Nein ich hab die H602 nicht auf blau Led umgebaut , aber erst mal alles Stück für Stück.
Für meinen Trip nach Australien brauchte ich noch eine Kopflampe. In Frage kam die ZL H602(CW) oder die Armytek Wizard Pro(WW/NW), wie es der Zufall so wollte wurden beide innerhalb von ein paar Tagen hier im Forum angeboten und ich habe beide gekauft.
Nach ausgiebigen Tests hab ich mich für die Wizard entschieden. Erstens fand ich es bei der H602 zeitweise sehr schwer, reproduzierbar in den Low Mode zu kommen(zu kurz gedrückt in High, zu lange in Mid gelandet) und die Lichtfarbe fand ich zum Kotzen, da kaltweis der bläulichen Art und der Beam von der Wizard war mir Outdoor tauglicher.
Die ZL gefällt mir trotzdem sehr gut, blos den Einsatzbereich sah ich mehr drinnen wenn man viel Licht im Nahbereich braucht.
Die Lichtfarbe fand ich weiterhin ungemütlich, da ich NW oder noch besser WW High CRI bevorzuge.
Nach etwas Recherche wurde überall behauptet die ZLs wären faktisch unmodbar und käuflich gibt es die Lampe auch nur in NW.
Dadurch wurde sowohl meine neugier geweckt, da unmodbar irgendwie nach einer Herausforderung klang und nach dem Mod meine H602 wohl ein Unikat wäre.
Nach der Devise "Get modded or Die trying" bin ich die Sache angegangen.
Jeder der schon mal eine neuere Zebra Light in der Hand hatte merkt schnell, dass die Bezel eingepresst ist und sich damit nicht so leicht entfernen lässt wie bei anderen Lampen.
Die brutale Lösung war die Bezel einfach an einem Eck mit einem 3mm Fräser bis auf ein 1/10mm einzufräsen, dadurch wird die Passung "weich" und die Bezel lies sich entfernen. In meinem unverbesserlichen Optimismus dachte ich der schwerste Teil wäre vorbei.
Die Scheibe lies sich jetzt entnehmen und die GID Kappe entfernen. Der Blick auf die Platine war frei.
Erste Enttäuschung , die Platine ist verklebt, nach dem ersten anstochern, naja wenigstens ist es Silikon und nicht Epoxi.
Die Platine war noch mit zwei goldenen Schrauben verschraubt die wiederum Verlötet waren..
Beim Ablöten schon gemerkt das extrem viel Hitze abgezogen wird und das bei ner dicken Spitze und 80W Lötkolben. Also dickste Spitze drauf und ein paar Grad mehr, dann gings gut mit der Entlötlitze.
Schrauben raus, Treiber sitzt immer noch fest, das Silikon wehrt sich vehement. An allen Ecken das Silikon entfernt, hilft auch nix. Spitzzange in die Schraubenlöcher und drehen, "Knack" Treiber locker .
Jetzt einfach raus nehmen, denkste oben hakt der Taster unten das Kabel vom Pluspol. Nach 10 min rumprobieren und testen, fällt der Pluspol aus der Lampe "F***". Nach Begutachtung nicht schlimm, die Feder ist auf einer kleinen Platine die wiederum ein Kabel nach oben führt. So jetzt ging der Treiber endlich raus. Raus genommen, hmm das "knack" von davor war nicht das Silikon des war die Spule auf der Unterseite, wo schön der Feritkern gebrochen war.
Genug für den Abend .
Am nächsten Abend gings weiter und diesmal sogar mit vollem Kamera Akkus.
Spule wieder kleben, kein Problem das Ferit ist eh nicht leitfähig, sollte also kein Problem sein.
Endlich alles in Einzelteilen.
Schöner Treiber auf Kupferkern Platine Doppelseitig (teuer herzustellen)
Erstmal den Treiber getestet, geht noch .
Dann gingen die Probleme weiter, viele Bauteile auf der Platine und Kupferkern, was den Tausch nicht einfacher macht.
