Heute stelle ich euch eine Custom-Lampe von mir vor: die DEFT Enthusiast. DEFT steht für Deep Extended Field Thrower (also eine sehr weit leuchtende Lampe). Sie stammt von der Lampenschmiede OMG Lumens bzw. genauer gesagt vom Texaner saabluster im CPF. Sein Unter-Forum im CPF befindet sich hier.
Die Lampe ist ein Thrower mit großer, apshärischer Linse, bei der alles dafür getan würde, die Intensität und damit die Reichweite zu maximieren. Die verschiedenen Versionen der Lampe wurden zwischen 2008 und 2010 gefertigt. Zu diesem Zeitpunkt waren sie mit durchschnittlich 150klux die stärksten LED-Thrower auf dem Markt.
Mein Exemplar:
Ich habe meine Lampe gebraucht im CPF-Marketplace erstanden. Der Verkäufer stammt leider aus Singapur, was den Versand recht teuer macht. Leider war sie defekt, was mir aber bewusst war: die LED war leider gestorben (soll wohl selbst mit perfekter Wärmeableitung bei manchen XR-Es passiert sein) und der Bezel hatte einen ca. 1cm^2 großen Fleck (unter der Oberfläche). saabluster hatte sich dann schon bereit erklärt umsonst die LED auszutauschen. Ich habe ihn dann kostenpflichtig die LED gegen eine aktuelle austauschen und den Bezel reparieren lassen. Zu den Details komme ich später.
Modellübersicht:
Generell gibt es 3 Versionen der DEFT:
- DEFT Enthusiast
- DEFT FTP (for the people)
- DEFT HO (high output)
- DEFT Hybrid (Mischung aus HO und FTP)
Die Enthusiast war die erste. Durch Weiterentwicklungen während der Produktion konnte die Leistung weiter gesteigert werden. Die Lux-Werte lagen bei durchschnittlich 150klux.
Die FTP war eine deutlich günstigere Variante, wo die LED auf einem normalen Alu-PCB statt direkt auf Kupfer gelötet wurde. Außerdem hatte sie eine bessere Linse. Der aufwendige Carbon-Bezel wurde gegen einen dämpfenden aus Kunststoff getauscht. Der pre-Kollimator war jetzt Standard. Die LED wurde mit 1,4A bestromt. Die FTPs erreichten durchschnittlich ca. 135klux.
Die DEFT HO wurde, wegen dem hohen Bedarf nach eine stärkeren Variante ähnlich der ursprünglichen Enthusiast, in geringen Stückzahlen angeboten. Sie im Endeffekt eine "getunte" FTP. Die LED wurde wieder direkt auf Kupfer gelötet. Ein pre-Kollimator aus Glas mit UCL/AR-Beschichtung wurde eingebaut. Die LEDs wurde mittels eines anderen Treibers mit 1,7A angesteuert. Die Lampen erreichten zwischen 175 und 200klux. Damit waren diese die stärksten DEFTs, welche damals gebaut wurden (inzwischen gibt es ja die neuere, deutlich stärkere DEFT-X, von denen allergeringste noch keine ausgeliefert wurden). Weitere Extras waren Lanyards aus Leder, und neue Federn aus Kupfer im Akku-Käfig mit niedrigerem Widerstand
Links und weiterführende Informationen:
Die DEFT Info- & Verkaufsthreads:
DEFT Enthusiast Teil 1
DEFT Enthusiast Teil 2
DEFT Enthusiast Teil 3
DEFT Enthusiast Teil 4
DEFT FTP
DEFT HO
DEFT Prototyp mit ~400klux
DEFT Prototyp mit ~650klux
Review inkl. Beamshotsvergleich von LuxLuthor im CPF
Review inkl. Beamshotsvergleich von Patriot36 im CPF
Beamshotvergleich mit Mag85
Beamshotvergleich von vielen aspherischen Lampen inkl. DEFT Enthusiast mit leeren Akkus, DEFT EDC LR+, DEFT Protoyp (welcher genau steht da nicht)
Beamshots einer DEFT Hybrid in der Wüste (ziemlich realistisch)
Beamshotvergleich einer frühen DEFT Enthusiast mit vielen starken Lampen inkl. der SR-90 und einiger HIDs
"Weißer-Zaun-Vergleich" von DEFT Enthusaist mit einer Titanium Innovations L35 HID und der 80W BarnBurner HID
Bebilderte Beschreibung der Arbeitsvorgänge zur Herstellung einer DEFT EDC (die Enthusiast war deutlich aufwendiger). Wie auch unsere Modder hier im Forum, gibt er sich sehr viel Mühe . Da sieht man, wo das ganze Geld hin fließt.
