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Ulbrichtkugel Eigenbau 50cm

sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
2.168
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113
Aalen/Ulm, um, und herum
Teil I "Rohbau"

Die Idee Lumen messen zu können, fand ich seit dem ersten Ulmer Treffen genial.

Aber wie wichtig ist denn nun die Beschichtung? Und wie groß muß die Kugel mindestens sein? 5% Portfläche, und das bei meinen unpraktischen Lampen? Und dann erst das mit der Photodiode, samt Farbfilter! ohje.

Erste wichtige Erkenntnis: man kann ja auch einfach ein Luxmeter nehmen. Aber das mit der Beschichtung schien mit immer noch ziemlich aufwendig zu werden. Weil wenn schon, dann schon. Bitte nicht die Hälfte der Arbeit und lauter schiefe Meßergebnisse.

Nachdem ich sowas in ganz klein, die PCE-LED1, dann richtig spannend fand (Klasse Tip, Nightlight!), hat mich die Idee nicht mehr losgelassen.

Mittlerweile findet man große Styroporkugeln für knapp 20EUR. Und außerdem kann man zum Messen ja nicht nur Luxmeter, sondern auch kleine Ulbrichtkugeln andocken. Noch mehr Kurzweil. Schließlich fand ich sogar Angebote für Bariumsulfat, weiß noch gar nicht was es kostet, ist auch egal. Aber wenn ich's je unbedingt haben wollte, dann könnte ich.

Tja. Da lagen sie nun auf einmal dumm rum und harrten der Dinge.

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Nur für die Beschichtung konnte ich mich nicht entscheiden. Mittlerweile kam von Amaretto der Tip, daß man einfach beste Wandfarbe nehme, außer man wolle wirklich kalibrieren. Klingt gut!

Also ran an die Buletten. Heute in den Baumarkt. Einfach mal Alpinaweiß holen. Aber ohweh, nur große Gebinde. Egal, ein Liter des Konkurrenten Polarweiß mit gleichem Testergebnis würde es auch tun. (Und andernfalls ja sowieso Bariumsulfat.)

Nun ist Styropor an sich nicht das schlechteste. Sehr weiß. Und manch Fauler hat hier schon aufgehört. Aber es glänzt mir viel zu sehr, es streut nicht besonders diffus:

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Aber es wäre sehr interessant, Meßergebnisse ohne und mit Bemalung zu vergleichen. Mit der Lichtdurchlässigkeit hätte ich keine Probleme, aber mit dem Glänzen schon. Also Test mit feinem Schleifpapier. Funktioniert für's bloße Auge sehr gut. Hier der Vergleich mit den kleinen Duschkopfmustern von der Herstellung, vorher / nachher:

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Die Oberfläche ist auch schön fein rauh. Die Knubbel sieht man noch, die ignoriere ich. Eine Hälfte zu schleifen hatte ich Lust, die zweite kommt später. Außen wäre Schleifen kein Problem, aber innen muß man arg aufpassen, daß die Ecken des Schleifpapiers keine Dellen hinterlassen. Was für ein Gefummel.

Also weiter, eine Andockstelle für die kleine Kugel (Meß-Port). Freihändig!

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Im Betrieb ist der Meßport dann unten und es geht Huckepack. Seitlich schon der Lampen-Port.

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Hier der Blick von oben auf den Meßport,

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Der Rand der kleinen Kugel wird später noch geweißelt. Viel wichtiger: Für einen ersten Test brauchte ich eine Blende. Es darf kein direktes Licht vom Lampenport in den Meßport gelangen. Also doch die Wandfarbe aufgemacht und ein Stück Pappe geweißelt.

Und wie sieht das aus, wenn's lebt?

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Eigentlich hätte ich somit auch schon einen Weihnachtsbaum für dieses Jahr....

Jetzt müßte ich endlich mal meine kleine Jetbeam finden, von der ich einen guten circa-Lumenwert habe, und die ich zum Vergleich auch direkt in der kleinen Kugel messen könnte.

