Die beiden 2-Modi Lampen TrustFire L1 und L2 mit Forward Clicky sind bislang am TLF vorbeigegangen. Jacob von @TrustFire Deutschland hat mir beide bedingungslos zur Verfügung gestellt.
Die L2 nehme ich mir vor, um gleichzeitig einen Mod, einen Emitter-Tausch nämlich, zu illustrieren. TF wird mir den kleinen Eingriff vergeben und ihn hoffentlich als Anregung verstehen .
Beide Lampen haben einen Endschalter vom Typ “Forward Clicky” (Lampe leuchtet schon beim Antasten), der bei der L1 sogar offenliegt, zwei Leuchtstufen, Lockout über Losdrehen der Tailcap (L2) oder des Kopfes (L1), und beide laufen sowohl auf Primärzellen als auch auf NiMH- und LiIon-Akkus. Schaltlogik und Lichtbündelung unterscheiden sich aber grundlegend.
Die unterschiedlichen Leuchtstufen für die LiIon- und die NiMH-/Primärzelle sollte man berücksichtigen, wenn man diese Lampe für ein bestimmtes Anwendungsszenario in Betracht zieht. Mit der Lithium-Zelle dreht die L2 auf 1000 lm auf, die natürlich nicht gehalten werden können, und bietet am unteren Ende ein etwas helleres Low. Mit NiMH-Zellen oder im Notfall auch mit alkalischen Primärzellen leuchtet sie am oberen Ende dauerhaft mit 150, am unteren mit 3 lm.
Mit Eneloops/Laddas betrieben sehe ich die L2 als Backuplampe, als Muggle-Lampe für Haus und Garage oder sogar als Notlampe im Auto (sie hat zwar keinen Magneten, lässt sich mit diesem Antrieb allerdings bedenkenlos zwischen die Zähne nehmen).
Will man eine 14500-Zelle verwenden, so muss man beachten, dass diese nicht wesentlich länger sein darf als eine AA-Zelle. Eine geschützte Olight 14500 geht grade noch rein. TrustFire empfiehlt die eigene geschützte 14500 Zelle und untersagt die Verwendung ungeschützter Zellen generell.
Angegeben ist eine Laufzeit von 105 Minuten bei Verwendung von Alkaline- oder NiMH-Zellen. Laddas/Eneloop Pros schaffen hier mehr als zwei Stunden, was vielleicht auch an der Abregelung liegt. Nach zwei Stunden habe ich das Experiment beendet.
Der Konkurrent Olight i5T bietet zwar in der Spitze 300 lm, hält die aber nur 3 Minuten, um dann 25 weitere Minuten mit 150 lm zu leuchten. Den Rest des etwa zweistündigen Akku Lebens verbringt der Nutzer mit nur 30 lm (Herstellerangaben). Die rein temperaturgeregelte L2 scheint mir hier deutlich überlegen zu sein.
Eine Kombination aus der Hölle. Oft. In der L2 halten sich Artefakte aber in Grenzen, man muss schon genau hinsehen. Die Lichtfarbe geht mit ca. 6000K noch in Ordnung, finde ich. PWM ist nicht festzustellen.
Das ist schon ein ordentliches Lichtbild.
Eine gute Gelegenheit, sich kurz den Mechanismus hinter den beiden Betriebsarten “nur High” und “Low, High” anzusehen:
Auf dem äußeren Ring, der den Kontakt zum Minus-Pol des Akkus herstellt, sind Federn, deren Kraft man überwinden muss, um den Kopf ganz festzuschrauben. Das ist gut gedacht, da der Kopf hier durch die Spannung weitgehend verdrehsicher arretiert ist.
Ganz festgeschraubt berührt das Batterierohr die drei Insel-Kontakte. Ich nehme an, die gehen direkt auf den Microcontroller und verraten ihm die gewünschte Betriebsart.
TrustFire würde ich unbedingt die Fortführung dieses Modells empfehlen, verändert nur um den Einbau einer XP-L HI 3A. Die macht ein noch besseres Lichtbild, ist neutral und, soweit ich weiß, vom Farbstich her unterhalb der Schwarzkörperlinie angesiedelt. Das ist im Außenbereich ein sehr angenehmes Licht. Dieses Farb-Bin verwende ich in mehreren meiner Lampen, wenn Leistung mit Lichtqualität einhergehen soll.