Auspacken:
Damit euch nicht langweilig wird
Die Lampe wird in einem stabilen, kleinen Pelican Koffer geliefert, welcher Platz für die Lampe, die mitgelieferte Diffusor-Linse und 4 Batterien/Akkus bietet. Der Schaumstoff ist genau passend für die Lampe zurecht geschnitten.
Die Lampe von außen:
Der Lampenkörper stammt von der bekannten 109-LED-Lampe, welches es bei Chinesischen Händlern, wie DX und KD gibt. Der Kopf dieser Lampe ist genauso groß, dass man sehr gut 75mm Linsen einbauen kann. Er wurde bei der DEFT vor allem auch aus Kostengründen eingesetzt. Ein selbst hergestellter Lampenkörper samt Beschichtung in dieser Größe würde die Lampe mindestens $150 teurer machen. Gut finde ich wiederum , dass saabluster die Lampenkörper auf Macken etc. überprüft hat. Nur fehlerfreie Hosts wurden tatsächlich verwendet. Bei so günstigen Chinalampen führt das zu nicht unerheblichen Mehrkosten. Meine Lampe hat quasi keine Fehler in der Anodisierung.
Ein Bisschen näher ran:
Von hinten:
Endlich auch mal von vorne:
Hallo
Jetzt mal ein Größenvergleich mit einigen anderen Lampen von mir (Fenix TK-20, Maglite 2D, Varapower Turbo):
Man kann sehr gut sehen, dass die DEFT mit der Varapower Turbo verwandt ist. Beide benutzen den (oder zumindest einen Teil davon) 109-Led-Host.
Jetzt noch mal alle von vorne:
Der Akkuträger und das hintere Ende:
Hier gibt es nicht all zu viel zu sagen. Die Lampe wird mit 4 AA-Zellen in Serie betrieben. Empfohlen werden Energizer Ultimate Lithium AAs, da das Batterierohr der Lampe recht eng ist. Eneloops passen auch noch so gerade rein. Akkus andere Hersteller könnten zu dick sein. Alkali-Batterien sind auf Grund des Stroms (1,5A) nicht zu empfehlen. Mit Eneloops beträgt die Akkulaufzeit ca. eine gute Stunde. Mit den Ultimate Lithiums knapp 2 Stunden, wenn ich nicht nicht täusche.
Der Akkukäfig selbst fühlt sich recht billig und an man braucht sehr kräftige Finger bzw. robuste Fingernägel, um die Akkus einzulegen und vor allem wieder heraus zu kriegen.
Interessant ist auch, dass sowohl der Plus- als auch der Minus-Kontakt des Akku-Käfigs an der gleichen Seite sind. Deswegen sind im Batterierohr auch mehrere Federn an der einen Seite. Es fließt also keine Strom durch den Lampenkörper.
Erst mal die Endkappe, welche eine Lanyardöse hat:
Die Gewinde waren spärlich eingefettet (hier würde ich dem Vorbesitzer die Schuld geben). Sie kratzen ein wenig, aber das ist bei so einem Host zu erwarten.
Akku-Käfig an der Lasche aus Lötzinn (lol) raus ziehen:
Der Akkukäfig:
Blick ins Akkurohr:
Der Carbon-Bezel:
Die Lampe hat einen echten Carbonbezel, welchen saabluster selber in stundenlanger Arbeit hergestellt hat (hier beschreibt er die Arbeitsschritte). Allein die Aushärtung soll 16-20 Stund gedauert haben und er konnte anfangs nur ein Bezel pro Tag aushärten lassen. Die Carbon-Schicht innen drin ist sehr stark. Umgeben wird zu von durchsichtigem Epoxidharz und mehreren Schichten Auto-Klar-Lack. Dieser sorgt für die schicken Glanzoptik. Nachteil ist, dass der Bezel genauso anfällig für Kratzer ist, wie der Lack von einem Auto.
Der Vorbesitzer meiner Lampe hat es irgendwie geschafft eine ca. 1,5cm^2 große, graue Stelle im Inneren des Bezels (also unter der Klarlackschicht) zu erzeugen. Fotos davon findet man hier. Ich habe saabluster dann gebeten diesen Fleck zu entfernen. Er hat dann zwar Monate dafür gebraucht (wenig Zeit wegen seine neuen Lampen etc.), aber er hat den Fleck fast komplett weg gekriegt. Vor allem (war mir wichtig) kann man ihn nicht fühlen. Der Bezel ist komplett glatt poliert.
