Hallo zusammen, ich wollte mich auch mal an einem Review versuchen.
Hier im Forum gibt's natürlich schon einige erstklassige Reviews und Vorstellungen zur Lampe, mit denen ich hier gar nicht konkurrieren will. Stattdessen möchte ich komplementieren, indem ich ein Review mit klassischem Bewertungsschema präsentiere. Das habe ich hier bisher nur selten gesehen, vielleicht ist es ja etwas was dem ein oder anderen gefällt Wenn ja würde ich durchaus auch weitere Lampen bewerten. Das Ganze ist natürlich eine subjektive Angelegenheit, ich habe aber mein Bestes getan meine Bewertung in allen Aspekten zu begründen. Die technischen Spezifikationen und den Lieferumfang lasse ich größtenteils aus, da das ohnehin nur reine Wiederholung wäre.
Die Bewertung soll eher textbasiert als fotolastig sein, aber ich habe trotzdem ein paar Fotos zum Größenvergleich und zur allgemeinen Begutachtung gemacht. Da besteht definitiv noch Ausbaupotenzial.
Beamshots kann ich euch leider nicht liefern, da ich in der Stadt wohne und kein Auto habe. Somit ist es für mich sehr mühselig, mein ganzes Equipment plus Lampen an eine geeignete Location zu transportieren, vor allem im Winter wenn ich auch das Motorrad nicht nutzen kann. Zudem könnte ich die Qualität der bereits vorhandenen Beamshots hier im Forum ohnehin nicht übertreffen, geschweige denn erreichen. Eure Beamshots sind übrigens die besten, die es überhaupt gibt, das können die englischen Foren nicht
Einleitung
Die D4S ist eine leistungsstarke und kompakte Taschenlampe des chinesischen Herstellers Emisar. Die Lampe hat 4 Haupt-LEDs hinter einer LEDiL TIR-Optik. Wie bei der D1, D4 und D1S bietet Emisar auch bei der neuen D4S einige verschiedene konfigurierbare Versionen an. Als Besonderheit besitzt die D4S 16 zusätzliche farbige LEDs mit geringem Stromverbrauch die im Standby eingeschaltet werden können. Die hier vorgestellte Version hat die graue Anodisierung, cyan Aux-LEDs und XP-L Hi V2 3A Haupt-LEDs. Die Lampe wird mit einem ungeschützten 26650-Akku betrieben, der hohe Entladeströme bereitstellen können muss. Ich nutze die Taschenlampe mit einem Efest IMR (4200mAh, 35A continuous, 50A pulse).
Verarbeitung (3/3)
Die Verarbeitung der Taschenlampe ist wie von anderen Emisar/Noctigon Modellen gewohnt auf sehr hohem Niveau. Alle Teile sind passgenau und fehlerfrei gefertigt, die Rändelung ist hochwertig und die Anodisierung ist homogen in Farbe und Oberflächenbeschaffenheit. Der einzige Kritikpunkt hier sind die scharfen Kanten am Lanyard-hole. Dies wurde meines Wissens allerdings bereits verbessert, die Lampen, die nun ausgeliefert werden sollten keine scharfen Kanten mehr haben.
Der Schalter-Klick ist für meinen Geschmack etwas zu flach (Referenz: Zebralight SC-Reihe) aber generiert ausreichend Feedback sodass man auch beim 7-fachen oder 8-fachen Klicken sich nicht verzettelt.
Hardware Design (3/3)
Emisar hat es geschafft, die Lampe trotz des großen Akkus relativ kompakt zu halten. Sie ist deutlich kürzer als die Thrunite TC20, allerdings ist sie dennoch etwas zu groß, um komfortabel in die Hosentasche zu passen. Sie eignet sich sehr gut für den Transport in der Jackentasche.
Durch den leicht größeren Durchmesser im Vergleich zu einer 18650-Lampe liegt sie für mich besser in der Hand. Dabei ist auch angenehm, dass der Lampenkopf etwas breiter ist als der Körper.
