Liebes Forum,
da ich hier im Forum bisher noch nichts zur neuen Jetbeam FL-12 finden konnte, möchte ich sie euch gerne kurz vorstellen.
Kurzbeschreibung und Vorabinfo
Bei der Jetbeam FL-12 handelt es sich um eine mobile, akkubetriebene Videoleuchte in einer Preisklasse von rund 50 Euro mit einer maximalen Helligkeit von 780 Lumen.
Ich möchte vorab klarstellten, dass ich mich in diesem Bereich nicht auskenne und weder Ahnung von den Anforderungen an ein solches Licht habe, noch Konkurrenzprodukten und deren Eigenschaften kenne. Ich betrachte und bewerte die Lampe also rein unter dem Gesichtspunkt einer Taschenlampe. Wie gut sie sich für den ihr angedachten Zweck eignet, kann ich also nicht fachmännisch beurteilen. Dennoch versuche ich an diversen Stellen Einschätzungen zu liefern, falls mir etwas relevantes aufgefallen ist.
Zu den Kern-Features der Lampe gehört eine einstellbare Farbtemperatur (3000K – 5500K), ein Display auf der Rückseite, sowie eine in 20 Stufen anpassbare Helligkeit.
Wichtigste Technische Daten (von der Herstellerwebsite bezogen)
Hersteller Website: http://www.jetbeamlight.com/products_show292.html
Maximaler Lichtstrom: 780 Lumen (5500K) / 680 Lumen (3000K)
Minimale Leuchtdauer: 1h
Minimaler Lichtstrom: 50 Lumen (5500K) / 40 Lumen (3000K)
Maximale Leuchtdauer: 21h
Lichtstärke: 400cd
Leuchtweite: 40m
Wasserdichtigkeit: IPX0 (also kein Schutz vor Wasser)
Fallwiderstand: 1m
Gewicht: 140,3g (eigene Messung: 141,9g mit eingebautem Akku)
Kapazität des eingebauten Li-ion-Akkus: 2600mAh
Typ des Ladeports: USB C (Ladekabel im Lieferumfang)
Abmessungen: 131 * 66 * 9,6 mm
Verbaute LEDs: 120 Stück (jeweils 60 Stk. mit 3000K und 5500K). (Angabe: 2835 LED falls das jemandem was sagt)
Lieferumang / erster Eindruck
Der Lieferumfang ist recht mager: Neben englisch- und vermutlich chinesischsprachiger Bedienungsanleitung, Garantiezettel und Qualitätskontrollzettel liegt der Lampe lediglich ein Adapterkabel bei, über das man die Leuchte einerseits an einem handelsüblichen USB-Port aufladen und sie andererseits als Powerbank einsetzen kann (siehe weiter unten).
Die Lampe hat etwa die Größe eines Smartphones und liegt damit gut in der Hand. Im Foto dient ein iPhone SE als Größenvergleich:
Die Jetbeam FL-12 macht bei erster Betrachtung einen wertigen, aber nicht den hochwertigen Eindruck, wie man es sonst von Jetbeam Taschenlampen gewöhnt ist. Das Gehäuse besteht aus Aluminium. Es fühlt sich so ähnlich wie bei einer Nitecore TIP an. Ich gehe deshalb von einem Aluminium-Druckguss-Gehäuse aus, muss aber direkt dazu sagen, dass ich von dem Metier nichts verstehe und ich das aufgrund des Vergleichs zur Nitecore TIP vermute. Die Frontabdeckung besteht aus Kunststoff und ist bei Auslieferung nicht etwa durch eine Schutzfolie geschützt. Entsprechend kam die Abdeckung schon mit einigen Kratzern übersät bei mir an. Diese sind aber im Normallfall kaum zu erkennen und stören das Lichtbild nicht. Es ist aber davon auszugehen, dass sich mit der Zeit immer mehr Kratzer ansammeln werden, die den Qualitäts-Eindruck weiter senken werden, aber nicht das Lichtbild der Lampe beeinflussen sollten.
Die Lampe besitzt an der Seite vier Knöpfe, die mit etwas Spiel im Gehäuse sitzen und leicht klappern. Diese trüben das Qualitätsempfinden auch etwas.
Das Display hingegen macht einen hochwertigen Eindruck.