Die Linsen:
Das Problem von aspherischen Linsen mit typischen Brennweiten und großem Durchmesser ist, dass viel Licht (also potenzielle otf lumen) an der Seite vorbei gehen und von der Linse nicht eingefangen werden. Aus diesem Grund befindet sich direkt über der LED eine kleine PCX-Linse mit sehr kurzer Brennweite. Diese fängt mehr Lumen als die große Hauptlinse ein. Es wird also quasi "vorgebündelt". Da die Brennweite innerhalb von üblichen Maßen aber keinen Einfluss auf die Intensität hat, wird notgedrungen der Spot größer. Das ist definitiv ein Alleinstellungsmerkmal der Lampe und hebt sie von üblichen Umbauten mit Linsen ab. Meine Lampe hat eine unbeschichtete Kunststofflinse, nicht die beschichtete Glaslinse des DEFO HOs. Ich habe sie von saabluster festkleben lassen.
Hier noch mal eine Auflistung der Vorteile des "Pre-Kollimators":
1. 60% mehr otf Lumen (gilt zumindest bei Verwendung der XR-E LED)
2. Deutlich weniger Chromatische Aberration
3. Etwas höhere Lux-Werte (= mehr Throw)
4. Das Sichtfeld, welches man bei solchen Lampen als den Praxisfaktor sehen kann, wird größer
5. Wenn man den Kopf abschraubt, um die Lampe als Flutlicht zu benutzen, ist die LED trotzdem vor Umwelteinflüssen geschützt (bei meiner Lampe besonders wichtig)
Fotos davon gibts hier und hier. Ich habe selber keine gemacht, da ich bei meiner Lampe den Kopf noch nicht abgeschraubt habe. Ich wollte den perfekten Fokus nicht ruinieren (selbstverständlich erhält man von saabluster immer nur korrekt fokussierte Lampen).
Aber zurück zur Hauptlinse:
Die Hauptlinse hat eine Durchmesser von ca. 7,6cm. Die besteht aus Kunstoff für optische Linsen. Saabluster hat sie selber Hause hergestellt. Das Problem bei dem im Handel erhältlichen Linsen ist, dass es entweder starke Qualitätsunterschiede von einem Exemplar zum nächsten gibt oder, dass sie einfach extrem teuer sind. Dazu ist eine Glaslinse dieser Größe schon recht schwer. Also entschied er sich selber welche herzustellen.
Das ist ihm meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Während die Linse einige ca. 1mm große Fehler bzw. Luftbläschen aufweist und von der Seite nicht sonderlich klar wirkt, ist, wenn man von vorne durch guckt erstaunlich klar. Leider spielt der Autofokus der Kamera bei so etwas nicht besonders gut mit (und ich hatte nicht genug Geduld, um stundenlang mit den Einstellungen zu spielen):
Die Kratzer auf dem Foto sieht man in echt kaum:
Bei der Herstellung des Form für diese Linsen muss sehr vorsichtig sein und Schutzkleidung tragen. Selbst, die Gase, die austreten, sind schon sehr ungesund.
Standardmäßig wurden die LEDs in den Lampen mit einer Mischung aus Epoxidharz und einem Leuchtpigment umgeben. Ich habe saabluster gebeten dies auch bei meiner Lampe nach der Reparatur wieder zu machen. So wie es aussieht, hat er ziemlich viel davon angebracht (ist aber nicht besonders hell). Vielleicht sieht man jetzt auch etwas besser, wie klar die Linse vor Vorne wirklich ist (die LED ist nicht im Fokus):
LED, Kühlkörper & Treiber:
Der Treiber der Lampe treibt die LED mit 1,5A an. Fotos davon habe ich keine gemacht. Soweit ich weiß, es es ein auf 7135er-Chips basierender Linearregler. Die Lampe hat nur eine Helligkeitsstufe.
Bei DEFT Enthusiast und bei der HO wurden die LEDs direkt auf einen eigens angefertigten Kühlkörper gelötet. Später ist saabluster dann vom Löten auf einen extrem teuren Wärmeleitkleber umgestiegen (Diemat DM6030Hk, wurde inzwischen durch Sk100N ersetzt), welcher selbst bestem Lötzinn aber keinesfalls unterlegen ist. Dazu sollte man sich diesen Thread auch mal durchlesen.
Da bei meiner Lampe die LED gestorben war, hat er einige Tests durchgeführt. Ich durfte mir dann aussuchen, welche Konfiguration ich haben wollte. ich habe natürlich die mit dem größten Throw (und hinnehmbarer Spot-Größe) gewählt : ein de-domte Cree XP-E2. De-Domen von Cree LEDs war zum Zeitpunkt der Herstellung der DEFTs noch nicht wirklich möglich bzw. "entdeckt" worden, auch weil es die entsprechenden LEDs (XP-G, XP-E, XM-L etc.) noch nicht gab.
