Wenn Du mal auf die Soche gehst nach LED Ersatzglühlanmen, und welche von Markenherstellern findest, dann sind in diesen Lampen auch neben den (warm) weißen LED auch noch rote verbaut.
Es gibt nach meinem Wissen keine wie auch immer warmweiße LED die einer Glühlampe im Licht so nahr kommt, als dass man es nicht merken würde.
Solche LEDs gibt es. Man setzt sie in Spezialanwendungen ein, z.B. Beleuchtung in Museen und Galerien. Ohne Rot-Chip.
Wobei es MEINER Meinung nach völliger Unsinn ist, Glühlampenlicht nachmachen zu wollen:
Wenn eine LED bei 2700K einen CRI von Ra 92+ hat, bedeutet das nicht, dass sie eine gute Farbwiedergabe hat, sondern dass sie eine genau so schlechte hat wie eine Glühbirne!
Glühbirnen fehlt der Blauanteil, mich stört das, ich mag kein orange-gelbes Licht, sondern weißes, und das hat mindestens 4000K. Ohne Blauanteil kann man Blau nicht richtig sehen, also kann die Farbwiedergabe gar nicht gut sein.
Ein Bekannter hat 6 50W Halogenstrahler (3000K, Ra 100), um seinen Schlafzimmerschrank zu beleuchten. Trotzdem sind dunkelblaue Socken fast nicht von schwarzen zu unterscheiden. Mal kurz mit der neutralweißen EDC (4000K, Ra maximal 80) draufgeleuchtet: alle Farben bestens zu erkennen.
Der Ra-Wert hat einen weiteren großen Nachteil: Rot bewertet er fast gar nicht. Bei professioneller Beleuchtung gibt man deshalb gerne noch den R9-Wert (sattes Rot) und manchmal gar alle Einzelwerte R1-R12 separat an.
Es gibt LEDs, die schaffen bei allen 12 Testfarben über 95, nur kommt man an die nicht ohne weiteres ran.
Das schöne Spektrum geht leider auch auf Kosten des Wirkungsgrades, weil die "roteren" Phosphore weniger effizient sind. 70 lm/W sind aber machbar, in etwa wie eine (5-Banden-)Leuchtstoffröhre entsprechender Lichtqualität.
Man müsste sich denke ich genau anschauen, wie viel Energie überhaupt in der häuslichen Beleuchtung verballert wird. Ich gehe nämlich davon aus, dass diese Ersparnis auf den gesammten Energieverbrauch nur ein winziger Anteil ist. Wirkliche Zahlen darüber habe ich nie gefunden.
Wer finden will, muss suchen , erster Treffer:
AGEB | Arbeitsgemeinschaft
AGEB | Anwendungsbilanzen:
AGEB - Zusammenfassung Anwendungsbilanzen für die Endenergiesektoren 2010 - 2011 Seite 15.
Im Detail:
RWI - Einzelbericht Haushalte 2010 - 2011 Seite 16/25:
2011 wurden
9,1% des in privaten Haushalten verbrauchten Stroms für Beleuchtung verwendet.
Am gesamten Endenergieverbauch der Haushalte (Strom+Gas+Öl etc.) hat die Beleuchtung einen Anteil von 2,1% (46,4PJ/2178,7PJ, Seite 18/25).
Ich frage mich allerdings, wie ich eine Statistik bewerten soll, in der der Energieverbrauch eines Kühlschranks in einem 1-Personen-Haushalt mit 436kWh/Jahr angesetzt wird (Seite 13/25). Das wäre Energieeffizienzklasse "E-----" oder so. Meine 12 Jahre alter kürzlich ausgemusterter brauchte 200kWh/Jahr, der neue 110kWh/Jahr (über 8 Wochen gemessen und hochgerechnet).
Und "Insgesamt verbraucht ein Einpersonenhaushalt daher rund 350 kWh an Strom für Fernsehen." - vielleicht bei einem Dauerfernsehgucker mit einer uralten Röhrenkiste, die 10W Standbyverbrauch hat.
AGEB | Auswertungstabellen:
Auswertungstabellen zur Energiebilanz für die Bundesrepublik Deutschland 1990 bis 2012
Endenergieverbrauch nach Energieträgern in Deutschland 2012: Strom: 1969PJ
Endenergieverbrauch der Haushalte in Deutschland 2012: Strom: 493PJ
D.h. die
Haushalte verbrauchten 25% des Stroms, davon entfielen 9,1% auf
Beleuchtung, also 2,3% des gesamten
Stromverbrauchs in Deutschland.
Bezieht man den Beleuchtungsstrom der Haushalte auf deren gesamten Endenergieverbrauch (Öl+Gas+Strom etc., 2012: 2431PJ), sind es nur noch 1,8%.
Anteil Beleuchtung im Gewerbebereich: ca. 15%. Aber da werden schon seit Ewigkeiten effiziente Leuchtmittel eingesetzt. Hat jemand schon mal eine Fabrikhalle oder ein Büro mit Glühlampenbeleuchtung gesehen?