Hallo Zusammen,
da ist sie, meine erste (Übungs-)Vorstellung einer Lampe. Ich habe die Lampe selbst gekauft und bekomme weder eine Vergütung, noch habe ich irgendwelche Affiliate-Links hier eingefügt. Zudem bin ich weder mit einem Wolf verwandt oder verschwägert .
Die Lampe stammt von A...on zu einem sagenhaften Preis von lediglich 6,99 € inkl. Versand. Auch wenn da etwas von "Langstrecke" steht, die Sonntags bestellte Lampe kam am Dienstag Nachmittag an https://www.amazon.de/gp/product/B078STV5GK/ref=oh_aui_detailpage_o00_s00?ie=UTF8&psc=1
Herstellerangaben:
Emitter Typ: XP-G3 S4
Helle Tönung: 2A
Lichttemperatur: 5000K
Material: 6061-T6 Aluminiumlegierung, HA-III anodisiert
Modus: Hoch, Mittel, Niedrig, Strobe
Lumen: 750LM, 250LM, 7LM, 750LM
Laufzeit: 3.5h, 5.7h, 19.9h, (oder 199h?)
Batteriekonfigurationen: 1x18650 Batterie (nicht enthalten)
Schaltertyp: Clicky
Peak Beam Intensität: 8520cd
Stoßfest: 1,5m
Maximale Ausgabe: 750Lumen
Reichweite: 147m
Wasserdicht: IPX-8 Wasserdicht
Gewicht: 108g (Ohne Batterie)
Größe: 131 mm * 32 mm / 26 mm) (Länge * Kopfdurchmesser / Batterierohrdurchmesser)
18 Monate Herstellergarantie
Lieferumfang:
Hier wird gespart. Lediglich die Lampe befindet sich, nebst Bedienungsanleitung und einem Garantiezettelchen, ungeschützt im ausreichend bemessenen Pappkarton und das Lanyard ist bereits montiert. Ebenso vorhanden ist das bekannte Päckchen mit den geschmacksneutralen Knusperkügelchen.
Die Bedienungsanleitung ist ein gefalteter Zettel und leicht verständlich, obwohl die Übersetzungen ins Englische und Deutsche nicht astrein sind.
Die sinnvoll aufgemachte BDA war tatsächlich die erste Überraschung für mich, bevor ich mich mit der Lampe beschäftigt habe. Ebenfalls in der BDA enthalten ist der, nicht ganz so leicht verständliche, Warnhinweis, dass die Lampe die Batterien bis zum letzten Tropfen leerlutscht und sie somit schädigen kann.
Aufbau / Verarbeitung:
Nun sind wir bei dem Punkt, weshalb ich die Lampe überhaupt vorstelle. Wie immer, wenn ich eine Neue auspacken und befummeln darf, fange ich beim Hinterteil an und arbeite mich von dort zum Kopf.
Allgemein habe ich ein zufriedenstellendes Anfassgefühl, es gibt keine grate oder zu scharfen Kanten. Die Schlitze für das Lanyard haben zumindest außen eine Fase:
Das Gewinde ist nicht geschmiert und am ersten Gewindegang ist die Anodisierung leicht beschädigt. Zudem ist der erste Gewindegang konisch geschnitten, Es wirkt beabsichtigt und nicht wie ein Verarbeitungsfehler. Möglicherweise erleichtert dies das Aufschrauben der Tailcap. Das Gewinde läuft nach dem Fetten einwandfrei.
Oh oh. Das sieht nach Billigkram aus... Die Feder erfüllt ihren Zweck, hat aber eine scharfe Kante, die den Akku beschädigen könnte, insbesondere wenn Akkus mit Schutzschaltung verwendet werden, kann sich die dünne Kupferauflage durchscheuern. Die Belastung des Akkus wird aber etwas vermindert da sich die Feder mitdreht. Einen guten Kontakt gewährleistet das allerdings nicht. Aber schauen wir mal, wie weit wir kommen...
