Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist – gibt es Erfahrungen?

21 September 2024
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Ich habe in den vergangenen Jahren mit viel Herzblut an einem Tierroman gearbeitet. Die erste Fassung ist seit einigen Monaten fertig und im Sommer habe ich mehrmals daran gefeilt. Es war ein langer Prozess mit vielen Höhen und Tiefen. Meine Freunde und Familie, die das Manuskript bereits gelesen haben, sind begeistert – aber ich rechne kaum damit, dass sie objektiv damit umgehen können.

Daher meine Frage an euch: Habt ihr Erfahrungen mit professionellen Testlesern oder Lektoren, die eine fundierte Einschätzung geben können? Mir geht es nicht darum, dass jemand hier im Forum das ganze Manuskript liest, sondern generell um Ratschläge über wie ich mein Buch auf das nächste Level bringen kann.
 

Roccolino

Flashaholic
26 August 2024
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Monsaraz - Portugal
Sowas in der Art.
Vor Jahren hat mein Vater zwei Bücher geschrieben. Geschichte des Südlichen Afrikas.
Persönliches Erleben, Interviews, Fotos, Farmleben, das volle Programm. Zu einer Zeit, wo das Thema noch politisch aufgeladener war, als heute.
Er hatte das verfasst, per Schreibmaschine, Tippex, Uhu, Bleistiftgekritzel. Ich habe das per OCR dann digitalisiert.
450 Seiten das Hauptwerk. Ca 150 Bilder 10x15.
Jeder Leser war begeistert. Jeder? Nein, nicht jeder. Bisweilen gabs Kontroversen. Was dem einen gefiel, war dem anderen ein kompletter Tiefschlag.
Klar, nicht jedes Thema interessiert jeden. Und anstatt es interessengeleitet gut zu finden und zu lesen, gibts dann auch die Fraktion, die es extra deswegen liest, um es zerreißen zu können. Das wird beim Thema Tierroman wohl nicht so kritisch sein.
Jedoch muss man vorsichtig sein, was die Erwartung an die Resonanz angeht.
Hier kann man Glück haben, dass das Thema und der Schreibstil den Nerv trifft, oder eben nicht. Man kann das steuern, in dem man dann tatsächlich auf die professionelle Art des Geschreibsels von vornherein eingeht. So gibt es Regeln, die es üblicherweise nach vorne bringen, oder das Gegenteil bewirken.
Wir haben damals das Buch an den WDR/Media 3 herangetragen. Zwei Herrschaften haben uns nach Lektüre des Manuskripts besucht, um die Vermarktung zu besprechen.
Man wollte dies nicht in Buchform herausbringen, sondern verfilmen.
Man konnte sich eine Mischung des Textes mit vorhandenem Filmmaterial des WDR vorstellen. Dabei sollte das Manuskript zeitgeistlich politisch korrekt umgeschrieben werden. Dies wollen der WDR selber unternehmen und hatte die ungefähre Richtung vorgeschlagen. Nach immer heftiger werdender Diskussion über den Wahrheitsgehalt haben wir die Kollegen dann rausgeschmissen.
So etwa läuft das auch heute bisweilen nicht allzuselten.
Man macht sich Mühe und dann wird die Sache kommerziell vereinnahmt.
Wir und andere hatten dann die Wahl: Verkaufe deine Seele, oder bleibe dir treu.
Was lernt man daraus?: Profis wissen, wie man Geld verdient, ob das dann dem Autor gefällt, ist Glücksache.
Wem du das gibst, ist davon abhängig, ob das eine Familien- und Freundesauflage sein soll, oder ob die große Karriere angestrebt werden soll. Oder irgendwas dazwischen.
Was man machen kann:
Man kann es selber korrekturlesen. Dann an einen näheren Bekannten, der Themenaffin ist, weitergeben. Fehler und Akzeptanz der Geschichte.
Man kann versuchen, einen kleinen Druckerladen zu finden, die auch sowas auf Verlegbarkeit prüfen. "Ey lies mal, vielleicht hast du eine Idee, wie man das auf Stückzahl bringen kann"?
Dann kann man sich in letzter Instanz an tatsächliche Verleger wenden. Gibts eigentlich in jeder Stadt und die sind alle auf der Suche nach Aufträgen....
 
