Die neue TrustFire 3T6 Pro wurde ja schon im TLF angekündigt und ist nun seit Kurzem in Deutschland erhältlich. @TrustFire Deutschland hat mir ein Exemplar für ein Review zukommen lassen, vielen Dank dafür, lieber Jacob!
Wichtiger Hinweis:
Mein Exemplar hat einigermaßen sicher einen Fehler: Sie detektiert den Betrieb mit zwei Akkus nicht und interpretiert diesen als Betrieb mit drei teilentleerten Zellen (Schalter-LEDs leuchten rot, High-Mode ist gesperrt). Ich habe TrustFire meine ganzen Beobachtungen aus diesem Review vorab mitgeteilt und angefragt, ob sich dieser Defekt auf die Leistungsmessung über die Zeit auswirkt. Ich bin gespannt, was die Ingenieure dort dazu sagen können und ob es ein offizielles Statement gibt.
Auf Amazon gibt es bereits eine Bewertung, die das gleiche Problem schildert. Vielleicht handelt es sich um einen Serienfehler. Bitte betrachtet alle Angaben daher als vorläufig; ich werde Updates in diesem Thread posten.
Der Hersteller gibt 5200 lm und 602 m Reichweite an, als Einsatzgebiete sind Camping, Wandern und Jagd benannt.
Zum Einstand ist die Lampe mit einem Rabatt versehen und verlässt für 71,99 Euro inklusive dreier 18650 Akkus das Amazon-Lager:
https://www.amazon.de/TrustFire-Taschenlampe-Reichweite-Akku-Ladegerät-Verlängerter/dp/B095H777SW
Die drei 3400 mAh Akkus kamen mit einer Lagerspannung von 3,73 / 3,73 / 3,75 V.
Der Moon-Mode scheint (im wahrsten Sinne des Wortes) etwas zu hell geraten zu sein. Wir haben hier Licht auf dem Niveau einer Sofirn C01. Ich bezeichne den Modus aufgrund der Leistung, die ich hier sehe, dann auch eher als Lese- und Orientierungslicht. Und so macht’s Sinn für eine große Outdoorlampe, die man eher nicht in absolut vertrauter Umgebung daheim hernimmt.
Der High-Mode ist nur mit drei Zellen erreichbar und im Betrieb mit zwei Akkus gesperrt. Die kurze 3T6 Pro is somit auf 1000 lm begrenzt.
SST-40 typisch ist der reinweiße Spot, eine schwach ausgeprägte gelbliche Korona und ein ins Violett gehender Spill. Das ist an der weißen Wand gut zu sehen, im Outdoor-Bereich dagegen gar nicht.
PWM ist nicht vorhanden.
Oben: Keine Artefakte ab ca. 50 cm.
Fangen wir ganz oben, und damit mit der besten Nachricht für Modder an: Die Krone ist nicht verklebt; mit zwei mittelkräftigen Händen lässt sie sich entfernen, so dass ein Austausch der LEDs möglich wird. Ein offensichtlicher Ersatz sind die nagelneuen Luminus SFT-40, die zum Zeitpunkt der Konstruktion dieser Lampe noch nicht verfügbar waren und derzeit (wenig überraschend) den Markt im Sturm erobern.
Wie es sich für eine Krone gehört, gibt es (sanfte) Zacken, so dass Licht auch dann austreten kann, wenn die Lampe auf den Kopf gestellt wird. Tatsächlich ist das die sinnvollste Abstellposition, da die Lampe rollen kann und nicht tailstandfähig ist. Der Kragen um den Endschalter nimmt das Lanyard auf, überragt diesen aber nicht.
Der Reflektor unter (anscheinend unvergütetem) Glas ist sauber. Die LEDs sitzen gegenüber den Reflektoröffnungen minimal weiter innen (vielleicht 1/10 mm, schwer zu ermitteln), was aber keinen sichtbaren Einfluss auf das Lichtbild hat.
Der Lampenkopf ist, anders als bei den Modellen T62 und T70, endlich einteilig, was der Wärmeleitung zugute kommt. Die sechs Kühlrippen sind tief und schmal.
Beide Batterierohr-Teile sind bis auf die Stirnflächen anodisiert, so dass an jeder Stelle ein mechanischer Lockout möglich ist. Die treiberseitige Stirnfläche ist sehr breit und liegt auf dem Treiber auf einer dicken Messingscheibe auf. Mir scheint das für die Ewigkeit gebaut zu sein. Nicht zum ersten mal machen wesentliche Details einer TrustFire auf mich diesen Eindruck.