Insgesamt wirkt die Lampe auf jeden Fall nicht billig, wenn auch nicht, wie bereits erwähnt, so hochwertig, wie man es sonst von Jetbeam gewohnt ist.
An der Längs- und Querseite befindet sich jeweils ein 1/4-Zoll-Gewinde für eine Stativaufnahme. Man kann sie somit hochkant als auch horizontal auf seinem Equipment ausrichten. An der Längsseite ist zudem der USB-C-Port, der mit dem mitgelieferten Adapterkabel sowohl als Ein- sowie als Ausgang (Powerbank) dient. An der Ecke befindet sich eine Aussparung für ein Lanyard, welches allerdings zum Lieferumfang zählt.
Bedienung / UI
Die Taschenlampe verfügt über vier Knöpfe. Der äußerste dient zum ein- und ausschalten der Lampe. Dabei wird die Lampe im ausgeschaltete Zustand (Display ist aus) durch gedrückt halten des Schalters in Bereitschaft bzw. Standby versetzt – das Display geht an, die Lampe noch nicht. Beim diesem Einschalten wird das Jetbeam-Logo kurz im Display gezeigt. Dies vermittelt den Eindruck, dass die Lampe kurz hoch gefahren wird.
Ist die Lampe im Standby-Betrieb, kann man sie durch kurzes drücken des Ein- und Ausschaltknopfes aktiveren. Genauso deaktiviert man sie wieder.
Des Weiteren besitzt die Videoleuchte einen Plus- und Minus-Button, sowie einen Mode-Knopf. Durch drücken von Mode wechselt man zwischen Helligkeit- und Farbtemperatureinstellung. Mit Plus und Minus erhöht oder verringert man jeweils die Werte. Jeder Druck entspricht dabei einem Einstellungs-Schritt.
Die Helligkeit lässt sich von 5% bis 100% in 5% Schritten variieren.
Die Farbtemperatur lässt sich je nach Anwendung oder Geschmack von 3000K bis 5500K in 100K-Schritten einstellen.
Hält man Plus uns Minus gedrückt durchläuft das UI die Stufen. Die gesamte Einstellungsbandbreite zu durchlaufen dauert bei der Helligkeit etwa 10 Sekunden; bei der Farbtemperatur etwa 8 Sekunden und dauert für mein Empfinden damit etwas zu lange – durch schnelles Drücken ist man nämlich ähnlich flott.
Erwähnenswert ist, dass man die Einstellungen auch im Standby-Modus (Display ist ja aktiviert) durchführen kann, während die Lampe nicht leuchtet. Man kann auf diese Weise die gewünschten Werte voreinstellen ohne einen „Lichtzirkus“ veranstalten zu müssen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – das gefällt mir gut. Zumal das Display ja beleuchtet ist und die Lampe problemlos im Dunkeln eingestellt werden kann. Wo welcher Knopf sitzt, kann man sich schnell merken.
Insgesamt ist das UI ebenfalls simple wie genial!
Display
Das Display gehört für mich zu einem der Highlights der Lampe! Es ist zweifarbig (türkis und gelb) und mutet sehr hochwertig an.
Das gelbe Segment gibt Aufschluss über den Akku und die kalkulierte Restlaufzeit.
Das türkise Doppelsegment zeigt Helligkeit (Sonnensymbol, %-Angabe) und Farbtemperatur (Wolkensymbol, K-Angabe) an. Der ausgestreckte Zeigefinger am linken Rand erscheint dabei in der Zeile, die aktuell durch die Plus- und Minus-Buttons eingestellt werden kann.
Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass das Display hochfrequent flackert. Dies fällt aufgrund der hohen Frequenz aber kaum auf und stört mich persönlich so gut wie gar nicht – sensible Menschen vielleicht aber schon.
Vielleicht eins noch: Das Display ist nicht sehr groß, aber dennoch ist die Schrift groß genug und gut ablesbar.
Laden / Powerbank-Funktion
Wie bereits erwähnt, wird die Videoleuchte über das mitgelieferte Kabel an einem gewöhnlichen 5V USB-Anschluss aufgeladen. Über die Ladezeit kann ich zur Zeit noch keine Auskunft geben. Das Display zeigt während des Ladevorgangs nur das gelbe Akku-Symbol an, das entsprechend der aktuellen Kapazität blinkt.