Durch genaues Hingucken konnte ich erkennen, das er wohl eine von den neuen Sinkpad-Kupfer-Platinen verwendet hat. War wahrscheinlich praktischer als einen neuen Heatsink herzustellen. Tests von TLF-Mitgliedern haben bereits ergeben, dass es da kaum Leistungsunterschiede gibt, wenn man die Kupfer-Platine korrekt auf dem Kühlkörper anbringt. Fotos vom Kühlkörper gibts z.B. hier und vor allem hier.
Auf jeden Fall kann ich sagen, dass die LED für ihre winzige Größe ziemlich hell ist. Leider hat der Beam einen sehr grünen Tint. Das ist ein typischer Nebeneffekt des De-Domens(Effekt wird hier genau erklärt), welcher bei meiner Lampe allerdings besonders stark ausgeprägt zu sein scheint.
Ich habe lange versucht die LED durch die Linse hindurch zu fotografieren. Hier mein (miesen) Resultate:
Der Beam:
Jetzt kommen wir endlich zum wichtigsten Teil des Reviews . Der Beam ist bedingt durch die kleine Emitterfläche ("Die", 1mm^2) der XP-E2 unter der großen Linse sehr schmal. Bei Entfernungen unter 100-200m kann man die Lampe kaum sinnvoll einsetzen. Wie bei vielen Lampen mit asphärischen Linsen ist der Spot, welcher natürlich viereckig ist, außerdem recht bunt (vor allem der äußere Rand). Auf 500m Entfernung hat der Spot aber bereits die Größe von einem typischen Einfamilienhaus. Mit seinen 450.000lux@1m(!!!) , welche saabluster auf 8m Entfernung gemessen hat (je weiter weg, desto genauer), kann dieses dann aber auch super beleuchten. Warum da so ist, kann man im Dunkeln bei dieser Lampe sogar sehr gut beobachten: ab ca. 5-10m nimmt der Beam erst seine eigentliche, viereckige Form an. Ab dieser Stelle, bis zu der der er übrigens auch schmaler wird, können die Werte also auch erst stimmen. Auf 3,3m bin ich mit meinem DX-Luxmessgerät inkl. der +20%-Korrektur auf ~306.000lux gekommen.
Interessant ist auch die Farbe des Beams. Am Anfang, bis zu dem Punkt, wo er am schmalsten wird, ist der Beam eher bläulich. Danach nimmer er erst seine grünliche Lichtfarbe an.
Extra für euch habe ich es dieses mal auch geschafft Beamshots zu machen. Die einzige sinnvolle Lampe, mit der ich die DEFT vergleichen konnte, war meine Varapower Turbo v2 mit de-domter SST-90, welche ca. 200.000lux@1m bringt. Dadurch, dass ich aber alle alleine machen musste, und keine sinnvollen Befestigungsmöglichkeiten fpr die Lampen und die Camera hatte, sind beide Lampen jeweils gleichzeitig im Bild. Dazu war der Himmel in der Nacht auch noch sehr hell.
Hier erst mal ein Foto drinnen an eine weiße Wand in ca. 3,3m Entfernung:
Bei diesem Foto ging es nur darum, den Spot von beiden Lampen mal zu zeigen.
Das nächste Foto war draussen auf ca. 75m Entfernung. Bitte nicht auf die Lichtfarben achten. Der Weißabgleich war falsch eingestellt. Den lila-farbenen Rand des Spots der DEFT sieht man bis so ca. 200m auch in echt.
Details zum Foto:
Olympus E-520
Blende F/4
ISO 100
Belichtungszeit: 4s
Es ist fast, wie in echt. Ganz leicht überbelichtet. Der Himmel war in echt natürlich nicht so hell.
Pro & Kontra:
Pro:
- 450.000lux sprechen für sich
- Lampe ist ziemlich kompakt
- sehr viel Lux/Watt
- benutzt 4 normale AA-Zellen
- Seitenschalter => einfache Bedingung
- Linse relativ leicht
- Lampe deswegen gut ausbalanciert
- "pre-collimator" sorgt für größeren Beam und mehr otf Lumen
- sehr gute Wärmeableitung, wobei die Lampe durch die geringe Leistung nur sehr langsam leicht warm wird
- => Dauerbetriebsfest
- geregelt => konstante Helligkeit
- Carbon-Bezel sieht Hammer aus und macht der Lampe sehr exklusiv
- Glowpowder leuchtet im Dunklen nach
- echter Pelican-Koffer mit dabei
- Diffusor-Linse mit dabei
Kontra:
- Gehäuse nicht sonderlich hochwertig
- Akkukäfig auch eher billig
- Carbon-Bezel anfällig für Beschädigungen
- grüner Tint (Lichtfarbe)
- Spot recht klein
- Hauptlinse anfällig für Kratzer
- Hauptlinse nicht AR/UCL beschichtet
- Hauptlinse hat Verunreinigungen
Neutral:
- nur eine Helligkeitstufe
Die Lampe ist ein Thrower mit großer, apshärischer Linse, bei der alles dafür getan würde, die Intensität und damit die Reichweite zu maximieren. Die verschiedenen Versionen der Lampe wurden zwischen 2008 und 2010 gefertigt. Zu diesem Zeitpunkt waren sie mit durchschnittlich 150klux die stärksten LED-Thrower auf dem Markt.
