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Köf3's Modding-Ecke (LED-Tests, Umbauten, Beamshots)

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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hast du mal eine Luxmessung gemacht?
Nein. Ist aber auch sinnfrei, da diese LED in unterschiedlichsten Lampen genutzt werden kann und die Werte nicht vergleichbar sind.
Durch die im Vergleich zur XP-G2 relativ identische Leuchtfläche dürfte die Helligkeit jedenfalls in einem Meter der einer XP-G2 bei dementsprechenden Lichtstrom entsprechen.

Ich habe die Luxeon Q außerdem nun in einen Test-Host mit 1x18650 eingebaut, damit sie auf Treffen gezeigt und verglichen werden kann (LED-Demonstrator). Durch die oben genannten Lichtbild-"Eigenheiten" musste ich eine Diffusorfolie hinter dem Frontglas einbauen, die den Spot massiv auffächert (ähnlich einer Frosted Lens).

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Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Ich habe gerade mal eine LatticeBright gequält, eigentlich mehr so aus Spaß um zu sehen, wie gut man sie überbestromen kann.

Überraschendes Ergebnis: Bei 5 A schafft sie über 930 lm bei unter 3,4 V Vf. Bei 3,0 A (offizielles Maximum) erreicht sie über 730 lm bei unter 3,2 V.
Der geringe Lichtstrom und die relativ schlechte Effizienz ist ja keine Überraschung. Aber die Vf... die ist doch in der Tat geringer als bei einer Nichia 219C oder einer Oslon Square CQAR.CC. o_O

Zum Gruße, Dominik
 

Wieselflinkpro

Flashaholic***
1 Dezember 2014
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Goslar
Super, die niedrige Vf erklärt dann auch, warum billige Lampen häufig bei höchsten Akkus kaputt gehen. Wenn die Treiber schlecht geregelt sind und man Akkus mit niedrigem Innen Widerstand nimmt, dann ziehen sie mehr Strom als die Kühlung (falls vorhanden) aushält.

Ich nehme an, du hast das xml Pendant getestet.
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Ja, die LatticeBright XL. Das XM-L Pendant.

Man muss bedenken, dass die LatticeBrights in aller Regel auf dünne Alu-Boards der einfachsten Machart gelötet wurden und beim Reflowen auch häufig auch am Lötzinn gespart wurde. Das kommt noch dazu. Die Wärmeentwicklung war bei 3 A in etwa die gleiche wie bei einer "echten" XM-L.

Zum Gruße, Dominik

PS: Ich mache gleich einen XM-L2 Crashtest, mal schaun, vielleicht werde ich ein Vergleichsdiagramm von XM-L2 <-> LB XL hier im Thread posten.
 
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Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Hier das Vergleichsdiagramm zwischen der LatticeBright XL (XM-L Nachbau mit ≈ 8600 K Farbtemperatur) und Cree XM-L2 U2 (kaltweiß bei etwa ≈ 6300 K). Die Temperatur der LEDs betrugen über den gesamten Test hinweg möglichst 25-35 °C.

Hinweis: die Messwerte sind nicht LED Lumen sondern OTF einer Taschenlampe (Convoy C8 SMO)! Das ist mein Standard für alle Tests. Die LED-Lumen sind natürlich höher.

lb-xlvsxm-l2u254sli.jpg


Zum Gruße, Dominik
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Die LatticeBright XL hat in der Tat eine kleinere Leuchtfläche als eine XM-L/XM-L2. Ich werde nachher mal die Leuchtfläche via Pixelzählen ausmessen.
Und ja, durch die etwas kleinere Leuchtfläche dürfte die Helligkeit minimal steigen, vielleicht um 15-20 %.

Im SMO-Reflektor der C8 ist der Unterschied so gut wie gar nicht sichtbar. Der Spot ist im Vergleich zur XM-L2 quasi gleich groß.

Aber selbst wenn die LatticeBright bei niedrigen Strömen nicht ganz so ineffizient ist - die Lichtfarbe und der CRI-Wert ist unter aller Sau. Ich denke, der CRI Wert dürfte ≈ 60-65 betragen, wenn überhaupt. Blautöne werden durch den extremen Blauanteil natürlich besonders knallig dargestellt. Rot und Grün "saufen ab" und sind regelrecht blass.

Zum Gruße, Dominik
 
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Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Noch mehr LatticeBright XL-Fakten, wie angekündigt.

Erst einmal ein paar direkte Vergleichsbilder zwischen einer echten Cree XM-L (links) und der LB XL (rechts). Die LatticeBright hat eine kleine Macke im Silikon. Egal, man sieht trotzdem den Unterschied. :)

img_5276-lb-xlvsxm-limk3y.jpg


img_5276-lb-xlvsxm-l-jyjad.jpg


Auffällig ist neben den deutlich besser sichtbaren Linien auf der Leuchtfläche vor allem das Silikon rund um den Dome, das bei der XL sehr "sauber" und gleichmäßig eben wirkt, während es bei der echten XM-L deutlich "welliger" ist. Die LatticeBright hat außerdem ein weißes Substrat (Erklärung, was das Substrat einer LED ist, siehe hier!), im Gegensatz zur XM-L, die ein schwarzes oder graues Substrat besitzt. Letzteres ist übrigens das beste Erkennungsmerkmal der LatticeBright XL und ist zumeist auch ohne Zerlegen der Lampe sichtbar. Achtet mal bei Euren extrem billigen Lampen darauf!

Bei der Abmessung der Leuchtfläche habe ich die nicht leuchtenden Punkte der Bondierung bereits herausgerechnet. Angegeben ist also nur die Leuchtfläche selber, trotzdem habe ich die Fläche mit Bondierung in Klammern gesetzt.

Cree XM-L: 8,73 mm² (mit Bondierung 8,91 mm²)
LatticeBright XL: 7,14 mm² (mit Bondierung 7,40 mm²)

Die Leuchtfläche der XL ist also 18,2 % kleiner.