Der Innendurchmesser des Akkurohrs ist mit 28mm recht großzügig gestaltet, wodurch Kompatibilitätsprobleme mit dickeren Akkus vermieden werden. Dennoch ist die Wandstärke ausreichend groß.
Robustheit (1/2)
Emisar gibt an, dass die Taschenlampe entsprechend dem IP67-Standard vor Staub (Kennziffer 6 – staubdicht) und Wasser geschützt ist (Kennziffer 7 – Schutz gegen zeitlich begrenztes Untertauchen, hier 1 Meter ohne Zeitangabe). Zum Schutz gegen Fall oder sonstiger mechanischer Beanspruchung werden keine Angaben gemacht. Die Federn auf beiden Seiten des Akkus werden mit meinem Efest (etwas kürzer als 66.5mm) nicht vollständig komprimiert und bieten so im Gegensatz zu Kontaktstiften oder harten Pluspolen zumindest ein wenig Schutz im Fall eines Falles (Wortwitzkasse?) . Die Optik wird zudem durch ein Glas vor Kratzern geschützt.
Dauerbetriebsfestigkeit (1/2)
Den hohen maximalen Output von 4300lm/45,000cd (XP-L Hi) erreicht die Emisar durch einen direct-drive Treiber. Das bedeutet, dass der maximale Output erstens vom Akku (Spannung und maximaler Entladestrom) und zweitens von der Temperatur sehr schnell begrenzt wird. Positiv anzumerken ist dabei, dass hier über die Temperatur und nicht die Zeit geregelt wird und die gewünschte Maximaltemperatur eingestellt werden kann. Für die Modi bis 400lm nutzt die Emisar drei 7135 Spannungsregler und ist dadurch effizienter.
Lichtqualität (4/5)
Dieser Bewertungspunkt hängt natürlich von der gewählten Variante ab. Die XP-L Hi V2 3A mit 5000K Lichtfarbe erhalten von mir 4 Punkte. Die Lichtfarbe würde ich als sehr neutrales Weiß bezeichnen, ohne merkliche Kälte oder Wärme. Der Lichtkegel hat eine homogene Farbe, es ist kein „Cree-Regenbogen“ zu sehen, wie man das von vielen 26650er Lampen kennt, die stattdessen die XHP-70.2 LED nutzen. Der Farbstich ist minimal rötlich, was ich gegenüber einem Grünstich bevorzuge. Einen Punkt Abzug gibt es, da die LEDs nicht high-CRI sind, was die Farbwiedergabe ein wenig verschlechtert.
Lichtbild (4/4)
Die Abstrahlung der Lampe ist einigermaßen spot-lastig, jedoch gibt es auch genügend Streuung. Dadurch schafft sie eine hohe Reichweite, ohne den Nahbereich völlig zu vernachlässigen. Diese Gewichtung gefällt mir ausgesprochen gut, da sie in den niedrigen Leuchstufen auch sehr gut in Innenräumen nutzbar ist und im Freien einen sehr großen Bereich ausleuchten kann.
UI-Design (3/4)
Das UI der D4S ist eine Weiterentwicklung vorheriger Emisar UIs, welche auf verschiedenen UIs wie NarsilM (von Tom E) und Anduril (von Toykeeper) basieren. Ehrlich gesagt habe ich in dieser Hinsicht ein wenig den Überblick verloren, welche Features woher stammen und wem dieses UI zuzuschreiben ist. Das ist auch nicht Sache der Bewertung.
