Moin zusammen,
auf Wunsch von @amaretto hier ein Anfänger-Tutorial, wie man mit einer Tabellenkalkulationssoftware Laufzeitdiagramme erstellen kann. Da nicht jeder ein teures Microsoft Office besitzt, verwende ich hier die kostenlose Alternative Apache OpenOffice 4.1.5.
Apache Open Office könnt ihr euch z.B. auf der Herstellerhomepage oder bei Heise runterladen:
https://www.openoffice.org/de/download/index.html
https://www.heise.de/download/product/openoffice-9375
Eine weitere kostenlose Alternative ist LibreOffice, das sich Ende 2010 von OpenOffice abgespaltet hat und daher sehr ähnlich aufgebaut ist.
https://de.libreoffice.org/download/download/
https://www.heise.de/download/product/libreoffice-76509
Und mit Microsoft Excel und anderen ähnlichen Programmen funktioniert das ganze natürlich auch ähnlich.
Die Messdaten kommen in meinem Beispiel von einem sehr günstigen Luxmeter mit Datalogging, dem Benetech GM1020, das ich hier schon mal vorgestellt hatte: https://www.taschenlampen-forum.de/...lliges-luxmeter-mit-datalogger-und-usb.47096/
Die mitgelieferte Software LuxLAB bietet die Möglichkeit, die Messwerte als Excel-Tabelle zu exportieren.
Wenn ihr andere Geräte/Software verwendet, müsste es dort auch eine entsprechende Funktion geben.
Der erste Schritt ist das Öffnen der exportierten Exceltabelle in Calc. Nach der Installation müsste Calc als Standard-Programm für entsprechende Dateien eingerichtet sein. Wenn nicht: Rechtsklick, "Öffnen mit" und dann "OpenOffice Calc" auswählen.
Bei der aus LuxLAB exportieren Datei kommen wir hier direkt zum ersten "Problem": die exportierte Datei ist gar keine richtige Excel-Datei, sondern eine CSV-Datei. Während eine Exceldatei viele komplexe Dinge enthalten kann, ist eine CSV-Datei einfach nur eine einfache Textdatei, in der die Werte der einzelnen Tabellenzellen durch ein beliebiges Trennzeichen getrennt sind. Das können z.B. Semikolons, Doppelpunkte, Tabulatorzeichen oder Leerzeichen sein. In meinem Fall sind es Tabulatorzeichen.
So sieht eine CSV-Datei in einem Texteditor aus, wenn man die Steuerzeichen anzeigt.
Dass die Datei keine richtige Excel-Datei ist, ist aber kein wirkliches Problem. Wir müssen Calc nur verraten, welches Zeichen das Trennzeichen ist, damit die Werte korrekt auf die Spalten verteilt werden können.
Mit den falschen Trennzeichen hält Calc alles für nur eine Spalte.
Wenn man das richtige wählt, werden die Spalten korrekt erkannt.
Wenn eure Messdaten aus einer anderen Software kommen, kann es sein, dass dieser Importschritt überhaupt nicht notwendig ist (wenn ihr schon eine echte Exceldatei habt), oder dass ihr ein anderes Trennzeichen auswählen müsst.
Fertig importiert haben wir nun eine einfache Tabelle, in der die Messwerte einfach durchnummeriert sind.
Um uns die Daten erstmal anzugucken, können wir direkt schon mal ein Diagramm einfügen. Dafür markieren wir die Spalten A und B und fügen über das Hauptmenü ein Diagramm ein.
Da wir eine Kurve aus X- und Y-Werten haben wollen, wählen wir den XY-Diagrammtyp. Am besten in der "Nur Linien"-Version. Dann klicken wir direkt auf fertigstellen.
Schon haben wir ein Diagramm. Da die Achsen Beschriftungen aber doof sind (durchnummerierte Messpunkte und Luxwerte, die sich nicht mit anderen Messungen vergleichen lassen) und wir ein paar überflüssige Werte haben, löschen wir das Diagramm erstmal wieder.
Zunächst löschen wir nun die Zeilen, die wir nicht brauchen. (Meist hat man ja am Anfang und Ende der Messungen ein wenig Überhang)
Dann legen wir eine neue Spalte für die X-Werte unserer Tabelle an. Es reicht dabei, die ersten beiden Zellen manuell auszufüllen. Da ich in diesem Beispiel ein Messintervall von 10 Sekunden habe, schreibe ich entsprechende Werte in die Spalte. Dann markiert man die beiden Zellen und klickt doppelt auf das kleine schwarze Quadrat unten rechts an der Auswahl oder zieht dieses Quadrat bis nach unten zum Ende der Tabelle.