Zum Gruße, Dominik
 
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Wieselflinkpro

Flashaholic***
1 Dezember 2014
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Goslar
Ich weiß auch nicht, was du mit Substrat meinst.

Ein Unterscheidungsmerkmal hast du noch vergessen: Die Ansätze der Bondingdrähte auf dem Die bzw. der Leuchtfläche sind bei LB eckig und gehen bis zum Rand des Die, bei Cree sind sie rund und berühren den Rand nicht.

Ich erkenne die meistens an der Größe des Die, auch ohne Vergleich. Selbst wenn die Fotos nicht so gut sind, dass man die anderen Kriterien erkennen kann ist dies meist immer zu erkennen. Teilweise auch schon bei Bildern aus Onlineshops.
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Was meinst du mit Substrat?

Bilder sagen mehr als tausend Worte. ;)

img_5279-substratd8dx2.jpg


Das Substrat ist sozusagen die "Grundplatte" oder meinetwegen auch "PCB", wobei dieser Begriff gerne missverstanden wird. Es ist jedenfalls die Oberfläche, auf welcher die Leuchtfläche (der sogenannte Die) und der Silikon-Dome ruhen. Ist es bei der LatticeBright ganz eindeutig weiß oder meinetwegen auch beige, ist es bei der XM-L genau anders rum. Es ist schwarz bzw. je nach LED grau.
Kann sein, dass "das Dingens" unter der LED auch anders heißt, aber ich (und einige aus CPF und BLF) nennen es genauso. :)

Ein Unterscheidungsmerkmal hast du noch vergessen:
Ich habe dieses bewusst weggelassen, weil ich bereits LatticeBrights mit runden Bondierungen gesehen habe - habe leider keine hier, meine hat eckige Kontakte. Serienstreuung oder eine Anpassung an das Design von Cree, keine Ahnung. Nach diesem Merkmal gehe ich nicht (mehr).

Zum Gruße, Dominik
 

Dagor

Ehrenmitglied & Erschaffer der TL-Smileys
14 Mai 2011
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Bremen
Ich habe dieses bewusst weggelassen, weil ich bereits LatticeBrights mit runden Bondierungen gesehen habe - habe leider keine hier, meine hat eckige Kontakte.
Das war mein Lieblingsunterschied. :(

Wie sieht's mit der Eckmarkierung aus? (XM-L kreisförmig, XL quadratisch) Ist die noch einheitlich?
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Wie sieht's mit der Eckmarkierung aus? (XM-L kreisförmig, XL quadratisch) Ist die noch einheitlich?
Noch taugt sie als Unterscheidungsmerkmal:

img_5281-lbxlvsxm-l-pqis51.jpg


Bei der LatticeBright ist sie eckig, bei der Cree XM-L ist sie rund und im Durchmesser etwas kleiner.

Doch man kann sich dessen niemals sicher sein, dass das bei jeder LatticeBright-LED so ist. Ich würde dieses Merkmal nicht unbedingt zur Identifizierung heranziehen wollen, da man sich ja auch bei den Bondierungen niemals mehr sicher sein kann.

Gerade auf diesem Foto fällt bei der LatticeBright XL wieder das sehr sauber gearbeitete Silikon um den Dome auf. Bei der Cree wirkt es unsauberer und viel welliger. Auch ein guter Indikator, und meiner Meinung verlässlicher als Eckmarkierungen oder Bondingdrähte, wobei man bei letzteren fast eine Lupe braucht, um sie in ihrer Form sicher zu unterscheiden und ja bereits Abweichungen zu beobachten sind.

Ich bräuchte am Besten mal fünf bis zehn LatticeBright XL, damit ich mal unter identischen Betriebsbedingungen (Emitter-Temperatur, Betriebsstrom, Optik) ermitteln kann, wie stark sich die Farbtöne und Effizenzen unter den einzelnen LEDs unterscheiden. Ich könnte mir vorstellen, dass da sehr interessante Dinge bei herauskommen könnten... (Abgesehen davon dass ich überpüfen kann, wie gut einzelne Merkmale als sichere Indikatoren einer LB-LED taugen.)

Zum Gruße, Dominik

PS: Im BLF wird darüber spekuliert, dass evtl. Leute von LatticeBright in den gängigen Foren mitlesen. Offenbar wurden in letzter Zeit mehrere Merkmale (Markierungen) bei den LEDs geändert, die sie Cree noch ähnlicher erscheinen lassen.
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
2.780
3.783
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Ich habe hier eine weitere, seltsame LED gefunden, die ich Euch im Folgenden vorstellen möchte. Ich nenne sie im Folgenden einfach "Unbekannte LED", denn herausgefunden habe ich den Typ trotz langer Recherche nicht. Eine LatticeBright scheint es jedenfalls eher nicht zu sein. Sie stammt aus einer billigen China-Zoomlampe (eine goldene SkyWolfEye irgendwas).

Ich habe sie möglichst ordentlich auf ein Noctigon gelötet.

img_5326-seltsameled-4nqp5.jpg


Die Leuchtfläche ist deutlich kleiner als bei der XP-E2 (links). Aber das ist nicht der einzige Unterschied:

img_5299-seltsameled-bwqnl.jpg


Links ist die Unbekannte LED, rechts eine Cree XP-E2. Man erkennt deutlich den flacheren Dome, wo man trotz des seitlichen Blicks gar die Leuchtfläche sieht. Diese LED hat einen bedeutend größeren Abstrahlwinkel (über 150 °) als die XP-E2 (115 °). Außerdem ist das weiße Substrat etwas dünner und die Silikonschicht darauf ist es ebenfalls.

Konzeptionell hat diese LED also Ähnlichkeiten mit der Osram Oslon SSL 150, die ich hier vielleicht ein anderes Mal vorstellen werde.

