Zebralight SC80 Eindrücke
Einleitung:
In diesem Review möchte ich über meine Eindrücke und Gedanken zur Zebralight SC80 berichten.
Für mich war nicht die Frage ob, sondern welche Zebralight Taschenlampe ich zuerst kaufen möchte. Warum habe ich mich also für die SC80 entschieden? Nun, die SC80 ist nicht einfach nur eine andere Gehäusevariante, sondern sie ist auch in einigen Punkten verbessert worden, was mich letztlich dazu bewogen hat mich für die SC80 und gegen die SC51 zu entscheiden. Die auffälligste Verbesserung ist natürlich der Taster (der einzige Kritikpunkt der SC51). Der Treiber wurde auch weiterentwickelt, sodass ganz auf PWM verzichtet werden konnte und einige Modi wurden etwas verändert, was in noch besseren Abstufungen resultiert.
Verpackung und Lieferumfang:
Die Lampe ist in einem schlichten Pappkarton verpackt, was ich persönlich gut finde, da sich dieser sehr einfach öffnen und wiederverwenden lässt. Zudem ist er Platzsparend und es wird nicht unnötig viel Plastik verwendet.
Im Lieferumfang sind, außer der Lampe selbst, noch zwei mal zwei Ersatz-O-Ringe, ein (durchaus berechtigter) Warnhinweis und eine Bedienungsanleitung in englischer Sprache enthalten.
Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist rundherum sehr gut. Es sind keinerlei scharfe Kanten (auch nicht an den Kühlrippen) zu finden und die naturfarbene Harteloxierung (Type III Class I) ist makellos. Diese Naturfarbe ist, wie ich finde, interessant und sehr schön, auch hebt sie sich angenehm von den vielen schwarzen Taschenlampen ab.
Der Lampenkörper und die Endkappe sind mit einer leichten Rändelung versehen, was ihnen eine angenehme Rauheit verleiht.
Der Taster und die doppelseitig entspiegelte Linse sind jeweils mit einem Edelstahlring eingefasst.
Der Clip sitzt erstaunlich fest an dem Lampenkörper. Durch die nicht zu hohe Spannung des Clips lässt sich die Lampe einfach und angenehm am Hosentaschenrand anbringen. Durch die leichte Rauheit ist der sitzt dennoch sicher.
Die Gewinde sind ordentlich gefettet, laufen weich und die O-Ringe sind gut eingepasst, d.h. wenn man während dem zuschrauben bei dem O-Ring angelangt ist, entsteht nicht, wie bei manchen anderen Lampen zu beobachten, ein überhöhter Widerstand.
Technische Daten:
Länge: 81,6 mm
Durchmesser: 23,9 mm
Gewicht: 56 g ohne Clip, 61 g mit Clip und 86 g mit einer Eneloop Zelle
Das auch CR123A Batterien verwendet werden können, macht sich etwas im Durchmesser bemerkbar (die Lampe wirkt etwas dicklich). Ob ein Objekt dick erscheint hängt nicht allein vom Durchmesser ab, sondern vom Verhältnis von Durchmesser zu Länge, was sich mit einem Vergleich der SC80 mit der Sunwayman V10A zeigen lässt: Die V10A, obwohl sehr ähnlich im Durchmesser (0,9 mm weniger), wirkt nicht dicklich, was an den 18,4 mm mehr an Länge liegt.
Diese Unterstützung von zwei verschiedenen Batterieformaten ist natürlich ein Kompromiss, da so immer ungenutzter Raum im Batterierohr vorhanden ist.
Bei diesen Überlegungen muss man aber bedenken, dass die SC80 immer noch zu den kleinsten AA Lampen mit Schalter bzw. Taster gehört (direkt hinter der SC51). Nur Lampen ohne Schalter (Twistys) sind noch kleiner.
Bei diesem Vergleichsbild mit Xeno E03, Zebralight SC80 und iTP A3 sieht man deutlich die Größenunterschiede.
Der Hersteller gibt folgende Werte (geltend für eine Sanyo Eneloop bzw. Panasonic CR123A Zelle) für Lumen und Laufzeiten an:
(CR123A Werte jeweils in Klammern)
- High:
H1: 200 lm (220 lm) für 0,9 Std. (1,2 Std.)H2: entweder 90 lm für 2,6 Std. (4,2 Std.) oder 126 lm für 1,9 Std. (3 Std.) oder 4 Hz Signalstrobe (ohne Memory) - Medium:
M1: 40 lm für 7 Std. (10 Std.)M2: 12 lm für 23Std. (28 Std.) - Low:
L1: 2,5 lm für 3 Tage (4,2 Tage)L2: 0,12 lm für 29 Tage (43 Tage)
Die von mir, mit einem Eneloop Akku und einer Panasonic CR123A Batterie per Strommessung ausgerechneten Laufzeiten weichen nur sehr geringfügig von den Herstellerangaben ab (was zum einem unter Toleranz fällt und zum anderem an meinem nicht sehr guten Messaufbau liegt).
Der Standby Strom ist in der Tat so gering das es etwa 6 Jahre dauern würde bis ein Eneloop Akku leer wäre. Mit leichtem lösen der Endkappe lässt sich auch dieser kleine Strom verhindern.
Die Lumenangaben kann ich leider, mangels Geräten, nicht testen. Allerdings dürften diese ebenfalls recht genau sein. Zum Vergleich kann man sich die Laufzeitdiagramme der SC51 in einem aktuellen Selfbuild Review einer AA Lampe (z.B. das der Xeno E03) ansehen, in denen man sieht, dass z.B. die ThruNite Neutron 1A (die ja eine XM-L LED besitzt) im Vergleich zur SC51 im H1 Modus (der bei der SC80 gleich ist) zwar etwas mehr Lumen hat, aber in Sachen Effizienz und Regelungsqualität die SC51 / SC80 nicht erreicht.