5 März 2017
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Daher meine Frage an euch: Habt ihr Erfahrungen mit professionellen Testlesern oder Lektoren, die eine fundierte Einschätzung geben können? Mir geht es nicht darum, dass jemand hier im Forum das ganze Manuskript liest, sondern generell um Ratschläge über wie ich mein Buch auf das nächste Level bringen kann.
Professionelle Gratis-Testleser wirst du nicht finden. Aber sicher engagierte, interessierte Leser, die dir gerne auch Feedback geben. Aber da würde ich auch bedenken, dass jedem etwas anderes gut gefällt und von den Hobbyautoren und Testlesern wird dir sicher keiner komplett neutrales Feedback geben können, sondern immer auch der persönliche Geschmack eine gewisse Rolle spielen.

Wir haben damals das Buch an den WDR/Media 3 herangetragen. Zwei Herrschaften haben uns nach Lektüre des Manuskripts besucht, um die Vermarktung zu besprechen.
Man wollte dies nicht in Buchform herausbringen, sondern verfilmen.
Man konnte sich eine Mischung des Textes mit vorhandenem Filmmaterial des WDR vorstellen. Dabei sollte das Manuskript zeitgeistlich politisch korrekt umgeschrieben werden. Dies wollen der WDR selber unternehmen und hatte die ungefähre Richtung vorgeschlagen. Nach immer heftiger werdender Diskussion über den Wahrheitsgehalt haben wir die Kollegen dann rausgeschmissen.
So etwa läuft das auch heute bisweilen nicht allzuselten.
Ohje. Bis dahin klag es wirklich toll, aber tut mir leid, dass es dann so eine Wendung genommen hat. Ein Freund von mir hat vor Jahren einen Gedichtband geschrieben, teils mit bissigen politischen Analysen. Er hat einen namhaften Verlag gefunden, der seine Gedichte veröffentlicht hätte. Aber nur, wenn er zugestimmt hätte, die weniger politisch korrekten Stücke rauszunehmen. Er hat sich, wie dein Vater, geweigert. Weil es ihm um sein Herzenswerk ging und nicht darum irgendwie veröffentlicht zu werden. Inzwischen gibt es ja auch noch andere Wege, als nur die klassischen Verlage (oder in eurem Fall Fernsehsender).

Man macht sich Mühe und dann wird die Sache kommerziell vereinnahmt.
Ja. Viele fühlen, dass Verlage für die Autoren da sind. Aber Verlage, egal welche, sind vor allem Unternehmen, die wirtschaftlich erfolgreich sein möchten. Darf man nicht vergessen.
 

KakophonieInMoll

Flashaholic**
27 Mai 2013
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Nun es gibt ja die Möglichkeit des Selbstverlages. Die günstige Variante wäre auf e Reader Plattformen (Kindle & Co) oder auch in Papier. So etwas wird z.B. von Amazon angeboten. Spieletheoretikern ist vielleicht Prof. Dr. Christian Rieck bekannt. Viele (Vielleicht auch alle?) seiner Bücher wurden über Amazon selbst verlegt. Ich weiß aber nicht was das kostet. Bei der Papierversion müsste man halt irgendwie in Vorleistung gehen.

Wenn man irgendwie eine Reichweite in Social Media hat mag das funktionieren, fehlt das glaub ich nicht, das man da viel umsetzen kann. Der Literatur Markt ist sehr groß.

Und die Geschichte was "Gut" und was "Schlecht" ist ist halt sehr Subjektiv. Bei manch einem Buch aus den Bestseller Listen haben sich oft genug schon die Fußnägel hochgerollt, und ich fand es unterirdisch.
 