Leuchtflächen:
  • "Unbekannte LED": 1,51 mm² (mit Bondierung: 1,56 mm²)
  • Cree XP-E2: 2,22 mm² (mit Bondierung: 2,26 mm²)
Die Unbekannte LED hat also eine 31,8 % geringere Leuchtfläche als die XP-E2. Sie würde als ein Cree-Produkt gut die Lücke zwischen XP-C und XP-E(2) füllen.

Hier das Lichtstromdiagramm der Unbekannten LED im Vergleich zu einer XP-E2 im Leistungsbin R4. Der Bin R4 wird übrigens eingehalten und bestätigt, dass die XP-E2 R4 "1A" LEDs von Intl' Outdoor tatsächlich dem angegebenen Binning entsprechen!

diagramm-unbekanntelepysih.jpg


Man sieht gut, wie der Lichtstrom der Unbekannten LED mit steigendem Betriebsstrom deutlich abnimmt. Die Effizienz ist geringer (näherungsweise ≈ 112 lm/W bei 85 °C). Aufgrund der gegenüber der XP-E2 32 % geringeren Leuchtfläche und dem nur 19 % geringeren Lichtstrom bei 2 A ist die Leuchtdichte tatsächlich sogar etwas höher als bei der XP-E2.
Aufgrund der Lichtstromkurve, die Ähnlichkeiten mit der Cree XP-C aufweist (offizieller Maximalstrom 500 mA) gehe ich davon aus, dass der offizielle Maximalstrom der Unbekannten LED ähnlich der Osram SSL 150 bei 800-1000 mA liegt.

Der Sweet Spot der Unbekannten LED liegt bei ≈ 1,8 A, was einem 5*7135-Treiber entspricht. 2,1 A dürften die LED im Dauerbetrieb bereits relativ rasch zerstören. Über 2,4 A sinkt der Lichtstrom bereits deutlich und sehr schnell und die Farbtemperatur der LED verschiebt sich deutlich sichtbar ins Blaue (über 14000 K).

Die Farbtemperatur beträgt unter normalen Betriebsbedingungen über 9000 K. Der CRI-Wert ist mit der schlechteste, den ich je bei einer LED gesehen habe. Ich würde ihn deutlich unter 60, gar eher 50-55 tippen. Wenn ich Zeit und ein paar weitere 18650-Hosts aufgetrieben habe, werde ich mal Vergleichsbilder mit anderen LEDs machen und kann damit den CRI etwas weiter eingrenzen. Durch die extrem hohe Farbtemperatur überstrahlt das Blau alle anderen Farben und verfälscht insbesondere Rot- und Brauntöne massivst. Ein brauner Karton wirkt eher blaugrau, und rotes Tonpapier beinahe rosa. Beige und weiß sind kaum noch zu unterscheiden.

Zum Gruße, Dominik
 
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Wieselflinkpro

Flashaholic***
1 Dezember 2014
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Goslar
Ich hätte auch noch 2 LEDs, die ich dir ggf mal schicken könnte. Ein XP-E Klon und was ahnliches, wo die Fläche neben dem Die auch gelb ist.
Für Vergleiche empfehle ich P60 Hosts und Drop-Ins, geht vermutlich am schnellsten, bis auf die schlechte Wärme-Übertragung.
 

Wieselflinkpro

Flashaholic***
1 Dezember 2014
5.462
3.053
113
Goslar
Hier ein Bild. Die beiden rechten würde ich für Test zur Verfügung stellen, im Dienste der Wissenschaft.
von Links nach Rechts: XP-G2 NW, LB XE?, Unbekannte LED.
2016-04-22-7292_TLF.jpg
Wenn du die zum testen willst, bitte melden. ich habe auch mehrere davon.
 
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Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
2.780
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Neu Hier ein Bild. Die beiden rechten würde ich für Test zur Verfügung stellen, im Dienste der Wissenschaft.
Das wäre super nett. :) Ich schick Dir ne PN!

Kennt denn jemand eine Bezugsquelle für einzelne Latticebright LED's?
Ich kenne keine, vor allem keine einigermaßen seriöse. Es gibt zwar auf den einschlägen Chinashop (Aliexpress und Konsorten) zwar durchaus "weiße" 3535 LEDs teilweise im Hunderterpack zu kaufen und es werden in den Artikelbeschreibungen oft Bilder von Cree oder LB LEDs gezeigt, aber man weiß einfach nie, was man da am Ende tatsächlich bekommt.
Und dafür wäre mir das Geld definitiv zu schade. ;)

Zum Gruße, Dominik
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
2.780
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Ein weiteres LED-Review zu einer LED, die gerne in supergünstigen Budget-Lampen (auch "Chinalampen" genannt) stecken dürfte.

Diesmal eine mir trotz Recherche erneut unbekannte LED. Also nenne ich sie hier im folgenden auch einfach so wie bereits zuvor: "Unbekannte LED". ;) Danke übrigens an User Wieselflinkpro für dieses Exemplar. :)

img_5372-unbekannteler6c5p.jpg


Wieder ist die Leuchtfläche der Unbekannten LED (links) deutlich kleiner als bei der Cree XP-E2 (rechts). Auffällig ist der gelbe Ring um die Leuchtfläche, weshalb sich die LED auch kinderleicht von einem Cree-Modell unterscheiden lässt. Auf dem ersten Blick könnte man meinen, der gelbe Ring ist aus Phosphor und gehört noch zur Leuchtfläche, doch im Bild der leuchtenden LED weiter unten sieht man eindeutig dass der gelbe Ring keine Auswirkungen hat.

Ebenso wie das vorige Exemplar hat die Unbekannte LED (links) wieder nicht die gleichen Maße als die XP-E2 (rechts):

img_5367-unbekanntelebei6p.jpg


Das weiße Substrat ist dünner, deswegen ist die Unbekannte LED niedriger als die XP-E2. Der Dome ist in etwa gleich groß, allerdings ist er etwas diffuser als bei der Cree-LED.