Das ramping-UI ermöglich einen Einstieg auf der niedrigsten Stufe, der höchsten (non-Turbo) Stufe sowie der zuletzt genutzten Stufe (memory). Von all diesen Punkten kann dann nach oben oder unten „gerampt“ werden, sofern es noch eine höhere bzw. tiefere Stufe gibt. Ausserdem kann mit einem Doppelklick der Turbo erreicht und mit einem weiteren Doppelklick auch wieder verlassen werden. Dabei werden die LEDs auch zwischendurch nicht ausgeschaltet, wie das bei früheren UIs der Fall war. Als besonders positiv empfinde ich, dass man aus dem Turbo direkt zurück in die zuletzt genutzte Stufe kann. Das ging bei der D4 noch nicht und ist ein Aspekt des UIs der vielen anderen UIs auch anderer Hersteller überlegen ist. Die niedrigste und höchste (non-Turbo) Stufe können konfiguriert werden, wobei der niedrigste mögliche moonlight-Modus zufriedenstellend tief ist. Ausserdem kann gewählt werden, ob stufenlos oder abgestuft (Anz. Stufen wählbar) gerampt wird.
Einen Punkt Abzug gibt es von meiner Seite, da ich UIs ohne mode memory in der Praxis nützlicher finde, da man sich nicht merken muss, in welcher Stufe man die Lampe ausgeschaltet hat. Das Resultat ist, dass ich entweder vor dem Ausschalten meist in die Nähe der 400lm regulated/direct drive Grenze rampe oder die Tailcap kurz löse und wieder festdrehe. Dann startet die Lampe nämlich genau im höchsten geregelten Modus. Idealerweise hätte die Lampe eine konfigurierbare Medium-Stufe, die durch den normalen Einzelklick angewählt wird.
Nutzbarkeit (2/2)
(Soll heissen ‚usability‘, die Alltagsgebrauchsfähigkeit der Taschenlampe.)
Wie bereits unter dem Punkt Hardware-Design angemerkt, passt die Lampe gut in eine Jackentasche. Ich sehe sie als idealen Begleiter im Winter, evtl. in Kombination mit einer kleineren Lampe für die Hosentasche. Im Sommer, wenn man ohnehin weniger eine Jacke trägt, ist es auch unwahrscheinlich, dass man so viel Licht braucht. Die Auxiliary-LEDs sind ein bereicherndes Feature das es ermöglich die Lampe in dunklen Umgebungen problemlos zu finden. Zur eigentlichen Beleuchtung finde ich diese nicht geeignet, aber auch nicht nötig da der niedrigste moonlight-Modus dunkel genug ist.
Features (1/1)
Die D4S hat in der Tailcap einen (ziemlich starken!) Magneten. Bei der Bestellung kann dies auch abgewählt, bzw. eine zusätzliche Tailcap ohne Magnet für einen fairen Preis dazubestellt werden. Für mich ist der Magnet rein positiv, er ermöglicht es die Lampe in allen vorstellbaren Positionen an magnetische Oberflächen anzubringen. Der Magnet hält die Lampe trotz des relativ hohen Gewichts auch horizontal, selbst wenn die Oberfläche nicht den ganzen Magneten kontaktiert (z. B. das zylindrische Tischbein meines Schreibtisches). Die Gefahr, dass der Magnet andere Objekte wie z. B. Schlüssel ungewollt anzieht ist natürlich da, allerdings finde ich dies weniger störend als bei kleineren Lampen die eher in der Hosentasche getragen werden.
Auch die Auxiliary LEDs haben der Lampe hier zu dem Punkt beholfen, auf diese bin ich allerdings unter Nutzbarkeit schon genauer eingegangen.
Fazit
Die Emisar D4S ist in meiner aktuellen Sammlung einer meiner Favoritinnen. Sie hat locker genug Leistung für den Alltagsgebrauch und sowieso genug für den wow-Faktor. Dennoch ist sie deutlich kompakter als z. B. die Meteor M43 und passt gut in eine Jackentasche. In Punkto Hardware überzeugt die Emisar auf ganzer Linie, und zeigt auch in den restlichen Bereichen nur wenig Schwächen, die entweder dem Preispunkt oder im Falle der LEDs und des UIs einem Kompromiss geschuldet sind. Sie verdient eine absolute Empfehlung und ist von allen Emisar/Noctigon Lampen meiner Meinung nach bisher die beste.