Beide Federn sind doppelt ausgeführt, der Treiber scheint verklebt zu sein, der Heckschalter (Forward Clicky) ist durch einen Aluminium-Retainer gesichert.
Die Gewinde musste ich etwas nachfetten, insbesondere kopfseitig war der O-Ring trocken und das Verschrauben wurde von einem unangenehmen Quietschen begleitet.
Heck- und Seitenschalter sind durch die Noppenstruktur ihrer Gummikappen leicht zu finden und sicher zu betätigen. Zwei mehrfarbige LEDs unter dem Seitenschalter-Gummi zeigen live den Ladestand der Akkus an.
Die Gravuren des Kopfes scheinen in die fertig montierte Lampe gelasert worden zu sein. In einer Linie mit dem Seitenschalter gibt es auf der Krone den obligatorischen Hinweis auf die Wärmeentwicklung und die Seriennummer der Lampe. Um nicht genau 90° versetzt (also etwas verdreht) sind Abflachungen auf dem Akkurohr. Firmenname und Modellbezeichnung auf eine der beiden Flächen gelasert.
Die Lampe ist sauber entgratet, auch das ausreichend griffige, geschnittene Knurling zeigt keine scharfen Kanten.
Zierelemente sucht man nahezu vergebens, lediglich ein paar strahlenförmig angeordnete Rillen-Gruppen im Kopf ermöglichen dem Auge eine wohltuende Flucht vor der Sachlichkeit des Designs.
Die Anodisierung ist seidenmatt-schwarz, Anodisierungsfehler sind mir nicht aufgefallen. Einen kleinen Kratzer gibt es bei meiner Lampe am Kopf, der ist vermutlich durch eine unglückliche Packung der Einzelteile im Koffer geschuldet.
Gewicht mit zwei (drei) Akkus: 399 g (486 g)
Mit der Verlängerung auf drei Zellen ist die 3T6 Pro freilich keine Grazie mehr, sondern im Gegenteil ein recht beeindruckendes Gerät.
Eine Standby-Funktion ist nicht gegeben (An-, Ausschalten per Seitentaster), was aber auch mit der Schaltphilosophie (einfache Klicks zum Moduswechsel) nicht vereinbar wäre. Aktiviert werden kann die Lampe also nur über den Endkappenschalter. Der ist als Forward Clicky ausgelegt und schaltet die 3T6 Pro im zuletzt aktiven Modus an. Das kann auch der Strobe- oder SOS-Modus sein.
Die Kapazitätsanzeige für die Akkus erfolgt live über zwei in den Seitentaster integrierte Rot/Grün-LEDs.
Batteriestatus:
Das letzte Diagramm zeigt den Leistungsverlauf im Middle-Modus.
Oben: Messung der Helligkeit (umgerechnet in Leistung) im High-Modus und der Temperatur über 5 Std., keine Kühlung
Oben: Messung der Helligkeit (umgerechnet in Leistung) im High-Modus und der Temperatur über 5 Std., keine Kühlung, Ausschnitt der ersten 100 Minuten.
Oben: Messung der Helligkeit (umgerechnet in Leistung) im High-Modus über 70 Minuten, Ventilatorkühlung
Oben: Messung der Helligkeit (umgerechnet in Leistung) im Middle-Modus über 45 Minuten, ohne Kühlung, ca. 31 °C. Nach 25 Minuten gibt es einen (nicht sichtbaren) Sprung in der Kurve, danach fluktuiert die Leistung recht nervös, aber auf geringem Niveau, d.h. nicht sichtbar im Lichtbild.
Die Status-LEDs leuchteten am Ende der 5 Std. Messung so:
Ich interpretiere das als “gelb”. Bei meiner Lampe scheint der rote Teil der oberen (im Bild links) Rot/Grün-LED schwächer zu sein. Vielleicht hängt das mit dem Defekt meiner Review-Lampe zusammen. Die Akkus haben hier noch eine Spannung von gut 3,6 V.
Offensichtlich arbeitet die automatische Temperaturregelung sehr nervös. Da sie selbiges auch bei einer stark gekühlten Lampe macht, gehe ich von einer recht niedrigen Grenztemperatur und keinem gut parametrierten Algorithmus aus. Von anderen TrustFire-Lampen bin ich sehr viel besseres gewohnt.
