Hallo zusammen,
Danke für die Tests zu der Lampe! Sowas macht immer Arbeit, besonders die Zusammenfassung im Forum.
Ich bin leidenschaftlicher Fotograf und benötige öfters zusätzliches Licht an meinen Plätzen.
Natürlich habe ich ich Blitzgeräte für meine Kameras, aber die Vorteile für die Beleuchtung mit Taschenlampen liegen klar auf der Hand. Von "neueren" "Spielereien" mit Lichtmalerei mal ganz abgesehen.
Bisher habe ich über 5 Jahre mit der LED Lenser P7 meine Motive ausgeleuchtet. Durch den verstellbaren Fokus und das vergleichsweise warme Licht, trotz nur 200 Lumen, eine gute "Fotolampe".
Mit der Zeit steigen die Ansprüche, die Ideen und der Markt gibt viele tolle Sachen her.
Nachdem ich im Internet am Anfang des Jahres Werbung für die DDT40 gesehen hatte, wußte ich, "die wird es sein".
Alleine der Stativanschluss und die Möglichkeit nahezu stufenlos die Lichtleistung zu regeln, und die IPX8 Unterwasser Tauglichkeit haben mich fasziniert.
Zusätzlich habe ich eine affinität zu Feuer und Licht
nur habe ich es im Taschenlampenbereich bisher nicht auf die Spitze getrieben, aber eine Petromax HK500 musste es eben auch sein
Nachdem ich mir Anfang März die Imalent DDT40 im deutschen Fachhandel gekauft hatte, habe ich sie für meine Zwecke getestet.
Einige Dinge waren mir aufgefallen die gleich Fragen aufkommen ließen. Diese habe ich direkt an die Firma gestellt und auch beantwortet bekommen.
1. in der Werbung wird von 5180 Lumen geredet, wie ist das bei diesen 4 LEDs + 2 Seitenstrahlern möglich?
Antwort: 5180lumens, main lights 4000lumen, sides light 1180, totally 5180lumens.
Okay, rechnerisch richtig, aber da die Seitenstrahler und das Hauptlicht nicht gleichzeitig betrieben werden können, finde ich das schon Augenwischerei.
2. Laut der Werbung ist eine Feuchtigkeitsanzeige integriert. Diese konnte ich nicht aktivieren. Wie geht das?
Antwort: Our engineer forgot to put humidity measure ball, so there isn't a humidity. Sorry for this.
Das fand ich ja nun sehr "witzig". Vergessen einzubauen, aber bewerben.
3. für die Registrierung der Lampe ist eine Seriennummer nötig, wo befindet sich diese, ich konnte sie auf der Lampe nicht finden
Antwort: Serieal number is on the gift box.
Hmm... ich finde das eine Seriennummer auf's Gerät gehört. Scheinbar deckt sich diese Meinung nicht.
Mit den Antworten konnte ich leben. Auch wenn manches davon bei deutschen Herstellern zu riesen Theater geführt hätte. Nicht zu Unrecht wie ich finde.
Nun war es Zeit für erste praktische Einsätze.
Zuerst habe ich die Lampe auf einer Manfrotto Stativplatte befestigt und dann aufs Stativ gepackt. Nur wie sollte ich die Lampe einschalten wenn der Haptschalter durch die Platte verdeckt wird? Nach einiger Fummelei mit einem flachen Holzspatel habe ich sie dann an bekommen und im weiteren Verlauf mit der Fernbedienung geschaltet. Okay, merken, vorher einschalten, damit man sie dann mit der Fernbedienung aus/ein und umschalten kann.
Für den Transport unterwegs habe ich mir eine Stativschraube mit Öse von einer Stativplatte abgemacht und daran eine Handschlaufe befestigt.
Die Schraube ist schmal genug das sie den Hauptschalter nicht verdeckt. Die Öse ist straff beweglich, (hin und her klappbar) mit dem Vorteil, dass ich sie auch so legen kann, dass sie den Hauptschalter verdeckt und dann beim Transport im Holster nicht ausversehen einschaltet. Auf diesen "Trick" war ich "stolz", weil er praktisch ist.
