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Kombi Weiteres Review zum Akku-Ladegerät MiBoxer C4 Smart Charger

30 Dezember 2016
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Review zum Akku-Ladegerät MiBoxer C4 Smart Charger


Hallo zusammen,

wie einige andere User hier im Forum habe auch ich von MiBoxer ein C4 Smart Ladegerät zur Evaluation zur Verfügung gestellt bekommen. Da es bereits einige Reviews gibt, hoffe ich das mein Review dennoch den ein oder anderen neuen Aspekt beinhaltet oder zumindest eine weitere Meinung aufzeigt. (Wie Viele wissen, wird das Ladegerät auch bei einigen Taschenlampen des Herstellers Olight mitgeliefert)








Technische Daten:

• Eingangsspannung 1: 90-260V AC 50/60 Hz 0,4A

• Eingangsspannung 2: 12V DC 2A

• Ladeschlusspannung: 4,35V +-1% / 4,2V +-1% / 3,6V +-1% / 1,48V +-1%

• Unterstützte Formate: 10340-26650 Li-Ion/LifePO4 sowie AA, AAA, AAAA, C Ni-Mh/ Ni-CD

• Ladestrom:

Li-Ion: 800mA*4 (High) / 350mA*4 (Low)

NiMH / NiCD: 300mA*4 (High) / 150mA*4 (Low)

• Abmessungen 103x158x38mm

• Gewicht ca. 286g

• 3 Jahre Herstellergarantie






Lieferumfang






• Ladegerät

• Abstandshalter für kleinere AAA Akkus

• Manual (englisch / chinesisch)

• 230V Kabel mir 2 poligem EU Stecker






Die Verpackung sieht sehr wertig aus und sorgt daher für einen guten Ersteindruck. Der zweite Blick jedoch fiel auf die Anleitung welche wahrlich nichts für Jedermann ist. Die Schrift ist nämlich so winzig, dass man fast mit der Lupe arbeiten muss. Hier hätte man dem Käufer durchaus mehr bieten können. Geschrieben ist sie außerdem lediglich in den Sprachen Englisch und Chinesisch. Meine Empfehlung: Am besten das PDF auf der MiBoxer Homepage downloaden! Ein KFZ Adapter wird leider nicht mitgeliefert und wird auch auf vom Hersteller nicht verkauft, hier muss auf einen Drittanbieter zurückgegriffen werden oder man bastelt sich einfach selbst einen.


Bedienung

Die Bedienung erfolgt über zwei Taster mit den Bezeichnungen SLOT und MODE. Mit Hilfe von MODE können die Ladefunktionen eingestellt werden. Der SLOT Taster hingegen dient für den Wechsel zwischen den Ladeschächten sowie zum wiedereinschalten der Hintergrundbeleuchtung welche nach 2-3 Minuten automatisch ausgeschaltet wird. Die grundsätzliche Bedienung ist zunächst mal rein intuitiv möglich, um jedoch die Spezialfunktionen von Slot 4 nutzen zu können empfiehlt sich ein Blick in die Anleitung.


Durch erhöhte Kontakte können in den Ladeslots auch Zellen mit Flat-Top wunderbar geladen werden. Alle Zellen lassen sich unkompliziert einlegen und haben anschließend einen ausreichend festen Sitz im Ladeschacht. Für AAA Zellen wird sogar ein Abstandshalter mitgeliefert, damit diese in den großen Ladeschächten gut aufgehoben sind.


Verarbeitung


Außen:

Das Display ist frontal sehr gut lesbar, bei einem flachen Blickwinkel wird es jedoch schwierig. Das Gehäuse wirkt robust und kann sicher problemlos in einem vollen Koffer / Rucksack ohne zusätzlichen Schutz transportiert werden. Die Haptik der Taster ist gut, man spürt einfach sofort dass ausgewogene Materialen eingesetzt wurden. Der Taster ist beispielsweise ziemlich weich (gummiartig) ausgelegt. Auch in Sachen Geruch bin ich angenehm überrascht. Viele der Fernost Produkte fallen da unangenehm auf, dies ist hier definitiv nicht der Fall.


Innen:

Im Ladegerät befinden sich ins Gesamt drei Platinen (Netzteil-, Display-, sowie die eigentliche Ladeplatine. Die Lötqualität ist durchweg sehr solide auf namhafte Kondensatoren wurde jedoch vermutlich aus Kostengründen verzichtet. Trotzdem handelt es sich bei allen um 105° Elkos.

Betrachten wir zunächst die Netzteilplatine. Der 230V Eingang ist mit einer trägen 1,6A Sicherung versehen worden, die Hochspannungsseite wurde auf der Platine sichtlich durch einen größeren Abstand von der 12V DC Seite getrennt. Sowohl am 230V Eingang als auch am 12V Ausgang wurden Filter ins Design integriert um Transienten zu unterdrücken (EMV).