Der Schalter ist eingepresst und lässt sich nicht heraushebeln. Der Aufbau ist deutlich robuster, als es auf dem Bild scheint. Das Schaltergummi füllt die Tailcap aus und das Verschrauben des Schalters erzeugt eine sicher dichtende Fläche. Die Staubkrümelchen sind etwas unschön, spielen aber für die Dichtigkeit keine Rolle, die dichtende Fläche außen ist sauber.
Weiter geht es mit dem Batterierohr an sich. Das Knurling ist super, es ist verlgeichbar mit dem Knurling der Convoy S2+. Es ist nicht zu rauh und zerstört schnell Taschen von Hosen, Jacken, etc. und die Lampe liegt dennoch gut in der Hand. Die Materialstärke geht vollkommen in Ordnung. Sie ist nicht zu dünn und nicht zu dick, ich wüsste allerdings nicht, wie ich sie messen soll. Einen Anhaltspunkt gibt aber das "Leergewicht" von 110 Gramm inkl. Lanyard, die S2+ hat nur 82 Gramm.
Das Gewinde kopfseitig ist gut geschmiert, läuft einwandfrei und irgendwie sind da zwei O-Ringe
Der Kopf gewinnt keinen Designpreis, ist aber mit der großen Kühlfläche durchaus zweckgerichtet aufgebaut. Die Gravuren sind einwandfrei, es ist außen am Kopf außerdem die Polarität des Akkus eingraviert.
Die Anodisierung ist nicht 100% fehlerfrei, hier und da sind minimale Macken. Die Gröbsten habe ich hier festgehalten, den Rest müsste ich suchen:
Der Treiber sieht erstmal unspektakulär aus. Die Feder ist relativ lang, der Treiber scheint eingepresst zu sein. In der Realität ist die Feder dünner als es auf dem Foto wirkt.
Wir schauen mal durch Glas. Es ist ein Staubkörnchen auf dem Reflektor. Ansonsten macht der SMO-Reflektor einen schönen Eindruck, auch die LED sitzt schön mittig uuuund... Sie sieht tatsächlich nach einer XP-G3 aus Und wie ich da versuche das Staubkorn zu fotografieren, fiel mir auch noch der violette Schimmer der Scheibe auf.
Na, wenn sich da eh schon ein Staubkörnchen auf dem Reflektor befindet, schrauben wir das alles doch mal auseinander und schaffen noch mehr Staub rein... Der Reflektor sitzt perfekt im Lampenkopf, da klappert selbst bei abgeschraubter Bezel nichts, und aus Alu ist er auch Die Zentrierhilfe der LED ist ungewöhnlich hochwertig, wurde aber etwas nachbearbeitet, damit sie zu den Anschlüssen der LED passt. Das Gewinde der Bezel ist gefettet, und alle O-Ringe sind vorhanden.
Kühlfläche der LED ist etwas rauh, aber in der Leistungsklasse denke ich nicht, dass das ein merklicher Nachteil ist. Wie dick das Alu unter der der LED ist, kann man leider nicht erkennen. Die LED an sich sitzt auf einem Star aus.... Oh, das ist ja Kupfer! Gleich mal multimetern... Jopp, das ist definitiv ein DTP-Board auf ausreichend Wärmeleitpaste
Aber da ist doch auf dem Board etwas unter einem weißen Farbklecks Da muss man doch mal mit Isopropanol rubbeln... Und auf dem Rubbellos steht Wuben Eine angenehme Überraschung, Wuben baut tolle Lampen!
Den Treiber habe ich versucht über ein Loch der Kabel herauszudrücken, was allerdings nicht funktioniert hat. Nun wollte ich die Lampe auch nicht gleich kaputtmachen... Wird aber irgendwann noch kommen, der Treiber ist nämlich, im Gegenteil zum Rest der Lampe, unbrauchbar. Nun ist wieder alles zusammenbauen und wir kommen zum...