21 September 2024
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Vielen Dank für eure Antworten!

@Roccolino: Ich empfinde es als bewundernswert, dass dein Vater sich entschieden hat, seinem Werk treu zu bleiben, auch wenn es bedeutet hat, auf eine große Veröffentlichung zu verzichten. Deinen Tipp, sich an lokale Druckereien zu wenden, werde ich auf jeden Fall bedenken.

@lampyridae: Du hast recht, professionelle Gratis-Testleser sind wahrscheinlich schwer zu finden. Ich suche nach privaten Schreibgruppen, bin mir aber bewusst, dass ich dafür wahrscheinlich Geld in die Hand nehmen muss. Mir tut es leid für die Erfahrungen deines Freundes, aber ich denke, dass er richtig gehandelt hat. Er hat Kompromisse abgewogen und ist sich, ebenso wie Roccolinos Vater, treu geblieben.

@KakophonieInMoll: Die Möglichkeit des Selbstverlags habe ich schon auf dem Radar. Aber auch die Reichweite in Social Media stelle ich mir ziemlich zeitintensiv vor.
 
5 März 2017
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Viele (Vielleicht auch alle?) seiner Bücher wurden über Amazon selbst verlegt.
Da geht die Qualität halt auch von bis. Natürlich gibt es auch großartige, gut gemachte Bücher, die im Eigenverlag verlegt wurden. Aber was man da nicht sieht, ist, dass da auch eine Menge Arbeit dahintersteckt. Und, wenn man es wirklich professionell machen lässt, auch Geld. Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen kostet was. Egal, ob man sich Lektor, Cover-Designer, Marketing-Team und so weiter selbst zusammensucht oder das aus einer Hand von einem Dienstleistungsverlag wie dem Novum Verlag in Anspruch nimmt. Kein gutes Buch wird ohne Lektorat etc veröffentlicht.

Ich habe schon mal in Bücher reingelesen, die einfach so von irgendwem veröffentlicht wurden. In den meisten Fällen waren das peinliche Katastrophen voller Rechtschreib- und Layout-Fehler. Da würde ich persönlich mir das Veröffentlichen lieber gleich sparen.
Und die Geschichte was "Gut" und was "Schlecht" ist ist halt sehr Subjektiv. Bei manch einem Buch aus den Bestseller Listen haben sich oft genug schon die Fußnägel hochgerollt, und ich fand es unterirdisch.
Absolut. Wenn der Name nur bekannt genug ist oder irgendwas anderes beim Marketing sehr gut funktioniert hat, lässt sich fast alles verkaufen. Trifft halt auf die meisten Newcomer alles nicht zu und der Weg wird härter und steiniger.

Du hast recht, professionelle Gratis-Testleser sind wahrscheinlich schwer zu finden. Ich suche nach privaten Schreibgruppen, bin mir aber bewusst, dass ich dafür wahrscheinlich Geld in die Hand nehmen muss. Mir tut es leid für die Erfahrungen deines Freundes, aber ich denke, dass er richtig gehandelt hat. Er hat Kompromisse abgewogen und ist sich, ebenso wie Roccolinos Vater, treu geblieben.
Wenn ein Weg für einen nicht funktioniert, muss man nicht gleich aufgeben. Oft finden sich ja auch noch andere Möglichkeiten, die für einen in Frage kommen können. Hast du wegen Schreibgruppen schon mal bei Volkshochschulen oder so nachgeschaut?
 
21 September 2024
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Vielen Dank für deine Antwort und den Tipp mit den Volkshochschulen! Ich weiß von einer Nachbarin, dass sie in einer davon einen Italienischkurs besucht, aber abgesehen davon hatte ich nicht an Schreibgruppen gedacht.

Weißt du von Erfahrungswerten in diesem Zusammenhang? In der Zwischenzeit werde ich mich mal bei ihr und generell umhören, ob es in meiner Nähe Kurse oder Schreibgruppen gibt.