Die Ladeplatine ist rund um einen Mikrocontroller von ST (STM8S005) aufgebaut worden. Mit Hilfe eines MosFET wird die Entladefunktion des vierten Slots realisiert. Auf eine detailliertere Analyse möchte ich an dieser Stelle jedoch verzichten, da dies ein normales Review und kein Teardown werden soll.

Zur Displayplatine kann nicht viel gesagt werden, diese beinhaltet das Display selbst, einen Displaycontroller sowie die beiden Printtaster für die Bedienung. Das Layout aller 3 Platinen scheint durchdacht und strukturiert gemacht zu sein.

Auch die Leiterplatten selbst scheinen von guter Qualität zu sein. Bestückt wurde die Netzteilplatine von Hand, die anderen beiden automatisch mittels Pick n‘ Place und Reflowofen.

Die Mechanik der Ladeslots ist simple aufgebaut aber dennoch leichtgängig und ausreichend robust. Die Federn haben eine ordentliche Kraft, sodass die Akkus gut halten.




Laden







Ladeschlussspannung:

Das Ladegerät erkennt eigenständig die anhand der Zellenspannung die zugehörige Ladeschlussspannung wenn man den Akku einlegt. Diese beträgt 4,2V für Lithium und 1,48 V für herkömmliche Zellen. Optional können aber auch die Ladeschlussspannungen 3,6V und 4,35V eingestellt werden.

Eine Kontrollmessung ergab nur geringe Abweichungen(+-0,05V) zwischen der Anzeige auf dem Ladegerät und einem Fluke 179 Handmultimeter.

Wird der Akku falsch herum eingelegt zeigt das Ladegerät „Err“ an (Verpolungsschutz).


Ladestrom:

Der Ladestrom kann für Lithium-Zellen zwischen 350mA (LOW) und 800mA (HIGH) eingestellt werden. Bei Ni-MH / Ni-Cd Zellen stehen die Einstellungen 150mA (LOW) und 300mA (HIGH) zur Auswahl. Eine Messung zeigte auch hier nur vernachlässigbare Abweichungen.




Das Ladegerät wird auch während des Ladevorgangs von vier 18650er Zellen mit je 800mA nicht sonderlich heiß. (Geschätzt ca 35°C) Dennoch sollte man darauf achten das Ladegerät nicht auf einen Stoff- oder Polster-Untergrund zu legen, denn Lüftungsschlitze befinden sich lediglich auf der Rückseite und diese würden versperrt.


Internal Resistance(Slot4):

Die Innenwiderstandsmessung variiert bei ein und derselben Zelle sehr stark. Ein Referenzmessgerät hatte ich leider nicht, daher kann ich nicht sagen wie präzise diese Messung ist. Sicherlich lassen sich damit aber stark heruntergekommene Akkus erkennen und gezielt aussortieren.


Entladen / Kapazitätstest (Slot4):

Mit Hilfe des Kapazitätstests kann die Kapazität eines Akkus bestimmt werden, außerdem lassen sich damit wunderbar neue Akkus „aktivieren“. Dabei wird der Akku zunächst geladen, entladen und erneut geladen. Am Ende kann die Kapazität auf dem Display abgelesen werden. Der Entladestrom hängt dabei vom Ladestrom ab und beträgt lt. Datenblatt 200mA / 400mA. Eine Messung mit einem Multimeter (Fluke 179) ergab ca. 195mA/390mA Entladestrom.


Lithium Regenerationsladung:

In diesem Modus versucht der Hersteller durch kleine Ladeströme tiefenentladene Lithiumzellen wieder zu regenerieren. Leider hatte ich keine ungeschützten, tiefenentladenen Zellen parat und konnte dies daher nicht testen.



Fazit:

Der Lader wirkt insgesamt durchdacht und ist meiner Meinung nach ein echter Preis/Leistungstipp. Die Qualität ist rundum recht hoch, alle gängigen Akkus können damit problemlos geladen werden und er lässt sich intuitiv bedienen. Zudem bietet er einige Features, wie z.B. eine Entlademöglichkeit ( Messung von Restkapazität ).

Dennoch habe ich einige Kritikpunkte. Kühlöffnungen sind nur auf der Unterseite vorhanden, diese könnte man auch seitlich oder oben anordnen um eine bessere Wärmeabfuhr zu gewährleisten. Eine mAh Messung während des Ladens für jeden einzelnen Schacht wäre schön, die Kontaktflächen zum Akku könnten ein wenig großflächiger ausgelegt sein. Zudem würde ein zusätzlicher Taster die Bedienung abermals vereinfachen.