So sieht die LED im Betrieb mit wenigen mA aus. Durch den etwas diffusen Dome ist die Leuchtfläche minimal unscharf, was auch das Fotografieren mit meinem Smartphone sehr schwierig gestaltet hat:

img_5380-unbekanntelexfa7k.jpg


Der gelbe Ring hat außer einem leichten Schimmern keine Auswirkungen auf die Leuchtfläche oder das Abstrahlverhalten der LED.

Leuchtflächen - Maße:
  • Unbekannte LED: 1,26 mm² (mit Bondierung: 1,29 mm²)
  • zum Vergleich: Cree XP-E2: 2,22 mm² (mit Bondierung: 2,26 mm²)
  • zum Vergleich: Cree XM-L: 8,73 mm² (mit Bondierung: 8,91 mm²)
Die Leuchtfläche der Unbekannten LED ist also um 43,2 % kleiner als bei der XP-E2. Sie hat also gewisse Ähnlichkeiten mit der Cree XP-C, was Dome und Leuchtfläche angeht.

scan-unbekannteled-volgbq6.jpg


Der Lichtstrom der Unbekannten LED ist bei 2 A um 32,9 % geringer als bei der XP-E2 im Leistungsbin R4, während die Leuchtfläche der Unbekannten LED um 43,2 % geringer ist. Erneut ist die Leuchtdichte minimal höher als bei der XP-E2. Die Vorwärtsspannung ist gering; allerdings nicht so gering wie bei einer Nichia 219C oder Luxeon Q. Geringer als meine getesteten Cree-LEDs und die vorher getestete "Unbekannte LED" ist sie dennoch.

Es werden bei 2,1 A maximal 274,7 lm erreicht. Der Sweet Spot dürfte bei 1,4 A (4*7135) liegen, wo die LED immer noch 251 lm liefert. 5*7135 bzw. 1,75 A dürften die LED trotz guter Kühlung auf Dauer zerstören.

Auffällig ist, dass diese Unbekannte LED lediglich bis max. 2,1 A bestromt werden kann, ehe der Lichtstrom wieder massiv abnimmt. Dabei verfärbt sich die LED deutlich sichtbar ins Blaue, rauf auf schätzungsweise über 13000 K.

Die Farbtemperatur beträgt im normalen Betrieb ≈ 7800 K. Auffallend ist der überraschend hohe Grünanteil, der das Licht etwas weniger blau und damit wärmer wirken lässt. Der CRI-Wert dürfte schätzungsweise etwa 65 betragen. Zwischen einer XP-L mit 6500 K und der Unbekannten LED gibt es kaum einen Unterschied. Generell dürfte die LED ein Nachbau einer Cree XP-C sein; die relativ identische maximale Betromung beider Typen und die Größe der Leuchtfläche deuten darauf hin.
Im Gegensatz zu der vorigen getesteten "Unbekannten LED" ist diese LED gar nicht mal soooo schlecht. Die Lichtfarbe ist sogar erträglich (wenn auch noch immer recht blau), und die Effizienz ist für eine China-LED und die geringe Leuchtfläche nicht mal die allerschlechteste (≈ 98 lm @ 350 mA und 85 °C, mal ganz grob hochgerechnet).

Zum Gruße, Dominik
 
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Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
2.780
3.783
113
Ich habe mal ein wenig mit meinem Prisma und einer Kolli-Linse herumgetestet. :)

img_5469-spektrum-tesz2uvo.jpg


Die Unterschiede zwischen den oberen drei LEDs ist recht gering (wobei das Cyan-Loch bei der ersten LatticeBright-LED doch größer als bei den folgenden zwei ist), doch zur vierten LED umso mehr. Letztere wurde übrigens mit dem genau gleichen Setup eingemessen wie die ersten drei.

Trotzdem bin ich mit diesem Ergebnis nicht zufrieden. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass die Unterschiede bei den ersten drei LEDs so gering sind...

Zum Gruße, Dominik
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
2.780
3.783
113
Ich habe soeben eine 0815 Ultrafire SK68 (HWA-WTS) 14500-tauglich gemacht.

Diese SK68er habe ich von Amazon, dort wurden (und werden sie mit Stand 13.05.16 noch immer) für 2,22 € angeboten. Serienmäßig stecken LatticeBright XE-LEDs drin, von denen ich nun 4 Stk. rumliegen habe. :D

img_5485-sk68-14500laj8u.jpg


An sich ist dieser Umbau ja nichts besonderes, möchte man meinen.

Dieser Umbau ist allerdings unter dem Aspekt der möglichst geringen Kosten entstanden und ist der Prototyp für weitere Lampen. Nebenbei habe ich für diese "Mod" lächerlich wenig Werkzeug genutzt. Die so verbesserten SK68 sollen zukünftig als vielseitig einsetzbare Test-Hosts für Lichtfarben eingesetzt werden. Durch den Zoom und vor allem dem extrem geringen Preis von 2-4 € das Stück sind die SK68 den Ultrafire-Hosts von Fasttech, die ich mir mal besorgt habe, in Sachen Tests deutlich überlegen und ermöglichen durch den variablen Fokus außerdem eine deutlich bessere Vergleichbarkeit von Lichtfarben und Helligkeit.

Ein 1 Cent-Stück unserer Währung besteht aus Stahl (welcher übrigens gut magnetisch ist) mit einer Kupferbeschichtung. Es lässt sich mit passendem Metallbearbeitungs-Werkzeug gut und recht schnell bearbeiten, außerdem hat es bereits einen recht kleinen Durchmesser, der hier natürlich erwünscht ist.

img_5472-1cent-1sejw6.jpg


Nein, ich habe keine Drehbank gekauft. ;) Ich habe dafür eine einzige Feile und meine Hände genutzt. Zeitaufwand: vergleichsweise humane 30 Minuten.

img_5473-1cent-2eejzw.jpg

Münzprägestätte Stuttgart (F), Jahr 2015. Gar nicht mal so alt.