Der nicht allzu große Hotspot geht sanft in den sehr großen Spill über, was ein sehr Praxistaugliches Lichtbild ergibt.
Beamshot mit leicht reduzierter Belichtung (Die empfundenen Helligkeit ist nochmal etwas höher).
Hier nochmal mit stark reduzierter Belichtung.
Die Lichtfarbe ist ein angenehmes Kaltweiß ohne einen Stich in irgendeine Richtung. Zebralight ist sehr wählerisch im Hinblick auf die Lichtfarbe (dadurch dauert es auch immer etwas länger bis die neutralweißen w-Versionen erscheinen).
Bedienung:
Mit einem kurzen Klick wird die Lampe im High Modus eingeschaltet. Mit einem weiteren kurzen Klick innerhalb einer Sekunde wechselt sie in den Medium Modus. Der nächste kurze Klick innerhalb einer Sekunde führt zu einem Wechsel in den Low Modus. Klickt man nochmals innerhalb einer Sekunde landet man wieder im High Modus. Das lässt sich beliebig fortsetzten. Wenn allerdings einmal diese kurze Zeitspanne von etwa einer Sekunde verstrichen ist, führt ein kurzer Klick immer zum ausschalten der Lampe.
Wenn man den Taster gedrückt hält (> 0,6s) wechselt die Lampe von Low über Medium nach High und wieder nach Low in einer Endlosschleife. Bei dem gewünschten Modus braucht man einfach nur den Taster loszulassen. Der Durchlauf startet immer im Low Modus, dabei ist es unerheblich ob die Lampe vorher aus, oder in irgend einem anderen Modus war.
Mit einem Doppelklick kann man zwischen den beiden Unterstufen des jeweiligen Levels umschalten. Die eingestellte Unterstufe bleibt dabei gespeichert (außer der Signalstrobe, der kein Memory besitzt).
Die High Modus Unterstufe H2 lässt sich nach 6 Doppelklicks auf drei verschiedene Stufen konfigurieren. Mit jedem weiteren Doppelklick (also ab dem 7.) wechselt man durch die drei möglichen Stufen in der Reihenfolge 90 lm > 126 lm > 4 Hz Signalstrobe > 90 lm usw. Zum Speichern der gewünschten Stufe kann man entweder die Lampe ausschalten oder durch einen langen Klick in den Low Modus wechseln.
Die Lampe ist sowohl vielseitig als auch einfach und schnell zu bedienen, was eine einzigartige Kombination ist. High und Low sind sofort verfügbar und Medium ist durch zwei Klicks auch sehr schnell zu erreichen. Mit Doppelklicks lassen sich die Modi leicht anpassen falls etwas zu viel oder zu wenig Licht vorhanden ist. Die Bedienung ist zudem sehr schnell zu erlernen.
Der Taster hat einen angenehm definierten Druckpunkt und ist recht leise.
Das der Taster seitlich angebracht ist, hat mehrere Vorteile. Unter anderem liegt der Daumen bei herausziehen der Lampe aus der Hosentasche automatisch auf dem Taster und man muss nicht erst umgreifen wie bei einem Endkappenschalter. Diese äußerst schnelle Verfügbarkeit ist ideal im EDC Einsatz.
Selbst mit Handschuhen ist der Taster noch gut zu bedienen.
Die SC80 im Vergleich:
Warum ist sie nun so gut? Und was macht sie besser als andere Lampen in dieser Kategorie?
Die Zebralight SC80 ist eine der sehr wenigen Lampen die wirklich durchdacht ist. Diesen Eindruck der Durchdachtheit kann ich nur bei äußerst wenigen Lampen anderer Hersteller gewinnen. Oftmals stellt sich sogar das gegenteilige Gefühl ein, d.h. das eine Lampe einfach irgendwie ist.
Andere Lampen in dieser Kategorie haben allenfalls ein Alleinstellungsmerkmal oder sind in einem Bereich besonders gut. Die SC80 ist in vielen Bereichen sehr gut bzw. sogar am besten!
Beispielsweise ist sie in Sachen Effizienz und Regelungsqualität unübertroffen. Bei der Lichtleistung ist nur die ThruNite Neutron 1A (die eine XM-L besitzt) etwas heller. Nur Lampen mit Twisty sind, vor allem im Durchmesser, noch etwas kleiner. Das Lichtbild ist, vor allem durch den großen Spill, eines der besten in für den EDC Gebrauch. Die einfache und schnellen Bedienung kombiniert mit der Vielseitigkeit ist einzigartig.
Die Sunwayman V10A hat z.B. das Alleinstellungsmerkmal der "stufenlosen" und visuell Linearen Helligkeitsregelung per Magnetring. In allen anderen Aspekten ist sie der SC80 unterlegen. Ebenso die EagleTac D25A die einzig mit ihrem kleineren Durchmesser punkten kann, oder die JETBeam Element E3S, die mit der Optik zu gefallen weiß.
Fazit:
Insgesamt gesehen ist zu sagen, dass die Zebralight SC80 eine der Besten EDC Lampen ist.
Ich würde sogar behaupten, dass man etwas verpasst hat, wenn man nicht mindestens eine Zebralight Taschenlampe besitzt.
Hier noch mal die Bilder in Originalgröße:
Gruß Noir
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