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Welche Lötpaste?

chouster

Flashaholic**
22 Dezember 2010
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Hi Forum,

wie der Titel schon sagt, bin ich auf der Suche nach Lötpaste.

Würde gern aus Deutschland bestellen. Was könnt ihr empfehlen? Gibt es große Unterschiede in Bezug auf Qualität und speziell auf Wärmeabfuhr? Gibt es sonst noch etwas zu beachten?

Gruß
 
  • Danke
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chouster

Flashaholic**
22 Dezember 2010
1.528
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Wieso? Vll hab ich ja nen Denkfehler, aber wenn ich das die LED auf MCPCB und das wiederum auf die Pill löten möchte, nehme ich doch Lötpaste, oder nicht? Und da interessiert mich einfach welche ich da nehmen soll und ob es da große qualitative Unterschiede gibt, bzw. Unterschiede in der Wärmeleitfähigkeit bei eventuell verschiedenen Zusammensetzungen der Lötpaste?

Oder ist das relativ Wurst, weil das schwächste Glied in der Kette der Wärmeabfuhr in diesem Fall der Übergang zwischen Pill und Lampenkörper ist?
 

chouster

Flashaholic**
22 Dezember 2010
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Nach Wärmeleitpaste hab ich auch schon gesucht, da hab ich mich aber bereits entschieden.

Ich dachte, da die Lötpaste das ist was eigentlich direkt von der LED die Wärme ableitet, würden sich kleine Unterschiede womöglich deutlich auswirken.
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
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Essen
Vinz verlötet LEDs grundsätzlich mit MSolder Lötzinn der deutschen Firma Mundorf. Es hat einen erhöhten Silber- und Goldanteil. Der heftige Preis (40€ pro 100g) spiegelt das aber auch wieder. Pasten gibt es dort meines Wissen nach nicht.

Ich habe mal im Internet eine Tabelle gefunden und abgespeichert, wo viele verschiedenen Lötzinntypen verglichen wurden. Die beste Wärmeleitfähigkeit von diesen hatte ZnAG (96,5 - 3.5) mit 78W/mK @ 25°C und 221°C Schmelztemperatur.

SnPB hat z.B. 50W/mk. Alles darüber wird nur durch hinzufügen von Silber erreicht. Manche Pasten hatten auch nur 20W/mk. Im Endeffekt bestimmt der Silberanteil, wie viel besser die Wärmeleitfähigkeit wird. Das super edle MSolder Surpeme SilberGold (80€ für eine 100g Rolle!!!) mit 9,5% Silberanteil kam in der Tabelle gar nicht vor. Indium soll übrigens auch sehr gut sein.

Es gibt aber noch eine günstigere Methode die Wärmeleitfähigkeit zu verbessern - die LEDs unter leichtem Druck zu verlöten. Eine dünnere Lötzinnschicht leitet Wärme besser als eine dickere. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

chouster

Flashaholic**
22 Dezember 2010
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Vinz verlötet LEDs grundsätzlich mit MSolder Lötzinn der deutschen Firma Mundorf. Es hat einen erhöhten Silber- und Goldanteil. Der heftige Preis (40€ pro 100g) spiegelt das aber auch wieder. Pasten gibt es dort meines Wissen nach nicht.

Ich habe mal im Internet eine Tabelle gefunden und abgespeichert, wo viele verschiedenen Lötzinntypen verglichen wurden. Die beste Wärmeleitfähigkeit von diesen hatte ZnAG (96,5 - 3.5) mit 78W/mK @ 25°C und 221°C Schmelztemperatur.

SnPB hat z.B. 50W/mk. Alles darüber wird nur durch hinzufügen von Silber erreicht. Manche Pasten hatten auch nur 20W/mk. Im Endeffekt bestimmt der Silberanteil, wie viel besser die Wärmeleitfähigkeit wird. Das super edle MSolder Surpeme SilberGold (80€ für eine 100g Rolle!!!) mit 9,5% Silberanteil kam in der Tabelle gar nicht vor. Indium soll übrigens auch sehr gut sein.