Calc setzt die Reihe dann automatisch fort, so dass man sich sehr viel Tipparbeit spart.
In der nächsten Spalte wollen wir als Y-Werte die relative Helligkeit in Prozent haben. Um nicht selbst über 1000 Werte umrechnen zu müssen, können wir hier eine Formel eingeben.Wenn man eine Formel eingeben möchte, muss das erste Zeichen in der Zelle ein Gleichzeichen sein und um auf den Wert aus einer anderen Zelle zuzugreifen, kann man diese einfach anklicken bzw. mehrere markieren.
Wir wollen hier jeden Luxwert durch den maximalen Luxwert teilen. Die Formel für den ersten Luxwert sieht in meinem Fall so aus:
- B2 ist der Luxwert, den wir umrechnen wollen
- die Funktion "MAX(...)" liefert uns den Maximalwert einer Wertemenge
- B2:B632 referenziert die Zellen B2 bis B632 - also alles von der ersten bis zur letzten Zelle meiner Messdaten
Bevor wir Calc wieder alles andere automatisch vervollständigen lassen, müssen wir noch kennzeichnen, dass wir in der Maximalwert-Funktion immer mit den Werten aus den gleichen Zellen rechnen wollen. Sonst würde Calc immer den Maximalwert ab der aktuellen Zelle abwärts berechnen. Damit das nicht passiert, kennzeichnen wir die entsprechenden Zellkoordinaten mit einem Dollarzeichen.
Die Formel sieht nun so aus:
Mit dieser Formel berechnet Calc nun die relative Helligkeit für den ersten Messwert. Wenn der erste Messwert der größte ist, sollte in der Zelle nun eine 1 stehen. Bei mir ist der zweite Messwert minimal größer, so dass hier nur 0,9987 steht. Um Prozentwerte zu kriegen, müssen wir die Zelle noch umformatieren. Das geht mit einem Rechtsklick auf die Zellen und "Zellen formatieren...".
Dort wählen wir nun "Prozent" aus.
Schon haben wir einen Prozentwert. Nun wieder einen Doppelklick auf das Quadrat unten rechts an der markierten Zelle mit dem ersten umgerechneten Messwert.
Und Calc rechnet den Rest um.
Jetzt markieren wir unsere beiden neuen Spalten und fügen über das Hauptmenü - wie ganz am Anfang - wieder ein Diagramm ein.
Dieses Mal gehen wir aber nicht sofort auf "Fertigstellen" sondern klicken wir uns erst durch den Assistenten und geben in Schritt 4 Titel für das Diagramm und die Achsen ein, blenden ggf die Legende aus und wählen Gitterlinien für X- und Y-Achse.
Nun haben wir ein Diagramm mit nützlicheren Werten.
Da die Skalierung der Achsen aber noch hässlich ist, passen wir die auch noch an. Dazu klicken wir erstmal die Y-Achse an, Rechtsklick und "Achse formatieren..."
Nun geben wir an, von wo bis wo der Wertebereich der Y-Achse gehen soll (0 bis 100% bietet sich hier an) und definieren das Intervall, in dem Werte an der Y-Achse stehen sollen.
Außerdem entfernen wir im Tab "Zahlen" noch den Haken bei "Quellformat" und setzen die Nachkommastellen auf 0, damit wir statt Werten wie 100,00% schönere 100% stehen haben. (Das hätten wir auch schon beim Formatieren der Tabellenzelle machen können, da sehen die Nachkommastellen aber ganz gut aus.)
Das gleiche machen wir nun für die Skalierung der X-Achse:
Und schon ist unser Diagramm fertig. Eine einfache Möglichkeit, das Diagramm aus Calc zu exportieren, habe ich nicht gefunden. Bei Excel konnte man das Diagramm einfach markieren und in Paint oder Photoshop kopieren und dann speichern. Bei Calc passieren bei mir dabei seltsame Dinge.
Stattdessen kann man auch einfach einen Screenshot vom Diagramm machen. Dafür bietet sich das "Snipping Tool" an, das bei Windows dabei ist. (Auf Start drücken, anfangen "Snipping Tool" einzutippen und es dann starten). Dann einfach einen Rahmen um das Diagramm ziehen und den Screenshot speichern.
