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[Review] Acebeam TAC AA – kleine „taktische“ EDC Lampe

SammysHP

Flashaholic**
6 Oktober 2019
2.651
3.520
113
Celle
www.sammyshp.de
Erst kürzlich wurde wieder diskutiert, was denn eine „Taktische Taschenlampe“ sei. Nun, hier ein weiteres Beispiel – sofern man der Aussage des Herstellers traut, welcher die TAC AA als „EDC Tactical Flashlight“ bezeichnet.


Das ausführliche Review findet ihr auf meiner Webseite. Hier im TLF fasse ich die entscheidenden Punkte kurz zusammen, um euch lange Texte zu ersparen.


Mit meiner Seite verdiene ich kein Geld, es ist keine Werbung eingebunden und Affiliate-Links nutze ich auch nicht. Es gibt dort aber teilweise etwas mehr Details zu den Lampen sowie Reviews, die hier nicht zu finden sind.


Die Taschenlampe wurde mir von flashlightgo zur Verfügung gestellt, vielen Dank!


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Lieferumfang und Hardware​

  • Acebeam „ARC14500“ 14500 Li-Ion Akku mit 920 mAh (3,92 V bei Lieferung)
  • Clip (montiert)
  • USB-C Ladekabel
  • Handschlaufe
  • 2x Ersatz-O-Ring
  • Ersatz-Schalterabdeckung
  • Bedienungsanleitung (EN, CN)

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Aktuell ist die TAC AA in vier Farben und zwei LEDs erhältlich:

6500 K5000 K
Grau
Grün
Schwarz
Coyote

Länge: 105 mm
Durchmesser: 24,8 mm
Gewicht: 54,4 g (inklusive Clip) + 21 g für den Li-Ion Akku


20231104_Acebeam_TAC_AA_P1020686.jpg


Sofirn SP10 Pro | ThruNite Archer Pro | Acebeam TAC AA | Wurkkos TS10


Noch ein Vergleich mit der ZebraLight SC63 (18650 Akku!). Ignoriert man den Akkutyp, hat die TAC AA aber eine sehr angenehme Größe und Proportionen.


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ZebraLight SC63 (18650) vs. Acebeam TAC AA (14500)


Viel klassisches rautenförmiges Knurling. Auch wenn Acebeam damit wirbt, man könne den gezackten „Strike Bezel“ zum Einschlagen von Scheiben verwenden, würde ich davon abraten. Aber man sieht auch bei stehender Lampe, ob sie eingeschaltet ist.


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Tailcap mit mechanischem Schalter, geschützt von einem Rand. Dieser hat drei Aussparungen, um den Schalter leichter zu drücken. Möchte man eine Handschlaufe nutzen, so muss man sie an dem Loch im Clip befestigen.


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Eigentlich ein toller Clip. Recht groß, weite Öffnung. Leider stößt er an den Kopf und muss daher jedes Mal mühsam geöffnet werden.


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Dafür kann er nicht verloren gehen, da er von der Tailcap gesichert wird. Zum Demontieren zuerst die Tailcap abschrauben (Linksgewinde!), dann den O-Ring abziehen und anschließend den Clip (ohne dass er sich im Gewinde verhakt). Er ist indiziert und passt nur in einer Richtung.


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Der Clip schleift etwas am Kopf. Schönes, grobes Gewinde.


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Hinten in der Tailcap sitzt eine Feder. Beim Treiber ein flacher Kontakt, daneben ein Pin als mechanischer Verpolungsschutz. Es funktionieren deswegen nur Button-Top Akkus.

Die Lampe ist laut Spezifikation mit 14500 Li-Ion und mit AA NiMH Akkus / Alkalinebatterien kompatibel.


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Das Akkurohr hat einen Durchmesser von 19 mm – bei einer Wandstärke von 2 mm! Angegebene Sturzhöhe 1,5 m, wasserdicht nach IPX8 (2 m).

Die Verarbeitungsqualität ist auf hohem Niveau und einwandfrei. Alle Kanten sind sauber entgratet, die leicht matte Anodisierung macht einen guten Eindruck.


Acebeam ARC14500 Akku​


Mitgeliefert wird ein 14500 Li-Ion Akku mit integrierter Ladefunktion mittels USB-C.


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Durch seine Länge von 50,0 mm passt er auch in die Wurkkos TS10 (wodurch sie nochmal richtig aufgewertet wird). Er wiegt 21 g und die Kapazität ist mit 920 mAh angegeben. Beim Laden leuchtet eine LED rot, danach grün.


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Acebeam_ARC14500_charging.png


Bitte ignoriert die kleinen Stufen aus meinem Entladetest. Gibt noch ein paar Probleme mit der Auflösung meines Loggers. Aber es reicht, um die Kapazität abschätzen zu können.


