Manker U22 III OSRAM KW CSLPM1.TG
Angefixt von der Manker MK37, die mich überrascht und beeindruckt hat, musste ich nun auch unbedingt die neue U22 III ausprobieren. Die Osram Variante verspricht eine ordentliche Reichweite bei guter Laufzeit und ohne allzu schnell heiße Finger.Ich habe die Lampe daher am Wochenende bei Jojo bestellt und schon zwei Werktage später geliefert bekommen.
Verpackt ist die U22 III in einer einfachen, gut gepolsterten Pappschachtel.
Techn. Daten (Herstellerangaben nach bestem Wissen übersetzt)
LED: 1* Osram KW CSLPM1.TG
Max. 1.500 lumen
Max 250.000 CD
Max. 1.000 meter Reichweite
- PMMA TIR Linse (bei uns u.a. auch als „Plexiglas“ bekannt)
- Schutzglas mit reflexionshemmender Beschichtung
- Betrieb mit 1x 21700 Akku (nicht mitgeliefert)
- „Constant circuit“ Regelung mit stabilisierten Helligkeitsabstufungen
- 2,9 - 4,2 Volt Arbeitsbereich
- Fortschrittliches Energie Management für sehr niedrigen standby Verbrauch.
- Temperaturgesteuerte Leistungsanpassung (Überhitzungsschutz)
- Elektronischer Verpolungsschutz und Schutz vor Über- und Tiefentladung der Akkus
- Eingebauter USB-C Ladeanschluss (max 5V/3A) mit Powerbank Funktion (max. 5V/2A)
- Betriebsanzeige und Anzeige der Restspannung über farbige LEDs im Schalter.
- Einknopf/Einhand-Bedienung (Bedienung s.u.)
- Schutz gegen versehentliches Einschalten aktivierbar
- 5-fach verstellbarer „Moonlight“ Modus (0,1-2 lumen)
- Memory Funktion für die zuletzt genutzte Helligkeitsstufe
- Aus hochwertigem Aluminium gefertigt
- Abriebfeste Anodisierung „type-III“
- Sandgestrahlter Bezel
- Vergoldete Anschlüsse für optimalen Kontakt
- Edelstahl Taster mit Rillen für guten Grip
- Kühlrippen für effektive Kühlung
- Stabile und langlebige, trapezförmige Verschraubungen
- Loch für Lanyard Befestigung
- Tailstandfähig
- Wasserdicht nach IPX8 ( 2m unter Wasser)
- Bis 1m sturzresistent
- Gewicht 175 Gramm ohne, ca. 255 Gramm mit Batterie (250 Gramm mit Manker Akku auf der Küchenwaage gemessen)
- 134,4mm länge, 52,2mm Kopfdurchmesser, 28mm Batterierohr Durchmesser
Mitgeliefertes Zubehör:
Holster, Trageschlaufe, Ersatz O-Ring, Anleitung, Ladekabel mit separater USB-Buchse für die Powerbank Funktion
Helligkeit/Laufzeit/ Reichweite (Herstellerangaben)
Moonlight 0.1 lumen. 960 Stunden
Low 120 lumen 20 Stunden 287 meter
Mid 350 lumen 5 Stunden 44 Minuten 447 meter
High 710 lumen 2 Stunden 24 Minuten 624 meter
Turbo 1.500 lumen 2 Stunden 30 Minuten (?passt nicht?) 1.000 meter
Strobe 1.500 lumen
Der -im Bundle angebotene- geschützte Manker 21700 Akku ist ein ganz schöner Brummer. Mit ca. 75,5 mm Länge passt er in keines meiner Ladegeräte (und auch in keine meiner anderen Lampen) und muss daher in der Lampe geladen werden. Ein ungeschützter Samsung 40T funktioniert zwar auch problemlos in der Lampe, klappert aber ziemlich im Batterierohr.
Bei identischem Kopfdurchmesser ist die U22 deutlich leichter und handlicher als die MK37.
Die TIR Linsen sind ähnlich bis gleich
Hier ein Größenvergleich mit den Astrolux FT02S und EC03
Die beigelegte Bedienungsanleitung ist in Englisch (wahlweise Chinesisch auf der Rückseite...)
Bedienung:
Ein:
- Einschalten mit kurzem click schaltet im zuletzt genutzten Modus ein (außer Turbo und Moonlight)
- Einschalten mit langem click aktiviert den Moonlight Modus. Kurzes loslassen und anschließendes gedrückt halten schaltet durch die 5 Moonlight stufen.
- Einschalten mit doppelclick aktiviert den Turbo Modus
- Durch clicken und gedrückt halten bei eingeschalteter Lampe schaltet die U22 durch die 3 Helligkeitsstufen nach oben oder unten. Kurzes loslassen und anschließend wieder langes drücken an der letzten Stufe lässt die U22 in umgekehrter Richtung durchschalten.
- Loslassen bei der gewünschten Schaltstufe aktiviert diese dauerhaft.
- Doppelclick aktiviert den Turbomodus, ein weitere Doppelckick schaltet zurück zur ursprünglichen Stufe.
- Dreifachclick schaltet zu Strobe, clicken und gedrückt halten schaltet von strobe über beacon zu SOS im Kreis
- Ein kurzer click schaltet die Lampe wieder aus
4 clicks bei ausgeschalteter Lampe aktiviert/deaktiviert die Tastensperre
Drücken des Schalters für 3 Sekunden bei ausgeschalteter Lampe aktiviert/deaktiviert eine pulsierende Tastenbeleuchtung
Der USB Anschluss lädt leider nicht an einem USB-C Netzteil.