Fertig:
Ich hoffe, damit konnte ich alle Klarheiten beseitigen und euch etwas weiterhelfen.
auf Wunsch von @amaretto hier ein Anfänger-Tutorial, wie man mit einer Tabellenkalkulationssoftware Laufzeitdiagramme erstellen kann. Da nicht jeder ein teures Microsoft Office besitzt, verwende ich hier die kostenlose Alternative Apache OpenOffice 4.1.5.
Apache Open Office könnt ihr euch z.B. auf der Herstellerhomepage oder bei Heise runterladen:
https://www.openoffice.org/de/download/index.html
https://www.heise.de/download/product/openoffice-9375
Eine weitere kostenlose Alternative ist LibreOffice, das sich Ende 2010 von OpenOffice abgespaltet hat und daher sehr ähnlich aufgebaut ist.
https://de.libreoffice.org/download/download/
https://www.heise.de/download/product/libreoffice-76509
Und mit Microsoft Excel und anderen ähnlichen Programmen funktioniert das ganze natürlich auch ähnlich.
Die Messdaten kommen in meinem Beispiel von einem sehr günstigen Luxmeter mit Datalogging, dem Benetech GM1020, das ich hier schon mal vorgestellt hatte: https://www.taschenlampen-forum.de/...lliges-luxmeter-mit-datalogger-und-usb.47096/
Die mitgelieferte Software LuxLAB bietet die Möglichkeit, die Messwerte als Excel-Tabelle zu exportieren.
Wenn ihr andere Geräte/Software verwendet, müsste es dort auch eine entsprechende Funktion geben.
Der erste Schritt ist das Öffnen der exportierten Exceltabelle in Calc. Nach der Installation müsste Calc als Standard-Programm für entsprechende Dateien eingerichtet sein. Wenn nicht: Rechtsklick, "Öffnen mit" und dann "OpenOffice Calc" auswählen.
Bei der aus LuxLAB exportieren Datei kommen wir hier direkt zum ersten "Problem": die exportierte Datei ist gar keine richtige Excel-Datei, sondern eine CSV-Datei. Während eine Exceldatei viele komplexe Dinge enthalten kann, ist eine CSV-Datei einfach nur eine einfache Textdatei, in der die Werte der einzelnen Tabellenzellen durch ein beliebiges Trennzeichen getrennt sind. Das können z.B. Semikolons, Doppelpunkte, Tabulatorzeichen oder Leerzeichen sein. In meinem Fall sind es Tabulatorzeichen.
So sieht eine CSV-Datei in einem Texteditor aus, wenn man die Steuerzeichen anzeigt.
Dass die Datei keine richtige Excel-Datei ist, ist aber kein wirkliches Problem. Wir müssen Calc nur verraten, welches Zeichen das Trennzeichen ist, damit die Werte korrekt auf die Spalten verteilt werden können.
Mit den falschen Trennzeichen hält Calc alles für nur eine Spalte.
Wenn man das richtige wählt, werden die Spalten korrekt erkannt.
Wenn eure Messdaten aus einer anderen Software kommen, kann es sein, dass dieser Importschritt überhaupt nicht notwendig ist (wenn ihr schon eine echte Exceldatei habt), oder dass ihr ein anderes Trennzeichen auswählen müsst.
Fertig importiert haben wir nun eine einfache Tabelle, in der die Messwerte einfach durchnummeriert sind.
Um uns die Daten erstmal anzugucken, können wir direkt schon mal ein Diagramm einfügen. Dafür markieren wir die Spalten A und B und fügen über das Hauptmenü ein Diagramm ein.
Da wir eine Kurve aus X- und Y-Werten haben wollen, wählen wir den XY-Diagrammtyp. Am besten in der "Nur Linien"-Version. Dann klicken wir direkt auf fertigstellen.
Schon haben wir ein Diagramm. Da die Achsen Beschriftungen aber doof sind (durchnummerierte Messpunkte und Luxwerte, die sich nicht mit anderen Messungen vergleichen lassen) und wir ein paar überflüssige Werte haben, löschen wir das Diagramm erstmal wieder.
Zunächst löschen wir nun die Zeilen, die wir nicht brauchen. (Meist hat man ja am Anfang und Ende der Messungen ein wenig Überhang)
Dann legen wir eine neue Spalte für die X-Werte unserer Tabelle an. Es reicht dabei, die ersten beiden Zellen manuell auszufüllen. Da ich in diesem Beispiel ein Messintervall von 10 Sekunden habe, schreibe ich entsprechende Werte in die Spalte. Dann markiert man die beiden Zellen und klickt doppelt auf das kleine schwarze Quadrat unten rechts an der Auswahl oder zieht dieses Quadrat bis nach unten zum Ende der Tabelle.
