Lampe wie bei einem Convoy-Host einfach zerlegen und die Lampe kann relativ einfach umgebaut werden.
Die Lampe birgt eine Überraschung. Es wurde tatsächlich eine richtige Messingpill verbaut, in welcher der Treiber und die LED sitzen!
Die LED ist mit dünnen Silikondrähten an den einfach gehaltenen Treiber angeschlossen, welcher übrigens einen Durchmesser von 16,5 mm aufweist und lose in die Pill gesteckt wurde – es wurde bei meinem Exemplar nichts geklebt, er lässt sich mit ein wenig hebeln einfach entnehmen. Ein wenig feilen, und ein handelsüblicher 17mm-Treiber passt hinein!
Die LED sitzt auf einem Aluboard mit 15 mm Durchmesser, unter welchem satt weiße Wärmeleitpaste aufgetragen wurde. Es passen Boards mit einem maximalen Durchmesser von 15,5 mm hinein. Auch hier gilt: Feilen und passend machen, dann kann ein 16mm-Noctigon-Board verwendet werden. Sollte auch von der Dicke her gerade passen.
Die Zentrierhilfe sollte ausgetauscht werden, da sie ihren Zweck verfehlt. Wirklich zentrieren tut sie die LED leider nicht, was im Lichtbild in sehr leichten Saturnringen mündet.
Der Alu-Reflektor hat einen Innendurchmesser von 7 mm. Die meisten Zentrierhilfen sollten passen. Das Glas hat einen Durchmesser von 17 mm, weshalb es sich leicht durch ein vergütetes Glas austauschen lässt.
In der Tailcap sieht es wie in einem „klassischen“ Modding-Host, vgl. Modelle von Convoy, aus. Der Schalter (noname, keine Marke erkennbar) lässt sich einfach herausnehmen, ebenso wie Distanzring und Schaltergummi. Die Feder lässt sich mit passendem Silikonkabel brücken.
Alles in allem – ein überaus interessanter Host, leicht zu bekommen, günstig und einer der sehr wenigen, die überhaupt in der Riege der sehr kompakten EDC-Lampen mitspielen. Mit etwas Phantasie werden somit sehr kleine EDCs mit über 15 kLux möglich. Wenn man weiß wie.
Ein kleiner Größenvergleich mit anderen bekannten Lampen (von links nach rechts: 18650 Akku, SecurityIng SG7, Convoy S2+, JAX Mini C8, Convoy C8, Nitecore SRT7).
Zu guter Letzt die wichtige Frage – welche Akkus passen überhaupt in die SecurityIng SG7 hinein?
Ich habe einen geschützten AW 14500, einen geschützten KeepPower 840 mAh 14500 und einen Xtar 14500, ebenfalls geschützt, vorrätig. Die AW und KeepPower passen. Der AW ganz locker und sanft, während der KeepPower zumindest „saugend“ ins Rohr geht. Aber Achtung: Die Tailcap darf bei diesem Akku nicht ganz zugeschraubt werden, da die Lampe sonst einfach ausgeht!
Der Xtar passt leider gar nicht. Das liegt am großen Durchmesser am Pluspol des Akkus, sodass dieser wegen dem Messingring keinen Kontakt zum Treiber bekommt und kurz davor im Ring stecken bleibt. Dieses Manko lässt sich durch Montage einer Feder oder Messing-Pille am Treiber sicher leicht beheben, wodurch auch (ungeschützte) Flat-Top-Zellen genutzt werden können. Generell sollten ungeschützte Akkus locker in die Lampe passen können.
Die LED
Trotz der irreführenden Herstellerangabe (Cree XP-G kaltweiß) wird tatsächlich eine Cree XLamp XP-G2 verbaut. Aufgrund der Lichtfarbe von 6500 K ist der Tint 1A zu vermuten. Das Kürzel „XP“ gibt an, dass die LED eine Grundfläche von 3,45 x 3,45 mm aufweist.
Die LED ist leider nicht ganz genau zentriert. Man erkennt eine minimale Abweichung in Reflektorinnendurchmesser. Auffallen sollte dies im Lichtbild allerdings nicht. Das liegt an der Zentrierhilfe, die um die LED ziemliches Spiel hat und beim Modden durch ein besseres Exemplar ersetzt werden sollte.
