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Kleiner Li-Ion - Handling - Workshop für Anfänger

lightbeam

Flashaholic**
22 Dezember 2010
2.323
988
113
Hallo zusammen,

'habe gerade wieder einen thread verfolgt, wo es Unklarheiten im Umgang mit Multimetern zwecks Messung der Zellspannung bei Li-Zellen gegeben hat.
Nun gibt's zu dem Thema hier mit Sicherheit schon einige profunde Beiträge, aber ich dachte mir, einer mehr kann ja nicht schaden.

Dieser hier ist speziell für den "blutigen" Anfänger gedacht, der noch nie mit einem Multimeter in Berührung gekommen ist.



Es ist ja im www schon viel über Lithium - Zellen geschrieben worden, insbesondere über die Notwendigkeit des Messens der Zellspannung vor und nach dem Aufladen.

Besteht diese Notwendigkeit vorzugsweise bei mehrzelligen Lampen ( z.B. solchen mit 2-6 18650ern), wo bei intensiver Nutzung aufgrund von unterschiedlichen Entladekurven der Zellen ein Risiko der Tiefentladung Einzelner und damit einhergehender möglicher Schädigung eben Dieser besteht, so kann es genausowenig schaden, dies auch bei einzelligen Lampen zu praktizieren.

Das Messen dient hauptsächlich der eigenen Sicherheit, um vor der Lampenbenutzung defekte Zellen aussortieren zu können, damit sie einem nicht im allerschlimmsten Fall um die Ohren fliegen.

Vielleicht fühlt sich mancher Neueinsteiger eben damit überfordert. Genau für diese user habe ich folgendes Bildmaterieal zusammengestellt.

Es soll veranschaulichen, wie einfach und schnell eine kleine Messung zu bewerkstelligen ist.
Wenig Aufwand im Vergleich zu der daraus resultierenden Sicherheit.


Wollen wir also die Ruhespannung von Li-Zellen messen, brauchen wir erst einmal ein sog. Multimeter.
Im Prinzip genügt ein einfaches aus dem Baumarkt, natürlich gibt's - wie immer im Leben - auch sehr aufwendige Typen.



Bei diesen beiden Beispielen liegt das linke Gerät preislich unter 20€, das rechte dürfte in etwa mit ca. 35€ zu Buche schlagen. Beide Geräte sind schon etwas älter, prinzipiell sehen die heutigen aber sehr ähnlich aus.

Ich bevorzuge die digitale Version, da mir deren Ablesung leichter fällt!
Die analogen Versionen mit Skala und Zeiger sind natürlich auch verwendbar.

Bevor wir irgendwas messen können, schließen wir erst einmal die Messleitungen an die entsprechenden Buchsen, so wie auf dem ersten Foto, an.

Die schwarze Messleitung wird also an die Buchse mit der Beschriftung COM angeschlossen, und die rote Messleitung an die Buchse mit der Beschriftung V und dem Omega für Ohm.

Des weiteren überlegen wir, was wir messen wollen:
Die zu messenden Zellen speichern Gleichstrom.

Also müssen wir unser Multimeter entsprechend einstellen:





Da die Nennspannung der zu messenden Zellen bei Li, je nach Zellentyp, zwischen 3 und 3,7V liegen kann, wählen wir den nächsthöheren Bereich, nämlich die gängige 20V Position aus. Es werden alle gemessenen Spannungen bis maximal 20V angezeigt!

Die Beschriftung DC (Gleichstrom) V (Voltage) bzw. bei anderen Geräten das V mit den nachgestellten durchgezogenen und gepunkteten Strichen gibt an, dass wir uns - in für unser Vorhaben korrekter Weise - im Bereich der Gleichstrommessung befinden.

Nun wären wir also messbereit, aber, es fehlt ja noch unsere Zelle, deren Spannung wir messen wollen.

Ah, da ist sie ja:



Bei diesem Beispiel handelt es sich um eine Zelle des Typs 18650, die mit einer Nennspannung von 3,7V angegeben ist.

Die Zelle hat zwei Enden, das eine hat einen kleinen runden Pol, das ist "+", das andere Ende ist ganz flach, das ist "-" .

Es ist nicht ratsam, die Akkus an beiden Polenden gleichzeitig anzufassen, besser an den Seiten mit dem Labelaufdruck. So bleiben die Kontakte sauber und der Strom kann besser fließen.
Manche user kleben die Pole z.B. mit Isolierband ab, wenn sie die Zellen längere Zeit lagern oder versenden, denn einen Kurzschluß mögen unsere Akkus gar nicht.
Also: Akkus niemals kurzschließen!


Unsere rote Messleitung halten wir an den Pluspol, die schwarze kommt an den Minuspol.
Da wir unser Multimeter vor der Messung eingeschaltet haben, zeigt es bei einer solchen Zelle direkt nach erfolgter Aufladung idealerweise 4,2V an, es dürfen aber auch z.B. 4,19 oder 4,15 sein.
Die verschiedenen Zellen (und Messgeräte) schwanken im Hundertstelbereich etwas, das ist völlig normal und geht in Ordnung.

Über 4,20V sollten es nach Möglichkeit nicht sein, denn dann könnte der verwendete Lader zu viel Strom in die Zelle pumpen,sie also überladen.
Das nutzt zwar deren Kapazität besser aus, solange sich der Wert im Bereich von etwa 4,23V bewegt, ist aber der Lebensdauer der Zelle nicht zuträglich, da Li-Zellen empfindlich auf Überladung reagieren.

Gerade sehr preiswerte Lader sollten in diesem Punkt kritisch überprüft werden.

Ich benutze seit über einem Jahr dieses hier:


Es ist der Zweischachtlader von Pila, der kann zwei Akkus gleichzeitig aufladen.

Dabei bietet er sogar noch etwas Komfort:



Mit dem reset - Knopf kann nämlich immer eine Zellaufladung gestartet werden, selbst dann, wenn der Lader nicht von alleine die Aufladung startet.

Das kommt dann vor, wenn die Spannung der eingelegten Zelle noch über 4V beträgt.

Da braucht man normalerweise auch noch nicht aufladen, manchmal mach ich's aber trotzdem, wenn ich nämlich vorhabe, die verwendete Lampe länger zu nutzen.

Über 4,2V geht dieser Lader bei mir nie, egal, mit welchen Multimeter ich nachgemessen habe.

Es gibt aber auch preiswertere Lader, die sich bewährt haben.
Einfach bei den einschlägigen Händlern nachfragen.