Die LED ist augenscheinlich in allen Modellen ebenfalls die gleiche, ebenso können alle Modelle (mit Ausnahme der 10180-Lampe) mit Zellen im AA- oder 10440-Format betrieben werden. Das Licht ist eisblau, wie aus der Zeit gefallen. Das ändert allerdings nichts an der guten Farbwiedergabe mit Ra 75. Die wiederum ist Stand der Technik für leistungsfähige LEDs.
Oben v.l.n.r.: L1, Mini 3, Mini 2
Im Gegensatz zur L2 startet die L1 immer im High-Mode, außerdem liegt der Forward-Clicky vollkommen frei (was ich mir für die L2 auch gewünscht hätte). Die tolle Kopf-Mechanik der L2 hat sie leider nicht, sie wechselt beim Antippen stets von High auf Ultralow und umgekehrt. Das Ultralow bleibt übrigens bei Verwendung des 10440-Akkus erhalten. Das finde ich sehr gut und empfehle deshalb den Betrieb der Lampe mit der LiIon-Zelle.
Nicht verschwiegen werden darf die bei Bewegung der Lampe sichtbare PWM.
… oder eben für mehr als zwei Stunden mit 150 Lumen nutzen.
Die L1 ist mit ihrem Lichtbild ein Kuriosum. Anders als ihre Mini-Varianten (Twisties) lässt sie sich angenehm schalten. Morsen ist nicht drin, da sie bei jedem Antasten den Modus wechselt (die L2 kann das mit angezogenem Kopf). Aber sie verbindet Reichweite mit weitem Spill, und so wenig geheuer vielen Usern der eckige Spot ist, so sehr praxistauglich ist er. Ich wünschte nur, TrustFire würde eine weniger eisblaue LED finden.
Beide Lampen lassen sich mit einem Dreh der Tailcap (L2) respektive des Kopfes (L1) sichern.
Beiden Lampen ist auch ihre wertige Anmutung gemein. Aluminium und Anodisierung sind robust, die Clips lassen sich abziehen, ohne Macken zu hinterlassen.
Und nochwas haben die beiden gemein: Sie sind meiner Meinung nach Olight-Killer, soweit es die Konkurrenzprodukte i3T und i5T angeht.
Ich hoffe, ihr habt nun einen Überblick über die kleinen TrustFires bekommen. Wenn etwas unklar ist: Bitte fragen. Ich habe auch tausend Sachen ausgelassen - wenn etwas davon interessant sein sollte: Ihr wisst schon.
LG
Thomas
Die L2 nehme ich mir vor, um gleichzeitig einen Mod, einen Emitter-Tausch nämlich, zu illustrieren. TF wird mir den kleinen Eingriff vergeben und ihn hoffentlich als Anregung verstehen .
Beide Lampen haben einen Endschalter vom Typ “Forward Clicky” (Lampe leuchtet schon beim Antasten), der bei der L1 sogar offenliegt, zwei Leuchtstufen, Lockout über Losdrehen der Tailcap (L2) oder des Kopfes (L1), und beide laufen sowohl auf Primärzellen als auch auf NiMH- und LiIon-Akkus. Schaltlogik und Lichtbündelung unterscheiden sich aber grundlegend.
TrustFire L2
AA oder 14500
Der Entwickler hat der größeren von beiden, aber immer noch handlichen L2 ein hübsches Äußeres, einen geregelten Treiber und eine Kopfmechanik á la Armytek/EagTac spendiert: Ist der Kopf fest angezogen, leuchtet die Lampe auf Knopfdruck in der höchsten Leuchtstufe. Und das sind bis zu 1000 lm (LiIon-Akku). Löst man den Kopf nur um ein paar Grad, startet sie verlässlich im sehr niedrigen lesetauglichen Modus (NiMH oder alkalische Primärzelle) oder auf einem normalen Low (LiIon). Ein mehrfaches Antasten des Schalters ohne Einrasten wechselt, wie auch bei einer Armytek Partner, zwischen den Modi.Die unterschiedlichen Leuchtstufen für die LiIon- und die NiMH-/Primärzelle sollte man berücksichtigen, wenn man diese Lampe für ein bestimmtes Anwendungsszenario in Betracht zieht. Mit der Lithium-Zelle dreht die L2 auf 1000 lm auf, die natürlich nicht gehalten werden können, und bietet am unteren Ende ein etwas helleres Low. Mit NiMH-Zellen oder im Notfall auch mit alkalischen Primärzellen leuchtet sie am oberen Ende dauerhaft mit 150, am unteren mit 3 lm.