Durch die Prägung ist die Oberfläche der modifizierten Münze nicht eben. Ich habe die Zahlseite mit der Feile und meinem feinsten Schleifpapier (240er) möglichst glatt geschliffen. Dort wird zukünftig das LED-Board aufliegen. Beim überfahren mit dem Finger fühlt sich die Fläche zumindest eben an, auch wenn man die ursprüngliche Prägung noch gut erahnen kann.

img_5475-1cent-3m3kjh.jpg



Mit einer Nuss (für gleichmäßige Kräfteverteilung) und einem Hammer habe ich die seltsame "Pill" in den Lampenkopf gehämmert. Hat ein wenig gedauert, da das Stahlstück natürlich möglichst gerade und gleichmäßig hineingeschlagen werden muss:

img_5476-pill-closedeej4e.jpg


Löcher für die LED-Zuleitung fehlen natürlich noch. 2 mm-Bohrer raus und los gehts:

img_5478-pill-closed21lk6y.jpg


Ein 16mm-Noctigon passt hervorragend und auch die Position der Löcher ist perfekt. Endlich kein Gefummel mehr beim Einbau eines LED-Boards, weil die Kabel zur LED mal wieder unter dem Board hängen!

img_5479-noctigon-pily1jne.jpg


So sieht der Umbau von der Treiberseite aus:

img_5480-pill-backnakqm.jpg


img_5481-xpe2-sk68scjsy.jpg


Eine andere LED war auf 16mm-DTP-Board gerade nicht greifbar. Eine (originale!) Cree XP-E2 R4 (angeblich Tint 1A) mit ≈ 6500 K darf den Prototypen beehren.

img_5482-beamshotfvk2p.jpg


Durch das dickere DTP-Board, die dadurch etwas weiter herausragende LED und die Konstruktion der SK68 lässt sich die Lampe nicht mehr bis zum Abdruck der LED-Leuchtfläche herauszoomen. Wenn die LED-Leuchtfläche gezeigt werden soll, muss man den Bezel mit der Linse drin ein wenig lösen und herausdrehen, bis die Leuchtfläche scharfgestellt ist. Der obige Beamshot zeigt die maximale Fokussierung nach dem Umbau ohne lösen des Bezels.

Für den Alltag gar nicht mal so übel, sorgt es doch effektiv dafür, dass man keine hässlichen Punkte oder Linien mehr im "Spot" sieht.

Lichtstrom: 247 lm defokussiert, 147 lm fokussiert. Die Lampe zieht über 1,35 A aus dem 14500, mit Originaltreiber wohlgemerkt. Die Lampe ist also nach dem Umbau noch immer mit AA-Batterien nutzbar.

Nach dem Umbau wird die Lampe auf High bedeutend schneller warm, nach einer Minute schätzungsweise 40 Grad. Aber gut, im Gegensatz zu vorher wäre alles besser gewesen als Luft. :D

Zum Gruße, Dominik
 
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Wieselflinkpro

Flashaholic***
1 Dezember 2014
5.462
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113
Goslar
Die Idee hatte ich auch schon mal, allerdings in einer größeren Zoomlampe (mit 18650/3*AAA).
Oder man schleift sich günstige Alu Stars kleiner, da sind auch schon Löcher drin
Das Problem ist nur die Präzision beim feilen. Die Idee mit der Nuss ist gut.
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
2.780
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Das Problem ist nur die Präzision beim feilen
Ja, das stimmt, was ja bei vielen handgefertigten Dingen ein Problem ist.

Aber mit ein wenig Feingefühl und Geduld ist die Fertigung der Cent-Pill gar nicht mal so schwer. Ich habe eben eine zweite SK68 in etwa 90 min mittels 1 Cent-Stück umgebaut - was in Anbetracht des de facto kostenlosen Umbaus verschmerzbar ist. In dieser Lampe thront nun eine Nichia 219C drin. Schönes Lichtbild, vollkommen alltagstauglich, bei über 320 lm im defokussierten Zustand und vollem 14500. Die Lampe wird schnell warm, was ich als gutes Zeichen deute.

Der Vorteil beim einpressen der "Pill" ist auch, dass sie nicht mal extrem passgenau sein muss, sondern dass sich das recht weiche und billige Alu der SK68-Pill letztlich dem Cent-Stück anpasst. Das werde ich mal nachher versuchen. Ich habe noch eine dritte SK68, die umgerüstet werden möchte.

Zum Gruße, Dominik
 
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Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Ich habe eine weitere LED getestet. Sie stammt aus einer billigen Ultrafire SK68 (HWA-WTS), allerdings ist mir wieder einmal der genaue Typ nicht bekannt. Es gibt so gut wie keine Infos wie Hersteller oder Datenblatt zu diesen LEDs. Ich nenne dieses Exemplar wieder einmal "Unbekannte LED". ;)

img_5565-unbekanntelei9jyd.jpg


Rechts habe ich eine 100 % echte Cree XP-E gesetzt, links befindet sich die Unbekannte LED. Es gibt durchaus Unterschiede, unter anderem fehlt der Unbekannten LED der dritte Bonddraht rechts vom Die, die viereckigen Aussparungen um den Die sind hellgrau und die Leuchtfläche ist etwas kleiner. Die Musterung auf dem Substrat wirkt bei der Unbekannten LED unsauberer aufgebracht. Zu guter letzt ist unter dem Die der Unbekannten LED etwas hervorzuquellen, was an Wärmeleitpaste zu erinnern scheint.

