Wurkkos Taschenlampen

Skilhunt Taschenlampen

Wie genau funktioniert die Abschaltung zwecks Akkuschonung bei LiIO-Lampen?

mkr

Flashaholic***²
2 Februar 2013
10.991
15.234
113
Nanda Parbat
Hallo,

eigentlich eine simple Frage, dachte ich. Was genau triggert bei Lampen (Beispiel EagTac G25C2MkII) die Abschaltung, wenn der Akku leer wird?

Ich dachte eigentlich, das liegt nur an der Akkuspannung (Beispiel: wenn die Spannung unter Last unter 2,7V sinkt, schaltet die Lampe ab).

Das deckt sich aber nicht wirklich mit meinen Beobachtungen. Insbesonders bei Lampen, die man auch mit zwei Akkus betreiben kann (z.B. G25C2MkII mit Akkuverlängerung).

Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die G25C2MkII erst mal nicht wissen kann, ob sie gerade mit einem vollen oder mit zwei fast leeren Akkus betrieben wird, weil sie ja nur die Gesamtspannung sehen kann. Das alleine kann es aber nicht sein:

Hintergrund: für den Test eines Ladegeräts (um festzustellen, ob das betreffende Ladegerät die Akkus aus der Schutzschaltung holen kann) wollte ich einen meiner geschützten Test-Akkus (ein EagTac mit 2600mAh) in einer Lampe mit Gewalt in die Schutzschaltung treiben lassen. Ich mußte jedoch feststellen, dass dies mit heutigen, modernen Lampen gar nicht mehr so einfach möglich ist.

Zum einen gibt es Lampen, die nicht abschalten, sondern die einfach solange weiterdimmen, bis der Akku komplett tiefentladen ist. Hier scheint die Schutzschaltung des Akkus nichts zu nützen, da zum Auslösen wohl ein gewisser Strom fließen muss. Den betreffenden EagTac 2600mAh-Akku konnte ich in solchen Lampen problemlos tiefentladen, ohne dass jemals die Schutzschaltung griff.

Also diesen Akku entsorgt und den nächsten genommen, und weiter probiert. Zuerst bis 2,5V im Skyrc Ladegerät entladen.

Anschließend dachte ich, Akkuverlängerund auf die G25C2MkII, und einen randvollen, sowie diesen fast ganz leeren Akku rein, und die Lampe auf "volle Pulle" laufen lassen, bis es kracht.

Geht aber auch nicht. Die EagTac geht kurz an, und schaltet sofort ab. Wie macht sie das? Der Akku ist dabei nicht in die Schutzschaltung gefahren. Diesen Test in der Lampe konnte ich nämlich beliebig oft wiederholen. Die Lampe ließ sich immer wieder einschalten, und hat sich nach dem ersten Aufblitzen sofort wieder abgeschaltet. Auch ein anschließendes Prüfen mit einem DMM zeigte, dass der Akku immer noch Spannung hatte.

Also nächster Test: Trustfire TR3-T6, mit Akkurohr für 3x 18650. Hier ebenfalls 2x volle 18650 rein, und den leeren 18650 mit dazu. Hier das gleiche Spiel: Lampe geht kurz an, und sofort wieder aus (ohne dass die Schutzschaltung gegriffen hat).

Bei diesen 3 Akkus in Serie messe ich mit dem DMM insgesamt 10,6V. Warum schaltet die Lampe ab? Verwende ich nur die 2 vollen Akkus (insgesamt 8,4V) funktioniert die Lampe problemlos.

Anschließend der "Gewalt-Test" in der Acebeam K60. Vier Akkus seriell; dabei 3 volle ungeschützte, und dieser eine leere geschützte (zu diesem Zeitpunkt war mir bereits alles egal). Gleiches Spiel: Lampe geht nur kurz an und schaltet sofort ab. Akku befindet sich nicht in der Schutzschaltung.