Wichtig zu bemerken ist, dass sich die Lampe auch während des Ladens betreiben (leuchten) lässt. Ich denke dies ist für all diejenigen wichtig, denen die Akkulaufzeit nicht ausreicht. Powerbank mitnehmen und es ist ausreichend lang Licht vorhanden. Vielleicht haben die heutigen Kameras ja auch schon einen eingebauten USB-Anschluss – ich kenne mich im professionellen Bereich wie ja eingangs erwähnt nicht aus.
Wenn Not am Mann ist, kann man die Lampe aber auch umgekehrt als Powerbank zweckentfremden. Dazu muss man das zu ladende Device einfach über das Adapterkabel anschließen und kurz den Ein- und Ausschalter (aus dem ausgeschalteten Zustand) drücken. Ein gleichzeitiger Betrieb von Licht und Powerbank ist hingegen nicht möglich!
Leuchtcharakteristik
Die Videoleuchte ist aufgrund ihres Einsatzzweckes natürlich ein reinrassiger Flooder. Mehr geht ja fast gar nicht. Zudem ist das Lichtbild durch die vielen LEDs sehr homogen.
Für mich persönlich könnte die dunkelste Stufe noch etwas dunkler sein, sowie einen Moonlight-Modus erhalten. Ich denke aber im angedachten Einsatzzweck macht weniger Licht keinen Sinn, weil die Kameras ja vermutlich nicht so sensibel wie das menschliche Auge auf Licht reagieren. In der hellsten Stufe ist sie für mich mehr als hell genug – allerdings kann ich nicht beurteilen inwiefern die Helligkeit für Aufnahmezwecke bei Nacht geeignet ist. Ich weiß, dass man beim drehen enorm viel Licht benötigt; gerade wenn sich das Objekt in einiger Entfernung befindet.
Als etwas störend empfinde ich, dass vor den LEDs kein Diffuser verbaut ist. Denn wenn man direkt in die LEDs blickt, blenden diese bereits bei der dunkelsten Stufe! Ich kann mir gut vorstellen, dass dies ein No-Go für Filmer ist, die direkt vor der Kamera einen Menschen bei Dunkelheit interviewen oder wenn man das Licht zur Beleuchtung der eigenen Person braucht. Für mich ist es wiederum nicht ganz so relevant, weil ich ja meist hinter dem Licht bzw. auf der Display-Seite stehe und ein Diffusor natürlich auch Lumen frisst.
Zum Dimming widersprechen sich die Angaben aus Webseite und Anleitung. In der Anleitung steht: „constant analog dimming“ und auf der Webseite: „PWM Dimming Mode“. Ich persönlich kann in keiner Stufe PWM-Flackern feststellen und ich habe auch beim filmen mit dem Smartphone kein Flackern feststellen können, was natürlich ein wichtiges Ergebnis für Filmer ist, für die das Videolicht ansonsten natürlich völlig unbrauchbar wäre. Ausschließen möchte ich PWM-Dimming aber dennoch nicht.
Der Knaller ist natürlich, dass sich die Farbtemperatur einstellen lässt. Dies geschieht über die verwendeten LEDs. Die Hälfte (60 Stück) haben eine Lichttemperatur von 3000K. Diese leuchten entsprechend bei einer Einstellung von 3000K alleine auf. Die andere Hälfte hat eine Farbtemperatur von 5500K und leuchten entsprechend bei einer Einstellung von 5500K alleine auf. Alle anderen Zwischenwerte werden über anteilige Benutzung der jeweiligen LEDs erreicht.
Ich habe das mal in einem GIF veranschaulicht. Dabei ändert sich die Lichttemperatur von 5500K bis 3000K in 500K-Schritten. Die Belichtung ist fixiert und der Weißabgleich fest auf 4200K eingestellt.
Abschließend muss ich euch leider enttäuschen, da ich nicht mit Beamshots aufwarten kann! Meine in die Jahre gekommene Spiegelreflexkamera scheint nach der obigen Fotostrecke den Geist aufgegeben zu haben und zeigt mir nur noch ein „Error“ an. Ich denke, man kann sich die Leuchtcharakteristik aber auch ganz gut so vorstellen.