Ebenso solltet Ihr Eure Zellen nach jedem Gebrauch wieder aufladen, da auch eine Tiefentladung schädlich für Li-Zellen ist.
Bessere Zellen verfügen über eine Schutzschaltung, erkennbar an der kleinen Kerbe kurz über dem Zellenboden.
Die schaltet die Stromabgabe der Zelle ab, sobald die Zellspannung unter Last (niedriger als im Ruhezustand) einen gewissen Wert unterschreitet. (ca. 2,7-2,5V)

Tiefentladene Zellen ohne diesen Schutz würde ich nicht mehr benutzen wollen, die sind zumeist in irgend einer Weise vorgeschädigt!
Im günstigsten Fall haben sie nur Speicherkapazität eingebüßt, im schlimmsten Fall könnte es bei der nächsten Verwendung auch mal zu einer nicht ganz so kleinen Explosion kommen.
Ist sehr selten, aber eben nicht unmöglich.

Das regelmäßige Messen der Zellenspannung nach der Entnahme aus der Lampe und nach der Aufladung gibt eben Aufschluß über die "Gesundheit" der Zelle.

Solange bei dem hier gezeigten 18650er die Leerlaufwerte nach Benutzung nicht unter 3,5V und nach Aufladung nicht über 4,2V liegen, ist alles im grünen Bereich.

Oft nachgeladen kann so eine Zelle schätzungsweise 6-7 Jahre alt werden, denn auch eine geringe Entladetiefe kann bei Li-Zellen die Lebenserwartung steigern.
In jedem Fall steigt die Anzahl der nutzbaren Zyklen (Entladung/Aufladung) bei geringer Entladetiefe deutlich an.

So, ich hoffe, dass eventuelle Unklarheiten bezüglich des Messens jetzt beseitigt sind, falls nicht, einfach posten.

'Gibt 'ne Menge erfahrener User hier, die allesamt seit längerer Zeit mit Lithiumzellen hantieren.
Da sollte keine Frage unbeantwortet bleiben.

Gruß
Roland :)
 

tbyte

Flashaholic**
2 Januar 2012
1.008
611
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Lübeck
Sehr schöne klare Darstellung, ist ja bei Neulingen immer so ein mysteriöses Angstthema. Vielen Dank dafür.

Zum Thema mehrzellige Lampen kann es auch nicht schaden hier nochmal klar zu sagen, dass die Spannung aller Zellen vor Gebrauch gleich (Differenz allerhöchstens 0,1V wobei das schon sehr viel ist) sein sollte. Oder wie seht ihr das?
 
  • Danke
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The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
7.419
5.209
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Essen
Sehr schöne klare Darstellung, ist ja bei Neulingen immer so ein mysteriöses Angstthema. Vielen Dank dafür.

Zum Thema mehrzellige Lampen kann es auch nicht schaden hier nochmal klar zu sagen, dass die Spannung aller Zellen vor Gebrauch gleich (Differenz allerhöchstens 0,1V wobei das schon sehr viel ist) sein sollte. Oder wie seht ihr das?

Ja sollten sie, da es quasi keine Lampe gibt, welche hier besprochen wird, welche die Spannungen der Einzelzellen überwacht. Wobei man auch sagen muss, das es gerade bei 2-zelligen Lampen gängige Praxis ist einfach nur ein gutes Ladegerät zu nehmen und die Akkus nicht zu "balancen" (Spannungen angleichen). Sonst müsste ja jeder ein Hobbyladegerät haben.

Wenn man 2,3 oder 4 Akkus vom gleichen Typ gleichzeitig kauft, immer zusammen in der gleichen Lampe verwendet, immer mit dem gleichen (guten) Ladegerät auflädt und regelmäßig misst, dann sollten die Spannung der Akkus auch sehr ähnlich sein. Eine Garantie gibt es allerdings nicht. Wenn man viel Geld hat oder mehre Sätze Akkus benötigt kann man auch mittels Entladetests ähnliche Akkus zusammen gruppieren. So machen das die meisten Hersteller von hochwertigen Akkupacks.

Die schlimmsten Akku-Sünder-Lampen, wie die TK-Monster und dem Explosions-Thread dazu - 250W Halogenbirne direct-drive mit 8 18650er Akkus :eek:, sind heute zum Glück kaum noch in Gebrauch, da sie in mancher Hinsicht unpraktisch und ineffizient sind.
 
Zuletzt bearbeitet:

tbyte

Flashaholic**
2 Januar 2012
1.008
611
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Lübeck
Wobei man auch sagen muss, das es gerade bei 2-zelligen Lampen gängige Praxis ist einfach nur ein gutes Ladegerät zu nehmen und die Akkus nicht zu "balancen" (Spannungen angleichen). Sonst müsste ja jeder ein Hobbyladegerät haben.

Mag sein, dass das in der Praxis so gemacht wird, aber optimal ist es nicht. Ich hatte selber schon den Fall, dass meine blau weißen Solarforce Akkus aus dem Xtar WP2 einmal recht unterschiedlich rauskamen. Grund war ein Kontaktproblem an einem der beiden Akkus. Der Lader leuchtet nicht nur bei "Voll" grün, sondern auch bei "kein Akku". Der Akku hat geladen als ich ihn eingelegt hab und dann irgendwann viel zu früh auf grün gewechselt weil er schlechten Kontakt hatte. Sowas merkt man zuverlässig nur wenn man nach dem Laden kurz die Spannung prüft. Ich hab dann die Kontakte des WP2 ein bischen zurechtgebogen damit sowas möglichst nicht wieder passiert.
Ein Balancer-Lader macht ja auch nur eine Einzelzellenüberwachung/Ladung, genau wie ein Mehrschachtlader mit Einzelzellenüberwachung. Aber das Zeug muss eben korrekt arbeiten. Hätte ich das nicht gemerkt, dann hätte ich einen Akku mit 3,9V und einen mit 4,2V in meine TK35 (Reihenschaltung) gelegt.

Wenn man 2,3 oder 4 Akkus vom gleichen Typ gleichzeitig kauft, immer zusammen in der gleichen Lampe verwendet, immer mit dem gleichen (guten) Ladegerät auflädt und regelmäßig misst, dann sollten die Spannung der Akkus auch sehr ähnlich sein. Eine Garantie gibt es allerdings nicht.

Meine (Teil-)Garantie heißt Multimeter...

Dem Neueinsteiger kann man für den Anfang helfen, indem man ihm erstmal ein paar Zahlen an die Hand gibt.
Die Frage nach der maximalen Spannungsdifferenz die man verantworten kann wird ja hier regelmäßig gestellt und dann ausführlich diskutiert.
Was haltet ihr von einem allerobersten Limit von 0,1V um auf der "sicheren Seite" zu sein? Wenn jemand weiß was er tut kann er sich das selber überlegen, aber wenn er das noch nicht weiß, oder nicht wissen will...
 