Größenvergleich:
Im Vergleich mit einigen anderen 1*18650er Lampen, kommt Sie am nächsten an die Sofirn SF36 heran:
ArmyTek Viking - Sofirn SF36 - Blitzwolf BW-T1 - Convoy S2+ - Convoy C8
Bedienung / Handhabung:
Die Bedienung ist simpel und wenig anspruchsvoll. Schalter durchdrücken schaltet die Lampe ein, den Strom kurzzeitig unterbrechen schaltet die Stufe weiter. Die Verteilung der Leuchtstufen auf 1% - 30% - 100% scheint mir realistisch zu sein und ist gut gewählt. Leider kommt nach High der Strobe in der Schaltreihenfolge, bevor man wieder zum Low kommt. Memory hat sie nicht, einige Sekunden ausgeschaltet lassen, bringt einen also wieder zum Low. Alle Stufen außer High haben eine deutlich sichtbare PWM
Die Stufe High beginnt nach ca. 1,5 min mit einem Stepdown, welcher nach weiteren ca. 3 min abgeschlossen ist. Die Stufen sind sehr klein und fallen nicht weiter auf. Während ich hier schreibe steht die Lampe dauerhaft eingeschaltet auf dem Schreibtisch, da bemerkt man die Stufen gerade noch. Sobald die Lampe aber in Bewegung ist, fällt es definitiv nicht auf. Leider hat man mit Beginnen des Stepdowns wieder PWM- Generve.
Um zu testen, ob es sich wirklich um eine Temperaturregelung handelt, habe ich sie in kaltes Wasser gelegt, allerdings regelte sie nicht mehr hoch. Ein erneutes Schalten auf High (über Strobe - Low- Mid) unter Wasser brachte sie wieder in den flimmerfreien High-Modus, welcher aber trotz Wasserkühlung wieder einen Stepdown zeigte. Vermutlich handelt es sich also um eine Zeitsteuerung und keine echte Regelung
Nach Mittlerweile ca. 2,5 h Leuchtzeit, davon ca. 5 min unter Wasser, zeigt die Lampe keine Ausfallserscheinungen. Der Schalter ist gut zu bedienen und hat einen tollen Druckpunkt.
Bei vollem Akku erhitzt sich die Lampe deutlich mehr, als bei leerwerdendem Akku. Die Lampe ist aber zu keinem Zeitppunkt so heiß, dass man sie nicht mehr anfassen kann.
Lichtbild:
Das ist ein Punkt, den ich sehr schwer zu beschreiben finde. Ich versuche es dennoch. Für 5000 K empfinde ich die Lichtfarbe als zu kalt. In Summe könnte es passen, denn auch bei der BlitzWolf sieht man schön die XP-G3 typische gelb-grüne Corona um den Spot.
Das Lichtbild finde ich super, es ist genau das, was ich schon so oft gesucht habe. Ein Mittelding aus Convoy S2+ und C8, durch den kleinen Emitter im etwas größeren Reflektor ergibt sich ein tolles Verhältnis aus Throw und Flood bei nicht zu großem Spill. Der Spot ist kleiner als auf den Bildern, Dank der grandiosen Überbelichtung wirkt er auf den Bildern größer als er tatsächlich ist. Ich werde die Lampe demnächst mal mit rausnehmen und schauen, wie es sich in der Praxis bewährt.
Stümperhafte "Messungen":
Die Lampe zieht ohne Tailcap am Labornetzteil bei 4,2 V:
High: 2,12 A
Mit: 0,65 A
Low: 0,02 A
Auffällig ist, dass mit sinkender Spannung auch der Strom deutlich abnimmt. Eine Regelung gibt es in diesem Bereich also eher nicht... Könnte man meinen. Ich habe mir mal den Spaß gemacht und die Spannung langsam Richtung 7 V gesteigert. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Helligkeit nicht mehr wesentlich verändert aberder Strom wieder abnimmt. Es ist tatsächlich so, dass bei 4,2 V der höchste Strom fließt. Bei 6,4 V waren es nur noch 1,14 A
Naja, wer misst, misst Mist. Oder sollte die Lampe für den Betrieb mit 2x CR123 gemacht sein? Dann würde das mit der fehlenden Akkuwarnung auch passen. Das ist nur ein rein spekulativer Gedanke!
Weder Lux, noch Lumen, noch Temperatur kann ich messen.
