Moin Leute,
wie gestern schon berichtet, habe ich mir ein neues Luxmeter gekauft. Wichtig war mir eine Maximalwert-Funktion, ein Messwertspeicher (möglichst mit USB) und ein möglichst geringer Preis.
Üblicherweise gibt es sowas ja eher im Preisbereich von 150 bis 1000€. Bei Ebay bin ich dann aber über einen Chinakracher gestolpert, der das für 28€ kann (inkl. schnellem DHL-Versand aus einem Hamburger Warenlager eines Chinashops). Das Benetech GM1020. Ich gehe zumindest davon aus, dass es ein Benetech ist - ein Herstellername steht nicht drauf. Vermutlich ist es eine OEM-Version die für irgendwelche Chinashops ohne Herstellername gefertigt wurde.
Besondere Genauigkeit oder hohe Qualität kann man bei diesem Preis natürlich nicht erwarten. Daher würde ich hier eher von einem Luxschätzgerät als einem Messgerät reden. Funktional schlägt sich das Gerät aber abgesehen von der seltsamen Bedienung sehr gut und die Werte wirken auch relativ vernünftig. Zur tatsächlichen Messgenauigkeit kann ich mangels eines seriösen Messgeräts aber leider nichts sagen.
Erstmal zu den Betriebsmodi:
- Normale Luxmessung (Display updatet 2x pro Sekunde)
- Differenz-Messung (es wird nur der Betrag angezeigt, also ohne Vorzeichen!)
- Maximalwertmessung
- Minimalwertmessung
- Integralmessung (in Luxstunden)
- Mittelwertmessung
- Manuelle Messwertspeicherung (bis zu 60 Wertepaare)
- Automatische Messwertspeicherung (bis zu 1900 Wertepaare, das Messintervall ist am PC einstellbar)
- Automatische Messwertspeicherung über USB mit der mitgelieferten Windows-Software (Vermutlich "unbegrenzt"? max 1h - siehe nächster Beitrag)
Messbereiche:
- 0,0 - 199,9 lx
- 20,0 - 199,9 dalx (200 - 1 999 lx)
- 20,0 - 199,9 hlx (2 000 - 19 990 lx)
- 20,0 bis 199,9 klx (20 000 - 199 900 lx) in der Praxis zeigt das Gerät hier aber Werte bis 260 klx an
Wenn man sich nicht im untersten Messbereich befindet, wird dies durch ein X10, X100 bzw X1000 im Display angezeigt.
Die Messgenauigkeit beträgt unter 10 klx angeblich 3% des angezeigten Wertes und darüber 4%.
Statt in Lux kann man sich die Werte auch in fc (foot-candle) anzeigen lassen.
In einigen Betriebsmodi wird zusätzlich die Temperatur angezeigt. Als Einheiten stehen hier °C und °F zur Verfügung.
Betrieben wird das Gerät mit zwei AAA-Batterien die laut Herstellerangaben 10 Stunden bei Dauernutzung mit USB-Verbindung durchhalten sollen.
Zum Energiesparen kann sich das Gerät automatisch ausschalten. Ein- und ausschalten lässt sich die Funktion direkt am Gerät, die Zeit, nach der es sich ausschalten soll, kann am PC eingestellt werden. (1 bis 240 Minuten)
Der "Messkopf" des Gerätes lässt sich um 90° nach links und 180° nach rechts drehen.
Mitgeliefert ist ein Koffer, ein 1,5m langes Mini-USB-Kabel, eine Mini-CD (Treiber, Messsoftware "LuxLAB" und englischsprachige Anleitung), eine nicht sehr hilfreiche englischsprachige Kurzanleitung (eher ein Datenblatt), und eine "deutsche Übersetzung" der Texte dieser Kurzanleitung auf zwei A4-Blättern. Letztere hab ich gar nicht erst fotografiert.
Die Bedienung des Geräts ist etwas seltsam, da man nur drei Tasten hat (deren Beschriftungen "Set", "Select" und "Enter" klingen, als würden sie identische Funktionen haben) und auch Menüstrukturen nur mit den vorhandenen Elementen angezeigt werden:
Durch gedrückt halten der mittleren Taste kann man das Gerät ein- und ausschalten. Ein kurzer Klick rotiert durch "normal", "Beleuchtung", "Beleuchtung + Messwert halten" und "Messwert halten".
