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Vaseline als Kontaktgeber

kirschm

Flashaholic***
13 April 2017
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Normalerweise würde man ja meinen, dass Vaseline nicht leitfähig ist. Obwohl ich dumm bin, glaube ich das auch. Was ich aber nicht verstehe:
  • Ich creme alle meine lampengewinde mit Vaseline ein, wenn ich das Bedürfnis nach mehr Gleitfähigkeit habe. Bitte jetzt keine dummen Anmerkungen, danke.
  • mich wundert, dass danach alle Lampen Kontakt-mäßig noch einwandfrei funktionieren.
  • Beim zusammendrehen der Gewinde dürfte die Vaseline halt wohl teils verdrängt werden, aber doch nicht alles und nicht überall.
  • im theoretischen Fall müsste die Vaseline doch zwischen allen kontaktflächen sein.
dumme Frage also: warum hat selbst das dicke einschmieren mit Vaseline keinen Einfluss auf die kontaktfähigkeit? das gleiche gilt übrigens auch für eine stinknormale autobatterie an den batteriepolen.
 
  • Danke
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0ssi1973

Flashaholic**
11 Oktober 2015
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Wellmitz/ Landgut
Weil beim zusammen schrauben das Fett an manchen Stellen komplett verdränkt wird und wieder Kontakt da ist. Außer dem geben die meisten Lampen mit den Stirnflächen des Akkurohrs Kontakt zum Treiber. Bei den Batteriepolen ist es genauso, durch das aufschieben der Klemmen wird das Fett beiseite geschoben.
 

kirschm

Flashaholic***
13 April 2017
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Danke @0ssi1973 ... das war bisher auch meine Erklärung, aber ich dachte, dass durch das partielle Vaseline dazwischen, der Kontakt doch irgendwie schlechter werden müsste. Aber ich denke, du hast recht.
 
  • Danke
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SammysHP

Flashaholic**
6 Oktober 2019
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Celle
www.sammyshp.de
Im BLF hatte ich neulich schon ein paar ausführliche Beiträge zu dem Thema geschrieben, weil jemand wiederholt meinte, man müsse "conductive bulb grease" (das Zeug, das man gerne mal in Stecker im KFZ-Bereich schmiert) nehmen. Nur ist das Zeug alles andere als leitend, sonst würde es auch äußerst fatale Folgen haben.

Wenn wir etwas auf die Gewinde schmieren, hat das mehrere Effekte. Erstens schmiert es, damit die Gewinde etwas geschmeidiger laufen und sich das Aluminium nicht zu sehr abreibt (und ggf. verschweißt, was Aluminium gerne mal macht). Außerdem dichtet es ab und schützt vor Feuchtigkeit, verhindert also Korrosion.

Kommen wir jetzt zum Thema "elektrische Leitfähigkeit": Würde man etwas Leitendes nehmen, besteht die Gefahr, dass sich die Substanz verteilt und einen Kurzschluss verursacht. Schon allein deswegen nimmt man ein Dielektrikum, also einen Isolator. Die üblicherweise für unsere Zwecke verwendeten Silikon-Schmier(fette) sind nichtleitend. Für den Stromkreis ist das aber kein Problem. Denn leitend sind sowieso nur die Berührpunkte des Metalls. Der Widerstand der Luft ist hoch genug, dass dort kein Strom fließen kann. (Bei höheren Spannungen kann es zu Überschlägen kommen, was zum einen eine Gefahr bzgl. Entzündung darstellt, zum anderen die Kontaktflächen schädigt. Bei Taschenlampen gibt es so hohe Spannungen aber nicht.) Diese Schmierstoffe verdrängen nun die Luft aus den Zwischenräumen und schützen vor Überschlägen.

Wenn man also seine Taschenlampe zusammendreht, berühren sich die metallischen Kontaktflächen unter einem gewissen Druck, wodurch der Schmierstoff in dem Bereich verdrängt wird. Es kann allerdings sein, dass sich mit der Zeit Aluminiumoxid (nichtleitend) bildet und mit dem Schmierstoff auf die Kontaktflächen getragen wird. Das verschlechtert unter Umständen den Kontakt bzw. erhöht den Widerstand. Wenn man also nur noch schwarze Paste im Gewinde vorfindet und der Meinung ist, die Leistung hätte sich reduziert, sollte man mal über eine Reinigung nachdenken.
 