Lichtbild
"Whitewall"-Shots aus einem Meter. Die Wand ist nicht ganz weiß, aber für einen ersten Eindruck des Lichtbilds sollte es dennoch ausreichen:
Durch den smoothen Reflektor ist der Spot relativ scharf abgegrenzt, wie das bei vielen ähnlichen Lampen der Fall ist. Der Spill ist relativ groß, obwohl die LED verhältnismäßig tief im Reflektor sitzt.
Es gibt auf der Whitewall sehr leichte Ringe rund um den Spot. Sichtbar sind diese allerdings auch nur dort, während sie im Alltag und in den niedrigeren Stufen nicht oder nur kaum auffallen.
Das Donuthole ist bis 3 cm Entfernung stark ausgeprägt, ehe es bis 5 cm nahtlos in den Spot übergeht. Gut zu sehen: Das PWM-Flimmern, was ein Fotografieren ziemlich schwierig gestaltet hat.
User Interface (UI)
Die Lampe besitzt einen Forward Clicky. Das bedeutet in diesem Fall, dass bereits ein leichtes Antippen die Lampe einschaltet, wenn auch nur tastend (momentary on). Durch loslassen und wieder antippen kann man einfach durch die Leuchtstufen schalten.
Schaltreihenfolge: High > Low > Mid
Ein vollständiges Durchdrücken bewirkt Dauerlicht. Ein erneutes Durchdrücken schaltet die Lampe wieder aus. Wenn die Lampe innerhalb von 5-6 Sekunden wieder eingeschaltet wird, wechselt sie in die nachfolgende Leuchtstufe.
Sehr schnelles Durchschalten durch die Leuchtstufen funktioniert nicht. Ab einer gewissen Schaltgeschwindigkeit verschluckt die Lampe einzelne Modi und lässt sich dann nicht mehr präzise bedienen.
Die SG7 besitzt keine Blinkmodi wie Strobe oder SOS. Allerdings besitzt sie auch kein Mode-Memory. Generell ähnelt das UI stark der Fenix LD09, mit dem Unterschied, dass bei dieser die Schaltreihenfolge mit Mid startet (Mid > Low > High).
Da beide Gewinde nicht anodisiert sind, ist leider kein Lockout möglich, indem man die Tailcap ein wenig dreht. Dies ist allerdings nicht allzu schlimm, da der Clicky ein wenig versenkt ist und das Risiko einer Fehlbedienung zumindest stark minimiert wird.
Messwerte
Daten jeweils nach 5 Sekunden Laufzeit auf jeweiliger Stufe gemessen.
Luxmeter: Dr.Meter LX1010B
Ulbrichtbox: Selbstgebautes Modell, siehe hier
KeepPower 14500 840 mAh Akku:
AA Eneloop:
Auffällig ist die deutlich geringe Lichtleistung mit einem AA Eneloop, vor allem ist die niedrigste Lichtstufe zu einer Art Firefly/Moonlight mutiert. Mehr als 100 lm sind im NiMH-Betrieb nicht möglich.
Farbtemperatur: 6500 K (± 200K)
PWM: Low/Mid 333 Hz, auf höchster Stufe keinerlei PWM - kein Unterschied ob 14500 oder AA Eneloop
max. Temperatur auf höchster Stufe mit 14500: etwa 70 °C (± 10 °C) nach etwa 8 Minuten Laufzeit. Subjektiv gesehen tut die Benutzung sehr schnell weh und Verbrennungen sind bei längerem Hautkontakt zu erwarten. Das Warnsymbol für Hitze ist also durchaus angebracht.
Bei NiMH-Betrieb spielt die maximale Temperatur dagegen keine große Rolle mehr; die Lampe wird nur lauwarm.
Laufzeitdiagramm:
Lampe wurde nicht gekühlt und lief mit vollem Akku auf höchster Stufe. Die Umgebungstemperatur betrug während der Datenerfassung 19 °C.
Beamshots
Die bewährten Flur-Beamshots folgen, wenn ich am 07.01. wieder zuhause bin!