Erstmal alles mit Karptonband abgeklebt um die Platine zu fixieren und die Bauteile vor der Hitze der Hot Air Gun abzuschirmen.
Dann angefangen, das Preheating hab ich von 120s auf 180s erhöht (bei 180°C) um der Kupferkernplatine mehr Zeit zu geben sich gleichmäßig zu erwärmen. Dann langsam die Temperatur erhöht und immer mal wieder die Led angeschupst um zu schauen wann sie entlötet ist. Das ganze lief deutlich besser als gedacht und runter war die LED.
Pads säubern, Lötpaste drauf und neue XM-L2 WW High Cri auf die Platine. Preheaten und verlöten lief ziemlich gut.
Euphorisch wieder alles zusammen gebaut und diesmal Wärmeleitpaste statt Silikon drauf.
Schrauben verlötet, Pluspol wieder eingesetzt und verlötet, Akku rein.
Geht nicht
Wieder alles zurückbauen und die Platine akribisch nach Fehlern absuchen, einige SMD IC Lötstellen nachgelötet, geht wieder .
Alles wieder eingebaut, geht immer noch.
Dann braucht es nur noch Ersatz für die Bezel.
Edelstahl -> Nö, zu schlicht
Messing -> sieht 5 min gut aus und dann läufts an
Kupfer -> siehe Messing
Titan
Aber warum Titan sieht doch genauso aus wie Edelstahl
Jup, aber wenn man es erhitzt entsteht eine Oxidschicht die sehr viele Farben annehmen kann von Gold über rot bis blau.
Damit ist auch geklärt warum es der Blue Mod ist.
Also
Unmodbar -> Nein aber nur mit viel Aufwand und dem Risiko die Lampe zu zerstören.
Danke für die Aufmerksamkeit
Sorry für den vielen Text, aber ich hoffe es war wenigstens unterhaltsam und Lehrreich.
Jetzt ist die ZL H602 genau so wie ich sie will und wird mich häufiger begleiten.
Gruss Matthias
Für meinen Trip nach Australien brauchte ich noch eine Kopflampe. In Frage kam die ZL H602(CW) oder die Armytek Wizard Pro(WW/NW), wie es der Zufall so wollte wurden beide innerhalb von ein paar Tagen hier im Forum angeboten und ich habe beide gekauft.
Nach ausgiebigen Tests hab ich mich für die Wizard entschieden. Erstens fand ich es bei der H602 zeitweise sehr schwer, reproduzierbar in den Low Mode zu kommen(zu kurz gedrückt in High, zu lange in Mid gelandet) und die Lichtfarbe fand ich zum Kotzen, da kaltweis der bläulichen Art und der Beam von der Wizard war mir Outdoor tauglicher.
Die ZL gefällt mir trotzdem sehr gut, blos den Einsatzbereich sah ich mehr drinnen wenn man viel Licht im Nahbereich braucht.
Die Lichtfarbe fand ich weiterhin ungemütlich, da ich NW oder noch besser WW High CRI bevorzuge.
Nach etwas Recherche wurde überall behauptet die ZLs wären faktisch unmodbar und käuflich gibt es die Lampe auch nur in NW.
Dadurch wurde sowohl meine neugier geweckt, da unmodbar irgendwie nach einer Herausforderung klang und nach dem Mod meine H602 wohl ein Unikat wäre.
Nach der Devise "Get modded or Die trying" bin ich die Sache angegangen.
Jeder der schon mal eine neuere Zebra Light in der Hand hatte merkt schnell, dass die Bezel eingepresst ist und sich damit nicht so leicht entfernen lässt wie bei anderen Lampen.
Die brutale Lösung war die Bezel einfach an einem Eck mit einem 3mm Fräser bis auf ein 1/10mm einzufräsen, dadurch wird die Passung "weich" und die Bezel lies sich entfernen. In meinem unverbesserlichen Optimismus dachte ich der schwerste Teil wäre vorbei.