Das Silikon der Unbekannten LED scheint sehr spröde zu sein. Man sieht an den Ecken, dass bereits leichter Kontakt das Silikon regelrecht absplittern ließ.

img_5529-unbekannteleuxjsh.jpg


Die Höhe der Unbekannten LED entspricht der Cree XP-E. Bei beiden LEDs ist das Substrat weiß, wobei dieses bei der Unbekannten LED etwas dünner und dafür die Silikonschicht dicker ist. Der Abstrahlwinkel ist bei beiden LEDs gleich.

img_5536-unbekannte-l72kfx.jpg


So sieht die Leuchtfläche der LED bei sehr geringem Strom aus. Die Leuchtfläche erinnert sehr stark an eine Cree XP-E.

Leuchtflächen:

- Unbekannte LED: 1,39 mm² (mit Bondierung 1,47 mm²)
- zum Vergleich Cree XP-E: 1,62 mm² (mit Bondierung 1,69 mm²)
- zum Vergleich Cree XP-E2: 2,22 mm² (mit Bondierung: 2,26 mm²)

Interessant übrigens zu sehen, dass die XP-E2 zur XP-E eine ≈ 27 % größere Leuchtfläche aufweist. Die XP-E füllt also durchaus eine Lücke zwischen XP-C und XP-E2 und ist trotz dem Nachfolger nicht komplett obsolet.
Die Leuchtfläche der Unbekannten LED ist um 14 % kleiner als bei der XP-E und um 37 % kleiner als bei der XP-E2.

Laufzeitdiagramm mit Lichtströmen in einer Convoy C8 SMO (inkl. Frontglas, also realistische Taschenlampenbedingungen!) gemessen. Für Werte ohne Frontglas und Reflektor den Lichtstrom im Diagramm bitte mal 1,12 nehmen.

vergleichsdiagramm-unzcklu.png


Die Unbekannte LED erreicht max. 2,6 A bei 326 lm, ehe der Lichtstrom wieder absinkt. Die Effizienz bei 350 mA und 25 °C erreicht 97,3 lm bei 2,92 V Vorwärtspannung (bei 85 °C und ohne Lampe grob geschätzt 95 lm/W).
Diese maximale Vorwärtsspannung beträgt bei 2,6 Ampere Betriebsstrom 3,46 Volt. Sie ist etwas höher als bei einer Nichia 219C.

Die Farbtemperatur der Unbekannten LED ist überraschend erträglich und liegt bei etwa ≈ 7200 K, wobei diese bei anderen LEDs dieser Unbekannten Serie erheblich schwankt - ich habe auch Exemplare dieser Unbekannten LED mit über 8500 K hier liegen. Der Grünanteil ist bei diesem Exemplar jedenfalls recht hoch, was die Farbtemperatur wärmer wirken lässt. Der CRI dürfte etwa 65 betragen.

Zum Gruße, Dominik
 
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Xandre

Flashaholic***²
8 März 2011
13.263
5.524
113
BaWü
Ist es eine Q 5,
die waren doch früher auch in vielen Lampen verbaut ?

Gruß Xandre
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
2.780
3.783
113
Q5 ist nur ein Leistungsbin seitens Cree (107 lm @ 350 mA und der jeweiligen Emittertemperatur), und sonst nichts weiter. Er ist keine Bezeichnung einer LED oder einer LED-Serie! Ich nehme an, dass diese "Bezeichnung" noch aus der Zeit der XP-E stammt, wo Q5 seinerzeit der höchste Bin bei Cree und so auch ein gewisses Marketinginstrument seitens der China-Shops war.
Mittlerweile sind wir auch bei der XP-E bei Bin R3 (122 lm @ 350 mA) angelangt, und so ist diese Bin-Bezeichnung, wie sie noch auf vielen Ultra-Low Budget-Lampen zu finden ist, ohne jeden Belang.

Die von mir getesteten No-Name-China-LEDs haben auf die Klassifizierung seitens Cree in der Regel nicht einmal den Bin Q4 erreicht. Insofern stimmt die Angabe "Q5" nicht einmal auf Nicht-Cree-LEDs bezogen. ;)

Übrigens: die zuletzt getestete "Unbekannte LED" lässt sich nicht ohne weiteres dedomen. Dem Silikon scheint Nitroverdünnung nach 2 Stunden (eine Zeit die normalerweise völlig ausreicht) nichts anzuhaben, und beim Hot-Dedoming reißt das Silikon die Bonding-Drähte mit heraus. Insofern... nicht mal dedomen lässt sich die Unbekannte LED vernünftig. :(

Zum Gruße, Dominik
 
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The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
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Essen
Mit "Q5" meinte man "damals" (2006-2009) die Cree XR-E. Q5 und später R2 waren die besten Bins.
 

Tekas

Flashaholic**
23 November 2011
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...Übrigens: die zuletzt getestete "Unbekannte LED" lässt sich nicht ohne weiteres dedomen. Dem Silikon scheint Nitroverdünnung nach 2 Stunden (eine Zeit die normalerweise völlig ausreicht) nichts anzuhaben...

Kenn' ich, ich hatte schon Exemplare, die erst nach 24 Stunden in der Nitroverdünnung soweit waren;).
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Endlich mal ein Test einer LED, welche nicht nur unbekannt und ohne Datenblatt ist. :)

Hier ist eine LatticeBright XE (nachfolgend einfach XE abgekürzt) angetreten, um ihr Bestes zu geben. Es ist eine LED im XP-Footprint (3,45 x 3,45 mm), welche gerne als XP-E Klon oder Fake bezeichnet wird und welche bereits ab Werk auf einem LatticeBright-Board thronte. Dieser LED begegnet man in Ultra-Billig-Lampen recht häufig und es wird darüber auch bereits fleißig in anderen Foren diskutiert, es gibt aber interessanterweise noch keinen mir bekannten Lichtstrom-Test zu diesem LED-Typ.