Fazit
Eine interessante Lampe, gerade was die inneren Werte anbelangt. Die Verarbeitung ist abgesehen vom labberigen O-Ring völlig in Ordnung, der Host ist sehr massiv gebaut, es gibt bereits ab Werk keine Blinkmodi, und mit 14500 erreicht sie eine ansehnliche Leistung mit zufriedenstellenden Lichtbild.
Was ich außerdem sehr toll finde, ist die Modbarkeit der Lampe und das einfache Zerlegen eben dieser. Es passen mit wenig Modifikationen Standard-Komponenten hinein, was für Modder interessante neue Möglichkeiten eröffnet. Solche Lampen - kleiner Formfaktor bei moddingfreundlichem Aufbau - sind auf dem Markt nicht gerade häufig vertreten.
Für einfache Nutzer ist die Lampe dagegen eher nichts. Klar, sie funktioniert tadellos und erfüllt den ihr auferlegten Zweck Licht zu erzeugen, aber durch den Treiber flimmert das Licht in den niedrigeren Leuchtstufen heftig, das Durchschalten durch die Modi ist behäbig, ein vergütetes Glas fehlt und Mode-Memory besitzt die Lampe ebenfalls nicht. Wer aber einen interessanten und recht preisgünstigen Modding-Host im sehr kompakten EDC-Format sucht, könnte hier fündig werden!
Pro:
- preiswert
- frisst AA und 14500
- keine Blinkmodi
- ordentliche Leistung mit 14500-Akku
- gute Wärmeableitung dank Messingpill, Lampenkopf wird sehr schnell warm
- sehr massiver Host
- Lampe lässt sich überraschend gut modden und zerlegen
- sehr gute Tailstand-Fähigkeit
Neutral:
- Clicky mit tiefem Hub
- nur in kaltweiß verfügbar
Contra:
- Kein Lockout möglich
- kein vergütetes Frontglas
- nicht jeder 14500-Akku passt leicht hinein
- kein Mode-Memory
- kein Tiefentladeschutz
- es wird keine Anleitung mitgeliefert
- O-Ring mit schlechter Qualität
- PWM in den Stufen Low und Mid
- wackliger Gürtelclip
Hoffe, das Review hat Euch gefallen!
Zum Gruße, Dominik
Einleitung
So manch einer kennt die Situation vielleicht. Man hat einen Geschenkgutschein, will diesen im Kaufrausch maximal ausnutzen und sucht daher ein Produkt, welches als „Lückenfüller“ dafür dienen könnte. Ich habe diesen in dieser kleinen Taschenlampe gefunden. Für 17,30 Euro gibt es sie inkl. schnellem Versand bei Amazon zu kaufen. Sparfüchse könnten auf Aliexpress gar für nur 13 $ fündig werden, mit dem Nachteil einer deutlich längeren Lieferzeit.
Vorweg: Ich werde hier auch ein wenig auf die Modbarkeit der Lampe bzw. des Hosts eingehen. Denn so viel sei gesagt – umbauen lässt sie sich überraschend gut!
Technische Spezifikationen lt. Hersteller
Maße in mm (Länge/Kopf-Ø): 93/20
Gewicht ohne Batterie: 44 g
Max. Lichtstrom: 415 lm
Leuchtstufen: Low/Mid/High – keine Blinkmodi
LED: Cree XLamp XP-G R5 cool white (6500 K)
Stromversorgung: 1xAA, 1x14500
Spannungsbereich: 1 – 4,2 V
Betriebsstrom: 800 mA
Verpackung und Lieferumfang
Die Verpackung ist in typischem SecurityIng-Design gehalten. Orange und Schwarz dominieren das Aussehen. Die Pappe ist dünn, biegsam und wirkt nicht vertrauenserweckend. Die Lampe selber befindet sich in einer Luftpolsterfolie, in welcher auch das einzige mitgelieferte Zubehör, eine AA-Alkaline-Batterie, verstaut wurde.
Eine (deutsche) Bedienungsanleitung fehlt trotz Vorschrift gänzlich.