Die Schutzschaltung habe ich dann letztendlich ausgelöst, indem ich mit einer Metall-Schieblehre die Länge des Akkus gemessen habe (grins). Meine Frage bleibt aber: warum schalten die Lampen ab?

Mein bisheriges Argument gegen ungeschützte Akkus in Lampen, die mehrere Akkus seriell betreiben war ja bisher, dass die Lampe nicht sehen kann, wenn die Akkus auseinanderdriften. Offenbar können die Lampen das aber schon irgendwie feststellen?

Viele Grüße,
Markus
 
  • Danke
Reaktionen: Bluzie

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
16.351
12.425
113
im Süden
ch dachte eigentlich, das liegt nur an der Akkuspannung (Beispiel: wenn die Spannung unter Last unter 2,7V sinkt, schaltet die Lampe ab).
So funktioniert das bei allen Lampen, die eine Abschaltung haben. Die Höhe der Abschaltspannung variiert natürlich.

Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die G25C2MkII erst mal nicht wissen kann, ob sie gerade mit einem vollen oder mit zwei fast leeren Akkus betrieben wird,
Könnte sie anhand der Gesamtspannung schon feststellen. 2 leere Zellen haben immer noch deutlich mehr Spannung als eine ganz volle.

Zum einen gibt es Lampen, die nicht abschalten, sondern die einfach solange weiterdimmen, bis der Akku komplett tiefentladen ist. Hier scheint die Schutzschaltung des Akkus nichts zu nützen, da zum Auslösen wohl ein gewisser Strom fließen muss.
Nein, das ist nicht so. Dieses Gerücht ist wohl nicht auszurotten. Es gibt keinen Mindeststrom. Die Abschaltspannung hängt nur von der Zellenspannung ab, nicht vom Strom.

Den betreffenden EagTac 2600mAh-Akku konnte ich in solchen Lampen problemlos tiefentladen, ohne dass jemals die Schutzschaltung griff.
Was heißt "tiefentladen"? Welche Spannung hatte die Zelle danach?

Anschließend dachte ich, Akkuverlängerund auf die G25C2MkII, und einen randvollen, sowie diesen fast ganz leeren Akku rein, und die Lampe auf "volle Pulle" laufen lassen, bis es kracht.

Geht aber auch nicht. Die EagTac geht kurz an, und schaltet sofort ab. Wie macht sie das? Der Akku ist dabei nicht in die Schutzschaltung gefahren. Diesen Test in der Lampe konnte ich nämlich beliebig oft wiederholen. Die Lampe ließ sich immer wieder einschalten, und hat sich nach dem ersten Aufblitzen sofort wieder abgeschaltet. Auch ein anschließendes Prüfen mit einem DMM zeigte, dass der Akku immer noch Spannung hatte.
Der Akku ist schon in die Schutzschaltung gefahren. Allerdings wird die vom 2. Akku sofort wieder resettet.

Also nächster Test: Trustfire TR3-T6, mit Akkurohr für 3x 18650. Hier ebenfalls 2x volle 18650 rein, und den leeren 18650 mit dazu. Hier das gleiche Spiel: Lampe geht kurz an, und sofort wieder aus (ohne dass die Schutzschaltung gegriffen hat).
Siehe oben.

Bei diesen 3 Akkus in Serie messe ich mit dem DMM insgesamt 10,6V. Warum schaltet die Lampe ab? Verwende ich nur die 2 vollen Akkus (insgesamt 8,4V) funktioniert die Lampe problemlos.
Schutzschaltung, siehe oben.

Mein bisheriges Argument gegen ungeschützte Akkus in Lampen, die mehrere Akkus seriell betreiben war ja bisher, dass die Lampe nicht sehen kann, wenn die Akkus auseinanderdriften. Offenbar können die Lampen das aber schon irgendwie feststellen?
Können sie nicht. Jedenfalls ist mir bisher keine mehrzellige Lampe mit Einzelzellenüberwachung bekannt.


