Man kann schon mit einer Kamera die Beleuchtungsstärke messen, allerdings unkomfortabel und mit der Gefahr, einen Fehler zu machen.
Was spricht dagegen?
- Gute Graukarten kosten rund 30€ - etwa soviel wie ein günstiges Luxmeter
- Graukarten halten nicht ewig
- Nur indirekte Messung möglich
- Messfehler durch Winkel zwischen Lampe, Graukarte und Kamera
- Die Messgenauigkeit wird durch die Stufen der Belichtungszeiten/Blenden begrenzt
- Nur für wenige Messungen geeignet (viel Spaß bei Laufzeitdiagrammen)
- Die Kamera muss einen kleinen Messspot haben
- Langsam (gerade die ersten 30 Sekunden tut sich viel bei den meisten Lampen)
Mir würde wohl noch mehr einfallen
Hallo Flummi,
mal sehen, was mir zu Deinen Argumenten einfällt:
Graukarte: Was willst Du damit? Du hast eine definierte Reflexion von 18 %, aber bei einer Messung nach Ulbricht brauchst Du das nicht. Nebenbei habe ich davon genug und sie halten verdammt lange und wenn Du nicht sicher bist, vergleichst Du einfach mal die Reflexion mit der Karte eines Kollegen.
Indirekte Messung: Meinem Verständnis nach kaufe ich mit einer Taschenlampe eine Energiequelle, die bemesse ich nach ihrer Kapazität und Leistungsabgabe (also Strom bei gegebener Spannung), eine optische Einheit, die gibt mir die Lichtverteilung und eine Lichtquelle, deren Leistung wird nach Ulbricht bestimmt. Wenn ich die gesamte Lichtmenge kenne, kann ich die Lichtverteilung als Teil vom Ganzen sehen und vergleichbare Reflexion an allen Messtellen vorausgesetzt, sogar ohne diffuse Reflexion bestimmen. Eine Graukarte brauche ich gar nicht.
Messfehler durch Winkel...: Siehe vorher.
Messgenauigkeit durch Stufen von Zeit, Blende und ISO: Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, wie genau ein Fotoapparat die Lichtmessung auflöst, aber meine Kameras lassen alle Einstellungen dreistufig zu und dann komme ich auf 27 Zwischenwerte. Es sei denn, ich nehme ein Objektiv mit stufenloser Blendeneinstellung, dann habe ich aber ein Problem mit dem Ablesen.
Warum man mit einem Fotoapparat nur wenige Messungen machen kann, verstehe ich nicht. Vielleicht erklärst Du es mir. Auf jeden Fall muss man jede Messung einzeln durchführen bzw. notieren. Die Kamera misst natürlich kontinuierlich und zeigt die Messwerte an. Falls vergleichbare Luxmeter kontinuierlich messen und die Werte speichern, dann ist das klar ein Vorteil.
Messspot: Das kann doch jede Kamera. Jede Spotmessung entspricht rund 1° bei Normalbrennweite. Packe ich ein Tele drauf, wird der Spot noch enger.
"Langsam" verstehe ich wieder nicht. Die Anzeige ist kontinuierlich, die Datenaufnahme (also das Notieren der Messwerte) gibt vor, wie viele Messpunkte ich bekomme.
OK, das wären meine Kommentare. Ich möchte klarstellen:
Eine Kamera kann kein hochspezialisiertes Messinstrument ersetzen. Gute Luxmeter sind absolut sinnvoll.
Fehler im Messaufbau bringen allerdings viel größere Fehler als das Messgerät selber.
Ein Handy misst auf keinen Fall besser als eine Kamera, vielleicht kann es aber aufgrund der besseren Signalumsetzung punkten.
Überhaupt kann es sein, dass die absolute Genauigkeit einer Kamera eher klein ist, allerdings bin ich von der Wiederholgenauigkeit ziemlich überzeugt. Eine sinnvolle Kalibrierung würde also, meiner Meinung nach, ein sinnvolles Messgerät daraus machen.
Auf Kommentare bin ich gespannt.
Viele Grüße
Ralf
Hallo Ralf,
das nenne ich mal ein tolles Review über diese Apps zur Luxmessung !
Demnach sollte man die Apps vergessen und doch besser mit einem Luxmeter messen...
Gruß
Carsten
Hallo Carsten,
der Link zu diesem Review stammt aus diesem Forum, die Blumen gehen also an ein anderes Mitglied hier.
Die Sache mit dem Luxmeter finde ich so nicht geklärt. Dass ein Luxmeter besser als eine Kamera zur Lichtmessung ist, ist klar. Aber eine Kamera hat einen ziemlich teuren Sensor und der sollte eigentlich auch ein (halbwegs, wie halbwegs, möchte ich hier gerne klären) brauchbares Ergebnis bringen. Die Frage ist eher, wie teuer muss ein Luxmeter sein, damit es besser als eine simple Kamera ist. Mit "simpel" meine ich z.B. eine Sony Halbformatkamera, z.B. die Nex 3 oder Nex 5 oder sonst so was. Die bekommt man gut erhalten für 30 Euro im Gebrauchthandel. Dann fehlt natürlich noch eine Optik (oder nicht, für eine Messung nach Ulbricht braucht man eigentlich kein Objektiv). Von anderen Marken gibt es natürlich auch massenhaft Beispiele, z.B. eine alte Nikon D 100, die sollte noch billiger sein. Eine Kamera mit verhundstem Bajonett kostet wohl kaum mehr als 10 Euro.
Viele Grüße
Ralf