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[Vorstellung] LEDLENSER F1 - mod Köf3 edition

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Hallo allerseits!

Ich habe vor einiger Zeit eine LEDLENSER F1 erhalten. Bekanntermaßen läuft diese mit einem nicht wiederaufladbaren CR123, hat drei Leuchtstufen und besitzt eine kaltweiße XP-G2.

UPDATE 13.07.2017 - nach fünf Monaten intensiver Nutzung erste Revision - Klick für Bericht!

DSC01667-seite.jpg

Ich habe die F1 umgebaut, um sie zukünftig als kompakte aber bei Bedarf dennoch leistungsfähige EDC einzusetzen und das dauernde (ziemlich nervige) Wechseln von irgendwelchen mehr oder weniger angepassten kleinen Lampen im Alltag zu beenden.

Mir waren folgende Aspekte wichtig:
  • Akkutauglichkeit
  • Moonlight
  • keine Sorgen um Akkutiefentladung machen müssen
  • Min. 600 lm
  • warmes neutralweiß bei min. 80 CRI
  • Allrounder-Lichtbild ohne Artefakte
DSC01662-LED.jpg

Die ursprünglich kaltweiße LED wurde durch eine XP-L HD im Bin V3 ersetzt. Besonderheit dieser LED ist die eng zusammengefasste Farbverortung durch die Farbgruppierung Z5 (≈ 4000 K ± 200 K). Angegeben ist dieser Typ mit CRI min. 80.

Um die LED herum befindet sich ein GitD-Ring, doch dazu später mehr.

Ebenfalls wurde der Treiber ersetzt. Ich habe einen bewährten Nanjg 105c (6*7135 Konfiguration) mit angepasster Firmware verbaut. Aufgrund der Konstruktion der F1 ist der Einbau eines alternativen Treibers nicht trivial und nur schwer umsetzbar, insbesondere um einen sicheren Kontakt zu gewährleisten.

Features:
  • Moon, Low, Mid, High
  • stufenloser timergesteuerter Stepdown auf High nach 30 Sek. um Überhitzung zu verhindern.
  • kein Modememory (Start immer auf Moon)
  • keine Blinkmodi, auch nicht versteckt
  • Tiefentladeschutz: Abschaltung bei 2,9 V

Die originale F1 besitzt eine XP-G2 LED, wodurch das Lichtbild relativ (für die Lampengröße) throwig und eng gebündelt ist. Die Korona bzw. der Spill um den Spot ist schwach ausgeprägt.
Um dies zu ändern, habe ich durch die Nutzung einer XP-L HD nicht nur die Leuchtdichte des Emitters herabgesetzt, sondern auch die Linse leicht mattiert.

DSC01673-linse-vergleich.jpg

Links die modifizierte Linse, rechts das Original.

IMG_9781-LED-linse.jpg

DSC01670-F1-front-linse.jpg

Durch das Mattieren wird das Licht mehr zur Seite gestreut und ist daher flutiger, ohne aber zu flutig zu werden. Ein netter Nebeneffekt ist, dass eventuell vorhandene Saturnringe und Farbsäume entfernt werden und das Licht besser durchmischt wird.

DSC01674-beamshot-whitewall.jpg

Auf der Whitewall bestätigt sich dies. Das Lichtbild ist homogen und frei von Artefakten. Leider gibt das Bild nicht wirklich wieder, dass es auch um Spot/Korona etwas Licht gibt, das die nahe Umgebung etwas erhellt.

Deutlicher wird es in diesem Bild (höchste Leuchtstufe):

IMG_9743-beamshot-raum.jpg

Durch die Mattierung gibt es tatsächlich eine Art "Spill", der zur Ausleuchtung beiträgt und einen echten Mehrwert bringt.

Hier noch ein Eindruck auf Low:

IMG_9769-beamshot-flur-low.jpg

Diese Leuchtstufe nutze ich von allen am häufigsten.

Eben erwähnte ich einen GitD-Ring um die LED. Den habe ich als "Eyecatcher" integriert und erfüllt abgesehen davon keinen weiteren Zweck. Sobald die Lampe aus den höheren Leuchtstufen ausgeschaltet wird, leuchtet dieser hinter der Linse grün nach.