Danke übrigens an User Wieselflinkpro für dieses Exemplar!

img_5639-lbxeocy5e.jpg


Die Unterschiede sind gering, aber sichtbar. Die Leuchtfläche der XE ist größer als bei der Cree XP-E und entspricht eher der XP-E2. Dadurch befindet sich die Leuchtfläche deutlich näher an den dunkelgrauen Aussparungen, welche um den Die herum angeordnet sind. Die Eckmarkierung unten rechts ist bei der XE eckig, während sie bei der Cree XP-E rund ist.
Außerdem sind zumindest bei diesem Exemplar die Bondierungen auf der Leuchtfläche der XE eckig, während sie bei der Cree-LED rund sind und auch etwas weiter in die Leuchtfläche hereinragen. Allerdings sollte man dieses Merkmal besser nicht zur Identifizierung einer LatticeBright-LED verwenden, da bereits LB-LEDs mit runden Bondierungen gesichtet wurden und mir ebenso schon untergekommen sind.

img_5611-lbxe-26wx1i.jpg


Die Höhe der XE ist im Vergleich zum Cree-Pendant gleich. Auch die Farbe des Substrats ist gleich, nämlich weiß. Von der Seite sind LB und Cree so gut wie nicht zu unterscheiden.

Leuchtflächen:

- LatticeBright XE: 2,06 mm² (mit Bondierung 2,12 mm²)
- Zum Vergleich Cree XP-E: 1,62 mm² (mit Bondierung 1,69 mm²)
- Zum Vergleich Cree XP-E2: 2,22 mm² (mit Bondierung 2,26 mm²)

Die Leuchtfläche ist also um 21,4 % größer als bei der XP-E und um 7,4 % kleiner als bei der XP-E2.

img_5584-lbxe-5ma65adi.jpg


Bei wenigen mA Bestromung sieht die LED so aus. Es entspricht dem Design der XP-E und vieler anderer unbekannter LEDs.

lichtstromdiagramm-lbh7bgf.png


Hinweis: wie gehabt wurden die LEDs in einer Taschenlampe (Convoy C8 SMO) inkl. Frontglas gemessen. Das obige Diagramm gibt also die Lichtströme in einem realistischen Taschenlampeneinsatz wieder!

Die XE schafft max. 3,2 A, ehe der Lichtstrom wieder absinkt. Das ist mehr als bei vielen anderen LEDs dieser Serien und überraschend. Bei 3,2 A werden unter realistischen Taschenlampenbedingungen maximal 436,4 lm (außerhalb einer Lampe 489 lm) erreicht. Der Sweet Spot der XE dürfte bei etwa 2,1 A liegen (6*7135), höhere Bestromung dürfte die LED trotz guter Kühlung auf Dauer zerstören.
Bei 350 mA und 25 °C (der Temperatur, wo die Cree XP-E auf Leistung gebinned werden) erreicht die LED außerhalb einer Lampe 126 lm. Das entspricht einem Cree-Leistungsbin von R3!

Die Vf ist gering und nicht der Rede wert, allerdings nicht so gering wie bei Nichia 219C oder Oslon Square CQAR.CC.

Im Großen und Ganzen ist die LED gar nicht so ineffizient, jedenfalls habe ich es deutlich schlimmer erwartet. Sie ist zumindest deutlich effizienter als die vorher getesteten "Unbekannten LEDs" und erfüllt somit den gerne auf Low-Budget-Lampen gravierten "Q5"-Bin mit Leichtigkeit. Da gibt es aber leider noch ein kleines Problem...

... und das ist die Lichtfarbe. Diese ist nämlich sehr bläulich, bei über 8500 K (±200 K). Sämtliche Farbtöne werden verfälscht, und Blau sticht extrem hervor. Dadurch ist die LED in einer vernünftigen Taschenlampe kaum zu gebrauchen. Schade eigentlich, denn die Effizienz ist durchaus annehmbar und würde sie auch für Taschenlampen und Nutzer mit einem gewissen Anspruch an Effizienz geeignet machen. Also LatticeBright, arbeitet an der Lichtfarbe, denn sonst sind Eure XE-LEDs gar nicht mal so schlecht!

Zum Gruße, Dominik
 

sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
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Da gibt es aber leider noch ein kleines Problem...

... und das ist die Lichtfarbe. Diese ist nämlich sehr bläulich, bei über 8500 K (±200 K). Sämtliche Farbtöne werden verfälscht, und Blau sticht extrem hervor. Dadurch ist die LED in einer vernünftigen Taschenlampe kaum zu gebrauchen. Schade eigentlich, denn die Effizienz ist durchaus annehmbar und würde sie auch für Taschenlampen und Nutzer mit einem gewissen Anspruch an Effizienz geeignet machen.

Na das ist einfach, mehr Phosphor. Aber genau das geht, wegen der unweigerlichen Umwandlungsverluste, nur auf Kosten der Effizienz.

Und am Wirkungsgrad von Phosphor zu optimieren, das schaffen wohl nur Herstellern mit viel eigener Forschung.
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Ich habe hier erneut eine seltsame LED liegen. Allerdings sind die Vorzeichen anders geartet, denn hier gibt es keine Messwerte, sondern Vergleichsbilder, denn diese LED treibt die Nachahmung einer XM-L auf die Spitze.

Auf den ersten Blick war ich mir sicher, es mit einer LatticeBright XL zu tun zu haben. Also habe ich wie üblich einen Direktvergleich mit einer echten Cree XM-L durchgeführt:

img_5698-lbxlvsxml-3e7bed.jpg


Doch diese LED scheint keiner LatticeBright XL zu entsprechen. Denn bei dieser LED funktionieren die gerne zitierten Erkennungsmerkmale einer LB-LED nicht mehr.
  • die Leuchtfläche ist kleiner als bei der XM-L. Das ist der einzige wirklich große Unterschied beider LEDs.
  • die Markierung in der linken unteren Ecke ist bei beiden LEDs rund, bei der LB XL ist sie eckig.
  • die Bondierungen sind bei beiden LEDs rund. Jedenfalls sind die eckigen Bondierungen bei der linken LED so gut wie gar nicht mehr sichtbar. Die LB XL hat so gut wie immer eckige Bondierungen.
  • die Bonddrähte sind bei der linken LED etwas dünner.
  • wichtig: das Substrat ist bei beiden LEDs dunkelgrau! Normalerweise haben LB XL ein weißes Substrat.
  • das Silikon ist um den Dome herum bei beiden LEDs gleich wellig. Bei der LB XL ist es normalerweise glatter.
  • die Farbe der grünen Markierungen auf dem Substrat sind gleich. Bei der LB XL ist sie hellgrüner.
  • die gelbe Leuchtfläche ist bei beiden LEDs gleich "ausgefranst". Bei der LB XL ist sie sichtbar weniger ausgefranst.
Gut sichtbar: das Substrat, bei beiden LEDs dunkelgrau.