Aussehen
Die schwarz anodisierte Lampe kommt recht unscheinbar und vor allem funktional daher. Am Lampenkopf befinden sich ausgeprägte „Beulen“, wohl um ein Wegrollen mit fehlendem Gürtelclip zu vermeiden. Am Batterierohr befindet sich das Knurling, wobei sich dieses auch bei der Tailcap wiederfindet.
Einen taktischen, also gezackten, Bezel sucht man vergebens. Ebenso fehlen Kühlrippen oder andere auffällige Designelemente. Generell drängt sich der Vergleich mit einer Fenix LD09 bzw. der ThorFire TG06 auf, was Maße und Designelemente angeht.
Der Typ der schwarzen Anodisierung des lt. Beschreibung „Luftfahrtaluminiums“ ist nicht angegeben. Es gibt zweierlei Gravuren, einmal den Namen SecurityIng und ein Warnsymbol vor Hitze am Lampenkopf. Letzteres ist sehr akkurat aufgebracht worden, während der Herstellername leicht schief sitzt. Eine Seriennummer oder eine genaue Modellnummer trägt die Lampe nicht. Das Warnsymbol "Hitze" trägt die Lampe diesmal übrigens nicht ohne Grund, wie wir später sehen werden!
Der Reflektor mit smoothem (Abkürzung „SMO“), also glattem, Finish wird durch ein Frontglas geschützt, welches allerdings nicht vergütet ist. Ein farbiges Schimmern ist nicht zu erkennen.
Das einzige Bedienelement an der Lampe ist der von einem durchbrochenen Ring geschützte Endkappenschalter, welcher von einem schwarzen und recht dicken Schaltergummi geschützt wird.
Verarbeitung und Handhabung
Die Lampe ist durchaus solide verarbeitet. Es gibt ein paar kleine, kaum sichtbare Macken in der Anodisierung. Im Gegensatz zu manch anderen Lampen in der Größenordnung fühlt sich die SG7 massiv und extrem robust an, was wohl an der sehr großzügig bemessenen Materialstärke liegt.
Diese schlägt sich im Gewicht nieder, was den massiven Eindruck bestärkt. Von Nachteil ist dies nicht, im Gegenteil. Dank der Gewichtsverteilung von ziemlich genau 50:50 lässt sich die Lampe der Größe entsprechend angenehm halten.
Weniger schön ist die Tatsache, dass sich der O-Ring am Tailcap-Gewinde bereits ab Werk langsam zersetzt und generell ein wenig zu groß geraten sein scheint. Einzelne Fetzen hingen schon nach paar Mal aufschrauben herunter, ehe er kurz darauf komplett zerriss (siehe Foto).
Das Knurling verfehlt seinen Sinn leider ein wenig. Der Unterschied in der Griffigkeit ist kaum der Rede wert, auch bei nassen Händen. Andererseits schadet das Knurling der Lampe auch nicht, auch wenn es nicht sehr viel bringen mag. Außerdem hat die SG7 einige Kerben und die „Beulen“ am Lampenkopf, was sie trotzdem griffig macht, auch bei Nässe.
Der Heckschalter (Typ: forward clicky) ist ein wenig versenkt. Er lässt sich mit einigem Kraftaufwand satt drücken und gibt bei Betätigung ein hörbares Klicken ab. Außerdem ist die Gummiabdeckung recht rutschfest, wobei sich das bei Nässe wiederum ändert.
Einerseits lässt sich der Schalter mit dem flachen Daumen schwieriger schalten, andererseits ist so ein absolut problemloser Tailstand gegeben, da das Gummi nicht herausragt. Sie lässt sich einfach als Kerze aufstellen, auch mit etwas Schwung ist das kein Problem.
Mit dem serienmäßig montierten Gürtelclip ist ein zuverlässiger Wegrollschutz gegeben. Ohne diesen fängt die Lampe trotz der Ausbeulungen am Lampenkopf schnell an zu rollen. Wer auf die Wegrollsicherheit Wert legt, sollte unbedingt den Clip montieren!
Apropos Gürtelclip: Der besteht aus blankem Stahl und wird an die Lampe geklemmt, wobei das in beiden Richtungen funktioniert. Die Materialstärke ist in Ordnung, der Gürtelclip setzt dem Verbiegen einigen Widerstand entgegen.