Mein Exemplar:
Ich habe meine Lampe gebraucht im CPF-Marketplace erstanden. Der Verkäufer stammt leider aus Singapur, was den Versand recht teuer macht. Leider war sie defekt, was mir aber bewusst war: die LED war leider gestorben (soll wohl selbst mit perfekter Wärmeableitung bei manchen XR-Es passiert sein) und der Bezel hatte einen ca. 1cm^2 großen Fleck (unter der Oberfläche). saabluster hatte sich dann schon bereit erklärt umsonst die LED auszutauschen. Ich habe ihn dann kostenpflichtig die LED gegen eine aktuelle austauschen und den Bezel reparieren lassen. Zu den Details komme ich später.
Modellübersicht:
Generell gibt es 3 Versionen der DEFT:
- DEFT Enthusiast
- DEFT FTP (for the people)
- DEFT HO (high output)
- DEFT Hybrid (Mischung aus HO und FTP)
Die Enthusiast war die erste. Durch Weiterentwicklungen während der Produktion konnte die Leistung weiter gesteigert werden. Die Lux-Werte lagen bei durchschnittlich 150klux.
Die FTP war eine deutlich günstigere Variante, wo die LED auf einem normalen Alu-PCB statt direkt auf Kupfer gelötet wurde. Außerdem hatte sie eine bessere Linse. Der aufwendige Carbon-Bezel wurde gegen einen dämpfenden aus Kunststoff getauscht. Der pre-Kollimator war jetzt Standard. Die LED wurde mit 1,4A bestromt. Die FTPs erreichten durchschnittlich ca. 135klux.
Die DEFT HO wurde, wegen dem hohen Bedarf nach eine stärkeren Variante ähnlich der ursprünglichen Enthusiast, in geringen Stückzahlen angeboten. Sie im Endeffekt eine "getunte" FTP. Die LED wurde wieder direkt auf Kupfer gelötet. Ein pre-Kollimator aus Glas mit UCL/AR-Beschichtung wurde eingebaut. Die LEDs wurde mittels eines anderen Treibers mit 1,7A angesteuert. Die Lampen erreichten zwischen 175 und 200klux. Damit waren diese die stärksten DEFTs, welche damals gebaut wurden (inzwischen gibt es ja die neuere, deutlich stärkere DEFT-X, von denen allergeringste noch keine ausgeliefert wurden). Weitere Extras waren Lanyards aus Leder, und neue Federn aus Kupfer im Akku-Käfig mit niedrigerem Widerstand
Links und weiterführende Informationen:
Die DEFT Info- & Verkaufsthreads:
DEFT Enthusiast Teil 1
DEFT Enthusiast Teil 2
DEFT Enthusiast Teil 3
DEFT Enthusiast Teil 4
DEFT FTP
DEFT HO
DEFT Prototyp mit ~400klux
DEFT Prototyp mit ~650klux
Review inkl. Beamshotsvergleich von LuxLuthor im CPF
Review inkl. Beamshotsvergleich von Patriot36 im CPF
Beamshotvergleich mit Mag85
Beamshotvergleich von vielen aspherischen Lampen inkl. DEFT Enthusiast mit leeren Akkus, DEFT EDC LR+, DEFT Protoyp (welcher genau steht da nicht)
Beamshots einer DEFT Hybrid in der Wüste (ziemlich realistisch)
Beamshotvergleich einer frühen DEFT Enthusiast mit vielen starken Lampen inkl. der SR-90 und einiger HIDs
"Weißer-Zaun-Vergleich" von DEFT Enthusaist mit einer Titanium Innovations L35 HID und der 80W BarnBurner HID
Bebilderte Beschreibung der Arbeitsvorgänge zur Herstellung einer DEFT EDC (die Enthusiast war deutlich aufwendiger). Wie auch unsere Modder hier im Forum, gibt er sich sehr viel Mühe . Da sieht man, wo das ganze Geld hin fließt.
Auspacken:
Damit euch nicht langweilig wird
Die Lampe wird in einem stabilen, kleinen Pelican Koffer geliefert, welcher Platz für die Lampe, die mitgelieferte Diffusor-Linse und 4 Batterien/Akkus bietet. Der Schaumstoff ist genau passend für die Lampe zurecht geschnitten.