Xandre

Flashaholic***²
8 März 2011
13.263
5.524
113
BaWü
Der Pilla Lader hat echt Komfort :
Besonders für Farbenblinde.:thumbup:

Soll kein Scherz sein ;)

Gruß Xandre
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
7.419
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Essen
Mag sein, dass das in der Praxis so gemacht wird, aber optimal ist es nicht. Ich hatte selber schon den Fall, dass meine blau weißen Solarforce Akkus aus dem Xtar WP2 einmal recht unterschiedlich rauskamen. Grund war ein Kontaktproblem an einem der beiden Akkus. Der Lader leuchtet nicht nur bei "Voll" grün, sondern auch bei "kein Akku". Der Akku hat geladen als ich ihn eingelegt hab und dann irgendwann viel zu früh auf grün gewechselt weil er schlechten Kontakt hatte. Sowas merkt man zuverlässig nur wenn man nach dem Laden kurz die Spannung prüft. Ich hab dann die Kontakte des WP2 ein bischen zurechtgebogen damit sowas möglichst nicht wieder passiert.
Ein Balancer-Lader macht ja auch nur eine Einzelzellenüberwachung/Ladung, genau wie ein Mehrschachtlader mit Einzelzellenüberwachung. Aber das Zeug muss eben korrekt arbeiten. Hätte ich das nicht gemerkt, dann hätte ich einen Akku mit 3,9V und einen mit 4,2V in meine TK35 (Reihenschaltung) gelegt.

Das sie gängige Praxis nicht optimal ist, ist klar, wobei es richtig ist, da immer wieder drauf hinzuweisen :)
Ein Lader mit Balance-Funktion ist erst mal das Beste, was man haben kann. Dadurch hat man schon mal eine gehörige Portion mehr Sicherheit. Ausser messen und eben balancen kann man eigentlich nicht viel machen, um sicherzustellen, dass alles korrekt funktioniert. Wenn du hochwertige, geschützte Akkus verwendest dürfte in der TK-35 nichts passieren, egal welche Spannung die Akkus haben., wobei man sich generell nicht auf diese Schutzschaltungen verlassen sollte. Wenn man das will, sollte man sie zumindest vorher genau testen.


Meine (Teil-)Garantie heißt Multimeter...

Dem Neueinsteiger kann man für den Anfang helfen, indem man ihm erstmal ein paar Zahlen an die Hand gibt.
Die Frage nach der maximalen Spannungsdifferenz die man verantworten kann wird ja hier regelmäßig gestellt und dann ausführlich diskutiert.
Was haltet ihr von einem allerobersten Limit von 0,1V um auf der "sicheren Seite" zu sein? Wenn jemand weiß was er tut kann er sich das selber überlegen, aber wenn er das noch nicht weiß, oder nicht wissen will...

Eine geringere Abweichung als 0,1V kannst du eigentlich gar nicht festlegen, da die Billig-Multimeter, welche den meisten Neulingen hier empfohlen werden, nicht wirklich genauer messen können. Bei höheren Genauigkeiten (und ich meine hiermit nicht die Anzahl der Ziffern, die das Display anzeigen kann - "Counts"), trennt sich die Spreu vom Weizen:D. Da ist ein 300€ Fluke auch mal wirklich besser als irgendein 20€ Ding aus dem Baumarkt, vor allem, wenn es kalibriert ist. Ich würde sagen, dass, wenn beide geschützten Akkus nach dem Laden zwischen 4,1 und 4,2V liegen, dass dann eigentlich nichts passiert, wenn man sie mit einer normalen/gängigen Lampe, wie der TK-35 benutzt.

Sinnvoll ist es, wenn man ein Gefühl dafür entwickelt, wie lange die verwendete Lampe braucht, um die Akkus zu entladen (durch mehrmaliges Messen zwischendurch). Das klappt allerdings nur, wenn man sie immer in gleichen (vor allem der höchsten) Stufe verwendet.
 

tbyte

Flashaholic**
2 Januar 2012
1.008
611
113
Lübeck
Ein Balancer-Lader macht mit zwei Zellen in Reihe ziemlich genau das selbe wie ein Zweischachtlader mit zwei unabhängigen Kanälen. Er misst von jeder Zelle die Spannung und kontrolliert für jede Zelle den Strom. Es ist nur technisch anders realisiert.

Eine geringere Abweichung als 0,1V kannst du eigentlich gar nicht festlegen, da die Billig-Multimeter, welche den meisten Neulingen hier empfohlen werden, nicht wirklich genauer messen können. Bei höheren Genauigkeiten (und ich meine hiermit nicht die Anzahl der Ziffern, die das Display anzeigen kann - "Counts"), trennt sich die Spreu vom Weizen:D. Da ist ein 300€ Fluke auch mal wirklich besser als irgendein 20€ Ding aus dem Baumarkt, vor allem, wenn es kalibriert ist.
Dem stimme ich zu wenn es um die absoluten Werte geht. Wenn es nur um den relativen Unterschied zwischen den Spannungen zweier Akkus geht, die beide mit dem selben schlechten Messgerät gemessen werden ist das nicht so schlimm. Relativ sind die Einfachmultimeter die ich bisher gesehen hab (in einem Messbereich, hier 20V) schon allemal auf 20mV genau/reproduzierbar. Wenn man nicht irgendwelchen Voodoo mit den Prüfspitzen macht.

Das mit dem Gefühl für die Laufzeit unterschreibe ich sofort. Schließlich kann man auch 3.8V und 4,2V in Reihe betreiben wenn man den schwächeren trotzdem nicht tiefentlädt.
 

balloonix

Flashaholic**
18 Juli 2012
1.422
732
113
Waldachtal im Schwarzwald
Ich wollte mal wissen, wann meine TK35 abschaltet. Und mußte feststellen, dass sie das gar nicht tut. Sie schaltet runter und glimmt dann selbst bei 2,5V noch ein wenig vor sich hin. Damit kann man ungeschützte Akkus in jedem Fall tief entladen. Und dann ist die Frage, was mache ich, wenn ich den Akku aus der Lampe nehme und z.B. 3,0V messe? Ein Mensch kann nicht so viel Gefühl für einen zeitlichen Ablauf entwickeln, dass er die TaLA zwischen 80% und 90% Entladetiefe abschaltet.
 

lightbeam

Flashaholic**
22 Dezember 2010
2.323
988
113
Ich lade meine Akkus generell nach jedem Einsatz wieder auf.
Nach spätestens etwa einer Stunde in den höheren Betriebsarten tausche ich sie gegen einen Reservesatz aus.
Diesen halte ich für jede meiner Lampen vor, das schont m.E. die Akkus, da ich im Notfall nicht das Letzte aus ihnen herausquetschen muß.

