Nachdem ich die Fitorch MR20 nun bereits ein paar Tage besitze bin ich so frei und Teile meine ersten Eindrücke mit einer Kurzvorstellung und hoffe es hilft dem einen oder anderen bei der Lampenwahl.
Wie gesagt, auf die MR20 bin ich aufmerksam geworden, nachdem ich mich auf die Suche nach einer Lampe mit rotem Licht gemacht habe. Für die kommende Segelsaison erhoffe ich mir einen Vorteil bei den Nachtregatten, wenn ich bisweilen den Segeltrimm kontrollieren kann, ohne dabei die Nachtsichtfähigkeit zu verlieren. Die MR20 hat vier Farbfilter im Standarlieferumfang und nachdem die grundsätzlichen Parameter und
Leistungsdaten ansprechend sind, hatte ich einfach Lust auf das Lämpchen.
Die MR20 kommt wenig überraschend im typischen Orange-Schwarzen Karton:
Die Lampe selbst weist keine Verarbeitungsmängel auf, die Haptik ist aber nicht ganz so edel wie z. B. bei Armytek oder Acebeam aber durchaus wertig:
Die XHP35 HD Led sitzt für meinen Geschmack sauber zentriert hinter entspiegeltem Glas im Zentrum des "smoothen" Reflektors:
Neben dem USB Ladeport findet sich eine Akku- und Ladestandsanzeige:
Beim Zubehör gibt es keine Überraschung, es finden sich neben der Lampe selbst:
- Deutsche und Englische Anleitung
- USB-Ladekabel
- Lanyard
- O-Ringe
- vier Farbfilter
- ein recht straff sitzender Holster
- und ein 18650er Akku mit Kunstoffplättchen gesichert in der Lampe
Der Akku ist ein Flattop, kommt mit Fitorch Branding, fasst 2600 mAh und misst 3,78 V
Gehalten wird der Akku beidseitig von doppelten vergoldeten Federn:
Bis jetzt ist die MR20 ein Siegertyp in jeder Hinsicht ...
... wenn nun das UI nicht wäre.
Geschaltet wird die Lampe über Tailclicky mit zwei Pedal-Switches, wobei sich die beiden Pedalswitches über eine recht leichtgängige Lock-Funktion durch drehen blockieren lassen. Gut so möchte man sagen, im ausgeschalteten Zustand aktivieren beide Pedalswitches ausschliesslich den Strobe:
Darüberhinaus lässt sich die Lampe nur im Turbo starten und besitzt zu meiner grossen Enttäuschung und im Gegensatz zur M30R keinen Memory-Mode. Heisst für die Praxis, die Lampe lässt sich nur Vollgas oder mit Strobe starten und wenn im Turbo gestartet kann man über die Pedalswitches durch die eigentlich gut gewählten Leuchtstufen klicken:
4x Klicken bringt einen zum Eco Modus, weitere 4 Klicks bringen einen zurück zum Turbo.
Aber was hilfts, für den Alltag finde ich eine Lampe die nur Vollgas startet unbrauchbar. Zudem haben die Pedalswitches einen undefinierten Druckpunkt, will heissen, das herunterschalten klappt nicht immer auf Anhieb.
Das Lichtbild wiederum ist ansprechend und nicht zu flutig und ich würde es als wärmere CW Variante einordnen:
Die Helligkeit korrespondiert mit anderen XHP35 Lampen, ich denke die 1800 Lumen sind realistisch.
Dank der Filter kann sie auch rot:
Die Filterplättchen legt man am besten in die Rückseite des leicht zu öffnende Bezel ein und nicht in die Lampe direkt, dann schliesst das Gewinde auch wieder sauber beim Einschrauben des Bezels.
Die in der Anleitung erwähnten Schutzfolien auf den Filtern habe ich nicht vorgefunden, insgesamt deuten für mich Akkuladestand, Filter und Verpackungszustand irgendwie ein wenig auf eine Retoure hin.
Zum Schluss der Bilderserie noch ein paar laienhafte whitewall shots mit einer Nikon 5100, 1/125 - 4,5 auf einer der wenigen verblieben freien weissen flachen im Haus:
Fitorch MR20:
Zum Vergleich eine Acebeam L16:
Oder aber eine Sofirn C8F:
Hier also mein Fazit:
Eigentlich eine super Lampe mit leider einem recht unbrauchbaren UI. Irgendwie schade, was könnte man mit drei Schaltern alles sinnvolles anstellen, aber irgendwie hat es Fitorch geschafft, die eigentlich tolle Lampe durch den nur Turbo-Einstig zu entwerten.
Pro:
- Verarbeitung
- Leuchtstufen
- Helligkeit
- Farbfilter inklusiv
- Akku inklusiv
- Doppelt doppelte Goldfedern
- Mechanischer Lock-out
Contra
- UI
Vermutlich behalte ich die Lampe trotzdem, da für den oben geschilderten Einsatzzweck beim Segeln, mit ausschliesslich rotem Filter, die Lampe dann doch noch für mich halbwegs funktioniert, wenngleich ich mir eine universeller nutzbare Lampe gewünscht hätte - ist irgendwie ein teures one-trick pony.
Für EDC und auch für taktische Anwendungen halte ich die MR20 ohne Memory für nicht wirklich geeignet, ist aber natürlich nur meine Sicht und YMMV.
Hoffe meine Eindrücke waren halbwegs hilfreich für den einen oder anderen MR20 Interessenten, irgendwie hoffe ich immer noch, dass ich das UI einfach nicht in Gänze durchschaut habe und durch den einen oder andern Zufallsclick dann doch noch der memory mode auftaucht, aber bislang blieb es bei den in der Anleitung beschriebenen Funktionen.