Zusammengenommen kann man sagen, dass der High-Modus nicht für den Dauerbetrieb geeignet ist. Das stufenweise Ab- und Zunehmen der Helligkeit ist deutlich sichtbar und irritiert.
Im Middle-Modus bietet die 3T6 Pro eine stabile Leistung von 1000 lm und bleibt dabei mit 31 °C recht kühl. Dieser Modus ist gleichzeitig der höchste verfügbare im Betrieb mit zwei Zellen.
600 Meter Reichweite nach ANSI FL1 und ein großer Anteil an Streulicht geben ihr einen universellen Charakter. Werksgelände lassen sich ebenso gut absuchen wie sich der Weg beim Gassigang mit dem Hund ausleuchten lässt. Zumindest in der Theorie, denn das Vergnügen auf High ist kurz und auf den Betrieb mit Verlängerung beschränkt. Die Temperaturregelung greift nervös ein, so dass im Grunde nur der Middle-Modus mit 1000 lm stabiles und verlässliches Licht bietet, und das auch in der kurzen Ausführung. TrustFire gibt 7,5 Std. in diesem Modus an.
Dieser Lampe fehlt ein Modus zwischen Middle und High. Letzterer ist nicht verlässlich, ersterer lässt die Lampe so unterfordert, dass die Erwärmung von ca. 31 °C kaum spürbar ist. Die ältere T62 mit ähnlicher Form und Masse, allerdings mehr Kühlrippen, schaffte hier noch konstante 2500 lm. Auch im Betrieb mit zwei Zellen sollte mehr Leistung drin sein.
Das war’s erstmal wieder von mir. Kommentare, Verbesserungsvorschläge, Korrekturen usw. sind gerne gesehen.
Und abschließen auch hier: Viel Erfolg für dich, Jacob, für deine Masterarbeit!
VG
Thomas
Wichtiger Hinweis:
Mein Exemplar hat einigermaßen sicher einen Fehler: Sie detektiert den Betrieb mit zwei Akkus nicht und interpretiert diesen als Betrieb mit drei teilentleerten Zellen (Schalter-LEDs leuchten rot, High-Mode ist gesperrt). Ich habe TrustFire meine ganzen Beobachtungen aus diesem Review vorab mitgeteilt und angefragt, ob sich dieser Defekt auf die Leistungsmessung über die Zeit auswirkt. Ich bin gespannt, was die Ingenieure dort dazu sagen können und ob es ein offizielles Statement gibt.
Auf Amazon gibt es bereits eine Bewertung, die das gleiche Problem schildert. Vielleicht handelt es sich um einen Serienfehler. Bitte betrachtet alle Angaben daher als vorläufig; ich werde Updates in diesem Thread posten.
Einleitung
Die 3T6 Pro ist dem Namen nach die Nachfolgerin der 3T6. In der neuen Pro werden drei SST-40 LEDs in einem Glattreflektor-Verbund von zwei oder (mit Verlängerung) drei 18650 Zellen in Serie leistungsgeregelt betrieben.Der Hersteller gibt 5200 lm und 602 m Reichweite an, als Einsatzgebiete sind Camping, Wandern und Jagd benannt.
Zum Einstand ist die Lampe mit einem Rabatt versehen und verlässt für 71,99 Euro inklusive dreier 18650 Akkus das Amazon-Lager:
https://www.amazon.de/TrustFire-Taschenlampe-Reichweite-Akku-Ladegerät-Verlängerter/dp/B095H777SW
Lieferumfang
Die Lampe kommt im Koffer mit allem, was man braucht. Enthalten sind drei 3400 mAh 18650 Akkus, um die 3T6 Pro mit Verlängerung nutzen zu können. Daneben gibt es ein Ladegerät mit zwei Schächten, ein Lanyard, Ersatz-O-Ringe und natürlich die Bedienungsanleitung.Die drei 3400 mAh Akkus kamen mit einer Lagerspannung von 3,73 / 3,73 / 3,75 V.