Die Scheibe lies sich jetzt entnehmen und die GID Kappe entfernen. Der Blick auf die Platine war frei.
Erste Enttäuschung , die Platine ist verklebt, nach dem ersten anstochern, naja wenigstens ist es Silikon und nicht Epoxi.
Die Platine war noch mit zwei goldenen Schrauben verschraubt die wiederum Verlötet waren..
Beim Ablöten schon gemerkt das extrem viel Hitze abgezogen wird und das bei ner dicken Spitze und 80W Lötkolben. Also dickste Spitze drauf und ein paar Grad mehr, dann gings gut mit der Entlötlitze.
Schrauben raus, Treiber sitzt immer noch fest, das Silikon wehrt sich vehement. An allen Ecken das Silikon entfernt, hilft auch nix. Spitzzange in die Schraubenlöcher und drehen, "Knack" Treiber locker .
Jetzt einfach raus nehmen, denkste oben hakt der Taster unten das Kabel vom Pluspol. Nach 10 min rumprobieren und testen, fällt der Pluspol aus der Lampe "F***". Nach Begutachtung nicht schlimm, die Feder ist auf einer kleinen Platine die wiederum ein Kabel nach oben führt. So jetzt ging der Treiber endlich raus. Raus genommen, hmm das "knack" von davor war nicht das Silikon des war die Spule auf der Unterseite, wo schön der Feritkern gebrochen war.
Genug für den Abend .
Am nächsten Abend gings weiter und diesmal sogar mit vollem Kamera Akkus.
Spule wieder kleben, kein Problem das Ferit ist eh nicht leitfähig, sollte also kein Problem sein.
Endlich alles in Einzelteilen.
Schöner Treiber auf Kupferkern Platine Doppelseitig (teuer herzustellen)
Erstmal den Treiber getestet, geht noch .
Dann gingen die Probleme weiter, viele Bauteile auf der Platine und Kupferkern, was den Tausch nicht einfacher macht.
Erstmal alles mit Karptonband abgeklebt um die Platine zu fixieren und die Bauteile vor der Hitze der Hot Air Gun abzuschirmen.
Dann angefangen, das Preheating hab ich von 120s auf 180s erhöht (bei 180°C) um der Kupferkernplatine mehr Zeit zu geben sich gleichmäßig zu erwärmen. Dann langsam die Temperatur erhöht und immer mal wieder die Led angeschupst um zu schauen wann sie entlötet ist. Das ganze lief deutlich besser als gedacht und runter war die LED.
Pads säubern, Lötpaste drauf und neue XM-L2 WW High Cri auf die Platine. Preheaten und verlöten lief ziemlich gut.
Euphorisch wieder alles zusammen gebaut und diesmal Wärmeleitpaste statt Silikon drauf.
Schrauben verlötet, Pluspol wieder eingesetzt und verlötet, Akku rein.
Geht nicht
Wieder alles zurückbauen und die Platine akribisch nach Fehlern absuchen, einige SMD IC Lötstellen nachgelötet, geht wieder .
Alles wieder eingebaut, geht immer noch.
Dann braucht es nur noch Ersatz für die Bezel.
Edelstahl -> Nö, zu schlicht
Messing -> sieht 5 min gut aus und dann läufts an
Kupfer -> siehe Messing
Titan
Aber warum Titan sieht doch genauso aus wie Edelstahl
Jup, aber wenn man es erhitzt entsteht eine Oxidschicht die sehr viele Farben annehmen kann von Gold über rot bis blau.
Damit ist auch geklärt warum es der Blue Mod ist.
Also
Unmodbar -> Nein aber nur mit viel Aufwand und dem Risiko die Lampe zu zerstören.
Danke für die Aufmerksamkeit
Sorry für den vielen Text, aber ich hoffe es war wenigstens unterhaltsam und Lehrreich.
Jetzt ist die ZL H602 genau so wie ich sie will und wird mich häufiger begleiten.
Gruss Matthias
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