IMG_9735-Gitd-front.jpg

Ein echter Hingucker, vor allem bei dunkleren Lichtverhältnissen.

IMG_9774-moonlight-gitd.jpg

Auch um den Heckschalter habe ich einen Ring aus nachleuchtender Folie geklebt (im Bild Leuchtstufe Moon bei Szenario Schlüsselloch finden)). Vorteil ist hier, dass diese im Hellen optisch so gut wie nicht auffällt.

Durch das Moonlight ist auch Lesen problemlos möglich:

IMG_9760-beamshot-lesen.jpg

Natürlich habe ich auch Messwerte erfasst:

Akku: AW IMR16340 @ 4,17 V (termination 50 mA, resting time ≈ 30 min)
Leuchtstufen: Moon/Low/Mid/High

Lichtstrom (nach 30 Sek. wie ANSI FL1): 0,8/18/178/670 lm
Lichtstrom Turbo nach 5 Sek. 700 lm

Helligkeit in 1 m (nach 30 Sek. wie ANSI FL1): 6/130/1320/4960 lx
Helligkeit in 1 m auf Turbo (nach 5 Sek.): 5200 lx

Stromaufnahmen (via Stromzange): 2/78/523/2090 mA
Laufzeit bei 550 mAh-Akku (umgerechnet): 275h/7h/60min/15min

Throwfaktor: 7,4

Farbtemperatur: ≈ 4000 K

Ich werde diese F1 ab sofort im Alltag nutzen, zumal sie auch durch ihr relativ geringes Gewicht kaum auffällt. Auf eine Distanz von 30 Metern ist diese Lampe am besten einsetzbar. Durch die praxisnah abgestimmten Leuchtstufen ist für jede Eventualität etwas dabei und macht durch ihr sich abgrenzendes Design dabei auch optisch was her.

Lieben Gruß, Dominik
 
Zuletzt bearbeitet:

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Ja, bei 2,1 A gehen im Bin V3 wirklich über 700 lm. Genauer gesagt 760 lm, wovon natürlich durch die Optik einige Prozent verloren gehen.
Wobei der Verlust durch die Optik (PMMA) tatsächlich relativ gering ist...

Lieben Gruß, Dominik
 
  • Danke
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Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Let's make the F1 mod even better!


IMG_1514-gitd-modified-lens.jpg


Fünf Monate später.

Seit dem Umbau meiner LELDLENSER F1 nutze ich diese täglich im Alltag. Das Gehäuse - bzw. eher die weiße Beschichtung - leidet immer mehr, die Lampe kuschelt tagtäglich mit dem Schlüsselbund in der Hosentasche, purzelte schon mal durchs Treppenhaus und fiel zuletzt in einen Eimer mit Putzwasser. Alles da gewesen, und sie läuft doch wie eine Eins. Bis heute.


Ein paar Probleme haben sich dabei aber herauskristallisiert:
  • Lichtfarbe viel zu gelblich. Die laut Cree min. 80 CRI liefert die LED eigentlich nur auf dem Papier, denn die Farben werden wegen dem Gelbstich stark verfälscht, was vor allem draußen bei Braun- und Grüntönen extrem unschön aussieht.
  • Sie ist immer noch nicht flutig genug. Es geht hier einfach nicht um Reichweite, dafür habe ich andere Lampen vorgesehen.
  • Maximaler Lichtstrom spielt hier kaum eine Rolle. Am häufigsten werden Moon und Mid genutzt.
Dazu habe ich weiters festgestellt:
  • Stoßfestigkeit kommt bei mir eine bedeutende Rolle zu. Klarer Pluspunkt für eine Kunststoff-Linse.
  • Die F1 ist tatsächlich wasserdicht. Sie ist also freizügig draußen wie drinnen auch in nasser Umgebung einsetzbar.
  • Dank der 4000 K lässt sich die Lampe auch wunderbar im Tailstand nutzen, um einen Wohnraum für eine gemütliche Atmosphäre auszuleuchten. Diese Farbtemperatur ist ein guter Kompromiss zwischen Wohnraumnutzung und Outdoor-Anwendung.