Mit Eneloops/Laddas betrieben sehe ich die L2 als Backuplampe, als Muggle-Lampe für Haus und Garage oder sogar als Notlampe im Auto (sie hat zwar keinen Magneten, lässt sich mit diesem Antrieb allerdings bedenkenlos zwischen die Zähne nehmen).
Will man eine 14500-Zelle verwenden, so muss man beachten, dass diese nicht wesentlich länger sein darf als eine AA-Zelle. Eine geschützte Olight 14500 geht grade noch rein. TrustFire empfiehlt die eigene geschützte 14500 Zelle und untersagt die Verwendung ungeschützter Zellen generell.
Zelle | Low | High |
14500 Intensität | 10 lm | 1000 lm |
14500 Leuchtweite | 15 m | 130 m |
14500 Laufzeit | 30 h | 45 Min. |
NiMH / AA Intensität | 3 lm | 150 lm |
NiMH / AA Leuchtweite | 3 m | 70 m |
NiMH / AA Laufzeit | 95 h | 105 Min. |
Regelung und Laufzeit
Die TrustFire L2 regelt Helligkeit und Temperatur. Das folgende Laufzeitdiagramm zeigt die Ausschläge der ungekühlten Lampe mit Ladda NiMH-Zellen aufgrund der Temperaturregelung.Angegeben ist eine Laufzeit von 105 Minuten bei Verwendung von Alkaline- oder NiMH-Zellen. Laddas/Eneloop Pros schaffen hier mehr als zwei Stunden, was vielleicht auch an der Abregelung liegt. Nach zwei Stunden habe ich das Experiment beendet.
Der Konkurrent Olight i5T bietet zwar in der Spitze 300 lm, hält die aber nur 3 Minuten, um dann 25 weitere Minuten mit 150 lm zu leuchten. Den Rest des etwa zweistündigen Akku Lebens verbringt der Nutzer mit nur 30 lm (Herstellerangaben). Die rein temperaturgeregelte L2 scheint mir hier deutlich überlegen zu sein.
Glattreflektor und XP-L HD
Eine Kombination aus der Hölle. Oft. In der L2 halten sich Artefakte aber in Grenzen, man muss schon genau hinsehen. Die Lichtfarbe geht mit ca. 6000K noch in Ordnung, finde ich. PWM ist nicht festzustellen.
Das ist schon ein ordentliches Lichtbild.
Innere Werte
Nachdem am Kopf keine offensichtlichen Nahtstellen vorhanden, aber zwei verdächtige Löcher in der Treiber-Platine zu finden waren, schloss ich darauf, hier eine Lampe mit einer Pill (eingeschraubte Baugruppe mit Treiber und LED) vor mir zu haben. In der Tat.Eine gute Gelegenheit, sich kurz den Mechanismus hinter den beiden Betriebsarten “nur High” und “Low, High” anzusehen:
Auf dem äußeren Ring, der den Kontakt zum Minus-Pol des Akkus herstellt, sind Federn, deren Kraft man überwinden muss, um den Kopf ganz festzuschrauben. Das ist gut gedacht, da der Kopf hier durch die Spannung weitgehend verdrehsicher arretiert ist.
Ganz festgeschraubt berührt das Batterierohr die drei Insel-Kontakte. Ich nehme an, die gehen direkt auf den Microcontroller und verraten ihm die gewünschte Betriebsart.
Emittertausch
Die L2 hat einen hohen Gebrauchswert, keine Frage. Aber man kann sie verbessern. Die domlose XP-L HI macht in Glattreflektoren einfach die bessere Figur. Dass ich hier eine warme 3000K HCRI XP-L HI eingesetzt habe, ist dagegen nur eine Frage des persönlichen Geschmacks. Manchmal mag ich’s halt kuschelig.TrustFire würde ich unbedingt die Fortführung dieses Modells empfehlen, verändert nur um den Einbau einer XP-L HI 3A. Die macht ein noch besseres Lichtbild, ist neutral und, soweit ich weiß, vom Farbstich her unterhalb der Schwarzkörperlinie angesiedelt. Das ist im Außenbereich ein sehr angenehmes Licht. Dieses Farb-Bin verwende ich in mehreren meiner Lampen, wenn Leistung mit Lichtqualität einhergehen soll.