Allerdings wackelt er an der Lampe hin und her, auch wenn er relativ sicher an dieser klemmen bleibt. Anvertrauen würde ich die Lampe dem Clip allerdings dennoch nicht.
Dank einer Öse an der Tailcap lässt sich ohne Probleme eine Fangschnur befestigen. Ich habe eine Fangschnur meiner Nitecore SRT7 befestigt, da der SG7 kein eigenes Lanyard beiliegt.
Leider ist es schwierig, die Lampe damit sicher aufzustellen. Die Schnur hängt unter der Tailcap und die Lampe fängt an zu kippeln. Außerdem scheint die Materialstärke am Loch gering zu sein.
Ein Blick auf den Lampenkopf...
... und der Tailcap.
Die Kontakte an Treiber und Feder sind offenbar vergoldet. Die Messingringe halten Treiber und Tailcap zusammen.
Soweit lässt sich die Lampe ohne Werkzeug zerlegen. Die Gewinde laufen satt und sind bereits ab Werk großzügig gefettet.
Natürlich möchte ich Euch aber auch den komplett zerlegten Zustand zeigen. Dank der Messingringe lässt sich die Lampe wie bei einem Convoy-Host einfach zerlegen und die Lampe kann relativ einfach umgebaut werden.
Die Lampe birgt eine Überraschung. Es wurde tatsächlich eine richtige Messingpill verbaut, in welcher der Treiber und die LED sitzen!
Die LED ist mit dünnen Silikondrähten an den einfach gehaltenen Treiber angeschlossen, welcher übrigens einen Durchmesser von 16,5 mm aufweist und lose in die Pill gesteckt wurde – es wurde bei meinem Exemplar nichts geklebt, er lässt sich mit ein wenig hebeln einfach entnehmen. Ein wenig feilen, und ein handelsüblicher 17mm-Treiber passt hinein!
Die LED sitzt auf einem Aluboard mit 15 mm Durchmesser, unter welchem satt weiße Wärmeleitpaste aufgetragen wurde. Es passen Boards mit einem maximalen Durchmesser von 15,5 mm hinein. Auch hier gilt: Feilen und passend machen, dann kann ein 16mm-Noctigon-Board verwendet werden. Sollte auch von der Dicke her gerade passen.
Die Zentrierhilfe sollte ausgetauscht werden, da sie ihren Zweck verfehlt. Wirklich zentrieren tut sie die LED leider nicht, was im Lichtbild in sehr leichten Saturnringen mündet.
Der Alu-Reflektor hat einen Innendurchmesser von 7 mm. Die meisten Zentrierhilfen sollten passen. Das Glas hat einen Durchmesser von 17 mm, weshalb es sich leicht durch ein vergütetes Glas austauschen lässt.
In der Tailcap sieht es wie in einem „klassischen“ Modding-Host, vgl. Modelle von Convoy, aus. Der Schalter (noname, keine Marke erkennbar) lässt sich einfach herausnehmen, ebenso wie Distanzring und Schaltergummi. Die Feder lässt sich mit passendem Silikonkabel brücken.
Alles in allem – ein überaus interessanter Host, leicht zu bekommen, günstig und einer der sehr wenigen, die überhaupt in der Riege der sehr kompakten EDC-Lampen mitspielen. Mit etwas Phantasie werden somit sehr kleine EDCs mit über 15 kLux möglich. Wenn man weiß wie.
Ein kleiner Größenvergleich mit anderen bekannten Lampen (von links nach rechts: 18650 Akku, SecurityIng SG7, Convoy S2+, JAX Mini C8, Convoy C8, Nitecore SRT7).
Zu guter Letzt die wichtige Frage – welche Akkus passen überhaupt in die SecurityIng SG7 hinein?
Ich habe einen geschützten AW 14500, einen geschützten KeepPower 840 mAh 14500 und einen Xtar 14500, ebenfalls geschützt, vorrätig. Die AW und KeepPower passen. Der AW ganz locker und sanft, während der KeepPower zumindest „saugend“ ins Rohr geht. Aber Achtung: Die Tailcap darf bei diesem Akku nicht ganz zugeschraubt werden, da die Lampe sonst einfach ausgeht!