Für ganz besonders oft hergenommene Lampen, wie z.B. eine RRT-3 oder DBS-V3 habe ich sogar 2 Sätze in Reserve.

Letztdendlich bleibt's im Betrieb ja doch zumeist eine grobe Schätzung, in wieweit die Akkus nun entladen sind.

Allerdings meine ich im Laufe der Zeit durch das regelmäßige Messen der Leerlaufspannung nach Zellentnahme schon in gewissem Maße ein Gefühl dafür entwickelt zu haben, wann in etwa ein zeitiger Zellentausch ratsam ist.

Erstaunt bin ich dabei immer wieder, wie wenig Laufzeitgewinn Zellen mit höherer Kapazität in meinen Lampen bringen.

Z.B. verwende ich in meiner DBS-V3 einen Satz 2x EagleTac 2400mAh, einen 2x Panasonic 3100mAh schwarz-grün und einen 2x EagleTac 3100mAh.

Betreibe ich die Lampe hauptsächlich auf high, was bei mir mit dieser Lampe ein recht häufiger Fall ist, kommt die höhere Kapazität zeittechnisch eigentlich nicht zum Tragen, lediglich auf low lässt sich ein Unterschied ausmachen.

Für mich ein Indiz dafür, dass hochkapazitivere Zellen u. U. höhere Ströme weniger gut liefern können, als Zellen mit mittlerer Kapazität.

Das muß warscheinlich aber nicht immer so sein!

Gruß
Roland :)
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
7.419
5.209
113
Essen
Ich wollte mal wissen, wann meine TK35 abschaltet. Und mußte feststellen, dass sie das gar nicht tut. Sie schaltet runter und glimmt dann selbst bei 2,5V noch ein wenig vor sich hin. Damit kann man ungeschützte Akkus in jedem Fall tief entladen. Und dann ist die Frage, was mache ich, wenn ich den Akku aus der Lampe nehme und z.B. 3,0V messe? Ein Mensch kann nicht so viel Gefühl für einen zeitlichen Ablauf entwickeln, dass er die TaLA zwischen 80% und 90% Entladetiefe abschaltet.

Bzgl. deiner TK-35 kann ich dir nicht wirklich helfen, da ich diese Lampe nicht besitze.

Das mit zeitlichen Ablauf hängt von dem jeweiligen Mensch und dem Benutzungsmuster der jeweiligen Lampe ab. Wenn man die Lampe immer nur durchgängig in der höchsten Stufe betreibt oder z.B. 7 Tage die Woche jeweils ca. ne Viertel Stunde in einer bestimmten Stufe dann könnte man nach ner Weile wissen, wann sie ungefähr leer ist.

Dass es so wenige Lampen mit richtigem Tiefentladeschutz gibt ist imo ein eindeutiges Zeichen für das Versagen der Hersteller. Ich persönliche besitze nur ein-zellige Li-Ion Lampen (wobei sich das mit der Lux-RC wieder ändern könnte :D), welche allesamt einen Tiefentladeschutz haben: Armytek Predator, Novatac Wichita (gleiche Elektronik, wie die ersten HDS Systems EDCs - 2005-06), HDS Systems EDC Bj. 2010. Sinnvoll wäre sicherlich mal eine Thread mit einer Auflistung solcher Lampen bzw. "Tiefentladeschutz" als Eigenschaft von Lampen im Wiki nach der man sortieren kann.
Die Armytek hat sogar einen einstellbaren Tiefentladeschutz, so dass man verschiedenen Akku-Typen (inkl. LifePO4 Akkus:thumbup:) benutzen kann. Die neuere von HDS-Lampen erkennt hingegen automatisch, ob einen CR-123 Batterie oder ein Akku eingelegt ist und passt das Entladeverhalten entsprechend an.
 

balloonix

Flashaholic**
18 Juli 2012
1.422
732
113
Waldachtal im Schwarzwald
Zum Thema TaLa und Schutz: Da wäre eine Liste hilfreich. MEine Zebralights schalten ab, die direkt getriebenen Billiglampen grundsätzlich nicht. Bei der TK35 ist es wenig sinnvoll, da man sie mit 2 18650 oder 4 CR123 betreiben kann. Wenn sie bei 5V abschalten würde, dann würde sie 4 CR123 tief entladen und selbst bei einer guten 18650 und einer schlechten 18650 die schlechte ebenfalls tief entladen.

Zum Messen: Ein Multimeter mit einer Nachkommastelle zeigt bei 3,36V im Display 3,4V an und bei 3,54V zeigt es 3,5V an. Im Zweifel hast du bei abgelesener Differenz von 0,1V eine tatsächliche Differenz von bis zu 1,99V. Wenn Multimeter, dann sollte es im relevanten Messbereich auf jeden Fall 2 Nachkommastellen haben.

Zu den Kriterien:

Ich habe mal einen Akku geladen und dann in Stufen mit 0,1V Differenz mit 1A Strom entladen. Nach jeder Stufe habe ich die Ladung und nach ein paar Minuten Ruhe die LL Spannung notiert. Das kam heraus:

Entladeschlusspg:Entladung (Ah)LL Spg (V)RestladungIntervall %
4,204,2100,0%0,0%
40,0524,1897,7%2,3%
3,90,1724,0990,3%7,5%
3,80,1753,9982,7%7,6%
3,70,1893,974,5%8,2%
3,60,2083,865,4%9,0%
3,50,263,754,1%11,3%
3,40,4283,635,6%18,6%
3,30,3943,5118,5%17,1%
3,20,2033,449,6%8,8%
3,10,0743,426,4%3,2%
30,043,354,7%1,7%
2,90,0263,283,6%1,1%
2,80,0193,212,7%0,8%
2,70,0153,152,1%0,7%
2,60,0153,071,4%0,7%
2,50,013,011,0%0,4%
2,40,0092,930,6%0,4%
2,30,0082,840,3%0,3%
2,20,0062,80,0%0,3%
Gesamt:2,303---



Im Bereich 3,3 - 3,4V sind 0,1V Unterschied ca. 20% Ladungsdifferenz. Im unteren Bereich bewirken 10% LAdungsunterschied eine Spannungsdifferenz von einem Volt. Die 10% Unterschied erkennt man mit einem Billigmultimeter nicht. Beim Entladeende mit zwei Akkus in Serie hat der eine Akku aber noch 3,2V, während der zweite Akku schon tot ist.