Fazit:
Die negativen Aspekte bei der Verarbeitung sind zwar vorhanden, aber nur optischer Natur. Sie verringern die Funktionsfähigkeit in keinster Weise und sind auch bei hochpreisigeren Produkten zu finden. Die Lampe scheint mir ganz robust und zuverlässig zu sein.
Der Schalter macht mir etwas Sorgen. Ich vermute, er ist nur eingepresst, der Kontakt zum Alu und ebenso zur Feder könnte korrodieren. Der Treiber ist Blödsinn. Das kann man nicht anders schreiben. Dafür findet sich gerade im Lampenkopf ein überraschend guter Aufbau. Die Lampe hat für mich Moddigpotenzial, ich würde ihr gerne einen neuen Treiber gönnen sowie eine High- CRI LED und dann nochmal schauen, wie das Lichtbild wird.
Eine Kaufempfehlung? Weiß ich nicht. Der Gegenwert für das Geld ist enorm, das PWM-Geflimmer aber auch. Ich werde mich noch weiter mit ihr beschäftigen, aktuell liegt sie im Eisfach
Und wer ist eigentlich dieser Wuben ?
Positiv:
- Preis, 6,99€ inkl. Versand auf A...on
- Vergütetes Glas
- DTP Star von Wuben mit Marken-LED
- Kopf und Wärmesenke aus einem Stück
- Feder am Treiber und Tailcap, kein Weiterschalten bei Stößen, nimmt jegliche Akkus im Format 18650.
- Verarbeitung ist, gemessen am Preis, überdurchschnittlich
- Kaum Verpackungsmüll
Neutral:
- Die getesteten Akkus klappern im Batterierohr, egal ob geschützt oder ungeschützt
- High hat einen kaum wahrnehmbaren Stepdown, vermutlich zeitgesteuert
- Keine Gewinde verklebt
- Kein Memory, startet immer auf Low
Negativ:
- "Typischer" Treiber mit deutlicher PWM und Strobe in der Schaltreihenfolge
- kein Tiefentladeschutz
- Kein Fett am Gewinde der Tailcap
Viele Grüße, Christian
da ist sie, meine erste (Übungs-)Vorstellung einer Lampe. Ich habe die Lampe selbst gekauft und bekomme weder eine Vergütung, noch habe ich irgendwelche Affiliate-Links hier eingefügt. Zudem bin ich weder mit einem Wolf verwandt oder verschwägert .
Die Lampe stammt von A...on zu einem sagenhaften Preis von lediglich 6,99 € inkl. Versand. Auch wenn da etwas von "Langstrecke" steht, die Sonntags bestellte Lampe kam am Dienstag Nachmittag an https://www.amazon.de/gp/product/B078STV5GK/ref=oh_aui_detailpage_o00_s00?ie=UTF8&psc=1
Herstellerangaben:
Emitter Typ: XP-G3 S4
Helle Tönung: 2A
Lichttemperatur: 5000K
Material: 6061-T6 Aluminiumlegierung, HA-III anodisiert
Modus: Hoch, Mittel, Niedrig, Strobe
Lumen: 750LM, 250LM, 7LM, 750LM
Laufzeit: 3.5h, 5.7h, 19.9h, (oder 199h?)
Batteriekonfigurationen: 1x18650 Batterie (nicht enthalten)
Schaltertyp: Clicky
Peak Beam Intensität: 8520cd
Stoßfest: 1,5m
Maximale Ausgabe: 750Lumen
Reichweite: 147m
Wasserdicht: IPX-8 Wasserdicht
Gewicht: 108g (Ohne Batterie)
Größe: 131 mm * 32 mm / 26 mm) (Länge * Kopfdurchmesser / Batterierohrdurchmesser)
18 Monate Herstellergarantie
Lieferumfang:
Hier wird gespart. Lediglich die Lampe befindet sich, nebst Bedienungsanleitung und einem Garantiezettelchen, ungeschützt im ausreichend bemessenen Pappkarton und das Lanyard ist bereits montiert. Ebenso vorhanden ist das bekannte Päckchen mit den geschmacksneutralen Knusperkügelchen.