TrustFire L1
AAA oder 10440
In aller Kürze: Aufgrund der ungewöhnlichen Optik ist diese Lampe meiner Meinung nach der TrustFire Mini-Serie und nicht der L2 zuzurechnen. Die aktuellen Modelle dieser Serie projizieren die kleine Die-Fläche der LED wie ein fokussierter Zoomie, haben aber eine TIR-Optik, die einen weiträumigen Spill schafft. Die 385 lm (mit dem sehr sinnvollen 10440 Akku) machen irre hell. Kann man nicht anders sagen. Heiss wird sie dabei natürlich auch.Die LED ist augenscheinlich in allen Modellen ebenfalls die gleiche, ebenso können alle Modelle (mit Ausnahme der 10180-Lampe) mit Zellen im AA- oder 10440-Format betrieben werden. Das Licht ist eisblau, wie aus der Zeit gefallen. Das ändert allerdings nichts an der guten Farbwiedergabe mit Ra 75. Die wiederum ist Stand der Technik für leistungsfähige LEDs.
Oben v.l.n.r.: L1, Mini 3, Mini 2
Im Gegensatz zur L2 startet die L1 immer im High-Mode, außerdem liegt der Forward-Clicky vollkommen frei (was ich mir für die L2 auch gewünscht hätte). Die tolle Kopf-Mechanik der L2 hat sie leider nicht, sie wechselt beim Antippen stets von High auf Ultralow und umgekehrt. Das Ultralow bleibt übrigens bei Verwendung des 10440-Akkus erhalten. Das finde ich sehr gut und empfehle deshalb den Betrieb der Lampe mit der LiIon-Zelle.
Zelle | Low | High |
10440 Intensität | 2 lm | 385 lm |
10440 Leuchtweite | 2 m | 113 m |
10440 Laufzeit | 48 h | 25 Min. |
NiMH / AA Intensität | 2 lm | 100 lm |
NiMH / AA Leuchtweite | 39 m | 70 m |
NiMH / AA Laufzeit | 48 h | 60 Min. |
Nicht verschwiegen werden darf die bei Bewegung der Lampe sichtbare PWM.
Fazit
Die L2 ist fast ein must-have für die eingangs genannten Anwendungsgebiete. Ohne Standby-Akkuverbrauch und mit der Möglichkeit, NiMH-Zellen zu verwenden, kann man sie für den Einsatz ins Auto legen oder an den Rucksack klipsen und ein Jahr lang vergessen - bis zum National Flashlight Day ...… oder eben für mehr als zwei Stunden mit 150 Lumen nutzen.
Die L1 ist mit ihrem Lichtbild ein Kuriosum. Anders als ihre Mini-Varianten (Twisties) lässt sie sich angenehm schalten. Morsen ist nicht drin, da sie bei jedem Antasten den Modus wechselt (die L2 kann das mit angezogenem Kopf). Aber sie verbindet Reichweite mit weitem Spill, und so wenig geheuer vielen Usern der eckige Spot ist, so sehr praxistauglich ist er. Ich wünschte nur, TrustFire würde eine weniger eisblaue LED finden.
Beide Lampen lassen sich mit einem Dreh der Tailcap (L2) respektive des Kopfes (L1) sichern.
Beiden Lampen ist auch ihre wertige Anmutung gemein. Aluminium und Anodisierung sind robust, die Clips lassen sich abziehen, ohne Macken zu hinterlassen.
Und nochwas haben die beiden gemein: Sie sind meiner Meinung nach Olight-Killer, soweit es die Konkurrenzprodukte i3T und i5T angeht.
Ich hoffe, ihr habt nun einen Überblick über die kleinen TrustFires bekommen. Wenn etwas unklar ist: Bitte fragen. Ich habe auch tausend Sachen ausgelassen - wenn etwas davon interessant sein sollte: Ihr wisst schon.
LG
Thomas