Hier im Forum gibt's natürlich schon einige erstklassige Reviews und Vorstellungen zur Lampe, mit denen ich hier gar nicht konkurrieren will. Stattdessen möchte ich komplementieren, indem ich ein Review mit klassischem Bewertungsschema präsentiere. Das habe ich hier bisher nur selten gesehen, vielleicht ist es ja etwas was dem ein oder anderen gefällt Wenn ja würde ich durchaus auch weitere Lampen bewerten. Das Ganze ist natürlich eine subjektive Angelegenheit, ich habe aber mein Bestes getan meine Bewertung in allen Aspekten zu begründen. Die technischen Spezifikationen und den Lieferumfang lasse ich größtenteils aus, da das ohnehin nur reine Wiederholung wäre.
Die Bewertung soll eher textbasiert als fotolastig sein, aber ich habe trotzdem ein paar Fotos zum Größenvergleich und zur allgemeinen Begutachtung gemacht. Da besteht definitiv noch Ausbaupotenzial.
Beamshots kann ich euch leider nicht liefern, da ich in der Stadt wohne und kein Auto habe. Somit ist es für mich sehr mühselig, mein ganzes Equipment plus Lampen an eine geeignete Location zu transportieren, vor allem im Winter wenn ich auch das Motorrad nicht nutzen kann. Zudem könnte ich die Qualität der bereits vorhandenen Beamshots hier im Forum ohnehin nicht übertreffen, geschweige denn erreichen. Eure Beamshots sind übrigens die besten, die es überhaupt gibt, das können die englischen Foren nicht
Einleitung
Die D4S ist eine leistungsstarke und kompakte Taschenlampe des chinesischen Herstellers Emisar. Die Lampe hat 4 Haupt-LEDs hinter einer LEDiL TIR-Optik. Wie bei der D1, D4 und D1S bietet Emisar auch bei der neuen D4S einige verschiedene konfigurierbare Versionen an. Als Besonderheit besitzt die D4S 16 zusätzliche farbige LEDs mit geringem Stromverbrauch die im Standby eingeschaltet werden können. Die hier vorgestellte Version hat die graue Anodisierung, cyan Aux-LEDs und XP-L Hi V2 3A Haupt-LEDs. Die Lampe wird mit einem ungeschützten 26650-Akku betrieben, der hohe Entladeströme bereitstellen können muss. Ich nutze die Taschenlampe mit einem Efest IMR (4200mAh, 35A continuous, 50A pulse).
Verarbeitung (3/3)
Die Verarbeitung der Taschenlampe ist wie von anderen Emisar/Noctigon Modellen gewohnt auf sehr hohem Niveau. Alle Teile sind passgenau und fehlerfrei gefertigt, die Rändelung ist hochwertig und die Anodisierung ist homogen in Farbe und Oberflächenbeschaffenheit. Der einzige Kritikpunkt hier sind die scharfen Kanten am Lanyard-hole. Dies wurde meines Wissens allerdings bereits verbessert, die Lampen, die nun ausgeliefert werden sollten keine scharfen Kanten mehr haben.
Der Schalter-Klick ist für meinen Geschmack etwas zu flach (Referenz: Zebralight SC-Reihe) aber generiert ausreichend Feedback sodass man auch beim 7-fachen oder 8-fachen Klicken sich nicht verzettelt.
Hardware Design (3/3)
Emisar hat es geschafft, die Lampe trotz des großen Akkus relativ kompakt zu halten. Sie ist deutlich kürzer als die Thrunite TC20, allerdings ist sie dennoch etwas zu groß, um komfortabel in die Hosentasche zu passen. Sie eignet sich sehr gut für den Transport in der Jackentasche.
Durch den leicht größeren Durchmesser im Vergleich zu einer 18650-Lampe liegt sie für mich besser in der Hand. Dabei ist auch angenehm, dass der Lampenkopf etwas breiter ist als der Körper.