Wenn wir wirklich was für die Sicherheit tun wollen, dann helfen Ratschläge, sich ein Multimeter im Baumarkt kaufen wenig. Die Akkus müssen geschützt sein und der Schutz muss funktionieren und sollte nur ein Schutz sein, falls ein Betriebsmechanismus versagt. Die TaLA sollte bei Unterspannung abschalten und in Serie betriebene Akkus sollten selektiert sein. Da würde ich als Kriterium besser als 1% Kapazitätsdifernz anstreben. Da kann man dem Neuling dann entsprechende Geräte empfehlen, mit denen man das machen kann oder verstärkt auf Treffen solche Möglichkeiten anbieten.

Ein Multimeter aus dem Baumarkt und immer fleissig messen ohne wirklich zu wissen, was man da mißt und wie man die Werte interpretiert schafft ein trügerisches Gefül für Sicherheit.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Tekas

Flashaholic**
23 November 2011
3.832
1.650
113
...Ein Multimeter aus dem Baumarkt und immer fleissig messen ohne wirklich zu wissen, was man da mißt und wie man die Werte interpretiert schafft ein trügerisches Gefül für Sicherheit.

Es ist aber immer noch besser, als überhaupt nicht zu messen und nur auf den Zellenschutz (wenn denn vorhanden und funktionierend) zu vertrauen. Und genau das machen Neulinge ohne Wissen um die LiIon-Problematik in TaLas, sie leuchten bis es nicht mehr geht. Und da ist selbst die Benutzung eines billigen DMM ein enormer Sicherheitsgewinn. Und was die Interpretation von Werten angeht, die Tabelle oben mag für einige Akkus korrekt sein, ist aber nicht allgemein gültig für alle LiIons, schau' mal hier und allein deshalb lohnt es sich überhaupt nicht, hier über Zehntelvolt zu diskutieren;).
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
7.419
5.209
113
Essen
Zum Thema TaLa und Schutz: Da wäre eine Liste hilfreich. MEine Zebralights schalten ab, die direkt getriebenen Billiglampen grundsätzlich nicht. Bei der TK35 ist es wenig sinnvoll, da man sie mit 2 18650 oder 4 CR123 betreiben kann. Wenn sie bei 5V abschalten würde, dann würde sie 4 CR123 tief entladen und selbst bei einer guten 18650 und einer schlechten 18650 die schlechte ebenfalls tief entladen.

Zum Messen: Ein Multimeter mit einer Nachkommastelle zeigt bei 3,36V im Display 3,4V an und bei 3,54V zeigt es 3,5V an. Im Zweifel hast du bei abgelesener Differenz von 0,1V eine tatsächliche Differenz von bis zu 1,99V. Wenn Multimeter, dann sollte es im relevanten Messbereich auf jeden Fall 2 Nachkommastellen haben.

Bei Multimetern kommt es weniger auf die Anzahl der darstellbaren Ziffern, sondern eher auf die tatsächliche Genauigkeit an. Es gibt auch ziemlich günstige Multimeter, welche 2 Nachkommastellen anzeigen. hier ein wirklich gutes Video, wo das alles erklärt wird:

Video:

Zu den Kriterien:

Ich habe mal einen Akku geladen und dann in Stufen mit 0,1V Differenz mit 1A Strom entladen. Nach jeder Stufe habe ich die Ladung und nach ein paar Minuten Ruhe die LL Spannung notiert. Das kam heraus:

Danke, aber das hat Akku-Experte HJK letztens erst mit mehreren Akkus gemacht ;)

Im Bereich 3,3 - 3,4V sind 0,1V Unterschied ca. 20% Ladungsdifferenz. Im unteren Bereich bewirken 10% LAdungsunterschied eine Spannungsdifferenz von einem Volt. Die 10% Unterschied erkennt man mit einem Billigmultimeter nicht. Beim Entladeende mit zwei Akkus in Serie hat der eine Akku aber noch 3,2V, während der zweite Akku schon tot ist.

Wenn wir wirklich was für die Sicherheit tun wollen, dann helfen Ratschläge, sich ein Multimeter im Baumarkt kaufen wenig. Die Akkus müssen geschützt sein und der Schutz muss funktionieren und sollte nur ein Schutz sein, falls ein Betriebsmechanismus versagt. Die TaLA sollte bei Unterspannung abschalten und in Serie betriebene Akkus sollten selektiert sein. Da würde ich als Kriterium besser als 1% Kapazitätsdifernz anstreben. Da kann man dem Neuling dann entsprechende Geräte empfehlen, mit denen man das machen kann oder verstärkt auf Treffen solche Möglichkeiten anbieten.

Ein Multimeter aus dem Baumarkt und immer fleissig messen ohne wirklich zu wissen, was man da mißt und wie man die Werte interpretiert schafft ein trügerisches Gefül für Sicherheit.

Generell gebe ich dir Recht, aber es ist schwer einem Newbie ein 60€+ oder sogar ein 150€+ Multimeter "anzudrehen" :D
Wie stellst du dir das praktisch gesehen mit der Akkuselektion vor?

Es ist aber immer noch besser, als überhaupt nicht zu messen und nur auf den Zellenschutz (wenn denn vorhanden und funktionierend) zu vertrauen. Und genau das machen Neulinge ohne Wissen um die LiIon-Problematik in TaLas, sie leuchten bis es nicht mehr geht. Und da ist selbst die Benutzung eines billigen DMM ein enormer Sicherheitsgewinn.

Genau ;)

Hier ein Video, welche auf alle Aspekte von Multimetern eingeht, auf welche man achten sollte, wenn man ein wirklich gutes will:

Video:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Danke
Reaktionen: Psychonaut und Tekas

balloonix

Flashaholic**
18 Juli 2012
1.422
732
113
Waldachtal im Schwarzwald
Und da ist selbst die Benutzung eines billigen DMM ein enormer Sicherheitsgewinn. Und was die Interpretation von Werten angeht, die Tabelle oben mag für einige Akkus korrekt sein, ist aber nicht allgemein gültig für alle LiIons, schau' mal hier und allein deshalb lohnt es sich überhaupt nicht, hier über Zehntelvolt zu diskutieren

Eben, genau DAS ist das Problem. Meine Tabelle ist eine Messreihe mit einem Akku. Und die zeigt, dass eine Differenz von 0,1V in eienm Bereich 20% LAdungsdifferenz sein kann, im anderen Bereich 2% Differenz. Je nach Innenwiderstand, Akkuchemie, Alter, Entladestrom etc. kann es ganz anders aussehen. Und da haben MEssungen auf 0,001V und auf 0,2V genau eines gemeinsam: Man kann nicht viel daraus her leiten.

Messung bei Ladeende ist OK, da kann man ersehen, ob der Akku wirklich geladen wurde und voll ist. Messung zwischendurch mal ist schon wieder so eine Sache. Ist man in dem Bereich, der bei meiner Tabelle um 3,4 Volt unter Last ist, dann muß man recht genau messen, um Kapazitätsunterschiede erkennen zu können. Sind die Akkus praktisch leer, dann hat man relativ große Spannungsunterschiede.