An der Öse lässt sich dann auch ein kleiner Karabiner Haken befestigen mit einer Leine (ne übrig gebliebene Hundeleine) zum umhängen.
Ich habe mir die Länge so eingestellt, das die Lampe dann ganz genau in der Hand liegt, das Gewicht aber über der Schulter an der Leine.
Bei langen Nachtwanderungen werden die gut 500 Gramm doch mal etwas schwer. Geschaltet habe ich die Lampe dann übrigens mit der Fernbedienung in der anderen Hand. Man kommt dann nämlich schwer an die Funktionsknöpfe und so umgeht man die ewige hin und her dreherei in der Hand.
Die Nachtwanderung über mehrere Stunden in totaler Finsternis (was man in Deutschland so dunkel nennt) war ein voller Erfolg. Die meiste Zeit war die Lampe auf 1000-2000 Lumen eingestellt.
Übrigens empfand ich den Helligkeitsgewinn von 2000 zu 4000 Lumen nicht als so extrem. Auf keinen Fall doppelt so hell. Erfahrungen in diesen Dimensionen habe ich aber noch keine.
Für die Fotografie ist die extreme Lichteinstellung aber auch eher uninteressant. Viel zu grell an den Kanten der angeleuchteten Motive. Außerdem kommt, je nach Witterung, der Lichtstrahl (also zwischen Lampe und Motiv) zu Sicht. Das ist auch eher unerwünscht.
Die volle Lichtleistung lässt sich dennoch gut umsetzen, wenn man vor/auf die Lampe einen Diffusor macht. Ich hatte mir vor Jahren einmal einen Diffusor für mein Blitzgerät gekauft "Lightsphere II" von "Gary Fong". Ein tolles Teil mit auswechselbaren Lichtdome. In verschiedenen Farben. Am interessantesten für mich der "Amber" farbene Dom. Dieser schafft ein ideales Lichtspektrum bei Verwendung mit den neuen Ultra hellen LED's, welche doch ziemlich kalt, bis blau/violet/lila erscheinen.
Und dieser Diffusor passt... törö... wie A... auf Eimer, auf die DDT40
perfekt für die weiche Ausleuchtung von Räumen. Etwa Bunkern und anderen lost Places.
Also schütteln und rütteln darf man das zwar nicht, aber es hält beim Stand auf dem Batterierohr gut und strahlt herrlich weich aus. Immer mal die Temperatur kontrollieren!
Auch das ist ein sehr wichtiger und nennenswerter Pluspunkt. Für andere Lampen mit rundem Kopf habe ich bisher trotz intensiver Suche nix vergleichbares finden können.
Da ich gerade eine kleine Unterwasser Video Aufnahme geplant hatte, sollte das der nächste Feldtest werden.
Dabei sollte die Lampe maximal 20-30 cm tief und nur wenige Minuten im Wasser sein. Lt. der iIPX8 Norm sollen 2m für 30 Minuten möglich sein. So wird die Lampe auch beworben.
Bevor es an den Tümpel ging, habe ich aber erst einmal einen Wassertest in der Badewanne gemacht. Wasser rein, Lampe rein und dann ging das wilde geflackert los. Alle Programme wild durcheinander, schalten lies sie sich dann nicht mehr und ich musste sie von den Akkus befreien.
Das war leider nix und da nun scheinbar trotz passgenauen 0-Ring und guter Fettung des (sehr langen) Gewindes, Wasser in die Lampe gekommen war, kontaktierte ich den Händler und bat um Austausch und vorherigen Wassertest einer neuen Lampe. Das hat er dann auch gemacht. Toller Service! Danke G.! Ich denke mal Ihr lest hier auch mit...
Mein Unterwasser Video Projekt habe ich dann trotzdem (Eile war geboten - Laichzeit...) mit meiner Zweibrüder Lampe im selbstgebastelten UW Beutel gemacht:
https://m.youtube.com/watch?v=BbcRXWCYm0c
Dann kam auch die neue, getauschte, DDT40. Dann vergingen einige Wochen mit diversen Foto Experimenten und Spaß an und mit der Lichtkanone
Wen es interessiert, hier zwei Startrail Aufnahmen. Die Erste ist ohne beleuchteten Vordergrund, die Zweite (eine Doppelbelichtung) mit ausgeleuchtetem Vordergrund.