Es gibt aber noch eine günstigere Methode die Wärmeleitfähigkeit zu verbessern - die LEDs unter leichtem Druck zu verlöten. Eine dünnere Lötzinnschicht leitet Wärme besser als eine dickere. ;)

Wow! Vielen Dank. Vinz ist mir als Messlatte allerdings deutlich zu hoch, will ja gerade erst mit dem ganze Kram anfangen und Vinz' Arbeit ist wohl so etwas wie die Referenzklasse. Aber interessant ist es allermal. Hatte auch schon mal irgendwo aufgeschnappt, dass er spezielles Lot von Mundorf mit Silber- und Goldanteil verwendet. Für andere Zwecke macht er ja auch vor Diamant nicht halt.:) Auf die Möglichkeit LEDs mit Lötdraht zu verlöten bin ich bis jetzt gar nicht gestoßen, irgendwie scheint jeder Lötpaste zu verwenden, scheint mir auch leichter zu sein. Wüsste gar nicht so recht wie ich das mit Lötdraht anzustellen hätte, vor allem wenn man auch noch das MCPCB verlöten möchte.

Die Tabelle ist klasse! Aber Indium scheint eher ungut zu sein wie mir scheint, zumindest zeigen die Lote mit Indiumanteilen in dieser Tabelle relativ geringe Wärmeleitfähigkeiten.

Wenn ich mir die Tabelle so anschaue, kann ich mir schon vorstellen, dass das verwendete Lot einen messbaren Unterschied für die Performance der LED ausmachen könnte. Die Unterschiede in den Wärmeleitfähigkeiten sind ja schon relativ groß, verwendet man Sn96,5Ag3,5 anstatt Sn63Pb37 verbessert sich die Wärmeleitfähigkeit theoretisch um 56%! Diese Lötverbindung stellt immerhin die direkte thermische Verbindung der LED zum MCPCB dar. Man liest ja jede Menge darüber wie die Wärmeabfuhr an den verschiedensten Stellen diskutiert und optimiert wird, aber über die Lötverbindung der LED habe ich bis jetzt noch nicht viel gelesen.
 
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chouster

Flashaholic**
22 Dezember 2010
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Ja, da gibt es wirklich kostspielige Varianten. Denen werde ich aber erstmal schön aus dem Weg gehen, aber manche der höherplatzierten Zusammensetzungen aus der Tabelle die The Driver gepostet hat sind relativ bezahlbar.

Wie lötet man eigentlich eine LED mit Lötdraht? Einfach Kontakte verzinnen, LED drauf und Hitze marsch?
 
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Gonzo

Flashaholic***
12 April 2012
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Ich mache es so:
Platine erhitzen
Lötzinn drauf, nicht zu viel
LED unter leichtem Druck aufsetzen
Unter leichtem Druck kühlen lassen
 
  • Danke
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Gonzo

Flashaholic***
12 April 2012
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Gütersloh
Ich lege einen kleinen Metallblock auf den Herd (ich habe Induktion, daher muss das sein) und erhitzte dann diesen.

Ich habe es aber auch schon mit den Lötkolben gemacht. Ist nicht so aufwendig, aber etwas umständlicher und wackeliger finde ich
 
  • Danke
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Frickelfreak

Flashaholic*
23 April 2012
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Bei dieser Variante würde ich aber auf jeden Fall extra Flussmittel auf die LED auftragen, sonst hätte ich Bedenken, dass die Lötstelle nicht sauber ist, da das Flussmittel im Lot ja schon weg ist, wenn du die LED aufsetzt.
 
  • Danke
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Frickelfreak

Flashaholic*
23 April 2012
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Ich habe keine Ahnung davon... Auch nicht was dass was du sagst bedeutet :D

Bisher hatte ich aber keine Probleme ;)

Normaler Lötdraht (oder Lötpaste) hat Flussmittel eingebettet (das gelbe Zeug, was da raus läuft, wenn das Lot schmilzt), das ist sehr wichtig um eine zuverlässige Lötverbindung herzustellen. Es entfernt die Oxidschicht der zu verlötenden Teile und gewährleistet, dass eine tatsächliche Verbindung möglich wird. Ohne Flussmittel "verklebst" du die Teile oft nur miteinander, sodass keine gute Verbindung entsteht. (Versuch mal ein Kabel mit vorher schonmal geschmolzenem Lötzinn zu verlöten, da wird der Unterschied recht schnell klar)
Wenn das Lötzinn einmal geschmolzen ist, ist das Flussmittel futsch.

Dieses Flussmittel kannst du eben auch einzeln kaufen und vor dem Löten auftragen.
 