Aber was ich an dieser Stelle loswerden möchte: Ich bin wirklich froh, dass ich diesen Thread gestartet habe. Es ist großartig, von so vielen verschiedenen Perspektiven und Erfahrungen mitzubekommen.
 
5 März 2017
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Ich weiß von einer Nachbarin, dass sie in einer davon einen Italienischkurs besucht, aber abgesehen davon hatte ich nicht an Schreibgruppen gedacht.
Bin mir auch nicht sicher, ob es sowas gibt. Und wenn, ob überall. Aber fragen kostet ja generell nichts. Egal, ob es jetzt um Kurse oder Schreibgruppen geht oder ob man Kontakt mit einem Verlag aufnimmt, sich mit Autoren austauscht die den Weg des Selfpublishings beschritten haben und so weiter... Wie ist es denn bei dir in der Zwischenzeit weitergegangen?
 
21 September 2024
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@lampyridae: Der Austausch mit Autoren und zu Self-Publishing klingt tatsächlich nach einem interessanten Ansatz! Nur hatte ich in den letzten Wochen ungeplant äußerst viel um die Ohren. Ich werde mich mal spätestens nach den Feiertagen bei einigen in der Umgebung umhören, ob es Schreibgruppen oder entsprechende Kurse gibt.

@Frank1984: KI ist natürlich eine spannende Möglichkeit, um sich Unterstützung zu holen, gerade beim Überarbeiten und Strukturieren von Texten. Aber ich frage mich, wie das Ganze kreativ beeinflusst. Was denkst du, wie viel von der eigenen Persönlichkeit in einem Manuskript bleiben kann, wenn man KI zu Hilfe nimmt?
 

PikePerfect

Flashaholic*
1 Februar 2021
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Um Ulm herum
Menschen können aus ihren Fehlern lernen und wiederholen sie dann nicht.
KI lernt auch aus den Fehlern der Menschen, übernimmt diese aber, weil es den Unterschied nicht kennt.
Daher glaube ich nicht, dass Du KI im großen STil einsetzen solltest bei diesem Vorhaben.
 
21 September 2024
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Vielen Dank für deine Einschätzung! Ich verstehe deinen Punkt, dass KI Fehler eher reproduziert, anstatt sie zu vermeiden, wie es Menschen mit ihrer Erfahrung tun. Das ist natürlich ein berechtigter Einwand. Allerdings frage ich mich, ob KI bei kleineren Aufgaben wie Strukturierung oder stilistischen Anpassungen nicht hilfreich sein könnte, ohne die kreative Essenz zu verwässern. Hast du selbst Erfahrungen mit dem Einsatz von KI beim Schreiben gesammelt, oder sind das eher theoretische Überlegungen? Und wie siehst du das, wenn man gezielt Informationen oder Quellen als Inputs einbringt – könnte das nicht helfen, den Output gezielter und qualitativ hochwertiger zu gestalten?
 
5 März 2017
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Also für solche Dinge kann man inzwischen KI sehr gut nutzen. ;)
Teilweise, da stimme ich dir schon zu. Aber KI ist meines Erachtens noch längst nicht so weit, dass ich mich voll und ganz darauf verlassen würde. Übersetzungen in bestimmte Sprachen funktionieren inzwischen zum Beispiel wirklich sehr passabel. Zumindest so, dass verständliche Texte rauskommen, wenn der Ausgangstext nicht zu kompliziert und mit nicht zu verschachtelten Sätzen geschrieben war. Aber wirklich rund oder gar literarisch klingt es dann oft nicht. Und ich denke mal, das wäre, wenn man einen Text von einer KI lektorieren lassen würde, ebenso der Fall. Fehler in der Grammatik und Zeichensetzung werden sicher erkannt. Aber zum Beispiel inhaltliche Lücken wird das kaum vollständig aufdecken, wenn etwas zum Beispiel nicht gut genug erklärt wurde. Oder der Autor zwischendrin mal den Faden verloren hat was die Handlung angeht. Da braucht es dann, denke ich, auf jeden Fall auch noch menschliche Lektoren und Korrektoren, die diesbezüglich dafür sorgen, dass aus einem Manuskript auch ein gutes Buch wird.