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Bedienung und Funktion​


Ein mechanischer Heckschalter – ein Forward Clicky – dient der Steuerung. Dadurch ist auch Momentanlicht möglich.


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Nicht nur der Rand schützt den Schalter vor unbeabsichtigter Betätigung. Es erfordert auch einiges an Kraft, den Schalter zu drücken. Auch ein mechanischer Lockout durch Lockern des Kopfes ist möglich.

Der Tailstand funktioniert nicht richtig, da das Schaltergummi zu weit absteht, obwohl es in der Anleitung explizit erwähnt wird: „Tail stand capable for area wide lighting“


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Zur Bedienung: Antippen, bis die gewünschte Helligkeit (Low → Medium → High → Turbo) erreicht ist, dann durchdrücken. Oder kurz aus und wieder einschalten, um die nächste Helligkeitsstufe zu erreichen. Wenn die Lampe mindestens drei Sekunden aus ist, startet sie wieder in der zuletzt genutzten Helligkeit. Deswegen ist leider kein Blinken möglich. Sonst gibt es keine weiteren Funktionen.


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Auch ein „Cigar Grip“ ist durch den Rand an der Tailcap möglich.


Lichtbild​


Es gibt die TAC AA mit zwei LEDs:
  • Kaltweiß (6500 K): Unbekannte LED, niedriger CRI, 1000 lm.
  • Neutralweiß (5000 K): Nichia 519A, hoher CRI, tolle Farbe, 750 lm.
Hier im Review wird die Version mit 519A gezeigt.


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Der Reflektor ist glatt und tief. Die Scheibe soll laut Anleitung aus Polycarbonat sein, für mich fühlt sie sich aber nach normalem Glas an. Eine Entspiegelung kann ich nicht eindeutig erkennen.


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Sehr schönes, universelles Lichtbild mit ordentlich Reichweite für so eine kleine Lampe.


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Treiber und Laufzeit​


Die Qualität des Treibers ist leider etwas enttäuschend. Zuerst aber einmal die Herstellerangaben zur Version mit 519A und Li-Ion Akku (Acebeam macht keine Angaben zur Nutzung mit NiMH):

ModusHelligkeit¹Laufzeit¹Intensität¹ (Reichweite²)
Turbo750/400 lm35 s + 49 min10 000 cd (200 m)
High200 lm2 h
Medium40 lm14 h
Low5 lm58 h
¹ Herstellerangabe ² Nach ANSI FL1

Mit Li-Ion Akkus nimmt die Helligkeit durchgehend ab. Eigentlich hätte ich von Acebeam einen Konstantstromtreiber mit gleichbleibender Helligkeit erwartet.

Bei NiMH-Akkus sind die Modi völlig durcheinander: Low → Ultra-Low → High → Turbo. Medium fehlt. Bestätigt wurde mir dies auch von anderen Käufern und sogar Acebeam selbst.

Im Turbo wird die Helligkeit nach 35 s reduziert, obwohl die Lampe gerade mal 35 °C warm wurde.

Da mein Messgerät die niedrigen Stufen kaum messen konnte, habe ich diese Tests nach kurzer Zeit abgebrochen.


Acebeam_TAC_AA_runtime_full.png


Acebeam_TAC_AA_runtime_5min.png


Meine Messung mit dem Oszilloskop hat ergeben, dass die Helligkeit in allen Stufen (auch Turbo!) und mit allen Akkutypen mittels PWM bei 20 kHz geregelt wird. Ich gehe davon aus, dass es sich um einen einfachen direct-drive-Treiber handelt und auch der Boost-Treiber für den NiMH-Betrieb lediglich eine einzige feste Spannung erzeugt. Vermutlich war ein 100%-Betrieb zu viel für die LED, weshalb es auch im Turbo PWM gibt.

Die Anleitung erwähnt eine Akkuwarnung („Low battery voltage warning alerts you to charging or replacing battery“), die konnte ich aber nicht beobachten. Die Lampe ist am Ende einfach ausgegangen (bei Li-Ion etwa bei 2,7 V und bei NiMH etwa bei 0,9 V). Da sich das Akkurohr nur auf der Treiberseite öffnen lässt und ich somit Probleme mit einem zuverlässigen Kontakt hatte, konnte ich noch keine genauen Strommessungen machen.


Fazit​


Ignoriert man das „taktisch“ in der Produktbeschreibung, dann ist die Acebeam TAC AA eine nette EDC-Taschenlampe. Etwas groß für eine Lampe im AA-Format, aber dafür liegt sie gut in der Hand. Die Nichia 519A LED ist einfach herrlich und das Lichtbild überzeugt durch den recht universellen Charakter mit guter Reichweite. Die Verarbeitung ist hervorragend und sie macht einen robusten Eindruck.