Also habe ich mich schließlich daran gesetzt, die oben genannten Kritikpunkte auszumerzen.


Der erste Punkt, die Lichtfarbe, hat mich schon zum Nachdenken gebracht. Da ich eindeutig eher die geringeren Leuchtstufen nutze und die höchste Stufe im Grunde als für die reine Show genutzt wird, fiel die Wahl schnell auf eine High CRI LED, am besten von Nichia. Andererseits, so war mir klar, verliere ich dadurch auch etwa 15 - 30 % Lichtstrom...
Aber naja, so dachte ich letztendlich, nutze ich die Lampe jeden Tag. Ich schaue jeden Tag auf das Licht, was die Lampe abgibt, und arbeite letztendlich damit, denn mit dieser Lampe leuchte ich eben nicht nur "zum Spaß". Und da darf es einfach gut sein, auch wenn der Lichtstromverlust zur neuen LED wohl schon mit bloßem Auge sichtbar sein dürfte.

Schlussendlich ist es also eine Nichia NVSL219C R9050 sm405 geworden:

IMG_1554-modified-led.jpg

Typ. 93 CRI (min. 90) und R9 50, bei ≈ 4000 K

Diese LEDs gab es vor einiger Zeit mal inoffiziell zu kaufen, und hatte davon noch ein paar rumliegen. Sie wurden außerdem in ihrer High-CRI-Echtheit bestätigt.
Außerdem stellt diese LED einen guten Kompromiss zwischen Lichtqualität und Effizienz, sowie der Überbestrombarkeit dar. Die Bestromung von max. 2,1 A bleibt unverändert bestehen.

Die nominale Farbtemperatur ist zur vorigen LED, einer Cree XP-L HD 80 CRI, identisch (4000 K). Dennoch gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen den Lichtfarben, welcher in Natura noch stärker zutage tritt.

IMG_1532-modified-led-comparison.jpg

Die LED links ist die Cree, rechts die neue Nichia (bereits in der F1 eingebaut) genau die gleiche LED aus meiner F1 in einer anderen Vergleichslampe verbaut, um Euch diese Differenz aufzeigen zu können.
Die XP-L liefert ein gelbstichiges Licht. Zwar fehlt der Grünstich, aber durch den hohen Gelbanteil werden vor allem Braun- und Grüntöne stark verfälscht. Gerade in Wäldern und Gärten sieht das Licht einfach nicht schön aus, sondern irgendwie künstlich und seltsam. Darauf wurde ich in der Tat sogar schon von Nicht-Taschenlampen-Enthusiasten angesprochen...



Das Thema LED war also geregelt, dann musste das Lichtbild irgendwie verändert werden.

Ich habe dazu eine Lösung gefunden, indem auch die seitlichen Flanken der Linse mattiert wurden. Dies erfordert allerdings Zeit, Ruhe und Geduld und ist tatsächlich nicht trivial, da eine möglichst gleichmäßige Mattierung essentiell für ein professionelles Ergebnis ist.

Zugebenermaßen habe ich dies vorher nicht einkalkuliert, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen!

IMG_1509-gitd-modified-lens.jpg

Das Auge lebt...
Es blinzelt Dich an, bereit jederzeit Licht zu spenden...

Durch die Modifikation verändert sich das Lichtbild dramatisch.
Trotz der deutlich kleineren Leuchtfläche fächert das Licht gewaltig auf. Es entsteht ein homogener und sanfter Lichtteppich mit weitem Abstrahlwinkel und einem schwach ausgesprägten, aber keinesfalls abgegrenzten "Spot". Ein so schönes und makelloses Lichtbild habe ich tatsächlich noch bei keiner einzigen Serienlampe gesehen.

Natürlich geht diese Modifikation auf die Reichweite. Selbige ist ≈ 40 % geringer. Das war aber erwünscht, denn diese Lampe wird ausschließlich im Bereich 0,1 bis etwa 10 Meter Entfernung eingesetzt, sodass Throw hier absolut keine Rolle spielt.