Und um eine vorangegangene Tiefentladung sicher erkennen zu können, wird es dann schon schwierig bis fast unmöglich.

Ich sag ja nicht, nur auf PCB vertrauen. Sondern PBC testen, Lampe mit Abschaltung haben und dann weiterbilden. Messen alleien schaft keine wirkliche Sicherheit. Ein funktionierdes und geprüftes PCB schafft mehr Sicherheit, als zweifelhafte Messwerte, die man nicht interpretieren kann.
 

balloonix

Flashaholic**
18 Juli 2012
1.422
732
113
Waldachtal im Schwarzwald
Bei Multimetern kommt es weniger auf die Anzahl der darstellbaren Ziffern, sondern eher auf die tatsächliche Genauigkeit an. Es gibt auch ziemlich günstige Multimeter, welche 2 Nachkommastellen anzeigen. hier ein wirklich gutes Video, wo das alles erklärt wird:

Wenn ic heinen absoluten Wesswert brauche, ist die absolute Genauigkeit wichtig. Wenn ich zwei Werte vergleichen will, ist die Wiederholgenauigkeit und Auflösung wichtg. Die Wiederholgenauigkeit ist bei Multimetern eigentlich kein Thema, die Auflösung steht im Datenblatt und ist beim Einschalten am Display erkennbar.

Aktuell in meinen Messgerätebestand:

Fluke 87 III mit ISO Kalibrierung
Fluke 87 IV mit ISO Kalibrierung
Fluke 289 mit werksseitiger Kalibrierung
Fluke 705 mit ISO Kalibrierung
Fluke 707ex mit ISO KAlibreirung
FLUKE 715 mit werksseitiger Kalibrierung
Fluke 724 mit DKD Kalibrierung.

Dazu noch ein Paar "Spielzeuge" aus dem Hause Uni-T und Voltcraft in der Klasse 149 - 249EUR weil außer dem 289 meine Fluke Geräte keine optische Schnittstelle haben. Die habe ich nicht zum Spaß, sondern weil ich die im Job brauche. Meinst du, ich brauche Nachhilfe in Sachen DMM?

Was den Rest betrifft: Ich habs bei Technik weder mit Religion noch Esoterik und glaube da weder an anerkannte noch selbsternannte Götter. Nur selber Ausprobieren hilft wirklich weiter.
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
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Essen
Ich sag ja nicht, nur auf PCB vertrauen. Sondern PBC testen, Lampe mit Abschaltung haben und dann weiterbilden. Messen alleien schaft keine wirkliche Sicherheit. Ein funktionierdes und geprüftes PCB schafft mehr Sicherheit, als zweifelhafte Messwerte, die man nicht interpretieren kann.

Die PCBs von jedem Akku zu testen ist eine sehr gute Idee, allerdings auch ein sehr großer Aufwand. Toll wäre es, wenn ein deutscher Shop einzeln getestete Markenbatterien anbieten würde. Der Aufpreis sollte allerdings nur wenige Euro betragen...

Oder jemand hier im Forum bietet einen Akkustest mit hochwertigen Messgeräten und genauem Verfahren an...
 
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balloonix

Flashaholic**
18 Juli 2012
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Waldachtal im Schwarzwald
Oder jemand hier im Forum bietet einen Akkustest mit hochwertigen Messgeräten und genauem Verfahren an...
Danke

Um Tiefentlade- und Kurzschlussschutz vom PCB zu testen, brauchst du kein hoch genaues Verfahren. Ob das PCB bei 2,4 oder 2,7V abschaltet ist für die Sicherheit fast egal. Genau so bei Kurzschluss, da ist es egal, ob es 3 oder 8A sind. Beim Überladeschutz sollte es dann etwas genauer zugehen.

Die grobe Funktion vom Tiefentladeschutz läst sich recht einfach testen. Du nimmst ein Birnchen mit 3,xx V und heftest es mit Magnetkugeln an den Akku. Dann leuchtet es erst einmal. Dann kannst gebannt drauf starren wie es langsam dunkler wird oder stellst einfach eine Videokamera (Smartphone, Fotoapparat mit Video oder so was, hat fast jeder oder man kennt jemanden der so was hat) hin. Wenn die Lampe aus ist, mißt man, dann liegen bei funktionierendem PBC praktisch 0V an. Und wenn man sich das Video anschaut, sieht man wie die Lampe langsam dunkler wird und dann irgendwan abrupt aus geht. Schaltet das PCB nicht ab, dann geht sie nicht abrupt aus, sondern wird dunkler bis nichts mehr sichtbar ist.
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
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Um Tiefentlade- und Kurzschlussschutz vom PCB zu testen, brauchst du kein hoch genaues Verfahren. Ob das PCB bei 2,4 oder 2,7V abschaltet ist für die Sicherheit fast egal. Genau so bei Kurzschluss, da ist es egal, ob es 3 oder 8A sind. Beim Überladeschutz sollte es dann etwas genauer zugehen.

Die grobe Funktion vom Tiefentladeschutz läst sich recht einfach testen. Du nimmst ein Birnchen mit 3,xx V und heftest es mit Magnetkugeln an den Akku. Dann leuchtet es erst einmal. Dann kannst gebannt drauf starren wie es langsam dunkler wird oder stellst einfach eine Videokamera (Smartphone, Fotoapparat mit Video oder so was, hat fast jeder oder man kennt jemanden der so was hat) hin. Wenn die Lampe aus ist, mißt man, dann liegen bei funktionierendem PBC praktisch 0V an. Und wenn man sich das Video anschaut, sieht man wie die Lampe langsam dunkler wird und dann irgendwann abrupt aus geht. Schaltet das PCB nicht ab, dann geht sie nicht abrupt aus, sondern wird dunkler bis nichts mehr sichtbar ist.

Wann das PCB genau abschaltet ist aber ziemlich wichtig. Bei 2,4V ist der Akku schon längst tief-entladen, es schützt dabei höchsten vor Explosion, nicht aber vor dauerhaftem Kapazitätsverlust. Das Problem sind die hohen Ströme bei manchen Lampen, welche dazu führen, dass die Akkuspannung stark absinkt (und ohne Last wieder ansteigt). Da funktioniert ein PCB mit Abschaltung bei einer bestimmten Spannung nicht richtig. Die PCBs müssten den Strom durch die Zelle messen und Anhand von vorgegeben Maximalwerten dann entsprechend abschalten (wobei ich nicht weiß, ob sie das schon tun :peinlich:).