Die LEDs einer Sorte zeigen übrigens keine merkbaren Tint-Variationen.
Fazit
Mir gefällt die Taschenlampe / Videoleuchte insgesamt sehr gut. Es ist mal was anderes. Handlich, vielseitig, durchdacht. Gerade wenn man ein homogenes, breites Licht braucht, eignet sie sich hervorragend! Je nach Zweck (Outdoor / Indoor / Ambientenbeleuchtung) kann man die Farbtemperatur nach Gusto einstellen. Auch die Helligkeit ist in weiten Bereichen sehr fein steuerbar (eigentlich zu fein); wenn mir auch die dunkelste Stufe etwas zu hell ist. Das Display ist praktisch. Die Bedienung genial und durchdacht. Es macht Laune die Taschenlampe auszuprobieren und in verschiedenen Situationen verschieden Farbtemperaturen auszuprobieren.
Die Wertigkeit ist auf akzeptablem Niveau. Ein Diffusor und eine Glasscheibe hätten die Sache aber abgerundet.
Wie hinlänglich thematisiert, will ich keine Bewertung über die Eignung als Videoleuchte abgeben.
Die Jetbeam FL-12 habe ich für einen Preis von knapp unter 50 Euro (inklusive Versand und Versicherung) bei Banggood bezogen.
+ einstellbare Farbtemperatur (3000K – 5500K)
+ Display
+ auch im ausgeschalteten Zustand (Standby) einstellbar
+ Preis-/Leistungsverhältnis
+ Spaß- / Spielfaktor
+ mal was anderes / ungewöhnliches
o Qualität / Wertigkeit
o viele / zu viele Leuchtstufen
o Lieferumfang
- kein Diffusor vor LED (Blendung)
- Kunststoffscheibe bekommt schnell Kratzer
- Knöpfe klappern
- langsames Durchlaufen der Einstellungsbandbreite
- absolut kein Schutz vor Wasser
Ich hoffe euch hat meine Vorstellung gefallen und war gleichsam aufschlussreich für euch. Am Wochenende bin ich nicht da, aber danach stehe ich euch gerne für Fragen zur Verfügung.
Viele Grüße,
Moritz
da ich hier im Forum bisher noch nichts zur neuen Jetbeam FL-12 finden konnte, möchte ich sie euch gerne kurz vorstellen.
Kurzbeschreibung und Vorabinfo
Bei der Jetbeam FL-12 handelt es sich um eine mobile, akkubetriebene Videoleuchte in einer Preisklasse von rund 50 Euro mit einer maximalen Helligkeit von 780 Lumen.
Ich möchte vorab klarstellten, dass ich mich in diesem Bereich nicht auskenne und weder Ahnung von den Anforderungen an ein solches Licht habe, noch Konkurrenzprodukten und deren Eigenschaften kenne. Ich betrachte und bewerte die Lampe also rein unter dem Gesichtspunkt einer Taschenlampe. Wie gut sie sich für den ihr angedachten Zweck eignet, kann ich also nicht fachmännisch beurteilen. Dennoch versuche ich an diversen Stellen Einschätzungen zu liefern, falls mir etwas relevantes aufgefallen ist.
Zu den Kern-Features der Lampe gehört eine einstellbare Farbtemperatur (3000K – 5500K), ein Display auf der Rückseite, sowie eine in 20 Stufen anpassbare Helligkeit.
Wichtigste Technische Daten (von der Herstellerwebsite bezogen)
Hersteller Website: http://www.jetbeamlight.com/products_show292.html
Maximaler Lichtstrom: 780 Lumen (5500K) / 680 Lumen (3000K)
Minimale Leuchtdauer: 1h
Minimaler Lichtstrom: 50 Lumen (5500K) / 40 Lumen (3000K)
Maximale Leuchtdauer: 21h
Lichtstärke: 400cd
Leuchtweite: 40m
Wasserdichtigkeit: IPX0 (also kein Schutz vor Wasser)
Fallwiderstand: 1m
Gewicht: 140,3g (eigene Messung: 141,9g mit eingebautem Akku)
Kapazität des eingebauten Li-ion-Akkus: 2600mAh
Typ des Ladeports: USB C (Ladekabel im Lieferumfang)
Abmessungen: 131 * 66 * 9,6 mm
Verbaute LEDs: 120 Stück (jeweils 60 Stk. mit 3000K und 5500K). (Angabe: 2835 LED falls das jemandem was sagt)
Lieferumang / erster Eindruck
Der Lieferumfang ist recht mager: Neben englisch- und vermutlich chinesischsprachiger Bedienungsanleitung, Garantiezettel und Qualitätskontrollzettel liegt der Lampe lediglich ein Adapterkabel bei, über das man die Leuchte einerseits an einem handelsüblichen USB-Port aufladen und sie andererseits als Powerbank einsetzen kann (siehe weiter unten).