Der Innendurchmesser des Akkurohrs ist mit 28mm recht großzügig gestaltet, wodurch Kompatibilitätsprobleme mit dickeren Akkus vermieden werden. Dennoch ist die Wandstärke ausreichend groß.
Robustheit (1/2)
Emisar gibt an, dass die Taschenlampe entsprechend dem IP67-Standard vor Staub (Kennziffer 6 – staubdicht) und Wasser geschützt ist (Kennziffer 7 – Schutz gegen zeitlich begrenztes Untertauchen, hier 1 Meter ohne Zeitangabe). Zum Schutz gegen Fall oder sonstiger mechanischer Beanspruchung werden keine Angaben gemacht. Die Federn auf beiden Seiten des Akkus werden mit meinem Efest (etwas kürzer als 66.5mm) nicht vollständig komprimiert und bieten so im Gegensatz zu Kontaktstiften oder harten Pluspolen zumindest ein wenig Schutz im Fall eines Falles (Wortwitzkasse?) . Die Optik wird zudem durch ein Glas vor Kratzern geschützt.
Dauerbetriebsfestigkeit (1/2)
Den hohen maximalen Output von 4300lm/45,000cd (XP-L Hi) erreicht die Emisar durch einen direct-drive Treiber. Das bedeutet, dass der maximale Output erstens vom Akku (Spannung und maximaler Entladestrom) und zweitens von der Temperatur sehr schnell begrenzt wird. Positiv anzumerken ist dabei, dass hier über die Temperatur und nicht die Zeit geregelt wird und die gewünschte Maximaltemperatur eingestellt werden kann. Für die Modi bis 400lm nutzt die Emisar drei 7135 Spannungsregler und ist dadurch effizienter.
Lichtqualität (4/5)
Dieser Bewertungspunkt hängt natürlich von der gewählten Variante ab. Die XP-L Hi V2 3A mit 5000K Lichtfarbe erhalten von mir 4 Punkte. Die Lichtfarbe würde ich als sehr neutrales Weiß bezeichnen, ohne merkliche Kälte oder Wärme. Der Lichtkegel hat eine homogene Farbe, es ist kein „Cree-Regenbogen“ zu sehen, wie man das von vielen 26650er Lampen kennt, die stattdessen die XHP-70.2 LED nutzen. Der Farbstich ist minimal rötlich, was ich gegenüber einem Grünstich bevorzuge. Einen Punkt Abzug gibt es, da die LEDs nicht high-CRI sind, was die Farbwiedergabe ein wenig verschlechtert.
Lichtbild (4/4)
Die Abstrahlung der Lampe ist einigermaßen spot-lastig, jedoch gibt es auch genügend Streuung. Dadurch schafft sie eine hohe Reichweite, ohne den Nahbereich völlig zu vernachlässigen. Diese Gewichtung gefällt mir ausgesprochen gut, da sie in den niedrigen Leuchstufen auch sehr gut in Innenräumen nutzbar ist und im Freien einen sehr großen Bereich ausleuchten kann.
UI-Design (3/4)
Das UI der D4S ist eine Weiterentwicklung vorheriger Emisar UIs, welche auf verschiedenen UIs wie NarsilM (von Tom E) und Anduril (von Toykeeper) basieren. Ehrlich gesagt habe ich in dieser Hinsicht ein wenig den Überblick verloren, welche Features woher stammen und wem dieses UI zuzuschreiben ist. Das ist auch nicht Sache der Bewertung.
