Nun bin ich doch tatsächlich an eine Magnetlampe gekommen.
Diese Lampen scheinen aus der Zeit des 1. Weltkriegs zu stammen.
Hm, nicht mehr lang und das sind schon hundert Jahre...
Ich fand bisher praktisch keine weiteren Infos im Netz,
also möchte ich mir das Ding mit Euch doch mal ganz genau anschaun.
Freude, sie ist ziemlich gut erhalten! Allerdings wurde sie mir als defekt verkauft:
Aufzugsfeder gebrochen. Und ich habe die Lampe mit dem Ziel erworben, sie selbst zu reparieren.
Reparatur 1
Nach Zerlegen bestätigte sich das. Hier eine kleine Totale, die Aufzugsfeder war direkt am Zahnrad abgebrochen.
Die Feder war wohl wiederholt abgebrochen, denn jemand hatte schon einmal versucht, das (mit Epoxidharz) zu reparieren. Das wurde aber nicht haltbar ausgeführt.
Und weil die Lampe dann auch noch falsch zusammengesetzt wurde und die ganzen äußeren Schrauben nicht mehr paßten, sind die irgendwann vor mir verschütt gegangen. Die Lampe läßt sich aber auch ohne die Gehäuseschrauben ganz gut bedienen und ich finde sicherlich irgendwann passende. Der Knick in der Feder ist unproblematisch, keine Ermüdung.
Also als erstes die Reste der Feder und des Epoxidharzklebers am Zahnrad entfernt.
Ein Dorn am Zahnrad, um in ein Loch in der Feder zu greifen, war glücklicherweise nach Entfernen der ganzen Reste noch bestens erhalten:
Also noch einen Schlitz in die Feder geschliffen, und dieses Problem war gelöst.
Die Aufzugsfeder dient übrigens nicht wie bei einer Uhr dem Abgeben von Energie an den Rotor,
sondern nur dem schnellen, zuverlässigen Zurückholen der Aufzugskette.
Man steuert selbst die Drehgeschwindigkeit des Rotors direkt beim Ziehen.
Zusammenbau.
Hier die Grundplatte:
Noch ein Blick von der Seite auf das erste Zahnrad, linker Teil noch ohne Aufzugsfeder, im rechten Teil wird die Aufzugskette aufgespult.
Reparatur 2
Allerdings funktionierte etwas andere noch nicht: Das nächste Zahnrad ist mit einer einfachen Raste für einen Freilauf versehen.
Der Freilauf griff nicht mehr. Raste und Feder waren vorhanden, aber die Raste wurde nicht ans Zahnrad gedrückt.
Ich bin mir nicht sicher, vielleicht fehlt sogar noch ein kleines Teil (Stift o.ä.) zwischen Feder und Raste, ich hab's erstmal provisorisch gelöst.
Im Zwischenraum sieht man links die Federbefestigung, die einen Teil des kleinen Zahnrads verdeckt. Die Feder läuft dann hintenherum
und drückt rechts auf die drehbare Raste (verdeckt).
Nach Einbau beider Zahnräder kommt eine kleine Deckplatte. In der sieht man zwei kleine Plättchen, dazu später noch mehr.
Im Holzklötzchen steckt die Glühbirne. Man sieht einen Blechstreifen als Fußkontakt.
Rotor - Stator
Als nächstes kommt ein drehbares Rad mit Magneten, also der Rotor.
Die Magnete sind hier die zusätzlichen Metallstücke auf einem der Schenkel.
Unerwarteterweise befindet sich in diesem Teil im Zahnrad nochmal ein Freilauf.
Er hat wohl den Sinn, daß der Rotor auf hohen Touren möglichst "unbeschwert" drehen darf.
Darauf wird dann der fixe Teil mit den Spulen gesetzt, also der Stator:
Komplett:
Der Anschluß der Spulendrähte an die Blechstreifenkontakte für die Glühbirne erfolgt übrigens mit kleinen Holzschrauben
Schmierung
Oben hatte ich Abdeckplättchen erwähnt. Es finden sich mehrere an der Lampe, immer in der Nähe von Achsen, es sind aber keine Lager.
Nach dem Öffnen zeigte sich, daß es Reservoirs für Schmiermittel sind!
An der Rotorachse sogar doppelt. In meinem Fall waren sie alle schon leer, wie man sieht. Ich habe dann aus Neugier noch ein ganz klein wenig Schmierfett (vor allem in die Kanäle) getan. Irgendwann schaue ich mir das mal wieder an...
Birnchen
Es ist eine für die damalige Zeit typische Glühbirne eingebaut - etwas platt, oben eine flache Linse,
die untere Hälfte aus Opalglas und mit einem glatten, also noch nicht gewendelten, S-förmigen Wolframdraht.
Alles zusammen:
Schön, daß sogar die Anleitung erhalten ist:
In Aktion
Rundumansicht:
In Funktion:
Jo, ein ganz schöner Brocken, nebenbei.