Calc setzt die Reihe dann automatisch fort, so dass man sich sehr viel Tipparbeit spart.
In der nächsten Spalte wollen wir als Y-Werte die relative Helligkeit in Prozent haben. Um nicht selbst über 1000 Werte umrechnen zu müssen, können wir hier eine Formel eingeben.Wenn man eine Formel eingeben möchte, muss das erste Zeichen in der Zelle ein Gleichzeichen sein und um auf den Wert aus einer anderen Zelle zuzugreifen, kann man diese einfach anklicken bzw. mehrere markieren.
Wir wollen hier jeden Luxwert durch den maximalen Luxwert teilen. Die Formel für den ersten Luxwert sieht in meinem Fall so aus:
Code:
=B2/MAX(B2:B632)
- die Funktion "MAX(...)" liefert uns den Maximalwert einer Wertemenge
- B2:B632 referenziert die Zellen B2 bis B632 - also alles von der ersten bis zur letzten Zelle meiner Messdaten
Bevor wir Calc wieder alles andere automatisch vervollständigen lassen, müssen wir noch kennzeichnen, dass wir in der Maximalwert-Funktion immer mit den Werten aus den gleichen Zellen rechnen wollen. Sonst würde Calc immer den Maximalwert ab der aktuellen Zelle abwärts berechnen. Damit das nicht passiert, kennzeichnen wir die entsprechenden Zellkoordinaten mit einem Dollarzeichen.
Die Formel sieht nun so aus:
Code:
=B2/MAX(B$2:B$632)
Mit dieser Formel berechnet Calc nun die relative Helligkeit für den ersten Messwert. Wenn der erste Messwert der größte ist, sollte in der Zelle nun eine 1 stehen. Bei mir ist der zweite Messwert minimal größer, so dass hier nur 0,9987 steht. Um Prozentwerte zu kriegen, müssen wir die Zelle noch umformatieren. Das geht mit einem Rechtsklick auf die Zellen und "Zellen formatieren...".
Dort wählen wir nun "Prozent" aus.
Schon haben wir einen Prozentwert. Nun wieder einen Doppelklick auf das Quadrat unten rechts an der markierten Zelle mit dem ersten umgerechneten Messwert.
Und Calc rechnet den Rest um.
Jetzt markieren wir unsere beiden neuen Spalten und fügen über das Hauptmenü - wie ganz am Anfang - wieder ein Diagramm ein.
Dieses Mal gehen wir aber nicht sofort auf "Fertigstellen" sondern klicken wir uns erst durch den Assistenten und geben in Schritt 4 Titel für das Diagramm und die Achsen ein, blenden ggf die Legende aus und wählen Gitterlinien für X- und Y-Achse.
Nun haben wir ein Diagramm mit nützlicheren Werten.
Da die Skalierung der Achsen aber noch hässlich ist, passen wir die auch noch an. Dazu klicken wir erstmal die Y-Achse an, Rechtsklick und "Achse formatieren..."
Nun geben wir an, von wo bis wo der Wertebereich der Y-Achse gehen soll (0 bis 100% bietet sich hier an) und definieren das Intervall, in dem Werte an der Y-Achse stehen sollen.
Außerdem entfernen wir im Tab "Zahlen" noch den Haken bei "Quellformat" und setzen die Nachkommastellen auf 0, damit wir statt Werten wie 100,00% schönere 100% stehen haben. (Das hätten wir auch schon beim Formatieren der Tabellenzelle machen können, da sehen die Nachkommastellen aber ganz gut aus.)
Das gleiche machen wir nun für die Skalierung der X-Achse:
Und schon ist unser Diagramm fertig. Eine einfache Möglichkeit, das Diagramm aus Calc zu exportieren, habe ich nicht gefunden. Bei Excel konnte man das Diagramm einfach markieren und in Paint oder Photoshop kopieren und dann speichern. Bei Calc passieren bei mir dabei seltsame Dinge.
Stattdessen kann man auch einfach einen Screenshot vom Diagramm machen. Dafür bietet sich das "Snipping Tool" an, das bei Windows dabei ist. (Auf Start drücken, anfangen "Snipping Tool" einzutippen und es dann starten). Dann einfach einen Rahmen um das Diagramm ziehen und den Screenshot speichern.
Fertig:
Ich hoffe, damit konnte ich alle Klarheiten beseitigen und euch etwas weiterhelfen.
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