Das Wechseln des Betriebsmodus ist auch noch ganz einfach.
Mit den äußeren beiden Tasten kann man hier einfach durchrotieren:
Alles was darüber hinaus geht ist alles andere als Intuitiv und nur nach Lesen der Anleitung machbar.
In jedem der gezeigten Bildschirme kommt man durch gedrückthalten der linken Taste in ein "Menü", wo man mit der mittleren Taste den Wert ändert und durch gedrückthalten der rechten Taste den Wert setzt und das Menü verlässt.
Lux --> manuelle Messwertaufzeichnung
Differenz --> Einheiten ("ELE") umschalten
Maximum --> automatische Abschaltung anschalten ("OPE[N]") und ausschalten ("CLO[SE]")
Minimum --> automatische Messreihe starten ("OPE[N]") und stoppen ("CLO[SE]")
Integral --> Integralmessung zurücksetzen
Durchschnitt --> gespeicherte Messreihen löschen
Anzeige der automatischen Messreihe --> gespeicherte Messwerte anzeigen
Hier mal ein paar Beispiele:
Die Verbindung mit dem Computer hat nicht direkt beim ersten Mal geklappt, aber nach zwei oder 3 Versuchen ging es dann und seit dem funktioniert es ohne Probleme.
In der mitgelieferten Software LuxLAB kann man ein paar Einstellungen auf dem Luxmeter vornehmen, die nicht direkt am Gerät einstellbar sind (Zeit bis zur automatischen Abschaltung und Messinvervall für die automatische Aufzeichnung), die Messwerte von einer automatischen Messung auf den PC übertragen und direkt am PC Messungen durchführen. Die Messungen lassen sich dann im XLS-Format speichern oder direkt zu Excel oder in einen Texteditor kopieren.
Messaufbau: (das Netbook wird nicht mitgeliefert )
LuxLAB: (Funktionert auch wunderbar auf einem alten Netbook mit 1024x600, das parallel von Windows 7 ausgebremst wird)
Und die Messwerte in Excel nochmal als Diagramm dargestellt:
Für alle, die mehr Ahnung von Elektronik haben als ich, noch einen Blick ins Innere (hochauflösendes Foto) und eine Liste des verbauten Gelöts:
1) Texas Instruments 2272C (Dual Low-Noise Rail-To-Rail Operational Amplifier)
http://www.ti.com/product/TLC2272
2) Weltrend WT56F232 (General-Purpose Single Chip Microcontroller)
http://www.weltrend.com.tw/en-global/product/detail/69/90/310
3) NXP HEF4052BT (Dual 4-Channel Analog Multiplexer/Demultiplexer)
http://www.nxp.com/products/discret...el-analog-multiplexer-demultiplexer:HEF4052BT
4) K24C32 (32 Kbit EEPROM)
5) Prolific PL2303HX (USB to Serial Bridge Controller)
http://www.prolific.com.tw/US/ShowProduct.aspx?p_id=156&pcid=41
6) Top Power ASIC TP7660 (DC-DC Voltage Converter)
http://pdf.datasheetarchive.com/datasheetsmain/Datasheets-318/TP7660.pdf
7) Micro One 2108A (Step-Up DC/DC Converter)
http://www.microne.com.cn/Stepup.asp
Bei dem Preis kann man natürlich nicht sagen, ob die Komponenten echt sind, oder Fakes verbaut sind.
Aber vielleicht kann ja irgendwer von euch zumindest etwas zu den Komponenten sagen, die es vermutlich sind.
Fazit:
Das GM1020 ist extrem günstig und hat irre viele Funktionen. Die wichtigsten sind relativ einfach nutzbar, Einstellungen und Messreihen direkt am Gerät sind etwas verwirrend, aber nach dem Studium der Anleitung auf der CD machbar. Die PC-Software mit Excel-Export ist dazu irre praktisch.
Aufgrund des Preises würde ich der Genauigkeit des Gerätes nicht viel weiter trauen, als ich es werfen kann, aber für Verlaufsmessungen, z.B. um einen Stepdown zu messen, sollte das Gerät völlig ausreichen.
Das einzige das ich bisher zur Genauigkeit sagen kann: mit leeren Batterien (blinkende Batteriewarnanzeige) waren die Messwerte 2,5% größer als mit frischen Batterien. Aber das dürfte relativ normal sein, so lange die Messwerte gleich bleiben, wenn die Batteriewarnanzeige noch nicht an ist.
wie gestern schon berichtet, habe ich mir ein neues Luxmeter gekauft. Wichtig war mir eine Maximalwert-Funktion, ein Messwertspeicher (möglichst mit USB) und ein möglichst geringer Preis.