Flummi

Moderator
Teammitglied
26 Oktober 2015
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Nähe Hannover
Bei sehr vielen Lampen sind die Gewinde ja sogar eloxiert, also elektrisch nicht leitfähig. Wie Ossi1973 schrieb, geht der Strom über die Stirnflächen. Sonst würde ja auch kein mechanischer Lockout funktionieren...
Die Stirnflächen reinige ich bei fast jedem Akkuwechsel. Da kommt auch kein Fett ran.
 
  • Danke
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0ssi1973

Flashaholic**
11 Oktober 2015
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Wellmitz/ Landgut
Die Fläche für den Kontakt, braucht ja nicht größer sein als der Querschnitt des Drahts der Feder zum Treiber. Das sind ja nur ein paar Quadratmillimeter.
 

kirschm

Flashaholic***
13 April 2017
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Danke für die vielen Antworten. ich hatte tatsächlich nur das blanke Gewinde im Sinn gehabt und nicht z.b. die blanke Stelle für die tailcap hinten. Die wische ich immer nur trocken, aber mache da keinesfalls was drauf. bei den blanken Gewinden denke ich an solche, mit denen man gar keinen lockout machen kann, z.b. die Convoy S9 vorne am lampenkopf-Gewinde.
Mein Take away: ich kann die Gewinde weiterhin mit Vaseline dünn einschmieren, und könnte notfalls auch die kontaktfläche für die tailcap hinten einschmieren, auch wenn ich es sowieso nicht tue.
 

Unheard

Flashaholic**
6 November 2017
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Raffnixhausen
Meine S1R ist selbst mit dem 10C Akku auf Kante genäht, weiß der Kuckuck, warum. Fett auf der Stirnfläche des Batterierohrs geht gar nicht, und so reinige ich die (und die Kontakte der Tailcap) regelmäßig. Ich müsste die mal komplett entfetten und das Gewinde mit viskoserem Schmierfett behandeln.
 

Banane

Flashaholic**
3 August 2016
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Stuttgart
Fett oder Vaseline auf elektrisch leitenden Kontaktflächen vergrößern in jedem Fall den Übergangswiderstand. Wie sehr, hängt u. A. davon ab, wie stark die leitenden Teile zusammen gepresst werden. Auch das Polfett an Autobatterien muss NACH anschrauben der BLANKEN Batterieklemmen auf die BLANKEN Pole erfolgen. Hierdurch soll (Kontakt-)Korrosion vermieden und ein guter Kontakt dauerhaft erhalten werden. Mit einer etwaigen besseren Leitfähigkeit hat dies nichts zu tun.
Fett auf anodisierten (und damit nicht leitenden) Gewinden stören dagegen die Leitfähigkeit, welche nur an den blanken Stirnseiten vorhanden ist, nicht. Diese jedoch sauber und fettfrei zu halten, kann durchaus das ein- oder andere Lumen ausmachen.
 
7 Dezember 2018
18
12
3
Polfett ist ein Korossionsschutzmittel für die metallischen Anschlusspole von Bleiakkumulatoren. Es schützt die Oberflächen der Pole und Polklemmen vor der Einwirkung von Sauerstoff, Säuredämpfen, Feuchtigkeit, Salznebel und anderen Umwelteinflüssen und verhindert damit ein "Ausblühen" der Metallteile. Sonst sehen die Pole Irgendwann weiß aus und sind nicht mehr leitfähig.
 

Buteo

Flashaholic**
25 März 2015
2.929
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Polfett ist ein Korossionsschutzmittel für die metallischen Anschlusspole von Bleiakkumulatoren. Es schützt die Oberflächen der Pole und Polklemmen vor der Einwirkung von Sauerstoff, Säuredämpfen, Feuchtigkeit, Salznebel und anderen Umwelteinflüssen und verhindert damit ein "Ausblühen" der Metallteile. Sonst sehen die Pole Irgendwann weiß aus und sind nicht mehr leitfähig.
Wenn ich jetzt gar kein anderes Fett zur Verfügung hätte, würde ich im Zweifel trotzdem Polfett oder Vaseline zum Schmieren der Gewinde benutzen.
Neben dem Korrosionsschutz geht es da dann auch u.U. um Dichtigkeit und Schonung der Gewinde.
Selbst Ketten- oder Kugellagerfett kann man da denke ich benutzen.