Das ramping-UI ermöglich einen Einstieg auf der niedrigsten Stufe, der höchsten (non-Turbo) Stufe sowie der zuletzt genutzten Stufe (memory). Von all diesen Punkten kann dann nach oben oder unten „gerampt“ werden, sofern es noch eine höhere bzw. tiefere Stufe gibt. Ausserdem kann mit einem Doppelklick der Turbo erreicht und mit einem weiteren Doppelklick auch wieder verlassen werden. Dabei werden die LEDs auch zwischendurch nicht ausgeschaltet, wie das bei früheren UIs der Fall war. Als besonders positiv empfinde ich, dass man aus dem Turbo direkt zurück in die zuletzt genutzte Stufe kann. Das ging bei der D4 noch nicht und ist ein Aspekt des UIs der vielen anderen UIs auch anderer Hersteller überlegen ist. Die niedrigste und höchste (non-Turbo) Stufe können konfiguriert werden, wobei der niedrigste mögliche moonlight-Modus zufriedenstellend tief ist. Ausserdem kann gewählt werden, ob stufenlos oder abgestuft (Anz. Stufen wählbar) gerampt wird.
Einen Punkt Abzug gibt es von meiner Seite, da ich UIs ohne mode memory in der Praxis nützlicher finde, da man sich nicht merken muss, in welcher Stufe man die Lampe ausgeschaltet hat. Das Resultat ist, dass ich entweder vor dem Ausschalten meist in die Nähe der 400lm regulated/direct drive Grenze rampe oder die Tailcap kurz löse und wieder festdrehe. Dann startet die Lampe nämlich genau im höchsten geregelten Modus. Idealerweise hätte die Lampe eine konfigurierbare Medium-Stufe, die durch den normalen Einzelklick angewählt wird.
Nutzbarkeit (2/2)
(Soll heissen ‚usability‘, die Alltagsgebrauchsfähigkeit der Taschenlampe.)
Wie bereits unter dem Punkt Hardware-Design angemerkt, passt die Lampe gut in eine Jackentasche. Ich sehe sie als idealen Begleiter im Winter, evtl. in Kombination mit einer kleineren Lampe für die Hosentasche. Im Sommer, wenn man ohnehin weniger eine Jacke trägt, ist es auch unwahrscheinlich, dass man so viel Licht braucht. Die Auxiliary-LEDs sind ein bereicherndes Feature das es ermöglich die Lampe in dunklen Umgebungen problemlos zu finden. Zur eigentlichen Beleuchtung finde ich diese nicht geeignet, aber auch nicht nötig da der niedrigste moonlight-Modus dunkel genug ist.
Features (1/1)
Die D4S hat in der Tailcap einen (ziemlich starken!) Magneten. Bei der Bestellung kann dies auch abgewählt, bzw. eine zusätzliche Tailcap ohne Magnet für einen fairen Preis dazubestellt werden. Für mich ist der Magnet rein positiv, er ermöglicht es die Lampe in allen vorstellbaren Positionen an magnetische Oberflächen anzubringen. Der Magnet hält die Lampe trotz des relativ hohen Gewichts auch horizontal, selbst wenn die Oberfläche nicht den ganzen Magneten kontaktiert (z. B. das zylindrische Tischbein meines Schreibtisches). Die Gefahr, dass der Magnet andere Objekte wie z. B. Schlüssel ungewollt anzieht ist natürlich da, allerdings finde ich dies weniger störend als bei kleineren Lampen die eher in der Hosentasche getragen werden.
Auch die Auxiliary LEDs haben der Lampe hier zu dem Punkt beholfen, auf diese bin ich allerdings unter Nutzbarkeit schon genauer eingegangen.
Fazit
Die Emisar D4S ist in meiner aktuellen Sammlung einer meiner Favoritinnen. Sie hat locker genug Leistung für den Alltagsgebrauch und sowieso genug für den wow-Faktor. Dennoch ist sie deutlich kompakter als z. B. die Meteor M43 und passt gut in eine Jackentasche. In Punkto Hardware überzeugt die Emisar auf ganzer Linie, und zeigt auch in den restlichen Bereichen nur wenig Schwächen, die entweder dem Preispunkt oder im Falle der LEDs und des UIs einem Kompromiss geschuldet sind. Sie verdient eine absolute Empfehlung und ist von allen Emisar/Noctigon Lampen meiner Meinung nach bisher die beste.