Powerbank Funktion funktioniert;-)
Die Ladeanzeige soll ab 4,1 Volt von Rot auf Blau umschalten. Bei meiner U22 ist aber schon bei knapp über 3,9 Volt der Fall (überprüft mit 2 Akkus), und der Akku natürlich noch lange nicht voll. Es wurde aber auf ~4,1 Volt weiter geladen. Der Akku wird also nicht komplett ausgereizt. Das kostet etwas Kapazität, dürfte aber der Lebensdauer des Akkus zuträglich sein.
Messungen:
...habe ich nur rudimentär vorgenommen.
- Beim Einschalten auf Turbo finde ich 240klux
- nach 30 Sekunden sind noch 225 klux vorhanden
- weiterer langsamer Stepdown bis ca 116 klux (Modus „high“) nach ca. 1,5 Minuten, danach dauerhaft sehr stabil auf high, hochschalten in den Turbo möglich (nach einigen Sekunden wieder Stepdown auf high), Temperaturentwicklung moderat.
- ca 63 klux im Modus „medium“
- ca. 27 klux im Modus „low“
3,9 Volt ~ 200klux Bei Aktivierung des Turbo, dimmt dann wieder auf 116 klux ab
3,6 Volt ~ 160 klux Bei Aktivierung des Turbo, dimmt dann wieder auf 116 klux ab. Schalterfarbe wechselt auf „purple“.
High lief noch sauber geregelt bei 116 klux bis etwa 3,4 Volt.
3,4 Volt Die Schalterfarbe wechselte hier schon auf “rot“. Lampe dimmt langsam ab.
3,3 Volt ~ 100 klux
3,1 Volt ~ 80 klux
3,0 Volt ~ 60 klux
2,9 Volt ~ 30 klux - Lampe schaltet ab, kein rotes blinken wie in der Anleitung beschrieben. Kurzes wieder Einschalten möglich.
Laufzeitdiagramm
Hier ein Diagramm, das den Helligkeitsverlauf nach Start auf Turbo darstellt. Die U22 wurde dann einfach laufen gelassen und alle paar Minuten die Helligkeit protokolliert. Der originale Manker 4800 mAh Akku, in der Lampe voll geladen (4,1 Volt), kam zum Einsatz.
Nach ziemlich genau 2 Stunden und 20 Minuten schaltete die U22 auf eine art Firefly modus herunter (~200 Lux). Ich habe dann abgebrochen und eine Restspannung von 2,9 Volt gemessen. Die U22 ist im „high“ Modus (720 Lumen) demnach dauerbetriebsfest.
Während dieses Tests hat der Gummistöpsel interessanterweise gehalten. Evtl. habe ich den Stöpsel vorher nicht tief genug hinein gedrückt.
Beamshots:
Direkt vergleichbare Kandidaten für Beamshots habe ich derzeit eher nicht. Daher habe ich diese Kandidaten heraus gesucht.
Der angeleuchtete Baum ist ca 200m entfernt.
EA01 XHP50.2
EA01 SST40
EC03 SST40
FT02S SST40
MK37 SBT90.2
U22 III Osram
Haikelite SC26 „fatty“ XHP 35 HI
EA01 SST40 und U22 Beam
Bäume ca. 300 Meter entfernt
PRO
Stabile Regelung außer im Turbo
Hohe Reichweite bei ausreichender Ausleuchtung des Nahbereichs.
Kein „blind spot“ oder Tunneleffekt, wie bei Reflektorlampen
Sehr kompakt
Anodisierung/Verarbeitung sehr gut.
Flexibler Firefly Modus mit sehr niedrigen Helligkeitsstufen einstellbar.
Powerbank Funktion
CONTRA
Regelt früh die Leistung herunter ohne dass das Gehäuse sonderlich heiß wird (nicht einstellbar)
Unflexibler Wechsel der Helligkeitsstufen
Kein direkter Wechsel aus Firefly Modus in die Helligkeitsstufen.
Nicht an einem USB-C Netzteil ladbar.
Ladeanzeige ungenau.
Batteriezustandsanzeige ungenau
Ungeschützte Akkus klappern im Batterierohr.
Status LED für Batterie-/Ladeanzeige sehr lichtschwach und daher schwer zu erkennen
Gummiabdeckung des USB Anschlusses „poppte“ manchmal bei heiß werdender Lampe heraus (war im Laufzeittest aber OK, daher vielleicht anfänglich nicht tief genug hinein gedrückt).
Fazit:
Nach den beeindruckenden Erfahrungen mit der MK37 wurde meine (zugegebenermaßen hohe) Erwartung nicht ganz erfüllt. Vollen Turbo gibt es nur mit vollem Akku. Die 3-zellige MK37 bringt den vollen Turbo bis ca. 3,3 Volt.
Auch dürfte sie für meinen Geschmack gerne etwas heißer werden, bevor sie den Turbo abregelt. Die höchste Temperatur hat sie nicht am ende des Turbo, sondern kurz vor dem roten Akkustand. Sie ist dann tatsächlich auch schon unangenehm heiß am Lampenkopf, aber man verbrennt sich auch nicht daran.
Die Schwächen bei der Spannungsanzeige, dem Ladeanschluss und dem vielleicht etwas zu langen Batterierohr hätte ich auch nicht erwartet. Wieso muss man eine einzellige Lampe mit integrierten Schutzschaltungen für einen langen geschützten Akku optimieren?
Ich hoffe, Manker entwickelt seine Produkte konsequent weiter und behebt in künftigen Revisionen die genannten Schwächen. Denn abseits dieser - unschönen aber nicht unverzeihlichen- Schwächen, ist es eine wirklich gute Lampe.
Danke fürs lesen
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