Der Xtar passt leider gar nicht. Das liegt am großen Durchmesser am Pluspol des Akkus, sodass dieser wegen dem Messingring keinen Kontakt zum Treiber bekommt und kurz davor im Ring stecken bleibt. Dieses Manko lässt sich durch Montage einer Feder oder Messing-Pille am Treiber sicher leicht beheben, wodurch auch (ungeschützte) Flat-Top-Zellen genutzt werden können. Generell sollten ungeschützte Akkus locker in die Lampe passen können.
Die LED
Trotz der irreführenden Herstellerangabe (Cree XP-G kaltweiß) wird tatsächlich eine Cree XLamp XP-G2 verbaut. Aufgrund der Lichtfarbe von 6500 K ist der Tint 1A zu vermuten. Das Kürzel „XP“ gibt an, dass die LED eine Grundfläche von 3,45 x 3,45 mm aufweist.
Die LED ist leider nicht ganz genau zentriert. Man erkennt eine minimale Abweichung in Reflektorinnendurchmesser. Auffallen sollte dies im Lichtbild allerdings nicht. Das liegt an der Zentrierhilfe, die um die LED ziemliches Spiel hat und beim Modden durch ein besseres Exemplar ersetzt werden sollte.
Lichtbild
"Whitewall"-Shots aus einem Meter. Die Wand ist nicht ganz weiß, aber für einen ersten Eindruck des Lichtbilds sollte es dennoch ausreichen:
Durch den smoothen Reflektor ist der Spot relativ scharf abgegrenzt, wie das bei vielen ähnlichen Lampen der Fall ist. Der Spill ist relativ groß, obwohl die LED verhältnismäßig tief im Reflektor sitzt.
Es gibt auf der Whitewall sehr leichte Ringe rund um den Spot. Sichtbar sind diese allerdings auch nur dort, während sie im Alltag und in den niedrigeren Stufen nicht oder nur kaum auffallen.
Das Donuthole ist bis 3 cm Entfernung stark ausgeprägt, ehe es bis 5 cm nahtlos in den Spot übergeht. Gut zu sehen: Das PWM-Flimmern, was ein Fotografieren ziemlich schwierig gestaltet hat.
User Interface (UI)
Die Lampe besitzt einen Forward Clicky. Das bedeutet in diesem Fall, dass bereits ein leichtes Antippen die Lampe einschaltet, wenn auch nur tastend (momentary on). Durch loslassen und wieder antippen kann man einfach durch die Leuchtstufen schalten.
Schaltreihenfolge: High > Low > Mid
Ein vollständiges Durchdrücken bewirkt Dauerlicht. Ein erneutes Durchdrücken schaltet die Lampe wieder aus. Wenn die Lampe innerhalb von 5-6 Sekunden wieder eingeschaltet wird, wechselt sie in die nachfolgende Leuchtstufe.
Sehr schnelles Durchschalten durch die Leuchtstufen funktioniert nicht. Ab einer gewissen Schaltgeschwindigkeit verschluckt die Lampe einzelne Modi und lässt sich dann nicht mehr präzise bedienen.
Die SG7 besitzt keine Blinkmodi wie Strobe oder SOS. Allerdings besitzt sie auch kein Mode-Memory. Generell ähnelt das UI stark der Fenix LD09, mit dem Unterschied, dass bei dieser die Schaltreihenfolge mit Mid startet (Mid > Low > High).
Da beide Gewinde nicht anodisiert sind, ist leider kein Lockout möglich, indem man die Tailcap ein wenig dreht. Dies ist allerdings nicht allzu schlimm, da der Clicky ein wenig versenkt ist und das Risiko einer Fehlbedienung zumindest stark minimiert wird.
Messwerte
Daten jeweils nach 5 Sekunden Laufzeit auf jeweiliger Stufe gemessen.