Es wurde versucht einen sehr vielfältigen Lader für die breite Masse zu entwickeln und meiner Meinung nach ist das ganz gut gelungen. Für die Zukunft erhoffe ich mir weitere Produkte von MiBoxer. Interessant wäre beispielsweise ein Profilader mit feiner einstellbaren, höheren Ladeströmen oder aber ein sehr kompaktes 2-Bay Gerät.

Abschließend hoffe ich euch hat das Review gefallen. Da ich noch nicht viel Erfahrung in dem Bereich habe, würde Ich mich über konstruktive Kritik freuen…
 

Phil84

Flashaholic*
19 Januar 2017
293
122
43
München
Danke für das tolle Review! Nach diesem (und weiteren Reviews) habe ich mir den Lader geholt und bin bisher sehr angetan davon.

Zum Punkt der Innenwiderstandsmessung: Hatte diese gestern bei einem Klarus 18GT-IMR 3100 mAh mal gemacht und habe bei drei Versuchen recht ähnliche Werte bekommen: 53, 55 und 54 mOhm laut Anzeige. Zumindest das Delta ist bei mir sehr klein, ob der Wert ansich realistisch ist, kann ich nicht beurteilen.

Interessanterweise hatte er mit 4x2700mAh AA NiMH Ansmann Akkus etwas Probleme. Diese kamen nur auf 1,40V hoch, trotz einer halben Stunde Laden und keiner Veränderung. Muss ich bei Gelegenheit nochmal testen.

Für mich ganz klar der bessere Nitecore D4 wegen 4x800mAh.
 

Onkel Otto

Moderator
Teammitglied
20 November 2015
8.309
8.643
113
Stadtallendorf
Gibt der angezeigte Wert für den Strom den tatsächlichen Strom
(insb. interessant in der CV-Phase) oder nur den "Preset" wieder ?

Wenn ja, dann wäre das ein tolles Feature, dass ich sonst nur vom
MC3000 kenne.

Ich finde das deshalb interessant, weil ich den Ladevorgang zuweilen
gern manuell beende, wenn ein bestimmter Strom, z.B. 200 mA bei
einem 18650 Akku erreicht ist.

Greetings
Klaus
 
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Phil84

Flashaholic*
19 Januar 2017
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München
Gibt der angezeigte Wert für den Strom den tatsächlichen Strom
(insb. interessant in der CV-Phase) oder nur den "Preset" wieder ?

Wenn ja, dann wäre das ein tolles Feature, dass ich sonst nur vom
MC3000 kenne.

Ich finde das deshalb interessant, weil ich den Ladevorgang zuweilen
gern manuell beende, wenn ein bestimmter Strom, z.B. 200 mA bei
einem 18650 Akku erreicht ist.

Greetings
Klaus

Also für den Fall das ich dich richtig verstehe, dann ja. Der Lader gibt den aktuellen Ladenstrom über die Anzeige wieder. Diese Anzeige wird stufenlos geringer zum Ende des Ladevorgangs hin. Am Anfang startet er bei 18650ern auch erst mit weniger Strom und regelt dann nach kurzer Zeit auf 800mAh hoch. Die Ziffern springen nicht starr von 0 direkt auf 800 oder so.
 

Onkel Otto

Moderator
Teammitglied
20 November 2015
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Stadtallendorf
Ja, was mir besonders gut gefällt ist, dass ich in der CV-Phase den
aktuellen Ladestrom angezeigt bekomme und so den Ladevorgang
gezielt vorzeitig beenden kann (z.B. bei 200 mA), falls es mir nicht
auf die maximale Kapazität ankommt und ich den Akku schonen will
oder einfach nur Zeit sparen möchte :thumbup:.

Greetings
Klaus
 
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Onkel Otto

Moderator
Teammitglied
20 November 2015
8.309
8.643
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Stadtallendorf
Hehe, denke das war eine gute Entscheidung.

+ 1

Trotz der etwas unglücklichen Namensgebung bei dem oben
verlinketen 28 Euro Angebot handelt es sich um Originalware
in versiegelter Verpackung. Sehr schön :).

Im Vergleich zu meinem Foxnovo Digital Charger 4S gefällt mir
der MiBoxer besser, weil er vielseitiger ist, nicht mit dem Pipser
nervt, der unbedings nach einem Eingriff schreit, und weil die
Kunststoffe sowie das Display einen deutlich hochwertigeren
Eindruck vermitteln.

Einzig beim separaten Netzteil sehe ich den Foxnovo im Vorteil,
weil es dadurch unter Vollast weniger warm wird.

So, nun stopfe ich mal alles was hier so herum liegt in den
Miboxer C4 rein und gugge, was er kann ...

Greetings
Klaus