Üblicherweise gibt es sowas ja eher im Preisbereich von 150 bis 1000€. Bei Ebay bin ich dann aber über einen Chinakracher gestolpert, der das für 28€ kann (inkl. schnellem DHL-Versand aus einem Hamburger Warenlager eines Chinashops). Das Benetech GM1020. Ich gehe zumindest davon aus, dass es ein Benetech ist - ein Herstellername steht nicht drauf. Vermutlich ist es eine OEM-Version die für irgendwelche Chinashops ohne Herstellername gefertigt wurde.
Besondere Genauigkeit oder hohe Qualität kann man bei diesem Preis natürlich nicht erwarten. Daher würde ich hier eher von einem Luxschätzgerät als einem Messgerät reden. Funktional schlägt sich das Gerät aber abgesehen von der seltsamen Bedienung sehr gut und die Werte wirken auch relativ vernünftig. Zur tatsächlichen Messgenauigkeit kann ich mangels eines seriösen Messgeräts aber leider nichts sagen.
Erstmal zu den Betriebsmodi:
- Normale Luxmessung (Display updatet 2x pro Sekunde)
- Differenz-Messung (es wird nur der Betrag angezeigt, also ohne Vorzeichen!)
- Maximalwertmessung
- Minimalwertmessung
- Integralmessung (in Luxstunden)
- Mittelwertmessung
- Manuelle Messwertspeicherung (bis zu 60 Wertepaare)
- Automatische Messwertspeicherung (bis zu 1900 Wertepaare, das Messintervall ist am PC einstellbar)
- Automatische Messwertspeicherung über USB mit der mitgelieferten Windows-Software (
Messbereiche:
- 0,0 - 199,9 lx
- 20,0 - 199,9 dalx (200 - 1 999 lx)
- 20,0 - 199,9 hlx (2 000 - 19 990 lx)
- 20,0 bis 199,9 klx (20 000 - 199 900 lx) in der Praxis zeigt das Gerät hier aber Werte bis 260 klx an
Wenn man sich nicht im untersten Messbereich befindet, wird dies durch ein X10, X100 bzw X1000 im Display angezeigt.
Die Messgenauigkeit beträgt unter 10 klx angeblich 3% des angezeigten Wertes und darüber 4%.
Statt in Lux kann man sich die Werte auch in fc (foot-candle) anzeigen lassen.
In einigen Betriebsmodi wird zusätzlich die Temperatur angezeigt. Als Einheiten stehen hier °C und °F zur Verfügung.
Betrieben wird das Gerät mit zwei AAA-Batterien die laut Herstellerangaben 10 Stunden bei Dauernutzung mit USB-Verbindung durchhalten sollen.
Zum Energiesparen kann sich das Gerät automatisch ausschalten. Ein- und ausschalten lässt sich die Funktion direkt am Gerät, die Zeit, nach der es sich ausschalten soll, kann am PC eingestellt werden. (1 bis 240 Minuten)
Der "Messkopf" des Gerätes lässt sich um 90° nach links und 180° nach rechts drehen.
Mitgeliefert ist ein Koffer, ein 1,5m langes Mini-USB-Kabel, eine Mini-CD (Treiber, Messsoftware "LuxLAB" und englischsprachige Anleitung), eine nicht sehr hilfreiche englischsprachige Kurzanleitung (eher ein Datenblatt), und eine "deutsche Übersetzung" der Texte dieser Kurzanleitung auf zwei A4-Blättern. Letztere hab ich gar nicht erst fotografiert.
Die Bedienung des Geräts ist etwas seltsam, da man nur drei Tasten hat (deren Beschriftungen "Set", "Select" und "Enter" klingen, als würden sie identische Funktionen haben) und auch Menüstrukturen nur mit den vorhandenen Elementen angezeigt werden:
Durch gedrückt halten der mittleren Taste kann man das Gerät ein- und ausschalten. Ein kurzer Klick rotiert durch "normal", "Beleuchtung", "Beleuchtung + Messwert halten" und "Messwert halten".
Das Wechseln des Betriebsmodus ist auch noch ganz einfach.