Die Lampe hat etwa die Größe eines Smartphones und liegt damit gut in der Hand. Im Foto dient ein iPhone SE als Größenvergleich:
Die Jetbeam FL-12 macht bei erster Betrachtung einen wertigen, aber nicht den hochwertigen Eindruck, wie man es sonst von Jetbeam Taschenlampen gewöhnt ist. Das Gehäuse besteht aus Aluminium. Es fühlt sich so ähnlich wie bei einer Nitecore TIP an. Ich gehe deshalb von einem Aluminium-Druckguss-Gehäuse aus, muss aber direkt dazu sagen, dass ich von dem Metier nichts verstehe und ich das aufgrund des Vergleichs zur Nitecore TIP vermute. Die Frontabdeckung besteht aus Kunststoff und ist bei Auslieferung nicht etwa durch eine Schutzfolie geschützt. Entsprechend kam die Abdeckung schon mit einigen Kratzern übersät bei mir an. Diese sind aber im Normallfall kaum zu erkennen und stören das Lichtbild nicht. Es ist aber davon auszugehen, dass sich mit der Zeit immer mehr Kratzer ansammeln werden, die den Qualitäts-Eindruck weiter senken werden, aber nicht das Lichtbild der Lampe beeinflussen sollten.
Die Lampe besitzt an der Seite vier Knöpfe, die mit etwas Spiel im Gehäuse sitzen und leicht klappern. Diese trüben das Qualitätsempfinden auch etwas.
Das Display hingegen macht einen hochwertigen Eindruck.
Insgesamt wirkt die Lampe auf jeden Fall nicht billig, wenn auch nicht, wie bereits erwähnt, so hochwertig, wie man es sonst von Jetbeam gewohnt ist.
An der Längs- und Querseite befindet sich jeweils ein 1/4-Zoll-Gewinde für eine Stativaufnahme. Man kann sie somit hochkant als auch horizontal auf seinem Equipment ausrichten. An der Längsseite ist zudem der USB-C-Port, der mit dem mitgelieferten Adapterkabel sowohl als Ein- sowie als Ausgang (Powerbank) dient. An der Ecke befindet sich eine Aussparung für ein Lanyard, welches allerdings zum Lieferumfang zählt.
Bedienung / UI
Die Taschenlampe verfügt über vier Knöpfe. Der äußerste dient zum ein- und ausschalten der Lampe. Dabei wird die Lampe im ausgeschaltete Zustand (Display ist aus) durch gedrückt halten des Schalters in Bereitschaft bzw. Standby versetzt – das Display geht an, die Lampe noch nicht. Beim diesem Einschalten wird das Jetbeam-Logo kurz im Display gezeigt. Dies vermittelt den Eindruck, dass die Lampe kurz hoch gefahren wird.
Ist die Lampe im Standby-Betrieb, kann man sie durch kurzes drücken des Ein- und Ausschaltknopfes aktiveren. Genauso deaktiviert man sie wieder.
Des Weiteren besitzt die Videoleuchte einen Plus- und Minus-Button, sowie einen Mode-Knopf. Durch drücken von Mode wechselt man zwischen Helligkeit- und Farbtemperatureinstellung. Mit Plus und Minus erhöht oder verringert man jeweils die Werte. Jeder Druck entspricht dabei einem Einstellungs-Schritt.
Die Helligkeit lässt sich von 5% bis 100% in 5% Schritten variieren.
Die Farbtemperatur lässt sich je nach Anwendung oder Geschmack von 3000K bis 5500K in 100K-Schritten einstellen.