Dein Test mit der Birne würde einen Akku mit defektem PCB zerstören bzw. stark beschädigen und Akkus mit "spät-abschaltenden"-PCBs einfach mal tief entladen, was zu Kapazitätsverlust führt, wobei das die einzige Methode ist den PCB tatsächlich zu testen.
 

tbyte

Flashaholic**
2 Januar 2012
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Lübeck
In den Bereichen die für "unser Problem" relevant sind reicht jedes Multimeter, weil:

-Beim vollen Akkus die Spannung stärker von der Ladung abhängt als im "Nutzbereich" (Entladekurve/Lade hat eine Nase nach oben)
-Beim fast leeren Akku ebenso (Nase nach unten)

Somit machen die hier mühsam diskutierten Effekte keinen Unterschied in der Empfehlung die ich einem Neuling fürs erste gebe. Ein Meter mit 3 1/2 Stellen gibts beim Conrad für 6,95 und in jedem Baumarkt ähnliches.
Um festzustellen, ob die Akkus leer sind oder beide im wesentlichen die gleiche Spannung haben (z.B. +- 0,05V) ist das gut genug.

Man muss sich eben entscheiden ob man Wissenschaft betreibt, oder eine für JEDEN Nichtgeneigten hilfreiche Kurzempfehlung geben will. Damit hat dieser Thread angefangen.
lightbeam hat gezeigt wie man die Spannung eines Akkus misst, und gesagt wo der Wert grob liegen soll. Ich hab hinzugefügt, dass bei mehrzelligen Lampen die Spannungen "etwa" gleich sein sollten und in die Runde gefragt wie ihr das mit der Differenz im "voll"-Zustand seht.

Und dann ...
... Vielleicht wäre die hier erarbeitete Empfehlung was fürs Wiki wenns ausdiskutiert ist - oder gibts das schon?
 
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balloonix

Flashaholic**
18 Juli 2012
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Akku voll ist ja im Prinzip geklärt. 31/2 Stellig ist auch OK, da hat man dann die benötigte zweite Nachkommastellen.

Vergleichen von zwei Akkus ist so eine Sache. 1% Kapazitätsunterschied entscheiden bei Entladeende durchaus über mehr als 0,5V im Betrieb. Und das kann den Unterschied zwischen OK und Akkutod ausmachen. Und um die 1% Unterschied im hauptsächlichen Lastbereich sicher zu erkennen, reichen selbst 0,01V vergleichende Genauigkeit nicht aus. Dafür braucht man mehr wie 31/2 Stellen.

Was dann noch im Raum steht, ist die 3,5V Grenze. Die Aussage "oberhalb 3,5V Leerlauf nach Entladeende ist gut" ist schon mal OK. Aber wenn man die Lampe brennen läßt bis sie merklich dunkler wird und dann mißt, wird man öfter mal unter 3,5V liegen. Da wird es schwieriger, dem Neuling was einfaches an die Hand zu geben. Eine gefährliche Tiefentladung kann man schwer definitiv erkennen, ein funktionierendes PCB kann sie aber recht sicher verhindern.

Und letztlich sollten wir uns bewußt sein, den wirklich sicheren Umgang mit LiIon Akkus wird es nicht so einfach geben.
 
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tbyte

Flashaholic**
2 Januar 2012
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Die extreme Sensitivität auf Kapazitäts/Ladungsunterschiede tritt dann auf wenn die Entladekurve steil wird. Da wird dann irgendwann alles zum Problem. Also ist die einzige naheliegende Lösung für diese Problem es nicht so weit kommen zu lassen. Was im Detail ja eben auch nicht ganz trivial ist.

Jaja, je sicherer umso komplexer - und je komplexer umso weniger Leute halten ich dran. Das Optimum ist also der beste Kompromiss aus "einfach" und "technisch korrekt".
Von daher ist die 3,5V Marke noch ganz gut im Rennen.
 

balloonix

Flashaholic**
18 Juli 2012
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Waldachtal im Schwarzwald
Von daher ist die 3,5V Marke noch ganz gut im Rennen.
Danke

Wenn drüber dann gut, aber was, wenn drunter?

Ich würd die Ratschläge für Neulinge so zusammenfassen:

- Multimeter zum Erkennen von voll und korrektem Ladeende
- nur geschützte Akkus verwenden
- Zeitiges Nachladen schont den Akku, tiefe Zyklen schaden und zu tiefes Entladen tötet den Akku
- TaLA nur im Ausnahmefall und testweise bis zum Ausgehen brennen lassen. Geht sie abrupt aus oder schaltet in Stufen runter, ist das OK. Wird sie langsam dunkler und glimmt dann lange vor sich hin, ist das PCB und nun auch der Akku defekt.
- Kapazitätsunterschiede bei mehrzelligen Akkus minimieren
- Wenn möglich, PCB auf Funktion testen (lassen?!?)


Die Entladeschlußspannung ist ein doch eher kompliziertes Thema, bei dem Neulinge erst einmal überfordert sind.
 

tbyte

Flashaholic**
2 Januar 2012
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Ok, und dann gibts noch KO-Kriterien für einen Akku, bei denen eine Weiterverwendung nicht ratsam ist.

-Wenn Leerlaufspannung von geschütztem Akku 0V dann 10 Sekunden lang ins Ladegerät (PCB zurücksetzen), wenn dann immer noch unter 2,5V dann Akku entsorgen.
-Wenn Leerlaufspannung unter 2,5V dann Akku entsorgen.

Problem: Xtar WP2 setzt kein PCB zurück... Und mit anderem Akku kurz parallelschalten ist auch keine schöne Empfehlung.
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
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In den Bereichen die für "unser Problem" relevant sind reicht jedes Multimeter, weil:

-Beim vollen Akkus die Spannung stärker von der Ladung abhängt als im "Nutzbereich" (Entladekurve/Lade hat eine Nase nach oben)
-Beim fast leeren Akku ebenso (Nase nach unten)

Somit machen die hier mühsam diskutierten Effekte keinen Unterschied in der Empfehlung die ich einem Neuling fürs erste gebe. Ein Meter mit 3 1/2 Stellen gibts beim Conrad für 6,95 und in jedem Baumarkt ähnliches.
Um festzustellen, ob die Akkus leer sind oder beide im wesentlichen die gleiche Spannung haben (z.B. +- 0,05V) ist das gut genug.

Man muss sich eben entscheiden ob man Wissenschaft betreibt, oder eine für JEDEN Nichtgeneigten hilfreiche Kurzempfehlung geben will. Damit hat dieser Thread angefangen.
lightbeam hat gezeigt wie man die Spannung eines Akkus misst, und gesagt wo der Wert grob liegen soll. Ich hab hinzugefügt, dass bei mehrzelligen Lampen die Spannungen "etwa" gleich sein sollten und in die Runde gefragt wie ihr das mit der Differenz im "voll"-Zustand seht.