Übersicht
- 3 x Luminus SST-40 LED @5700K im Glattreflektor
- 2 oder 3 (mit Verlängerung) 18650-Zellen in Serie
- 4 Leistungsstufen einschließlich einer lesetauglichen ‘Moon’-Stufe, Strobe und SOS versteckt
- Leistungs- und Temperaturregelung
- Kapazitätsanzeige in vier Stufen
- Forward Clicky (Ein/Aus) und elektronischer Seitenschalter (Modi), Mode Memory
- IP68 (staubdicht und wasserdicht bei dauerhaftem Untertauchen bis zu einem Meter)
- Verpolungsschutz
- Unterspannungswarnung (Haupt-LED blinkt)
- Fallsicherheit: Bis 1 Meter
- TrustFire empfiehlt geschützte Zellen, lässt aber ungeschützte zu (Hinweis: ‘Use with caution’)
Modi
Im Ceilingbounce-Vergleich mit einer Olight R50 habe ich in der höchsten Stufe 5580 lm gemessen (beide zeitnah zum Einschalten). Den 'Moon' Mode habe ich mit 50 mA gemessen.Moon | Low | Middle | High | |
Lumen | 5 | 90 | 1000 | 5200 |
Laufzeit | 100 h | 39 h | 7,5 h | 5 h |
Reichweite [m] | - | 105 | 295 | 602 |
Der Moon-Mode scheint (im wahrsten Sinne des Wortes) etwas zu hell geraten zu sein. Wir haben hier Licht auf dem Niveau einer Sofirn C01. Ich bezeichne den Modus aufgrund der Leistung, die ich hier sehe, dann auch eher als Lese- und Orientierungslicht. Und so macht’s Sinn für eine große Outdoorlampe, die man eher nicht in absolut vertrauter Umgebung daheim hernimmt.
Der High-Mode ist nur mit drei Zellen erreichbar und im Betrieb mit zwei Akkus gesperrt. Die kurze 3T6 Pro is somit auf 1000 lm begrenzt.
LEDs
Mein Opple misst gut 5600K, Ra 66. Ich nehme an, es handelt sich, wie schon in der T11R verwendet, um die 5700K-Variante der Luminus SST-40. Der Hersteller gibt den CRI mit 70 (typisch), minimal mit 65 an. In meinen Augen handelt es sich bei der Lichtfarbe um ein neutrales Weiß ohne Farbstich und ohne sichtbare Schwächen in der Farbwiedergabe.SST-40 typisch ist der reinweiße Spot, eine schwach ausgeprägte gelbliche Korona und ein ins Violett gehender Spill. Das ist an der weißen Wand gut zu sehen, im Outdoor-Bereich dagegen gar nicht.
PWM ist nicht vorhanden.
Oben: Keine Artefakte ab ca. 50 cm.
Lampenkörper
Fangen wir ganz oben, und damit mit der besten Nachricht für Modder an: Die Krone ist nicht verklebt; mit zwei mittelkräftigen Händen lässt sie sich entfernen, so dass ein Austausch der LEDs möglich wird. Ein offensichtlicher Ersatz sind die nagelneuen Luminus SFT-40, die zum Zeitpunkt der Konstruktion dieser Lampe noch nicht verfügbar waren und derzeit (wenig überraschend) den Markt im Sturm erobern.
Wie es sich für eine Krone gehört, gibt es (sanfte) Zacken, so dass Licht auch dann austreten kann, wenn die Lampe auf den Kopf gestellt wird. Tatsächlich ist das die sinnvollste Abstellposition, da die Lampe rollen kann und nicht tailstandfähig ist. Der Kragen um den Endschalter nimmt das Lanyard auf, überragt diesen aber nicht.
Der Reflektor unter (anscheinend unvergütetem) Glas ist sauber. Die LEDs sitzen gegenüber den Reflektoröffnungen minimal weiter innen (vielleicht 1/10 mm, schwer zu ermitteln), was aber keinen sichtbaren Einfluss auf das Lichtbild hat.
Der Lampenkopf ist, anders als bei den Modellen T62 und T70, endlich einteilig, was der Wärmeleitung zugute kommt. Die sechs Kühlrippen sind tief und schmal.
Beide Batterierohr-Teile sind bis auf die Stirnflächen anodisiert, so dass an jeder Stelle ein mechanischer Lockout möglich ist. Die treiberseitige Stirnfläche ist sehr breit und liegt auf dem Treiber auf einer dicken Messingscheibe auf. Mir scheint das für die Ewigkeit gebaut zu sein. Nicht zum ersten mal machen wesentliche Details einer TrustFire auf mich diesen Eindruck.