Hält man Plus uns Minus gedrückt durchläuft das UI die Stufen. Die gesamte Einstellungsbandbreite zu durchlaufen dauert bei der Helligkeit etwa 10 Sekunden; bei der Farbtemperatur etwa 8 Sekunden und dauert für mein Empfinden damit etwas zu lange – durch schnelles Drücken ist man nämlich ähnlich flott.
Erwähnenswert ist, dass man die Einstellungen auch im Standby-Modus (Display ist ja aktiviert) durchführen kann, während die Lampe nicht leuchtet. Man kann auf diese Weise die gewünschten Werte voreinstellen ohne einen „Lichtzirkus“ veranstalten zu müssen und die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – das gefällt mir gut. Zumal das Display ja beleuchtet ist und die Lampe problemlos im Dunkeln eingestellt werden kann. Wo welcher Knopf sitzt, kann man sich schnell merken.
Insgesamt ist das UI ebenfalls simple wie genial!
Display
Das Display gehört für mich zu einem der Highlights der Lampe! Es ist zweifarbig (türkis und gelb) und mutet sehr hochwertig an.
Das gelbe Segment gibt Aufschluss über den Akku und die kalkulierte Restlaufzeit.
Das türkise Doppelsegment zeigt Helligkeit (Sonnensymbol, %-Angabe) und Farbtemperatur (Wolkensymbol, K-Angabe) an. Der ausgestreckte Zeigefinger am linken Rand erscheint dabei in der Zeile, die aktuell durch die Plus- und Minus-Buttons eingestellt werden kann.
Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass das Display hochfrequent flackert. Dies fällt aufgrund der hohen Frequenz aber kaum auf und stört mich persönlich so gut wie gar nicht – sensible Menschen vielleicht aber schon.
Vielleicht eins noch: Das Display ist nicht sehr groß, aber dennoch ist die Schrift groß genug und gut ablesbar.
Laden / Powerbank-Funktion
Wie bereits erwähnt, wird die Videoleuchte über das mitgelieferte Kabel an einem gewöhnlichen 5V USB-Anschluss aufgeladen. Über die Ladezeit kann ich zur Zeit noch keine Auskunft geben. Das Display zeigt während des Ladevorgangs nur das gelbe Akku-Symbol an, das entsprechend der aktuellen Kapazität blinkt.
Wichtig zu bemerken ist, dass sich die Lampe auch während des Ladens betreiben (leuchten) lässt. Ich denke dies ist für all diejenigen wichtig, denen die Akkulaufzeit nicht ausreicht. Powerbank mitnehmen und es ist ausreichend lang Licht vorhanden. Vielleicht haben die heutigen Kameras ja auch schon einen eingebauten USB-Anschluss – ich kenne mich im professionellen Bereich wie ja eingangs erwähnt nicht aus.
Wenn Not am Mann ist, kann man die Lampe aber auch umgekehrt als Powerbank zweckentfremden. Dazu muss man das zu ladende Device einfach über das Adapterkabel anschließen und kurz den Ein- und Ausschalter (aus dem ausgeschalteten Zustand) drücken. Ein gleichzeitiger Betrieb von Licht und Powerbank ist hingegen nicht möglich!
Leuchtcharakteristik
Die Videoleuchte ist aufgrund ihres Einsatzzweckes natürlich ein reinrassiger Flooder. Mehr geht ja fast gar nicht. Zudem ist das Lichtbild durch die vielen LEDs sehr homogen.
Für mich persönlich könnte die dunkelste Stufe noch etwas dunkler sein, sowie einen Moonlight-Modus erhalten. Ich denke aber im angedachten Einsatzzweck macht weniger Licht keinen Sinn, weil die Kameras ja vermutlich nicht so sensibel wie das menschliche Auge auf Licht reagieren. In der hellsten Stufe ist sie für mich mehr als hell genug – allerdings kann ich nicht beurteilen inwiefern die Helligkeit für Aufnahmezwecke bei Nacht geeignet ist. Ich weiß, dass man beim drehen enorm viel Licht benötigt; gerade wenn sich das Objekt in einiger Entfernung befindet.
