Ein Mini-Review von mir:
Ich hatte mir die Lampe von BG für umgerechnet 15€ geordert. Gedacht ist sie als robuste Arbeitslampe bei der ein "Verlust" oder Kampfspuren finanziell zu ertragen sind. Ich muss davon ausgehen, dass sie bei mir mitarbeiten muss und zwar versuche ich immer pfleglich mit meinen Werkzeugen umzugehen, aber es sind halt keine Vitrinenlampen.
Kaufgrund war bei mir ganz klar der Preis und auch ein einfaches/leichtes UI.
Ich habe die Lampe nur mit einem geschützten 18650 getestet.
Lieferumfang:
- Lampe
- 1650 Batterierohr
- nichts weiter
Verarbeitung:
Würde ich als durchweg gut bezeichnen. Die Eloxalschicht gefällt, das Batterierohr ist griffig und die Gewinde sind sauber geschnitten. Auch wenn es keine Trapezgewinde sind, funktionieren tun sie gut.
Die Lampe baut deutlich größer und massiver als ich dachte. Sie macht generell einen recht robusten Eindruck und obwohl ich eine Werkzeuglampe wollte, mir ist sie schon fast zu "massiv" gebaut. Alleine das Batterierohr (man kann es auf den Bildern erahnen, die Acebeam H10 als Vergleich) hat geschätzte 3mm Wandstärke.
Mir kam gleich der Gedanke, dass man das Rohr schön ausdrehen kann damit 20700 oder gar 21700 Akkus passen, das wird aber leider nichts, weil dann die Gewinde mit abgedreht werden
.
Schön hier: man kann die Lampe vergleichsweise gut zerlegen. Überall O-Ringe verbaut. Lediglich die Abdeckung für den Ladeanschluss (Mikro-USB) ist etwas "einfach" gehalten. Als Stirnlampe im Regen würde ich sie benutzten. Den Unterwassertest habe ich mir aber gespart, das traue ich ihr nicht zu.
Ein wenig "moppelich" die Gute:
Die Bauweise spiegelt sich dann auch im Gewicht wieder. Der Magnet kann noch raus, der wiegt ~4g, ist er ohnehin zu schwach um die Lampe an vertikalen Flächen zuverlässig zu fixieren. Geht vielleicht mit dem kurzen Rohr, mit dem 18650er aber nicht.
Dennoch war ich mit der Lampe schon Laufen und das hat gut funktioniert.
Funktion:
Das UI ist denkbar einfach:
Klick: an
Klick: Leuchtstufe wechseln
langer Klick: aus
Angegeben ist die Lampe mit 3 Leuchtstufen: 25lm -> 130lm -> 430lm
Solange die Lampe an ist, leuchtet der Schalter blau, bzw. rot (Akku fast leer) oder rot blinkend (Akku leer).
Im direkten Vergleich (Ceiling Bounce) mit meiner Acebeam H10 würde ich die oberen beiden Leuchtstufen eher als zu niedrig angesetzt einschätzen, sprich es werden eher etwas mehr sein. Dafür sprechen auch die Tailcap-Messungen. Bei vollem Akku fließen rund 1,4A, schaut man ins Datenblatt, dann liegt man eher so bei 120% wobei 100% rund 480lm sind.
Wie die TaLa nun den Strom regelt kann ich nicht sagen, aber es fällt auf, dass der Strom mit sinkender Spannung abnimmt:
4,2V -> 1,4A
3,7V -> 0,77A
3,5V -> 0,67A (Schalter leuchtet rot)
3,45V -> 0,6A
3,1V -> 0,33A (Schalter blinkt rot)
2,85 -> 0A -> Lampe hat abgeschaltet.
(Leerlaufspannung und Strom an der Tailcap gemessen)
Analog verhält sich dann auch die Leuchtstärke, die nimmt einfach immer weiter ab. Sofern sich die Lampe abgeschaltet hat, lässt sie sich aber ganz einfach wieder einschalten und leuchtet auch weiter, solange bis die Niedervoltabschaltung wieder greift.
Durch die höhere Effizienz der LED bei niedrigen Strömen wird sie tendenziell in der Leuchtkraft weniger Stark fallen verglichen zum Strom.
Das Spannungs-Strom-Verhalten suggeriert, dass es sich irgendwie um einen Widerstand "inline" handeln muss. Ein richtiger DC/DC-Konverter wirds nicht sein. Über den Daumen gepeilt müsste es ein rund 1Ohm-Widerstand in Reihe sein. Das kommt mit der V-A-Kennlinie auch ganz grob hin, wenn man berücksichtigt, dass ich nur Leerlaufspannung und Tailcap-Strom messen konnte. Zudem wird der Mosfet und die LED auch nicht ganz Liniear arbeiten.
Die Neugier siegt und ich habe die Lampe mal aufgemacht (was recht einfach geht):
Es ist ein 57b6-Ladechip verbaut und ich konnte einen 3400 und einen 3401 Mosfet ausmachen, sowie einen größeren 0.5Ohm Widerstand. Wie das nun konkret verschaltet ist, kann ich nicht sagen (vielleicht Profis hier ?!?). Ich vermute in "vollgas" wird über den 0,5Ohm+Mosfet3701 geschaltet (inkl Übergangswiderstände sollte dies +- ein Ohm ergeben), die anderen Stufen dann über andere Mosfets/Widerstände oder irgendwie alles "in Reihe".
Dafür spricht auch, dass die Lampe am Ladegerät am hellsten ist
Die Lampe kann man dann auch entsprechend einfach "frisieren" indem man den Widerstand verringert oder gar komplett brückt. Es erfolgt ein sichtlicher Anstieg der Leuchtkraft. Aber es gibt halt keinerlei Überwachung der Temperatur oder Stepdown oder dergleichen. Die LED rennt wahrscheinlich bis sie braun/tod ist. Ich werde es lassen
Es ist übrigends ein 14 oder 16mm-Board auf dem die LED sitzt, das Board ist mir Wärmeleitpaste hinten auf dem Lampenkopf "befestigt",die Schrauben dienen aber nur der Zierde und sorgen dafür, dass sich das Board nicht drehen kann, wenn man die Lampe/Reflektor verschraubt.
Die interne Ladefunktion lädt mit genau einem Ampere (Tailcap), solange das der Fall ist, leuchtet der Schalter rot. Bei etwa 4,05V wird der Schalter dann blau. Ladeschluss ist dann aber zuverlässig bei 4,20V. Ich vermute, in der CV-Phase wird der Schalter auf blau gesetzt. Datasheets zum 57b6 (oder SD8057) finde ich nur in Chinesisch
.
Leuchten tut die Lampe auch ohne Akku direkt am Netzteil. Ist der Akku drinnen, dann gehts genauso, ob er dann während des Leuchten noch geladen wird -> ?
Leuchtbild:
Ich habe die kalt-weiße Variante genommen. Hier im Vergleich zur H10, jeweils auf gleicher Leuchtstufe (500lm):
Mein Fazit:
Keine High-Tech-Lampe, aber dem Preis war das auch nicht zu erwarten. Die LED (XP-L HD) ist ja recht brauchbar, PWM wirds auch nicht geben
, lediglich der Verlust über die Widerstände in High ist ein wenig doof, aber irgendwas ist ja immer.
Robust genug wird sie sein.
Wer eine günstige ungeregelte Lampe (dafür mit Niederspannungsschutz) sucht, der wird hier fündig. Ich werde sie erstmal als Arbeitslampe behalten.