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  • Danke
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light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
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im Süden
Man liest ja jede Menge darüber wie die Wärmeabfuhr an den verschiedensten Stellen diskutiert und optimiert wird, aber über die Lötverbindung der LED habe ich bis jetzt noch nicht viel gelesen.
Vielleicht weil die Verbindung so dünn ist, dass das Lot keine nennenswerte Rolle spielt.
Edellot mag vielleicht besser zu löten sein und/oder schöner aussehen, aber was den Effekt auf Strom- und Wärmeleitfähigkeit angeht vernachlässigbar - wenn man nicht das letzte % rauskitzeln will.
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
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Vielleicht weil die Verbindung so dünn ist, dass das Lot keine nennenswerte Rolle spielt.
Edellot mag vielleicht besser zu löten sein und/oder schöner aussehen, aber was den Effekt auf Strom- und Wärmeleitfähigkeit angeht vernachlässigbar - wenn man nicht das letzte % rauskitzeln will.

So sehe ich das auch. Ich finde man sollte alle Möglichkeiten dokumentieren, aber vor allem der Vollständigkeit halber. Wenn man so teures Lötzinn benutzt, sollte man auch alle anderen Dinge tun, die noch 1% mehr Leistung bringen könnten (PCB und Kühlkörper Oberflächen mindestens schleifen, wenn nicht gar polieren, LEDs nach Effizienz und Lichtfarbe sortieren, Diamantwärmeleitpaste, Treiber durch eingießen "kühlen", alle elektrischen Widerstände minimieren etc. etc.).

Die Kupfer-PCBs ohne Sperrschicht sind laut allen bisherigen Tests ja wirklich der entscheidende Faktor.

Ich wäre allerdings wirklich mal an einem Test interessiert, wo eine normal verlötete LED auf Kupfer-PCB mit einer unter leichtem Druck verlöteten verglichen wird.
 
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Kenjii

Flashaholic**
21 Mai 2012
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Niederkassel
Hallo,

auch wenn der Fred sehr alt ist. Auf Basis einer Empfehlung von sma verwende ich seitdem immer diese Lötpaste: http://www.reichelt.de/CR-44/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=6833&artnr=CR+44&SEARCH=CR+44+

Ich habe keinen Vergleich, aber die funzt sehr einfach und angeblich schmilzt das Lot schon bei ca. 180°C. Ich konnte die Lötpaste ca. 8 Monate verwenden, danach wurde sie langsam etwas zähflüssig. Mit etwas Flussmittel aber in Ernstfällen immer noch verwendbar.

Grüsse

Kenjii
 

Köf3

LED-Spezialist
17 Mai 2015
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Ich habe mir mehr als Experiment diese hier bei ebay gekauft. Für 5 € inkl. Versand bekommt man 10 g Sn95,75Ag3,5Cu0,75 bei einem angeblichen Schmelzpunkt von 221 °C.
Scheint gut zu sein, das Auftragen aufs LED-Board ist ok, man braucht halt ein bisschen Fingerspitzengefühl...

Aber die Performance scheint nach dem Reflowen per Lötkolben zu stimmen. 5A einer XM-L2 T6 mit 1500 lm auf einem alten "ThorFire"-Kupferboard waren absolut kein Problem, der Lichtstromabfall nach 30 sek. betrug 1,8 %. :)

Vergleichswerte zu anderen Lötpasten habe ich allerdings nicht.

Zum Gruße, Dominik
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
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Essen
Ich grabe mal diesen alten Thread aus. :sprachlos:

Hier im BLF wird aktuell weiter diskutiert (auch über alternative Methoden mit speziellen Klebern und gesintertem Silber).

Hier
habe ich einige Lotdraht Produkte mit hohem Silberanteil aufgelistet.
  • Felder ISO-Core VA Sn96,5Ag3,5 (Sn96Ag4 nach DIN EN ISO 9453) (221°C)
  • Furutech S-070 SN96,0Ag4,0 High Performance Lötzinn (220°C)
  • WBT WBT-08x5 SN96,0 Au4,0Silver Lötzinn (216/219°C)
Lotpaste:
  • Edsyn CR 88 Sn96.5Ag3.5

Ich frage mich, ob man den negativen Effekt von zusätzlichem Kupfer (SnAgCu hat eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit als SnAg bei gleichem Silberanteil) durch ein noch höheren Silberanteil ausgleichen kann?
Dann wäre folgendes Lötzinn vielleicht das Beste von den Silberhaltigen?
Mundorf MSolder SUPREME SilberGold Sn88,6Cu1,8Ag9,5Au0,1 (290°C)
 
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The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
7.419
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Essen
Update: im BLF hat Agro mehrere Quellen gefunden, die besagen, dass Sn96,5Ag3,5 nur 53-55W/mK schafft. Das macht generell auch mehr Sinn.
 
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