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[Vorstellung] Amutorch/Yootoo SD2 (SST20 5000K, 21700)

Liquidity

Flashaholic*
8 Februar 2013
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Hallo Zusammen,

ich möchte euch die erste Lampe die mich dieses Jahr erreicht hat vorstellen. Nachdem die FF07 in Sand, Brass und Ti/Cu bei mir einziehen durften, sollte es mal wieder eine sehr günstige Lampe werden. Kaufentscheidend war für mich tatsächlich die SST20 in 5000K - Die wollte ich schon mehrfach mal testen, mich hat es bisher aber immer im letzten Augenblick noch zu den wärmeren Farben gezogen, da ich weiß, dass mir Diese besser gefallen.

Es handelt sich um die Amutorch/Yootoo SD2 (SST20 5000K, 21700), sie hat auch ein kleineres Geschwisterchen, namentlich eine SD1. Diese läuft mit 18650.
Laut BG misst die Lampe 121mm x 31mm x 25,4mm (Länge x Kopf x Rohr) und wiegt 92 g, diese Daten kann ich so bestätigen, das Gewicht mit der Öse liegt bei 95 g. Ansonsten hat sie eine IPX-8 Einstufung, die ich einfach mal glaube. Aktuell ist die Lampe ohne Coupon für 14,27 € zu haben, über einen Coupon habe ich sie für ca. 12 € inkl. Prio-Versand (2,10€) erhalten.