Die Auswirkungen zeigen sich deutlich, zum Beispiel im Nahbereich. Beispiel "lesen":

IMG_1539-modified-lens-reading.jpg

Abstand der Lampe zum Buch etwa 25 cm, was einem gängigen Abstand für diese Tätigkeit entspricht.
Endlich muss ich die Lampe nicht mehr hin und her bewegen, wenn ich ein Buch lesen möchte oder etwas in unmittelbarer Nähe ausleuchte. Das Licht ist viel flutiger und deckt eine erheblich größere Fläche ab.

Durch die flutigere Abstrahlung sinkt die Leuchtdichte und die Helligkeit. Perfekt für Moonlight, welches daher noch weniger blendet und perfekt für Nachtsicht angepasste Augen ist.

IMG_1536-modified-lens-reading-moonlight.jpg

Abstand der Lampe in Moon zum Buch etwa 8 cm.

Ich weiß nicht, wie gut das neue Lichtbild auf dem "Beamshot" rüberkommt, aber in echt ist der flutige Lichtteppich immens und für Liebhaber oder Nutznießer vom Flutlicht wunderbar. Es gibt keinen Spill im klassischen Sinne. Das was davon noch übrig ist, geht nahtlos in Korona und Spot über:

IMG_1522-beamshot-modified-lens.jpg

Dadurch wird auch unmittelbar bis vor die eigenen Füße Licht abgegeben, außerdem in die Seiten neben sich. In einem Wald mit Bäumen/Büschen links und rechts hat man so eine Beinahe-Rundumsicht. Eine Ausleuchtung von etwa 150 ° oder mehr ist vorhanden, was mit herkömmlichen Reflektorlampen mit einigermaßen tiefen Reflektoren und selbst der F1 mod vor dem Umbau absolut nicht vergleichbar ist.

Das Glow-in-the-dark-Feature existiert zudem weiterhin, und selbst dieses Gimmick ohne konkreten Nutzen wurde durch die Modifikation der Linse aufgewertet. Hatte man vorher ein schwarzes Loch an der Whitewall, so leuchtet selbst die Leuchtfolie allein so homogen, dass man sie bei adaptierten Augen zum Lesen verwenden kann:

IMG_1548-modified-lens-gitd-reading.jpg

Was gibt es noch zu schreiben...

Der Lichtstrom ist etwa 30 % geringer (≈ 500 lm, wegen dem stark gebrauchten Akku aber rasch fallend - wird mal Zeit für einen neuen AW 16340), in etwa das, was ich vor dem Umbau erwartete.
Die elektrischen Parameter der Lampe, die Software sowie die Stromversorgung sind aber gleich geblieben, sodass auch die Laufzeit identisch sind.

Meine F1 wurde mit der gründlichen Revision noch einmal erheblich aufgewertet und somit für mich noch praktischer einsetzbar. Einziges Manko, was ich bemängeln könnte: der Energiespeicher ist im Vergleich zur Gesamtgröße der Lampe recht klein und die Laufzeiten damit recht kurz, auch wenn sie für den Alltag völlig ausreichen. Das bekommen andere Hersteller erheblich besser hin.

Vielen Dank fürs Lesen. :)

Lieben Gruß, Dominik
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
2.780
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Naja, berechtigte Frage, wo ich mittlerweile ≈ 1700 K LED-Licht zur Verfügung habe... :D

Aber 4000 K ist halt ein guter Kompromiss zwischen Effizienz, CRI und den Verwendungszwecken, für welche die F1 mod vorgesehen ist. 3000 K kommt natürlich im Wohnbereich geil, ist aber im Haushalt und draußen nicht immer die Lichtfarbe meiner Wahl.

Für Raumbeleuchtung nutze ich allerdings entweder 5000 K bzw. 2200 K. Letztere sind leider extrem ineffizient, sodass dort Multi-Emitter-Konfigurationen klar im Vorteil sind.

LG, Dominik
 
  • Danke
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The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
7.419
5.209
113
Essen
wo ich mittlerweile ≈ 1700 K LED-Licht zur Verfügung habe... :D

Das ist ja schon interessant, da extrem niedrig.
Hast du da schon mal an anderer Stelle etwas zu geschrieben? Ich konnte auf die Schnelle nichts dazu finden.
Ich tippe mal auf XP-E2 2200K, welche du mal getestet hast. Wahrscheinlich die einfach dedomt?
 
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