PS: hier geht's um einzeln entnehmbare Zellen. Bei intelligenten Akkupacks sieht die Sache anders aus.
 

mkr

Flashaholic***²
2 Februar 2013
10.991
15.234
113
Nanda Parbat
Der Akku ist schon in die Schutzschaltung gefahren. Allerdings wird die vom 2. Akku sofort wieder resettet.
Aaaah! Das ist das Puzzleteilchen, das mir nicht klar war!
Was heißt "tiefentladen"? Welche Spannung hatte die Zelle danach?
Muss ich nochmal schauen, wie weit ich den "runterkriege". Ich weiß die genaue Spannung nicht mehr.
Nein, das ist nicht so. Dieses Gerücht ist wohl nicht auszurotten. Es gibt keinen Mindeststrom. Die Abschaltspannung hängt nur von der Zellenspannung ab, nicht vom Strom.
Danke; das wußte ich auch nicht.
ur eine Vermutung wie es gehen könnte. Die Elektronik "sieht" (durch den elektronischen Taster) schon vor dem Einschalten die Leerlaufspannung. Beim Start leitet sie dann Aufgrund des Spannungsabfalls die Abschaltkriterien davon ab.
Ja, so in etwa hätte ich mir das auch zusammengereimt - dass nicht die Spannung für sich alleine, sondern ein Spannungsabfall innerhalb einer definierten (kurzen) Zeitspanne als Kriterium herangezogen wird. Allerdings hätte ich einer einfachen Trustfire TR-3T6 für 12$ so ein intelligentes Verhalten nicht zugetraut.

Vielen Dank für die Antworten!
 

mkr

Flashaholic***²
2 Februar 2013
10.991
15.234
113
Nanda Parbat
Mittlerweile habe ich das mit dem "Tiefentladen" des Akkus nochmal probiert.
Was heißt "tiefentladen"? Welche Spannung hatte die Zelle danach?
Ich hatte den Akku zuerst im SkyRC-Lader entladen (bis ca. 3,0V). Anschließend in eine einzellige Lampe gesteckt und einfach laufen lassen. Die Lampe glimmt dann noch mehr als 24 Stunden vor sich hin, bis die Schutzschaltung des Akkus dann endlich greift. Nach dem Resetten der Schutzschaltung war der Akku auf 2,4V.

Dieses "Leernuckeln" von 3,0 auf 2,4V dauert also ca. 24 Stunden. (Lampe war eine MecArmy PT18).
 

FrankFlash

Ehrenmitglied
28 Dezember 2013
3.272
3.633
113
dem schönen Bayern
Hallo Markus,
danke, daß Du Deinen Akku für diesen interessanten und praxisnahen Test "opferst". Diese Aussage, daß die Schutzschaltung bei niedrigen Strömen nicht greift hält sich hartnäckig, vielleicht aber auch weil die Schutzschaltung bei so geringem Stromfluss auch erst so spät schaltet, wo die meisten schon Angst um ihre Akkus haben.
Gruß Frank
 
  • Danke
Reaktionen: mkr

Flummi

Moderator
Teammitglied
26 Oktober 2015
6.151
7.315
113
Nähe Hannover
Es kommt natürlich auf die verbaute LED an, aber das ist auch der Grund, weshalb ich bei einzelligen, nur von mir genutzten TL ungeschützte Zellen verwende. Man bemerkt es definitiv, wenn die Zelle geladen werden muss. Bleibt nur das Risiko einschalten, weglegen, vergessen/einschlafen. Deshalb bekommt Sohnemann geschützte Zellen.
Abgesehen von der Olight S15 nutze ich allerdings auch keine "dummen" TL mehr, die das Akkuende nicht erkennen.
 

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
16.351
12.425
113
im Süden
Das langsame Leernuckeln auf 2,4V ist für die Zelle nicht schön, aber in keinem Falle gefährlich. Regulärer Entladeschluss fast aller aktuellen Zellen ist 2,5V.
 
  • Danke
Reaktionen: mkr