Wenn ergänzend auf KI gesetzt wird, könnte ich das gut verstehen. Wenn ausschließlich auf KI gesetzt wird, dann nicht.

Menschen können aus ihren Fehlern lernen und wiederholen sie dann nicht.
KI lernt auch aus den Fehlern der Menschen, übernimmt diese aber, weil es den Unterschied nicht kennt.
Daher glaube ich nicht, dass Du KI im großen STil einsetzen solltest bei diesem Vorhaben.
Sehe ich auch so. Noch dazu produziert KI teilweise auch ein bisschen Unfug.

Hast du selbst Erfahrungen mit dem Einsatz von KI beim Schreiben gesammelt, oder sind das eher theoretische Überlegungen?
Ich habe damit schon ein bisschen herumexperimentiert. Aber ich würde genau deshalb niemals einen von einer KI-verfassten Text direkt abschicken oder veröffentlichen, ohne das vorher nochmal selbst Korrekturgelesen zu haben und die Fakten doppelgecheckt zu haben.

Der Austausch mit Autoren und zu Self-Publishing klingt tatsächlich nach einem interessanten Ansatz! Nur hatte ich in den letzten Wochen ungeplant äußerst viel um die Ohren. Ich werde mich mal spätestens nach den Feiertagen bei einigen in der Umgebung umhören, ob es Schreibgruppen oder entsprechende Kurse gibt.
Das mit dem Stress gegen Jahresende geht sicher nicht nur dir so. Bei mir ist diese Woche auch noch wahnsinnig viel zu tun. Wenn du die Zeit findest, schau aber nicht nur nach Austausch zum Selfpublishing, sondern auch nach Dienstleistungen, die auf dem Weg vom Manuskript zum Buch notwendig werden, ob Lektoratsgutachten für dich Sinn machen könnten und so weiter. Je mehr Fakten du zusammenträgst, desto eher wirst du den Weg finden, der für dich individuell der Richtige ist.
 
21 September 2024
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Ich stimme dir zu, dass KI momentan eher unterstützend und nicht als alleinige Lösung betrachtet werden sollte. Gerade bei Dingen wie Grammatik oder Struktur sehe ich Potenzial, aber bei kreativen oder inhaltlich komplexen Aufgaben bleibt der menschliche Blick unerlässlich. Deine Beispiele mit Übersetzungen und der Gefahr von inhaltlichen Lücken unterstreichen das sehr gut.

Kurzum empfinde ich es als gut, dass du KI trotzdem eher kritisch gegenüberstehst und immer nachkontrollierst – das zeigt, wie viel Verantwortung weiterhin beim Autor liegt. Was du zum Austausch mit Autoren und Dienstleistungen gesagt hast, nehme ich mir auf jeden Fall mit. Besonders Lektoratsgutachten könnten hilfreich sein. Hast du vielleicht Tipps, wie man gute Dienstleister findet, oder wo man am besten startet?
 
5 März 2017
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Wirklich kreativ kann KI, denke ich, schon alleine vom Prinzip her nicht sein. Aber als Ergänzung wird sich das wohl über kurz oder lang auf Dauer in vielen Bereichen etablieren. Aber wie du sagst, wahrscheinlich weniger als Ersatz für Menschliche Lektoren, Autoren, Programmierer und so weiter. Sondern als zusätzliche Möglichkeit, um die Qualität noch weiter verbessern zu können. Also als Werkzeug und nicht als Ersatz.

An wen du dich wenden möchtest, musst letzten Endes du entscheiden. Verschiedene Möglichkeiten wie man Dienstleister finden kann, wurden hier ja jetzt schon genannt. Wenn es um spezielle Sachen geht, würde ich einfach mal schriftlich oder telefonisch Kontakt mit dem Novum Verlag, einem freien Lektor, vielleicht auch Germanistikstudenten und so weiter aufnehmen und nachfragen. Generell würde ich aber immer auch darauf achten, dass der Anbieter nicht ganz neu ist, sondern schon möglichst viele praktische Erfahrungen vorweisen kann.
 