Die Lampe von außen:
Der Lampenkörper stammt von der bekannten 109-LED-Lampe, welches es bei Chinesischen Händlern, wie DX und KD gibt. Der Kopf dieser Lampe ist genauso groß, dass man sehr gut 75mm Linsen einbauen kann. Er wurde bei der DEFT vor allem auch aus Kostengründen eingesetzt. Ein selbst hergestellter Lampenkörper samt Beschichtung in dieser Größe würde die Lampe mindestens $150 teurer machen. Gut finde ich wiederum , dass saabluster die Lampenkörper auf Macken etc. überprüft hat. Nur fehlerfreie Hosts wurden tatsächlich verwendet. Bei so günstigen Chinalampen führt das zu nicht unerheblichen Mehrkosten. Meine Lampe hat quasi keine Fehler in der Anodisierung.
Ein Bisschen näher ran:
Von hinten:
Endlich auch mal von vorne:
Hallo
Jetzt mal ein Größenvergleich mit einigen anderen Lampen von mir (Fenix TK-20, Maglite 2D, Varapower Turbo):
Man kann sehr gut sehen, dass die DEFT mit der Varapower Turbo verwandt ist. Beide benutzen den (oder zumindest einen Teil davon) 109-Led-Host.
Jetzt noch mal alle von vorne:
Der Akkuträger und das hintere Ende:
Hier gibt es nicht all zu viel zu sagen. Die Lampe wird mit 4 AA-Zellen in Serie betrieben. Empfohlen werden Energizer Ultimate Lithium AAs, da das Batterierohr der Lampe recht eng ist. Eneloops passen auch noch so gerade rein. Akkus andere Hersteller könnten zu dick sein. Alkali-Batterien sind auf Grund des Stroms (1,5A) nicht zu empfehlen. Mit Eneloops beträgt die Akkulaufzeit ca. eine gute Stunde. Mit den Ultimate Lithiums knapp 2 Stunden, wenn ich nicht nicht täusche.
Der Akkukäfig selbst fühlt sich recht billig und an man braucht sehr kräftige Finger bzw. robuste Fingernägel, um die Akkus einzulegen und vor allem wieder heraus zu kriegen.
Interessant ist auch, dass sowohl der Plus- als auch der Minus-Kontakt des Akku-Käfigs an der gleichen Seite sind. Deswegen sind im Batterierohr auch mehrere Federn an der einen Seite. Es fließt also keine Strom durch den Lampenkörper.
Erst mal die Endkappe, welche eine Lanyardöse hat:
Die Gewinde waren spärlich eingefettet (hier würde ich dem Vorbesitzer die Schuld geben). Sie kratzen ein wenig, aber das ist bei so einem Host zu erwarten.
Akku-Käfig an der Lasche aus Lötzinn (lol) raus ziehen:
Der Akkukäfig:
Blick ins Akkurohr:
Der Carbon-Bezel:
Die Lampe hat einen echten Carbonbezel, welchen saabluster selber in stundenlanger Arbeit hergestellt hat (hier beschreibt er die Arbeitsschritte). Allein die Aushärtung soll 16-20 Stund gedauert haben und er konnte anfangs nur ein Bezel pro Tag aushärten lassen. Die Carbon-Schicht innen drin ist sehr stark. Umgeben wird zu von durchsichtigem Epoxidharz und mehreren Schichten Auto-Klar-Lack. Dieser sorgt für die schicken Glanzoptik. Nachteil ist, dass der Bezel genauso anfällig für Kratzer ist, wie der Lack von einem Auto.
Der Vorbesitzer meiner Lampe hat es irgendwie geschafft eine ca. 1,5cm^2 große, graue Stelle im Inneren des Bezels (also unter der Klarlackschicht) zu erzeugen. Fotos davon findet man hier. Ich habe saabluster dann gebeten diesen Fleck zu entfernen. Er hat dann zwar Monate dafür gebraucht (wenig Zeit wegen seine neuen Lampen etc.), aber er hat den Fleck fast komplett weg gekriegt. Vor allem (war mir wichtig) kann man ihn nicht fühlen. Der Bezel ist komplett glatt poliert.