Und dann ...
... Vielleicht wäre die hier erarbeitete Empfehlung was fürs Wiki wenns ausdiskutiert ist - oder gibts das schon?

Ich stimme dir zu, allerdings finde ich das Multimeter, welches du empfiehlst überhaupt nicht gut. 20€-30€ sollte man schon ausgeben (bei Reichelt gibt es viel Modelle). Es kann nur maximal 200mA messen. So bald man an der eigenen Lampe mal den Strom messen will kann man es demnach schon nicht mehr gebrauchen (du kannst nicht von einem Newbie nicht erwarten, dass er auch noch irgendwelche Berechnungen mit Spannungsabfall an einem Widerstand durchführt). Normal sind entweder max. 10A oder kurzzeitig bis 20A. Das reicht dann auch locker aus.

Noch mehr stört allerdings die wirklich schlechte Genauigkeit von 2,5% + 2 Counts bei der Messung von Gleichspannung (siehe Datenblatt).

Ein Beispiel:
Der Newbie nimmt ein frisch geladenen Akku und misst 4,20V (genauer zeigt es das Display des Multimeters nicht an, die 3. Nachkommastelle gibts nur bei unter 2V => 2000 Counts).
2,5% von 4,20V sind 0,105V ≈ 0,11V
Dazu kommen noch die +2 Counts (Abweichung der kleinstmöglichen Ziffer) => ±0,13V
Wenn man also 4,20V misst dann liegt die Spannung irgendwo zwischen 4,07V und 4,33V. Das ist wirklich sehr ungenau. 4,33V lässt schon auf ein defektes Ladegerät oder defekte Akkus etc. schließen.

Bei Reichelt gibt es z.B. für 42€ + Versand das UNI-T UT61A mit einer Genauigkeit von 0,5% +1 bei 4/40/400/600V (Gleichspannung).
Da es "nur" 4000 Counts anzeigen kann, zeigt es beim Messen des frisch geladenen Akkus auch "nur" 2 Nachkommastellen an. 4000 Counts bedeutet, dass es bei unter 4,0V 3 Nachkommastellen (3,999V oder weniger) anzeigt.
0,5% von 4,20V sind 0,021V ≈ 0,02V
Dazu kommt noch der +1 Count (Abweichung der kleinstmöglichen Ziffer) => ±0,03V
Der tatsächliche Spannungsbereich bei gemessenen 4,20V beträgt also lediglich 4,17V - 4,23V. Das ist ein enormer Vorteil, wenn man ein Ladegerät richtig einschätzen will. Auf die zahlreichen weiteren Vorteile gegenüber dem gerät von Konrad werde ich jetzt gar nicht erst eingehen.

Aus Spaß jetzt nochmal die gleiche Rechnung mit einem teuren, hochwertigen Multimeter von Fluke, dem sehr bekannten Fluke 87 V.
Es kann 6000 Counts anzeigen (Auflösung) und hat eine Genauigkeit von 0,05% +1 Count beim Messen von Gleichspannung.
Beim Messen des frisch geladenen Akkus zeigt es also 4,200V an.
0,05% von 4,2V sind 0,0021 ≈ 0,002V
Dazu kommt noch der +1 Count (Abweichung der kleinstmöglichen Ziffer) => ±0,003V. Der tatsächliche Spannungsbereich bei gemessenen 4,200V beträgt also lediglich 4,197-4,203V.

Ich weiß natürlich, das das Gerät von Fluke eine sehr unrealistische Wahl ist, aber es ist das Referenzgerät schlechthin und wird seit Jahrzehnten hergestellt. Mit Fluke-Messgeräten werden andere Multimeter kalibriert.

Ich finde man sollte sich auf jeden Fall ein Gerät mit einer Genauigkeit, wie dem genannten Uni-T Modell kaufen, wenn man sich schon extra die Mühe macht.
 
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balloonix

Flashaholic**
18 Juli 2012
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Bei Uni-T als Empfehling kann ich uneingeschränkt zustimmen. Ich hab die vor ein paar Beiträgen mal etwas abfällig als Spielzeuge bezeichnet, was man aber eben in Relation zu einem Fluke 289 oder 87 V sehen muss. Die Geräte die ich gesehen habe sind erstaunlich genau. Ich habe ein VC920 (ist ein Uni-T Gerät als Voltcraft gelabelt) mit (mittlerweile abgelaufenem) Kalibrierzertifikat. Und die Werte liegen deutlich unterhalb der vom Hersteller angegebenen Toleranzen. Und die sind beim VC920 schon nicht schlecht.

Von Uni-T gibt es auch einigermaßen erschwingliche Geräte mit optischer Schnittstelle. Die mitgelieferte Software ist nicht besonders, aber mit der kostenlosen Demo von Profilab wird es dann sehr interessant. Nervig ist nur, dass man den Messaufbau jedes mal neu machen muß, weil man in der Demo nicht speichern kann. Aber das läßt sich leicht legal umgehen. Einfach probieren und wenn es dann so läuft, wie man es haben will sucht man sich jemanden, der die Vollversion hat, schickt einen Screenshot, der baut das nach und compiliert es. Das Compilat ist eigenständig lauffähig und darf dann weiter gegeben werden. Und schon kann man seinen Messaufbau beliebig oft nutzten. Damit kann man dann Ladekennlinien schreiben, Entladekennlinien schreiben, mit einem bekannten Widerstandswert als Last die Kapazität ermitteln. Prüfen ob das PCB bei Unterspannung abschaltet und vieles mehr. Den LPT-Port des PC kann man beliebig ansteuern und so sehr einfach Relais schalten, um z.B. eine Entladung rechtzeitig zu beenden oder nach Entladeende automatisch ein Ladegerät zuschalten.

Das komplette Sortiment von Uni-T Geräten sowie einiges mehr findet man bei PinSonne Elektronik - Herzlich Willkommen - Be welcome - Hier erhalten Sie preiswerte Messtechnik von RIGOL , UNI-T ( UNI-TREND) , TEKWAY und Tonghui , Oszilloskope, Tischmultimeter, LCR Meter Funktionsgeneratoren Netzteile Zubehr - PinSonne-Elektron
 
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lightbeam

Flashaholic**
22 Dezember 2010
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Der Pilla Lader hat echt Komfort :
Besonders für Farbenblinde.:thumbup:

Soll kein Scherz sein ;)

Gruß Xandre

Ja, das stimmt auffallend! Ich profitier' da auch von! :)

Bei meinem Ansmann Energy 8 Plus (NMH - Lader) kann ich z.B. bei der Akkudiagnose den Unterschied zwischen Grün und Orange nie erkennen! :confused:

Gruß
Roland :)