Die Bedienungsanleitung ist ein gefalteter Zettel und leicht verständlich, obwohl die Übersetzungen ins Englische und Deutsche nicht astrein sind.
Die sinnvoll aufgemachte BDA war tatsächlich die erste Überraschung für mich, bevor ich mich mit der Lampe beschäftigt habe. Ebenfalls in der BDA enthalten ist der, nicht ganz so leicht verständliche, Warnhinweis, dass die Lampe die Batterien bis zum letzten Tropfen leerlutscht und sie somit schädigen kann.
Aufbau / Verarbeitung:
Nun sind wir bei dem Punkt, weshalb ich die Lampe überhaupt vorstelle. Wie immer, wenn ich eine Neue auspacken und befummeln darf, fange ich beim Hinterteil an und arbeite mich von dort zum Kopf.
Allgemein habe ich ein zufriedenstellendes Anfassgefühl, es gibt keine grate oder zu scharfen Kanten. Die Schlitze für das Lanyard haben zumindest außen eine Fase:
Das Gewinde ist nicht geschmiert und am ersten Gewindegang ist die Anodisierung leicht beschädigt. Zudem ist der erste Gewindegang konisch geschnitten, Es wirkt beabsichtigt und nicht wie ein Verarbeitungsfehler. Möglicherweise erleichtert dies das Aufschrauben der Tailcap. Das Gewinde läuft nach dem Fetten einwandfrei.
Oh oh. Das sieht nach Billigkram aus... Die Feder erfüllt ihren Zweck, hat aber eine scharfe Kante, die den Akku beschädigen könnte, insbesondere wenn Akkus mit Schutzschaltung verwendet werden, kann sich die dünne Kupferauflage durchscheuern. Die Belastung des Akkus wird aber etwas vermindert da sich die Feder mitdreht. Einen guten Kontakt gewährleistet das allerdings nicht. Aber schauen wir mal, wie weit wir kommen...
Der Schalter ist eingepresst und lässt sich nicht heraushebeln. Der Aufbau ist deutlich robuster, als es auf dem Bild scheint. Das Schaltergummi füllt die Tailcap aus und das Verschrauben des Schalters erzeugt eine sicher dichtende Fläche. Die Staubkrümelchen sind etwas unschön, spielen aber für die Dichtigkeit keine Rolle, die dichtende Fläche außen ist sauber.
Weiter geht es mit dem Batterierohr an sich. Das Knurling ist super, es ist verlgeichbar mit dem Knurling der Convoy S2+. Es ist nicht zu rauh und zerstört schnell Taschen von Hosen, Jacken, etc. und die Lampe liegt dennoch gut in der Hand. Die Materialstärke geht vollkommen in Ordnung. Sie ist nicht zu dünn und nicht zu dick, ich wüsste allerdings nicht, wie ich sie messen soll. Einen Anhaltspunkt gibt aber das "Leergewicht" von 110 Gramm inkl. Lanyard, die S2+ hat nur 82 Gramm.
Das Gewinde kopfseitig ist gut geschmiert, läuft einwandfrei und irgendwie sind da zwei O-Ringe
Der Kopf gewinnt keinen Designpreis, ist aber mit der großen Kühlfläche durchaus zweckgerichtet aufgebaut. Die Gravuren sind einwandfrei, es ist außen am Kopf außerdem die Polarität des Akkus eingraviert.
Die Anodisierung ist nicht 100% fehlerfrei, hier und da sind minimale Macken. Die Gröbsten habe ich hier festgehalten, den Rest müsste ich suchen:
Der Treiber sieht erstmal unspektakulär aus. Die Feder ist relativ lang, der Treiber scheint eingepresst zu sein. In der Realität ist die Feder dünner als es auf dem Foto wirkt.
Wir schauen mal durch Glas. Es ist ein Staubkörnchen auf dem Reflektor. Ansonsten macht der SMO-Reflektor einen schönen Eindruck, auch die LED sitzt schön mittig uuuund... Sie sieht tatsächlich nach einer XP-G3 aus Und wie ich da versuche das Staubkorn zu fotografieren, fiel mir auch noch der violette Schimmer der Scheibe auf.