Die Linsen:
Das Problem von aspherischen Linsen mit typischen Brennweiten und großem Durchmesser ist, dass viel Licht (also potenzielle otf lumen) an der Seite vorbei gehen und von der Linse nicht eingefangen werden. Aus diesem Grund befindet sich direkt über der LED eine kleine PCX-Linse mit sehr kurzer Brennweite. Diese fängt mehr Lumen als die große Hauptlinse ein. Es wird also quasi "vorgebündelt". Da die Brennweite innerhalb von üblichen Maßen aber keinen Einfluss auf die Intensität hat, wird notgedrungen der Spot größer. Das ist definitiv ein Alleinstellungsmerkmal der Lampe und hebt sie von üblichen Umbauten mit Linsen ab. Meine Lampe hat eine unbeschichtete Kunststofflinse, nicht die beschichtete Glaslinse des DEFO HOs. Ich habe sie von saabluster festkleben lassen.
Hier noch mal eine Auflistung der Vorteile des "Pre-Kollimators":
1. 60% mehr otf Lumen (gilt zumindest bei Verwendung der XR-E LED)
2. Deutlich weniger Chromatische Aberration
3. Etwas höhere Lux-Werte (= mehr Throw)
4. Das Sichtfeld, welches man bei solchen Lampen als den Praxisfaktor sehen kann, wird größer
5. Wenn man den Kopf abschraubt, um die Lampe als Flutlicht zu benutzen, ist die LED trotzdem vor Umwelteinflüssen geschützt (bei meiner Lampe besonders wichtig)
Fotos davon gibts hier und hier. Ich habe selber keine gemacht, da ich bei meiner Lampe den Kopf noch nicht abgeschraubt habe. Ich wollte den perfekten Fokus nicht ruinieren (selbstverständlich erhält man von saabluster immer nur korrekt fokussierte Lampen).
Aber zurück zur Hauptlinse:
Die Hauptlinse hat eine Durchmesser von ca. 7,6cm. Die besteht aus Kunstoff für optische Linsen. Saabluster hat sie selber Hause hergestellt. Das Problem bei dem im Handel erhältlichen Linsen ist, dass es entweder starke Qualitätsunterschiede von einem Exemplar zum nächsten gibt oder, dass sie einfach extrem teuer sind. Dazu ist eine Glaslinse dieser Größe schon recht schwer. Also entschied er sich selber welche herzustellen.
Das ist ihm meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Während die Linse einige ca. 1mm große Fehler bzw. Luftbläschen aufweist und von der Seite nicht sonderlich klar wirkt, ist, wenn man von vorne durch guckt erstaunlich klar. Leider spielt der Autofokus der Kamera bei so etwas nicht besonders gut mit (und ich hatte nicht genug Geduld, um stundenlang mit den Einstellungen zu spielen):
Die Kratzer auf dem Foto sieht man in echt kaum:
Bei der Herstellung des Form für diese Linsen muss sehr vorsichtig sein und Schutzkleidung tragen. Selbst, die Gase, die austreten, sind schon sehr ungesund.
Standardmäßig wurden die LEDs in den Lampen mit einer Mischung aus Epoxidharz und einem Leuchtpigment umgeben. Ich habe saabluster gebeten dies auch bei meiner Lampe nach der Reparatur wieder zu machen. So wie es aussieht, hat er ziemlich viel davon angebracht (ist aber nicht besonders hell). Vielleicht sieht man jetzt auch etwas besser, wie klar die Linse vor Vorne wirklich ist (die LED ist nicht im Fokus):
LED, Kühlkörper & Treiber:
Der Treiber der Lampe treibt die LED mit 1,5A an. Fotos davon habe ich keine gemacht. Soweit ich weiß, es es ein auf 7135er-Chips basierender Linearregler. Die Lampe hat nur eine Helligkeitsstufe.
Bei DEFT Enthusiast und bei der HO wurden die LEDs direkt auf einen eigens angefertigten Kühlkörper gelötet. Später ist saabluster dann vom Löten auf einen extrem teuren Wärmeleitkleber umgestiegen (Diemat DM6030Hk, wurde inzwischen durch Sk100N ersetzt), welcher selbst bestem Lötzinn aber keinesfalls unterlegen ist. Dazu sollte man sich diesen Thread auch mal durchlesen.
Da bei meiner Lampe die LED gestorben war, hat er einige Tests durchgeführt. Ich durfte mir dann aussuchen, welche Konfiguration ich haben wollte. ich habe natürlich die mit dem größten Throw (und hinnehmbarer Spot-Größe) gewählt : ein de-domte Cree XP-E2. De-Domen von Cree LEDs war zum Zeitpunkt der Herstellung der DEFTs noch nicht wirklich möglich bzw. "entdeckt" worden, auch weil es die entsprechenden LEDs (XP-G, XP-E, XM-L etc.) noch nicht gab.
Durch genaues Hingucken konnte ich erkennen, das er wohl eine von den neuen Sinkpad-Kupfer-Platinen verwendet hat. War wahrscheinlich praktischer als einen neuen Heatsink herzustellen. Tests von TLF-Mitgliedern haben bereits ergeben, dass es da kaum Leistungsunterschiede gibt, wenn man die Kupfer-Platine korrekt auf dem Kühlkörper anbringt. Fotos vom Kühlkörper gibts z.B. hier und vor allem hier.