Die Aufnahme hat 3h gedauert (am Stück, eine Aufnahme), die Doppelbelichtung für das "abpinseln" des Baumes waren nur 20 Sekunden.
Wie man erkennen kann ist es nicht immer nötig mit voller Pulle Licht zu arbeiten.
Das waren höchstens 600 Lumen, von größerer Entfernung, um hinter der Kamera zu stehen, damit ich sehe was sich tut. Olympus E-M1 Live Composite.
Vor einigen Tagen dann eine weitere Unterwasser Aufgabe. Diesmal war die Lampe ja vorher getestet worden und es ging wieder nur um wenige cm. Unterwasser.
Zahlreiche Kaulquappen sollten diesmal Motiv sein.
Alles vorbereitet, Dichtung kontrolliert, Lampe mit einem kleinen Novoflex Kugelkopf an eine Stange und 90 Grad versetzt dazu die Kamera rein. Die Videos sind gut geworden (sind noch im Schnitt) nur leider ist diesmal Wasser in eine von den beiden Seiten Lampen gelaufen und blieb auch da. Ganz großer Mist!
Wieder konfrontierte ich den Händler. Die Lampe funktioniere zwar noch, aber Wasser richtet Korrosion an und dann habe ich später vielleicht einen Totalschaden oder die Lampe fliegt mir wegen Kurzschluss um die Ohren.
Diesmal bot mir der Händler die Zurückzahlung an. Imalent hatte er auch nicht mehr im Programm. Auch wieder Danke für den problemlosen Service! Für dieses Problem kann der Händler nix. Sehr ärgerlich für ihn.
Nun war ich 2 Tage lang auf der Such nach einem passenden Ersatz. In dieser Preislage, bis plus 20€... dann ist aber genug. Leider bin ich mit diesem Leistungsspektrum bei keinem Hersteller fündig geworden.
Die Fernbedienung (es gibt nun sogar eine TL mit Bluetooth aber der fehlte dann Stativ Anschluss) nutze ich gerne um eben von der Ferne die Lichtleistung zu regeln. Wenn ich hinter der Kamera hocke und in einer anderen Ecke die Lampe auf dem Stativ.
Die Seitenstrahler nehme ich als Nachttisch Lampe mit geringer Leistung und bediene sie auch über die Fernbedienung. Eine LED strahlt nach hinten an die Wand, die zweite LED in den Raum. Da blendet mich auch nichts. Auch toll und praktisch.
Laden in der Lampe, achso, die Ladebuchse ist unterwassertauglich, da hatte ich den Händler und der den Hersteller kontaktiert, ist sehr praktisch. Man braucht halt auf Tour nicht noch ein Ladegerät mit zu nehmen.
All dies positiven Eigenschaften haben mich nun, wenige Minuten vor meinem Text hier, dazu entschließen lassen, mir nochmals die DDT40 zu kaufen. Ist gerade passiert
Diesmal werde ich aber auf die IPX8 Funktionalität verzichten und mir stattdessen einen Marine Beutel für die LED Lenser (ist halt preiswerter) zulegen.
Klingt verrückt und bin ich vielleicht auch, aber ich habe mich in dies Lampe verliebt und trotz kleiner Makel (kein Power Memory, ungünstig angebrachter Stativ Anschluss) und der offensichtlichen IPX8 Untauglichkeit ein fantastisches Werkzeug.
Das war mein Review, mal von einer ganz anderen Art und aus der Praxis. Vielleicht kann jemand mit meinen Tipps etwas anfangen und macht den Fehler nicht die Lampe ins Wasser zu "schmeißen".
Als letztes noch der Hinweis, bei einer Baumaßnahme (Havarie am Abwasserrohr) habe ich die Lampe längere Zeit auf hoher Leistung laufen gehabt. Das Licht gegen die Decke gerichtet, stehend auf dem Batterierohr. Die Lampe wurde furchtbar heiß. Mit dem IR Thermometer gemessen 57 Grad. Heftig!
Viele Grüße, Ingo, alias Lichtblick.