Beide Federn sind doppelt ausgeführt, der Treiber scheint verklebt zu sein, der Heckschalter (Forward Clicky) ist durch einen Aluminium-Retainer gesichert.
Die Gewinde musste ich etwas nachfetten, insbesondere kopfseitig war der O-Ring trocken und das Verschrauben wurde von einem unangenehmen Quietschen begleitet.
Heck- und Seitenschalter sind durch die Noppenstruktur ihrer Gummikappen leicht zu finden und sicher zu betätigen. Zwei mehrfarbige LEDs unter dem Seitenschalter-Gummi zeigen live den Ladestand der Akkus an.
Die Gravuren des Kopfes scheinen in die fertig montierte Lampe gelasert worden zu sein. In einer Linie mit dem Seitenschalter gibt es auf der Krone den obligatorischen Hinweis auf die Wärmeentwicklung und die Seriennummer der Lampe. Um nicht genau 90° versetzt (also etwas verdreht) sind Abflachungen auf dem Akkurohr. Firmenname und Modellbezeichnung auf eine der beiden Flächen gelasert.
Die Lampe ist sauber entgratet, auch das ausreichend griffige, geschnittene Knurling zeigt keine scharfen Kanten.
Zierelemente sucht man nahezu vergebens, lediglich ein paar strahlenförmig angeordnete Rillen-Gruppen im Kopf ermöglichen dem Auge eine wohltuende Flucht vor der Sachlichkeit des Designs.
Die Anodisierung ist seidenmatt-schwarz, Anodisierungsfehler sind mir nicht aufgefallen. Einen kleinen Kratzer gibt es bei meiner Lampe am Kopf, der ist vermutlich durch eine unglückliche Packung der Einzelteile im Koffer geschuldet.
Gewicht mit zwei (drei) Akkus: 399 g (486 g)
Mit der Verlängerung auf drei Zellen ist die 3T6 Pro freilich keine Grazie mehr, sondern im Gegenteil ein recht beeindruckendes Gerät.
UI
Das UI folgt dem TrustFire Standard, nach dem über den Seitenschalter die Leuchtmodi von Low nach High (da capo) durchgetastet werden. Strobe mit modulierter Frequenz ist vorhanden, aber versteckt: Zwei Sekunden muss der Seitenschalter gedrückt gehalten werden, ein weiterer Klick führt zurück in den zuletzt gewählten Modus. Wenn man den Taster noch länger gedrückt hält, kommt man in den SOS-Modus.Eine Standby-Funktion ist nicht gegeben (An-, Ausschalten per Seitentaster), was aber auch mit der Schaltphilosophie (einfache Klicks zum Moduswechsel) nicht vereinbar wäre. Aktiviert werden kann die Lampe also nur über den Endkappenschalter. Der ist als Forward Clicky ausgelegt und schaltet die 3T6 Pro im zuletzt aktiven Modus an. Das kann auch der Strobe- oder SOS-Modus sein.
Die Kapazitätsanzeige für die Akkus erfolgt live über zwei in den Seitentaster integrierte Rot/Grün-LEDs.
Batteriestatus:
Grün | bis 80 % |
Gelb | bis 40 % |
Rot | bis 10 % |
Rot blinkend | unter 10 % |
Laufzeit
Die oberen beiden Diagramm beschreiben den Leistungsverlauf der ungekühlten Lampe (5 Std. Übersicht und Ausschnitt der ersten 100 Minuten). Darunter habe ich eine weitere Serie dargestellt, wobei die Lampe nun ventilatorgekühlt war. Die Temperatur habe ich hier parallel nicht gemessen, um den Luftstrom nicht zu behindern.Das letzte Diagramm zeigt den Leistungsverlauf im Middle-Modus.
Oben: Messung der Helligkeit (umgerechnet in Leistung) im High-Modus und der Temperatur über 5 Std., keine Kühlung
Oben: Messung der Helligkeit (umgerechnet in Leistung) im High-Modus und der Temperatur über 5 Std., keine Kühlung, Ausschnitt der ersten 100 Minuten.
Oben: Messung der Helligkeit (umgerechnet in Leistung) im High-Modus über 70 Minuten, Ventilatorkühlung
Oben: Messung der Helligkeit (umgerechnet in Leistung) im Middle-Modus über 45 Minuten, ohne Kühlung, ca. 31 °C. Nach 25 Minuten gibt es einen (nicht sichtbaren) Sprung in der Kurve, danach fluktuiert die Leistung recht nervös, aber auf geringem Niveau, d.h. nicht sichtbar im Lichtbild.