Mit den äußeren beiden Tasten kann man hier einfach durchrotieren:
Alles was darüber hinaus geht ist alles andere als Intuitiv und nur nach Lesen der Anleitung machbar.
In jedem der gezeigten Bildschirme kommt man durch gedrückthalten der linken Taste in ein "Menü", wo man mit der mittleren Taste den Wert ändert und durch gedrückthalten der rechten Taste den Wert setzt und das Menü verlässt.
Lux --> manuelle Messwertaufzeichnung
Differenz --> Einheiten ("ELE") umschalten
Maximum --> automatische Abschaltung anschalten ("OPE[N]") und ausschalten ("CLO[SE]")
Minimum --> automatische Messreihe starten ("OPE[N]") und stoppen ("CLO[SE]")
Integral --> Integralmessung zurücksetzen
Durchschnitt --> gespeicherte Messreihen löschen
Anzeige der automatischen Messreihe --> gespeicherte Messwerte anzeigen
Hier mal ein paar Beispiele:
Die Verbindung mit dem Computer hat nicht direkt beim ersten Mal geklappt, aber nach zwei oder 3 Versuchen ging es dann und seit dem funktioniert es ohne Probleme.
In der mitgelieferten Software LuxLAB kann man ein paar Einstellungen auf dem Luxmeter vornehmen, die nicht direkt am Gerät einstellbar sind (Zeit bis zur automatischen Abschaltung und Messinvervall für die automatische Aufzeichnung), die Messwerte von einer automatischen Messung auf den PC übertragen und direkt am PC Messungen durchführen. Die Messungen lassen sich dann im XLS-Format speichern oder direkt zu Excel oder in einen Texteditor kopieren.
Messaufbau: (das Netbook wird nicht mitgeliefert )
LuxLAB: (Funktionert auch wunderbar auf einem alten Netbook mit 1024x600, das parallel von Windows 7 ausgebremst wird)
Und die Messwerte in Excel nochmal als Diagramm dargestellt:
Für alle, die mehr Ahnung von Elektronik haben als ich, noch einen Blick ins Innere (hochauflösendes Foto) und eine Liste des verbauten Gelöts:
1) Texas Instruments 2272C (Dual Low-Noise Rail-To-Rail Operational Amplifier)
http://www.ti.com/product/TLC2272
2) Weltrend WT56F232 (General-Purpose Single Chip Microcontroller)
http://www.weltrend.com.tw/en-global/product/detail/69/90/310
3) NXP HEF4052BT (Dual 4-Channel Analog Multiplexer/Demultiplexer)
http://www.nxp.com/products/discret...el-analog-multiplexer-demultiplexer:HEF4052BT
4) K24C32 (32 Kbit EEPROM)
5) Prolific PL2303HX (USB to Serial Bridge Controller)
http://www.prolific.com.tw/US/ShowProduct.aspx?p_id=156&pcid=41
6) Top Power ASIC TP7660 (DC-DC Voltage Converter)
http://pdf.datasheetarchive.com/datasheetsmain/Datasheets-318/TP7660.pdf
7) Micro One 2108A (Step-Up DC/DC Converter)
http://www.microne.com.cn/Stepup.asp
Bei dem Preis kann man natürlich nicht sagen, ob die Komponenten echt sind, oder Fakes verbaut sind.
Aber vielleicht kann ja irgendwer von euch zumindest etwas zu den Komponenten sagen, die es vermutlich sind.
Fazit:
Das GM1020 ist extrem günstig und hat irre viele Funktionen. Die wichtigsten sind relativ einfach nutzbar, Einstellungen und Messreihen direkt am Gerät sind etwas verwirrend, aber nach dem Studium der Anleitung auf der CD machbar. Die PC-Software mit Excel-Export ist dazu irre praktisch.
Aufgrund des Preises würde ich der Genauigkeit des Gerätes nicht viel weiter trauen, als ich es werfen kann, aber für Verlaufsmessungen, z.B. um einen Stepdown zu messen, sollte das Gerät völlig ausreichen.
Das einzige das ich bisher zur Genauigkeit sagen kann: mit leeren Batterien (blinkende Batteriewarnanzeige) waren die Messwerte 2,5% größer als mit frischen Batterien. Aber das dürfte relativ normal sein, so lange die Messwerte gleich bleiben, wenn die Batteriewarnanzeige noch nicht an ist.
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