21 September 2024
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Danke für deine Antwort, das sehe ich genauso. KI kann sicher helfen, aber echte Kreativität, gerade bei komplexen Texten, bleibt eine menschliche Stärke. Die Idee, gezielt erfahrene Dienstleister zu wählen, klingt sinnvoll – gerade praktische Erfahrung macht hier viel aus. Hast du selbst schon mit freien Lektoren oder Germanistikstudierende zusammengearbeitet? Ich frage mich, ob es sich eher lohnt, nach persönlichen Empfehlungen zu suchen oder über Plattformen wie Texterbörsen oder Fachforen? Und wie erkennst du, ob ein Dienstleister wirklich zuverlässig ist, bevor man sich festlegt?
 
5 März 2017
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Ich habe schon mit ganz verschiedensten Leuten zusammengearbeitet. Meist ganz gut, wenn man gut selektiert oder auch mal probearbeiten lässt, erkennt man schon, wer was für einen taugt. Aber wie gesagt, an deiner Stelle würde ich wohl auf einen etablierten Dienstleistungsverlag zurückgreifen, der da schon gute Leute für unterschiedliche Dienstleistungen an der Hand hat und wo du auswählen kannst, was du in Anspruch nehmen möchtest.
Und wie erkennst du, ob ein Dienstleister wirklich zuverlässig ist, bevor man sich festlegt?
Im privaten Bereich ist es oft viel Bauchgefühl. Und ich persönlich schätze eher Dienstleister, die nicht frisch von der Uni kommen. Also Leute, die schon Erfahrungen mit dem Halten von Deadlines und so weiter gemacht haben und bei denen davon auszugehen ist, dass sie auch die Arbeitsmoral mitbringen Projekte auch wirklich zuverlässig innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens durchzuziehen. Bei Verlagen würde ich jetzt eher keinen wählen, der vor wenigen Monaten neu gegründet wurde, sondern einen, der schon seit Jahren oder Jahrzehnten erfolgreich am Markt besteht. Beispiele wurden hier ja schon genannt.

Ansonsten kann ich noch die Tipps geben zum Einen auf das eigene Bauchgefühl zu hören. Und zum anderen Verträge auch genau zu prüfen oder Unterstützung beim Aufsetzen von Verträgen in Anspruch zu nehmen. Auch wenn es beim Buch-Thema viel um Kreativität geht, würde ich rechtliche Absicherung für alle Beteiligten ebenfalls als sehr wichtig einstufen.
 
21 September 2024
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Klingt nach wertvollen Erfahrungen, danke für deine Einschätzung! Gerade das Probearbeiten ist sicher hilfreich, um zu sehen, ob jemand zuverlässig arbeitet und stilistisch passt. Der Punkt mit der Erfahrung ist auch einleuchtend – Deadlines einhalten und professionell arbeiten sind definitiv essenziell. Dass Bauchgefühl und Vertragsprüfung eine große Rolle spielen, kann ich mir gut vorstellen. Gerade im kreativen Bereich vergisst man oft, dass eine rechtliche Absicherung wichtig ist. Hast du schon mal erlebt, dass ein Dienstleister unerwartet nicht geliefert hat? Und wie bist du in so einem Fall vorgegangen?
 
5 März 2017
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Im beruflichen und kreativen Bereich habe ich bislang zum Glück nur gute Erfahrungen gemacht. Aber dass Dienstleister nicht oder verspätet liefern, kenne ich zum Beispiel vom Bauen. Manche Unternehmen kamen erst viel später als ursprünglich zugesagt. Andere wurden dann gegen einen anderen Handwerksbetrieb ausgetauscht. Waren aber auch da nur Einzelfälle. Viel Erfolg dir bei deinem Buchprojekt!