img_5700-lbxl-vs-xmlujafz.jpg


Die Höhe beider LEDs ist gleich, auch die Färbung von Substrat und Dome ist es:

img_5710-lbxlvsxml-2ltyxx.jpg


Die unbekannte LED im Detail. Die eher runden Bondierungen sind gut sichtbar:

img_5712-lbxl-nahaufnkpx5v.jpg


Hier noch einmal ein Vergleich mit einer echten LatticeBright XL. Die Leuchtfläche der LatticeBright scheint minimal größer zu sein:

img_5721-lbxlvslbxlojxif.jpg


Die Lichtfarbe der unbekannten LED ist bläulich, vielleicht (extrem grobe Schätzung) 7500-8000 K.

Diese LED ist die mit Abstand Cree-ähnlichste, die ich je gesehen habe. Fast könnte man meinen, es sei ein Prototyp oder ähnliches. Sie sieht wirklich wie eine XM-L aus, nur eben mit deutlich kleinerer Leuchtfläche. Ich habe diese LED noch nicht elektrisch untersucht, das folgt später.

Wer kann mir sagen, was das für eine LED ist? Eine LatticeBright XL scheint es eher nicht zu sein, auch keine Cree XM-L. Aber ob es wirklich nur eine plumpe China-Fälschung ist? Keine Ahnung, ob es wirklich so ist, irgendwie sieht mir die LED zu "perfekt" aus...

Zum Gruße, Dominik
 
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amaretto

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Wo ist eigentlich noch der Sinn einer (vermutlichen?) Fälscher-Arbeit, wenn die Fälschung womöglich genauso aufwändig herzustellen ist, wie das Original? Vermutlich nur noch, um vom bekannteren Namen des Originals zu profitieren...
Mir ist es fast gleich, ob da Cree oder was anderes hinter einer LED steckt, hauptsache der Output (Quantität und Qualität) stimmt. Doch genau bei diesem Punkt scheint es noch Unterschiede zu geben?
 
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Flummi

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Mir ist es fast gleich, ob da Cree oder was anderes hinter einer LED steckt, hauptsache der Output (Quantität und Qualität) stimmt. Doch genau bei diesem Punkt scheint es noch Unterschiede zu geben?

Haltbarkeit wäre noch ein Punkt, den man nicht so schnell auf der Werkbank messen kann.
Erstaunlich, in welch kurzer Zeit billige Leuchtmittel (G4, GU9, E14, E27..) in den Leuchtmittelhimmel entschwinden können...
 

Köf3

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Mir ist es fast gleich, ob da Cree oder was anderes hinter einer LED steckt,
Mir nicht, denn ich bevorzuge das zu bekommen, was auch in der Produktbeschreibung angegeben ist (sprich: hier echte Cree-LEDs). Betrug ist nicht so mein Fall. Und so etwas zu unterstützen, ist es eigentlich auch nicht. Leider kann man eigentlich nur solche Lampen mit falsch deklarierten Produkteigenschaften kaufen, möchte oder muss man viel Geld sparen... :S

Erstaunlich, in welch kurzer Zeit billige Leuchtmittel (G4, GU9, E14, E27..) in den Leuchtmittelhimmel entschwinden können...
Klar, da zumeist die Kühlung im Betriebsumfeld der LED-Lampen kaum oder einfach gar nicht gegeben ist. Die Emitter selber dürften bei entsprechender Kühlung deutlich länger halten. Ist eben das gleiche Problem wie bei den Ultra-Low-Budget Lampen mit offener Pill. Die Kühlung ist nicht gegeben, also gehen die LEDs sehr schnell kaputt, was manche zu dem Denkfehler hinreißen lässt, dass die LED-Emitter auch unter optimalen Betriebsbedingungen schnell kaputt gehen, auch wenn sie es dann in der Regel nicht tun.

Zum Gruße, Dominik
 

Flummi

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Ist eben das gleiche Problem wie bei den Ultra-Low-Budget Lampen mit offener Pill. Die Kühlung ist nicht gegeben, also gehen die LEDs sehr schnell kaputt,

Ich weiß nicht, wie man als Kontrukteur auf solch eine Idee kommen kann. Ich habe kürzlich netterweise eine defekte Lumintop Strive geschenkt bekommen. Die LED ist kaputt.
Thermische Anbindung (25mm LED-Platine) an das Gehäuse: ca. 3mm außen rum. :pinch:

Die Strive ist eine tolle Lampe. Schade, dass da so gemurkst wurde. Bin am überlegen, ob ich da (wie von Dir gezeigt), ein Geldstück rein setze. Wird bei mir aber teurer, muss schon ein 20 Ct-Stück sein :).
 

Dagor

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Wer kann mir sagen, was das für eine LED ist? Eine LatticeBright XL scheint es eher nicht zu sein, auch keine Cree XM-L. Aber ob es wirklich nur eine plumpe China-Fälschung ist?
So langsam würde ich vermuten, dass LatticeBright dagegen ankämpft, dass die LEDs als Fälschungen erkannt werden und beim Design massiv nachgerüstet hat. LEDs in dieser Qualität kann ja auch nicht jeder Hinterhof-Hersteller bauen. Das muss schon eine größere Firma sein.