Als etwas störend empfinde ich, dass vor den LEDs kein Diffuser verbaut ist. Denn wenn man direkt in die LEDs blickt, blenden diese bereits bei der dunkelsten Stufe! Ich kann mir gut vorstellen, dass dies ein No-Go für Filmer ist, die direkt vor der Kamera einen Menschen bei Dunkelheit interviewen oder wenn man das Licht zur Beleuchtung der eigenen Person braucht. Für mich ist es wiederum nicht ganz so relevant, weil ich ja meist hinter dem Licht bzw. auf der Display-Seite stehe und ein Diffusor natürlich auch Lumen frisst.
Zum Dimming widersprechen sich die Angaben aus Webseite und Anleitung. In der Anleitung steht: „constant analog dimming“ und auf der Webseite: „PWM Dimming Mode“. Ich persönlich kann in keiner Stufe PWM-Flackern feststellen und ich habe auch beim filmen mit dem Smartphone kein Flackern feststellen können, was natürlich ein wichtiges Ergebnis für Filmer ist, für die das Videolicht ansonsten natürlich völlig unbrauchbar wäre. Ausschließen möchte ich PWM-Dimming aber dennoch nicht.
Der Knaller ist natürlich, dass sich die Farbtemperatur einstellen lässt. Dies geschieht über die verwendeten LEDs. Die Hälfte (60 Stück) haben eine Lichttemperatur von 3000K. Diese leuchten entsprechend bei einer Einstellung von 3000K alleine auf. Die andere Hälfte hat eine Farbtemperatur von 5500K und leuchten entsprechend bei einer Einstellung von 5500K alleine auf. Alle anderen Zwischenwerte werden über anteilige Benutzung der jeweiligen LEDs erreicht.
Ich habe das mal in einem GIF veranschaulicht. Dabei ändert sich die Lichttemperatur von 5500K bis 3000K in 500K-Schritten. Die Belichtung ist fixiert und der Weißabgleich fest auf 4200K eingestellt.
Abschließend muss ich euch leider enttäuschen, da ich nicht mit Beamshots aufwarten kann! Meine in die Jahre gekommene Spiegelreflexkamera scheint nach der obigen Fotostrecke den Geist aufgegeben zu haben und zeigt mir nur noch ein „Error“ an. Ich denke, man kann sich die Leuchtcharakteristik aber auch ganz gut so vorstellen.
Die LEDs einer Sorte zeigen übrigens keine merkbaren Tint-Variationen.
Fazit
Mir gefällt die Taschenlampe / Videoleuchte insgesamt sehr gut. Es ist mal was anderes. Handlich, vielseitig, durchdacht. Gerade wenn man ein homogenes, breites Licht braucht, eignet sie sich hervorragend! Je nach Zweck (Outdoor / Indoor / Ambientenbeleuchtung) kann man die Farbtemperatur nach Gusto einstellen. Auch die Helligkeit ist in weiten Bereichen sehr fein steuerbar (eigentlich zu fein); wenn mir auch die dunkelste Stufe etwas zu hell ist. Das Display ist praktisch. Die Bedienung genial und durchdacht. Es macht Laune die Taschenlampe auszuprobieren und in verschiedenen Situationen verschieden Farbtemperaturen auszuprobieren.
Die Wertigkeit ist auf akzeptablem Niveau. Ein Diffusor und eine Glasscheibe hätten die Sache aber abgerundet.
Wie hinlänglich thematisiert, will ich keine Bewertung über die Eignung als Videoleuchte abgeben.
Die Jetbeam FL-12 habe ich für einen Preis von knapp unter 50 Euro (inklusive Versand und Versicherung) bei Banggood bezogen.
+ einstellbare Farbtemperatur (3000K – 5500K)
+ Display
+ auch im ausgeschalteten Zustand (Standby) einstellbar
+ Preis-/Leistungsverhältnis
+ Spaß- / Spielfaktor
+ mal was anderes / ungewöhnliches
o Qualität / Wertigkeit
o viele / zu viele Leuchtstufen
o Lieferumfang
- kein Diffusor vor LED (Blendung)
- Kunststoffscheibe bekommt schnell Kratzer
- Knöpfe klappern
- langsames Durchlaufen der Einstellungsbandbreite
- absolut kein Schutz vor Wasser
Ich hoffe euch hat meine Vorstellung gefallen und war gleichsam aufschlussreich für euch. Am Wochenende bin ich nicht da, aber danach stehe ich euch gerne für Fragen zur Verfügung.
Viele Grüße,
Moritz
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