Na, wenn sich da eh schon ein Staubkörnchen auf dem Reflektor befindet, schrauben wir das alles doch mal auseinander und schaffen noch mehr Staub rein... Der Reflektor sitzt perfekt im Lampenkopf, da klappert selbst bei abgeschraubter Bezel nichts, und aus Alu ist er auch Die Zentrierhilfe der LED ist ungewöhnlich hochwertig, wurde aber etwas nachbearbeitet, damit sie zu den Anschlüssen der LED passt. Das Gewinde der Bezel ist gefettet, und alle O-Ringe sind vorhanden.
Kühlfläche der LED ist etwas rauh, aber in der Leistungsklasse denke ich nicht, dass das ein merklicher Nachteil ist. Wie dick das Alu unter der der LED ist, kann man leider nicht erkennen. Die LED an sich sitzt auf einem Star aus.... Oh, das ist ja Kupfer! Gleich mal multimetern... Jopp, das ist definitiv ein DTP-Board auf ausreichend Wärmeleitpaste
Aber da ist doch auf dem Board etwas unter einem weißen Farbklecks Da muss man doch mal mit Isopropanol rubbeln... Und auf dem Rubbellos steht Wuben Eine angenehme Überraschung, Wuben baut tolle Lampen!
Den Treiber habe ich versucht über ein Loch der Kabel herauszudrücken, was allerdings nicht funktioniert hat. Nun wollte ich die Lampe auch nicht gleich kaputtmachen... Wird aber irgendwann noch kommen, der Treiber ist nämlich, im Gegenteil zum Rest der Lampe, unbrauchbar. Nun ist wieder alles zusammenbauen und wir kommen zum...
Größenvergleich:
Im Vergleich mit einigen anderen 1*18650er Lampen, kommt Sie am nächsten an die Sofirn SF36 heran:
ArmyTek Viking - Sofirn SF36 - Blitzwolf BW-T1 - Convoy S2+ - Convoy C8
Bedienung / Handhabung:
Die Bedienung ist simpel und wenig anspruchsvoll. Schalter durchdrücken schaltet die Lampe ein, den Strom kurzzeitig unterbrechen schaltet die Stufe weiter. Die Verteilung der Leuchtstufen auf 1% - 30% - 100% scheint mir realistisch zu sein und ist gut gewählt. Leider kommt nach High der Strobe in der Schaltreihenfolge, bevor man wieder zum Low kommt. Memory hat sie nicht, einige Sekunden ausgeschaltet lassen, bringt einen also wieder zum Low. Alle Stufen außer High haben eine deutlich sichtbare PWM
Die Stufe High beginnt nach ca. 1,5 min mit einem Stepdown, welcher nach weiteren ca. 3 min abgeschlossen ist. Die Stufen sind sehr klein und fallen nicht weiter auf. Während ich hier schreibe steht die Lampe dauerhaft eingeschaltet auf dem Schreibtisch, da bemerkt man die Stufen gerade noch. Sobald die Lampe aber in Bewegung ist, fällt es definitiv nicht auf. Leider hat man mit Beginnen des Stepdowns wieder PWM- Generve.
Um zu testen, ob es sich wirklich um eine Temperaturregelung handelt, habe ich sie in kaltes Wasser gelegt, allerdings regelte sie nicht mehr hoch. Ein erneutes Schalten auf High (über Strobe - Low- Mid) unter Wasser brachte sie wieder in den flimmerfreien High-Modus, welcher aber trotz Wasserkühlung wieder einen Stepdown zeigte. Vermutlich handelt es sich also um eine Zeitsteuerung und keine echte Regelung
Nach Mittlerweile ca. 2,5 h Leuchtzeit, davon ca. 5 min unter Wasser, zeigt die Lampe keine Ausfallserscheinungen. Der Schalter ist gut zu bedienen und hat einen tollen Druckpunkt.
Bei vollem Akku erhitzt sich die Lampe deutlich mehr, als bei leerwerdendem Akku. Die Lampe ist aber zu keinem Zeitppunkt so heiß, dass man sie nicht mehr anfassen kann.