Auf jeden Fall kann ich sagen, dass die LED für ihre winzige Größe ziemlich hell ist. Leider hat der Beam einen sehr grünen Tint. Das ist ein typischer Nebeneffekt des De-Domens(Effekt wird hier genau erklärt), welcher bei meiner Lampe allerdings besonders stark ausgeprägt zu sein scheint.
Ich habe lange versucht die LED durch die Linse hindurch zu fotografieren. Hier mein (miesen) Resultate:
Der Beam:
Jetzt kommen wir endlich zum wichtigsten Teil des Reviews . Der Beam ist bedingt durch die kleine Emitterfläche ("Die", 1mm^2) der XP-E2 unter der großen Linse sehr schmal. Bei Entfernungen unter 100-200m kann man die Lampe kaum sinnvoll einsetzen. Wie bei vielen Lampen mit asphärischen Linsen ist der Spot, welcher natürlich viereckig ist, außerdem recht bunt (vor allem der äußere Rand). Auf 500m Entfernung hat der Spot aber bereits die Größe von einem typischen Einfamilienhaus. Mit seinen 450.000lux@1m(!!!) , welche saabluster auf 8m Entfernung gemessen hat (je weiter weg, desto genauer), kann dieses dann aber auch super beleuchten. Warum da so ist, kann man im Dunkeln bei dieser Lampe sogar sehr gut beobachten: ab ca. 5-10m nimmt der Beam erst seine eigentliche, viereckige Form an. Ab dieser Stelle, bis zu der der er übrigens auch schmaler wird, können die Werte also auch erst stimmen. Auf 3,3m bin ich mit meinem DX-Luxmessgerät inkl. der +20%-Korrektur auf ~306.000lux gekommen.
Interessant ist auch die Farbe des Beams. Am Anfang, bis zu dem Punkt, wo er am schmalsten wird, ist der Beam eher bläulich. Danach nimmer er erst seine grünliche Lichtfarbe an.
Extra für euch habe ich es dieses mal auch geschafft Beamshots zu machen. Die einzige sinnvolle Lampe, mit der ich die DEFT vergleichen konnte, war meine Varapower Turbo v2 mit de-domter SST-90, welche ca. 200.000lux@1m bringt. Dadurch, dass ich aber alle alleine machen musste, und keine sinnvollen Befestigungsmöglichkeiten fpr die Lampen und die Camera hatte, sind beide Lampen jeweils gleichzeitig im Bild. Dazu war der Himmel in der Nacht auch noch sehr hell.
Hier erst mal ein Foto drinnen an eine weiße Wand in ca. 3,3m Entfernung:
Bei diesem Foto ging es nur darum, den Spot von beiden Lampen mal zu zeigen.
Das nächste Foto war draussen auf ca. 75m Entfernung. Bitte nicht auf die Lichtfarben achten. Der Weißabgleich war falsch eingestellt. Den lila-farbenen Rand des Spots der DEFT sieht man bis so ca. 200m auch in echt.
Details zum Foto:
Olympus E-520
Blende F/4
ISO 100
Belichtungszeit: 4s
Es ist fast, wie in echt. Ganz leicht überbelichtet. Der Himmel war in echt natürlich nicht so hell.
Pro & Kontra:
Pro:
- 450.000lux sprechen für sich
- Lampe ist ziemlich kompakt
- sehr viel Lux/Watt
- benutzt 4 normale AA-Zellen
- Seitenschalter => einfache Bedingung
- Linse relativ leicht
- Lampe deswegen gut ausbalanciert
- "pre-collimator" sorgt für größeren Beam und mehr otf Lumen
- sehr gute Wärmeableitung, wobei die Lampe durch die geringe Leistung nur sehr langsam leicht warm wird
- => Dauerbetriebsfest
- geregelt => konstante Helligkeit
- Carbon-Bezel sieht Hammer aus und macht der Lampe sehr exklusiv
- Glowpowder leuchtet im Dunklen nach
- echter Pelican-Koffer mit dabei
- Diffusor-Linse mit dabei
Kontra:
- Gehäuse nicht sonderlich hochwertig
- Akkukäfig auch eher billig
- Carbon-Bezel anfällig für Beschädigungen
- grüner Tint (Lichtfarbe)
- Spot recht klein
- Hauptlinse anfällig für Kratzer
- Hauptlinse nicht AR/UCL beschichtet
- Hauptlinse hat Verunreinigungen
Neutral:
- nur eine Helligkeitstufe
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