Die Status-LEDs leuchteten am Ende der 5 Std. Messung so:
Ich interpretiere das als “gelb”. Bei meiner Lampe scheint der rote Teil der oberen (im Bild links) Rot/Grün-LED schwächer zu sein. Vielleicht hängt das mit dem Defekt meiner Review-Lampe zusammen. Die Akkus haben hier noch eine Spannung von gut 3,6 V.
Offensichtlich arbeitet die automatische Temperaturregelung sehr nervös. Da sie selbiges auch bei einer stark gekühlten Lampe macht, gehe ich von einer recht niedrigen Grenztemperatur und keinem gut parametrierten Algorithmus aus. Von anderen TrustFire-Lampen bin ich sehr viel besseres gewohnt.
Zusammengenommen kann man sagen, dass der High-Modus nicht für den Dauerbetrieb geeignet ist. Das stufenweise Ab- und Zunehmen der Helligkeit ist deutlich sichtbar und irritiert.
Im Middle-Modus bietet die 3T6 Pro eine stabile Leistung von 1000 lm und bleibt dabei mit 31 °C recht kühl. Dieser Modus ist gleichzeitig der höchste verfügbare im Betrieb mit zwei Zellen.
Beamshots
… folgen nach.Fazit
Die TrustFire 3T6 Pro ist eine komplette Neuentwicklung und löst die schon längere Zeit nicht mehr erhältliche 3T6 ab.600 Meter Reichweite nach ANSI FL1 und ein großer Anteil an Streulicht geben ihr einen universellen Charakter. Werksgelände lassen sich ebenso gut absuchen wie sich der Weg beim Gassigang mit dem Hund ausleuchten lässt. Zumindest in der Theorie, denn das Vergnügen auf High ist kurz und auf den Betrieb mit Verlängerung beschränkt. Die Temperaturregelung greift nervös ein, so dass im Grunde nur der Middle-Modus mit 1000 lm stabiles und verlässliches Licht bietet, und das auch in der kurzen Ausführung. TrustFire gibt 7,5 Std. in diesem Modus an.
Dieser Lampe fehlt ein Modus zwischen Middle und High. Letzterer ist nicht verlässlich, ersterer lässt die Lampe so unterfordert, dass die Erwärmung von ca. 31 °C kaum spürbar ist. Die ältere T62 mit ähnlicher Form und Masse, allerdings mehr Kühlrippen, schaffte hier noch konstante 2500 lm. Auch im Betrieb mit zwei Zellen sollte mehr Leistung drin sein.
Was mir sehr gut gefallen hat:
- Formfaktor: Lampen mit seriell angeordnete Zellen lassen sich besser greifen als Coladosen
- Leistungsregelung
- Drei 18650 im Lieferumfang
- Moddingfreundlich
- Drei Jahre Hersteller-Garantie.
Was ich neutral sehe:
- 18650er Zellen haben nicht den technischen Stand der 21700er, sind allerdings leichter, was für bestimmte Einsatzzwecke vorteilhaft ist. Bei der neuen T90R wählt TrustFire allerdings das größere Zellformat. Mir sind die knapp 400 g in der zweizelligen Lampe völlig ausreichend - mehr müssen es nicht sein .
Was ich nicht gut fand:
- nervöse Temperaturregelung
- keine hohe dauerbetriebsfeste Stufe
- niedrige maximale Stufe in der kurzen Ausführung
Verbesserungsvorschläge
- Zum Zeitpunkt der Entwicklung war die neue Luminus SFT-40 LEDs vermutlich noch nicht erhältlich. Es wäre sicher interessant, die in der 3T6 Pro zu testen und dann als Produktupdate in die Serie einfließen zu lassen oder als Option anzubieten
- Höhere Grenztemperatur der Temperaturregelung
- Den Temperatur-Regelmechanismus weniger nervös gestalten
- Den Middle-Modus auf ca. 2500 lm hochsetzen
- Die Erkennung von zwei oder drei Zellen korrigieren
Das war’s erstmal wieder von mir. Kommentare, Verbesserungsvorschläge, Korrekturen usw. sind gerne gesehen.
Und abschließen auch hier: Viel Erfolg für dich, Jacob, für deine Masterarbeit!
VG
Thomas