Die Lampe kommt in einer recht großen Pappbox, mit viel Polsterung. Schäden der Lampe durch den Transport braucht man nicht zu befürchten. Das Zubehör ist eher spärlich, es liegt ein O-Ring bei, eine mittelwertige Handschlaufe und ein Kärtchen, welches deutlich einen Warnhinweis beinhaltet, den ich leider nicht verstehe. Die Öse für das Fangband ist vormontiert und von simpler Art. Ein Adapter von 18650 auf 21700 ist nicht dabei. Die SD2 reiht sich schön zu den anderen Lampen, nichts sticht besonders heraus. Sie ist insgesamt irgendwie "mittel". Die KandidatInnen sind vlnr: Sofirn C8G, Wurkkos WK30, Convoy S2+ (ehemaliges Opfer für Anodisierungsexperimiente, bis dann eine violette Version raus kam :pfeifen: ), Yootoo SD2, Armytek Dobermann, Astrolux FT01
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Die Lampe an sich ist für den Preis überraschend gut verarbeitet, sogar die Lasergravur ist super ausgeführt. Das sieht bei deutlich teureren Lampen hin und wieder deutlich schlechter aus. Ein paar Mängel konnte ich allerdings feststellen. Die Zentrierung der LED lässt zu wünschen übrig, die Anodisierung weist am Akkurohr einige Fehler auf und die Treiberfeder wirkt irgendwie... luftig. Die Fixierung des Treibers habe ich in dieser Form auch noch nicht gesehen, die Kontaktierung des Akkurohrs erfolgt über diesen ominösen Ring. Das Akkurohr hat auch zwei verschiedene Gewinde, die man auf den ersten Blick nicht unterscheiden kann. Die Verschlusskappe sieht wiederum sehr gut aus. Eine ordentliche Feder und eine stabile Fixierung der Platine lassen nichts zu wünschen übrig. Keine der Federn hat einen scharfen Grat, der die Akkus beschädigt. Die Leuchte hat keine scharfen Kanten und fühlt sich ganz gut an. Der Ring für das Fangband ist sehr gut entgratet und rotiert frei um die Lampe. Dabei hat er relativ viel Spiel, sodass er leicht klappert. Ich finde das allerdings nicht störend oder minderwertig, es gefällt mir sogar sehr gut. Falls man es nicht mag, kann man ihn problemlos entfernen indem man ihn bei abgeschraubter Verschlusskappe über den O-Ring zieht. Insgesamt wirkt sie recht leicht in der Hand. Der Schalter ist ein Reverse-Clicky und schwergängig, mit befriedigend sattem *klick*. Leider bringen die Rillen auf dem Batterierohr kaum etwas, selbst durch trockene Hände rutscht die Lampe beim Schalten ein Wenig nach vorne. Prinzipiell gibt es aber keine Fehler beim Schalten und wechseln der Leuchtstufen. Ein Blick in den Lampenkopf zeigt ein Kupfer-Board, ob es einen DTP hat, wird sich noch herausstellen. Hier sieht man auch den Grund für die dezentrierte LED: da wurde wohl erst eine Senkkopfschraube festgeömmelt, dann die Andere. Somit hat sich das Board verschoben - das rettet dann auch kein Zentrierring. Die langen Zuleitungen zur LED sagen mir, dass man nicht im Lampenkopf gelötet hat, sondern außerhalb. Ich könnte mir vorstellen, dass in den Käbelchen einige wenige Lumen steckenbleiben - ebenso am Glas, das ist nicht vergütet. Bei meiner Lampe liegt ein Krümel auf dem Alu-Reflektor, um den ich mich später kümmern werde.
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Das Leuchtbild ist super und ringfrei, aber die Farbe nicht der Knaller... Der Spot ist wirklich intensiv und schön neutralweiß, die Lampe hat somit etwas mehr Reichweite, als man vermuten würde. (Eine echte Luxmessung kann ich leider nicht bieten). Um den Spot hat man eine nicht wirklich schöne gelbgrüne Corona, der Spill ist wiederum neutralweiß. Das Lichtbild ist sauber und hat ab ca. 30+ cm Abstand keine Ringe mehr, die erwähnenswert wären. Ebenso fällt nach dieser Distanz die dezentrierte LED nicht mehr im Lichtbild auf. Hier sind noch Vergleichsbilder mit einer FF07 mit XP-L HI 5000K, die ja oft als Referenz dienen. (Wieder mal ist es unverständlich, wie manche Menschen White-Wall Shots erzeugen können, auf Denen man was erkennt...)
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Das UI ist simpel. Die Lampe merkt sich die letzte Einstellung (jedoch keinen Strobe), die länger als 3 Sekunden aktiv war und schalten diese wieder ein. Kurzes Antippen verursacht einen Wechsel der Leuchtstufen in Folge von Low-Mid-High, doppeltes Tippen bringt den Strobe. Ich habe folgende Stromaufnahmen gemessen (Imalent MRB-186B30, 4,11 V, Zangenamperemeter) und relative Helligkeiten ermittelt (Luxmeter App):
Low: 0,21 A, 8,5 %
Mid: 0,75 A, 31 %
High: 2,56 A, 100 %
Da die SST20 5000 K lediglich ca. 900 lm bei 3 A erreicht, werden die angegebenen 1000 lm nicht hinkommen. Wenn ich dran denke, werde ich noch den LED-Strom des Treibers messen. Die Lampe schaltet mit einer leichten Verzögerung ein. Die Verzögerung ist da und auffällig, aber für mich noch nicht störend. PWM gibt es auf keiner Stufe! Das freut mich sehr, denn das stört mich noch mehr als Strobe in der Schaltreihenfolge :thumbup:

Hier habe ich einen Laufzeittest durchgeführt. Man sieht hier, dass die Lampe über eine Art Temperaturregelung (Schaltung?) verfügt. Nach 2:18 min Betriebszeit fängt sie an auf ca. 50 % des Startwertes herunterzuregeln und bleibt dann auch dort. Ob ein erneutes Hochschalten möglich ist, kann ich nicht sagen. Ich wollte die Messung möglichst wenig stören. Der Akku war ein voll geladener Samsung INR18650 15Q. Zum Ende des Tests hatte der Akku noch 2,61 V, ich konnte mit meinem Lii-500 1466 mAh nachladen. Das lässt auch auf das Ende der Akkulebenszeit schließen.
Samsung INR18650 15Q
Yootoo SD2 Laufzeitdiagramm.png



Ich fasse zusammen:

Pro (mit Bezug auf den Preis!)
+ Verarbeitung (über den Fehler der Anodisierung schaue ich hinweg, ist vermutlich ein Einzelfall)
+ LED auf Kupfer-Star
+ Simples UI
+ beidseitige Feder ohne scharfe Kanten
+ Versenkter Schalter und somit
+ ordentlicher Tailstand
+ Lichtbild
+ Kein PWM-Geflimmer

Neutral
- Schalter sehr stramm
- Knurling könnte aggressiver sein
- Kein Adapter für 18650 dabei
- Rotierende Öse für Handschlaufe
- Corona grüngelb verfärbt, das ist aber wohl ein bekanntes bei der LED
- Glas nicht vergütet

Negativ
- Die Zentrierung könnte besser sein, dann freut sich das Chi
- Keine 1000 lm. Nicht, dass ich es erwartet hätte, aber gelogen ist es nunmal.
- Kein dunkles Low

Weil ich die Lampe irgendwie mag, mit dem Treiber allerdings nicht 100 % zufrieden bin, habe ich beschlossen den Kopf weiter zu zerlegen um zu schauen, wie einfach man einen neuen Treiber einbauen kann. Der Ausbau des alten Treibers war nicht allzu kompliziert. Er ist zwar verklebt, aber durch die Schraubenlöcher auf der LED-Seite konnte man ihn recht gut herausdrücken, da waren keine Bauteile im Weg. Leider ist in der Höhe nicht allzu viel Platz, ein Step-Up Treiber mit Spule passt eher nicht, bzw. ich hatte keinen Passenden zur Hand. Dafür liegt allerhand anderes Zeug rum... Also habe ich einen Kupfer-Dichtring im Durchmesser etwas verjüngt, Kupferblech aufgelötet und auf das Kuperblech denn den BLF A6 Treiber aufgelötet. Der Treiber sitzt auf diese Weise press an der LED-Auflage. Um alles möglichst stabil zu machen, habe ich den Treiber vollständig mit 2K-Kleber in sein neues Heim geklebt, auf diese Weise kann auch mal ein Akku einschlagen, ohne dass es den Treiber zerstört. Die Funktion des ominösen Rings auf dem Originaltreiber habe ich nun auch verstanden. Das ist ein einfacher Abstandshalter. Wenn man ihn weglässt, schraubt man das Batterierohr zu weit in den Kopf und der O-Ring wird vom Gewinde zerstört. Die SST20 habe ich vorerst drin gelassen... Die versprochenen 1000 lm sollten nun kommen :thumbup:
Sollte es die Kleine nicht überleben, wird eine SST40 oder 351B einziehen.
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Viele Grüße, Christian
 
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Onkel Otto

Moderator
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20 November 2015
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Stadtallendorf
Vielen Dank für die ausführliche Vorstellung der SD2 :thumbup:.

Ich stolperte unmittelbar über Dein Fazit :
+ Versenkter Schalter und somit
+ ordentlicher Tailstand

weil ich hier bei meiner SD2 bemängelte:
- Tailstand funktioniert gerade noch so (kippelig, wenig brauchbar).

Und tatsächlich: es gibt verschiedene Ausführungen der Tailcap !
Meine ist die, die hier im Video ab 21s zu sehen ist. Interessant.

Greetings
Klaus
 
  • Danke
Reaktionen: Liquidity

Liquidity

Flashaholic*
8 Februar 2013
888
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93
Huch, den Thread hab ich nicht gesehen... Ansonsten hätte ich mich da mit drangehängt :pfeifen: :pinch: Die Tailcaps sind auch innen anders aufgebaut... Ich finde Meine besser :thumbsup:
 

Onkel Otto

Moderator
Teammitglied
20 November 2015
8.330
8.675
113
Stadtallendorf
Ist schon gut einen Extra-Thread zu erstellen, denn ich hatte den
"Amutorch Yootoo SD1, SD2 und SD3" Thread als Übersicht für die
Serie konzipiert.

Mir gefällt die Tailcap Deiner SD2 auch besser, zumal der kippelige
Stand bei meiner ein echtes Manko bei einer immer-griffbereit-Haus-
lampe ist.

Greetings
Klaus