Luxmeter: Dr.Meter LX1010B
Ulbrichtbox: Selbstgebautes Modell, siehe hier
KeepPower 14500 840 mAh Akku:
Lichtstrom in Lumen | Helligkeit in 1 m in Lux | Stromaufnahme in Ampere | |
---|---|---|---|
Low | 9,9 | 160 | 0,05 |
Mid | 73,1 | 1160 | 0,29 |
High | 345 | 5470 | 1,47 |
AA Eneloop:
Lichtstrom in Lumen | Helligkeit in 1 m in Lux | Stromaufnahme in Ampere | |
---|---|---|---|
Low | 0,2 | 3 | 0,01 |
Mid | 12,1 | 180 | 0,20 |
High | 95 | 1480 | 1,37 |
Auffällig ist die deutlich geringe Lichtleistung mit einem AA Eneloop, vor allem ist die niedrigste Lichtstufe zu einer Art Firefly/Moonlight mutiert. Mehr als 100 lm sind im NiMH-Betrieb nicht möglich.
Farbtemperatur: 6500 K (± 200K)
PWM: Low/Mid 333 Hz, auf höchster Stufe keinerlei PWM - kein Unterschied ob 14500 oder AA Eneloop
max. Temperatur auf höchster Stufe mit 14500: etwa 70 °C (± 10 °C) nach etwa 8 Minuten Laufzeit. Subjektiv gesehen tut die Benutzung sehr schnell weh und Verbrennungen sind bei längerem Hautkontakt zu erwarten. Das Warnsymbol für Hitze ist also durchaus angebracht.
Bei NiMH-Betrieb spielt die maximale Temperatur dagegen keine große Rolle mehr; die Lampe wird nur lauwarm.
Laufzeitdiagramm:
Lampe wurde nicht gekühlt und lief mit vollem Akku auf höchster Stufe. Die Umgebungstemperatur betrug während der Datenerfassung 19 °C.
Beamshots
Die bewährten Flur-Beamshots folgen, wenn ich am 07.01. wieder zuhause bin!
Fazit
Eine interessante Lampe, gerade was die inneren Werte anbelangt. Die Verarbeitung ist abgesehen vom labberigen O-Ring völlig in Ordnung, der Host ist sehr massiv gebaut, es gibt bereits ab Werk keine Blinkmodi, und mit 14500 erreicht sie eine ansehnliche Leistung mit zufriedenstellenden Lichtbild.
Was ich außerdem sehr toll finde, ist die Modbarkeit der Lampe und das einfache Zerlegen eben dieser. Es passen mit wenig Modifikationen Standard-Komponenten hinein, was für Modder interessante neue Möglichkeiten eröffnet. Solche Lampen - kleiner Formfaktor bei moddingfreundlichem Aufbau - sind auf dem Markt nicht gerade häufig vertreten.
Für einfache Nutzer ist die Lampe dagegen eher nichts. Klar, sie funktioniert tadellos und erfüllt den ihr auferlegten Zweck Licht zu erzeugen, aber durch den Treiber flimmert das Licht in den niedrigeren Leuchtstufen heftig, das Durchschalten durch die Modi ist behäbig, ein vergütetes Glas fehlt und Mode-Memory besitzt die Lampe ebenfalls nicht. Wer aber einen interessanten und recht preisgünstigen Modding-Host im sehr kompakten EDC-Format sucht, könnte hier fündig werden!
Pro:
- preiswert
- frisst AA und 14500
- keine Blinkmodi
- ordentliche Leistung mit 14500-Akku
- gute Wärmeableitung dank Messingpill, Lampenkopf wird sehr schnell warm
- sehr massiver Host
- Lampe lässt sich überraschend gut modden und zerlegen
- sehr gute Tailstand-Fähigkeit
Neutral:
- Clicky mit tiefem Hub
- nur in kaltweiß verfügbar
Contra:
- Kein Lockout möglich
- kein vergütetes Frontglas
- nicht jeder 14500-Akku passt leicht hinein
- kein Mode-Memory
- kein Tiefentladeschutz
- es wird keine Anleitung mitgeliefert
- O-Ring mit schlechter Qualität
- PWM in den Stufen Low und Mid
- wackliger Gürtelclip
Hoffe, das Review hat Euch gefallen!
Zum Gruße, Dominik
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