Lichtbild:
Das ist ein Punkt, den ich sehr schwer zu beschreiben finde. Ich versuche es dennoch. Für 5000 K empfinde ich die Lichtfarbe als zu kalt. In Summe könnte es passen, denn auch bei der BlitzWolf sieht man schön die XP-G3 typische gelb-grüne Corona um den Spot.
Das Lichtbild finde ich super, es ist genau das, was ich schon so oft gesucht habe. Ein Mittelding aus Convoy S2+ und C8, durch den kleinen Emitter im etwas größeren Reflektor ergibt sich ein tolles Verhältnis aus Throw und Flood bei nicht zu großem Spill. Der Spot ist kleiner als auf den Bildern, Dank der grandiosen Überbelichtung wirkt er auf den Bildern größer als er tatsächlich ist. Ich werde die Lampe demnächst mal mit rausnehmen und schauen, wie es sich in der Praxis bewährt.
Stümperhafte "Messungen":
Die Lampe zieht ohne Tailcap am Labornetzteil bei 4,2 V:
High: 2,12 A
Mit: 0,65 A
Low: 0,02 A
Auffällig ist, dass mit sinkender Spannung auch der Strom deutlich abnimmt. Eine Regelung gibt es in diesem Bereich also eher nicht... Könnte man meinen. Ich habe mir mal den Spaß gemacht und die Spannung langsam Richtung 7 V gesteigert. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Helligkeit nicht mehr wesentlich verändert aberder Strom wieder abnimmt. Es ist tatsächlich so, dass bei 4,2 V der höchste Strom fließt. Bei 6,4 V waren es nur noch 1,14 A
Naja, wer misst, misst Mist. Oder sollte die Lampe für den Betrieb mit 2x CR123 gemacht sein? Dann würde das mit der fehlenden Akkuwarnung auch passen. Das ist nur ein rein spekulativer Gedanke!
Weder Lux, noch Lumen, noch Temperatur kann ich messen.
Fazit:
Die negativen Aspekte bei der Verarbeitung sind zwar vorhanden, aber nur optischer Natur. Sie verringern die Funktionsfähigkeit in keinster Weise und sind auch bei hochpreisigeren Produkten zu finden. Die Lampe scheint mir ganz robust und zuverlässig zu sein.
Der Schalter macht mir etwas Sorgen. Ich vermute, er ist nur eingepresst, der Kontakt zum Alu und ebenso zur Feder könnte korrodieren. Der Treiber ist Blödsinn. Das kann man nicht anders schreiben. Dafür findet sich gerade im Lampenkopf ein überraschend guter Aufbau. Die Lampe hat für mich Moddigpotenzial, ich würde ihr gerne einen neuen Treiber gönnen sowie eine High- CRI LED und dann nochmal schauen, wie das Lichtbild wird.
Eine Kaufempfehlung? Weiß ich nicht. Der Gegenwert für das Geld ist enorm, das PWM-Geflimmer aber auch. Ich werde mich noch weiter mit ihr beschäftigen, aktuell liegt sie im Eisfach
Und wer ist eigentlich dieser Wuben ?
Positiv:
- Preis, 6,99€ inkl. Versand auf A...on
- Vergütetes Glas
- DTP Star von Wuben mit Marken-LED
- Kopf und Wärmesenke aus einem Stück
- Feder am Treiber und Tailcap, kein Weiterschalten bei Stößen, nimmt jegliche Akkus im Format 18650.
- Verarbeitung ist, gemessen am Preis, überdurchschnittlich
- Kaum Verpackungsmüll
Neutral:
- Die getesteten Akkus klappern im Batterierohr, egal ob geschützt oder ungeschützt
- High hat einen kaum wahrnehmbaren Stepdown, vermutlich zeitgesteuert
- Keine Gewinde verklebt
- Kein Memory, startet immer auf Low
Negativ:
- "Typischer" Treiber mit deutlicher PWM und Strobe in der Schaltreihenfolge
- kein Tiefentladeschutz
- Kein Fett am Gewinde der Tailcap
Viele Grüße, Christian