Kritik gibt es aber beim Treiber: Einfache Regelung mittels PWM und beim NiMH-Betrieb sind die Modi völlig durcheinander. Wirklich schade, denn sie hätte sich sonst wirklich gut als robuste und zuverlässige AA-Lampe für Freunde und Familie gemacht. Es ist mir ein Rätsel, warum Acebeam die Modi so versaut hat.

So kann sich die Acebeam TAC AA leider nur schwer von günstigeren Lampen anderer Hersteller abheben. Braucht man unbedingt die Unterstützung von Li-Ion und NiMH-Akkus und kann man mit dem fehlenden Medium-Modus leben, kann man sie dennoch in die engere Auswahl ziehen, denn allzu viele Lampen gibt es in dieser Kategorie nicht.

Neugierig geworden? Acebeam TAC AA bei flashlightgo.
 

Barracuda

Flashaholic*
9 August 2021
295
468
63
Ich durfte das Review schon im BLF bewundern... wirklich toll gemacht!

Mir scheint die Tala etwas gross geraten fuer eine 14500er. In der Groessenordnung bekommt man ja schon 18650er Talas mit mehr Output und laengerer Laufzeit.
 

Buteo

Flashaholic**
25 März 2015
3.144
1.441
113
@SammysHP meine beiden Acebeam Pokelits hatten ähnliche Probleme, zuletzt wurde dann sogar der Kopf der Pokelit 2AA so heiß, dass er nicht mehr mit einem Li-Io-Akku betreibbar war.
Ich nehme an der Treiber ist haargenau derselbe...es kann gut sein, dass dieser Treiber auch bei der Rider RX verbaut wurde.

Ich finds einfach nur schade. :(
 

Kabukimann

Flashaholic**
9 Oktober 2019
2.614
2.459
113
Berlin
@SammysHP

Danke für das schöne Review!

Eigentlich hatte ich mich schon ein bisschen auf die Lampe gefreut. Aber nachdem du bereits im Vorfeld das merkwürdige Verhalten im NiMH Betrieb erwähnt hattest, war die Vorfreude weitgehend verflogen.

Auch die Sache mit dem Treiber erfüllt für mich nicht wirklich den Anspruch, den ich an Lampen der Marke Acebeam habe.

Auch die Größe der Lampe im Verhältnis zum Akkuformat finde ich wenig sinnvoll. Gut, immerhin taugt diese halbwegs schlanke und recht kompakte Lampe noch für eine einigermaßen gute Reichweite.

Dass der Tailstand nicht funktioniert, obwohl Acebeam das explizit bewirbt, finde ich aber ebenfalls schlecht.

Mein Fazit nach deinem hilfreichen Review: Außer mit einem kräftigen Rabatt würde ich sie mir wohl nicht kaufen und dann wohl nur mit Li-Ion betreiben.

Ein bisschen hoffe ich aber darauf, dass dieses komische Verhalten mit NiMH doch noch von Acebeam korrigiert wird und eine spätere Version dann eine normale Schaltreihenfolge aufweist.
 
  • Danke
Reaktionen: Grantlbart

SammysHP

Flashaholic**
6 Oktober 2019
2.651
3.520
113
Celle
www.sammyshp.de
Auch in eingeschaltetem Zustand (Schaltergummi steht weniger heraus)?
Ja und nein. Es funktioniert bei eingeschalteter Lampe etwas besser, aber immer noch nicht perfekt. Das Gummi steht dann immer noch ein ganz bisschen über. So reicht es schon, wenn die Lampe etwas wärmer ist als beim Zuschrauben oder sich der Luftdruck ändert, schon wölbt sich das Gummi noch etwas weiter raus und alles wackelt. 1 mm Toleranz wäre nicht verkehrt gewesen.
 
  • Danke
Reaktionen: Straight Flash

Jetfink

Flashaholic
4 Januar 2024
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217
43
Emsland
Mir persönlich gefällt die TAC AA sehr gut - auch wenn ich Lampen eigentlich nicht so mag die auf zweithöchster Stufe noch weiter reduzieren.

Habe die Nichia Version

Innerhalb der ersten Minute geht sie von der höchsten auf die zweithöchste Stufe über. Dann hält sie sich einige Zeit und zwischen 10 und 20 Minuten sinkt sie weiter. Man kann sie zwischendurch aber wieder neu einschalten um sie wieder für einige Zeit auf die 400 Lumen zu halten.

Sie hat das nötigste an Ausleuchtung im Nahbereich - dadurch das sie einen kräftigen Spot hat kommt man aber stets mit der Lichtleistung klar.

Gilt für mich als super verarbeitet und die Lichtfarbe ist prima.

Ein mini Lichtring im Blauen Farbton außen um das Licht herum ist nicht so ganz gut gelungen - aber eher nur innen zu sehen.

Zusammengefasst gefällt sie mir sehr gut