Diese Lampen scheinen aus der Zeit des 1. Weltkriegs zu stammen.
Hm, nicht mehr lang und das sind schon hundert Jahre...
Ich fand bisher praktisch keine weiteren Infos im Netz,
also möchte ich mir das Ding mit Euch doch mal ganz genau anschaun.
Freude, sie ist ziemlich gut erhalten! Allerdings wurde sie mir als defekt verkauft:
Aufzugsfeder gebrochen. Und ich habe die Lampe mit dem Ziel erworben, sie selbst zu reparieren.
Reparatur 1
Nach Zerlegen bestätigte sich das. Hier eine kleine Totale, die Aufzugsfeder war direkt am Zahnrad abgebrochen.
Die Feder war wohl wiederholt abgebrochen, denn jemand hatte schon einmal versucht, das (mit Epoxidharz) zu reparieren. Das wurde aber nicht haltbar ausgeführt.
Und weil die Lampe dann auch noch falsch zusammengesetzt wurde und die ganzen äußeren Schrauben nicht mehr paßten, sind die irgendwann vor mir verschütt gegangen. Die Lampe läßt sich aber auch ohne die Gehäuseschrauben ganz gut bedienen und ich finde sicherlich irgendwann passende. Der Knick in der Feder ist unproblematisch, keine Ermüdung.
Also als erstes die Reste der Feder und des Epoxidharzklebers am Zahnrad entfernt.
Ein Dorn am Zahnrad, um in ein Loch in der Feder zu greifen, war glücklicherweise nach Entfernen der ganzen Reste noch bestens erhalten:
Also noch einen Schlitz in die Feder geschliffen, und dieses Problem war gelöst.
Die Aufzugsfeder dient übrigens nicht wie bei einer Uhr dem Abgeben von Energie an den Rotor,
sondern nur dem schnellen, zuverlässigen Zurückholen der Aufzugskette.
Man steuert selbst die Drehgeschwindigkeit des Rotors direkt beim Ziehen.
Zusammenbau.
Hier die Grundplatte:
Noch ein Blick von der Seite auf das erste Zahnrad, linker Teil noch ohne Aufzugsfeder, im rechten Teil wird die Aufzugskette aufgespult.
Reparatur 2
Allerdings funktionierte etwas andere noch nicht: Das nächste Zahnrad ist mit einer einfachen Raste für einen Freilauf versehen.
Der Freilauf griff nicht mehr. Raste und Feder waren vorhanden, aber die Raste wurde nicht ans Zahnrad gedrückt.
Ich bin mir nicht sicher, vielleicht fehlt sogar noch ein kleines Teil (Stift o.ä.) zwischen Feder und Raste, ich hab's erstmal provisorisch gelöst.
Im Zwischenraum sieht man links die Federbefestigung, die einen Teil des kleinen Zahnrads verdeckt. Die Feder läuft dann hintenherum
und drückt rechts auf die drehbare Raste (verdeckt).
Nach Einbau beider Zahnräder kommt eine kleine Deckplatte. In der sieht man zwei kleine Plättchen, dazu später noch mehr.
Im Holzklötzchen steckt die Glühbirne. Man sieht einen Blechstreifen als Fußkontakt.
Rotor - Stator
Als nächstes kommt ein drehbares Rad mit Magneten, also der Rotor.
Die Magnete sind hier die zusätzlichen Metallstücke auf einem der Schenkel.
Unerwarteterweise befindet sich in diesem Teil im Zahnrad nochmal ein Freilauf.
Er hat wohl den Sinn, daß der Rotor auf hohen Touren möglichst "unbeschwert" drehen darf.
Darauf wird dann der fixe Teil mit den Spulen gesetzt, also der Stator:
Komplett:
Der Anschluß der Spulendrähte an die Blechstreifenkontakte für die Glühbirne erfolgt übrigens mit kleinen Holzschrauben
Schmierung
Oben hatte ich Abdeckplättchen erwähnt. Es finden sich mehrere an der Lampe, immer in der Nähe von Achsen, es sind aber keine Lager.
Nach dem Öffnen zeigte sich, daß es Reservoirs für Schmiermittel sind!
An der Rotorachse sogar doppelt. In meinem Fall waren sie alle schon leer, wie man sieht. Ich habe dann aus Neugier noch ein ganz klein wenig Schmierfett (vor allem in die Kanäle) getan. Irgendwann schaue ich mir das mal wieder an...
Birnchen
Es ist eine für die damalige Zeit typische Glühbirne eingebaut - etwas platt, oben eine flache Linse,
die untere Hälfte aus Opalglas und mit einem glatten, also noch nicht gewendelten, S-förmigen Wolframdraht.
Alles zusammen:
Schön, daß sogar die Anleitung erhalten ist:
In Aktion
Rundumansicht:
In Funktion:
Jo, ein ganz schöner Brocken, nebenbei.
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