Bis dahin also nur Lampen mit größeren Köpfen, ohne Vergleich, noch ohne passende Ringeinsätze in den Lampen-Port, erstmal alles so wie auf dem Bild.

Wenn ich von der ANSI-Angabe der EagleTac M3C4 1xXM-L mit 820 lm ausgehen, dann erhalte ich folgende erste Versuchswerte:

EagleTac M3C4 1xXM-L: 820lm (rechnerisch festgelegt)
Brummer NW (4000K) XM-L T4, ohne Turbo (hi-lo-strobe): 2120 lm (high), 430 lm (low)
TN31: 975lm (<68sec), 865 (>68sec)
UT95: 1630lm / 510lm / 250lm (hi/mid/lo), aber ohne Glas/Bezel also knapp 10% zu hoch, weil sonst Kopf zu groß (reichte aber auch so noch nicht ganz rein)

Als Hausnummern sind die Werte ok.

Als nächstes folgt also:
- innen alles rauh schleifen
- und nochmal messen.
Dann:
- innen weißeln, samt Rand der kleinen Kugel
- passende Einsätze für den Lampen-Port
- dann auch mal die Winkelabhängigkeit mit dem Laser testen.
Und dann losmessen was das Zeug hält... :D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

nightlight

Flashaholic**
20 August 2010
2.460
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In der Mitte von Hessen
Hallo Sven

Bariumsulfat kannst du in der Apotheke kaufen, ist nicht sehr teuer.

Das würde ich auch in die Farbe einrühren.

Kannst du auch mal mit einem Luxmeter versuchen ob du damit Lumen messen kannst nach Kalibrierung? Oder liegen die Werte total daneben?


Gruß Steph
 

walter01

Ehrenmitglied
12 August 2011
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Raum Karlsruhe, BW
Tolles und interessantes Projekt! :thumbsup:

Du zeigst einmal mehr, dass du ein Mann der Tat bist, Sven. :thumbup:

Kleine Anmerkung am Rande:
Pass auf, wenn du dein grünes Scheusal in die Kugel hälst.
Das Abwasserrohr wird dir in Null-komma-nix ein Loch auf der gegenüberliegenden Seite ins Styropor reinbrennen. :D

Gruß Walter
 

amaretto

Moderator
Teammitglied
12 August 2010
21.394
25.754
113
NRW
Ich würd mehr Blenden einbauen. Nicht nur, dass kein direktes Licht durch eine breitstrahlende Lampe auf den Sensor fällt, sondern auch den direkten Weg vom Sensor zur gegenüberliegenden Seite der Lampe versperren. Also den Weg dorthin, wo der Spot auftrifft.

Mach mal eine Messung von der Kugel wie sie jetzt ist, und dann komplett mit Alufolie umwickelt, dass keine Abstrahlung nach außen tritt. Keine Empfehlung von mir, hab ich nur bei anderen Kugeln so gesehen.
 

forest

Ehrenmitglied
13 September 2010
4.802
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Siegerland
Sehr schönes Projekt!
Abgesehen von der Innenbeschichtung ist meine Kugel baugleich! Bin aber noch nicht weitergekommen.
Sobald ich Zeit finde müssen wir mal Daten abgleichen. Die EagleTac M3C4 habe ich ja auch... :)

Viele Grüsse
Daniel
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
7.419
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Essen
Cooles Teil :thumbup:

Sind die Werte der Olight SR-95 UT nicht viel zu hoch?
Kann es sein, dass es daran liegt, dass der Olight Kopf größer ist als der weiße "Direktlichtschutz" vor dem Messeingang? Das würde dann heißen, dass der Beam der Lampe um die Scheibe rum geht und dahinter konvergiert und den Sensor direkt trifft?
 
Zuletzt bearbeitet:

ds0815

Flashaholic*
29 Dezember 2010
683
372
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Bei Hannover
Hallo sma,

ich hatte vor Jahren an etwas ähnlichem gebastelt.

Folgendes ist wichtig: Das Licht sollte nicht aus der Kugel austreten, sondern im Inneren verbleiben.

Die weiße Baumarktfarbe wird die Absperrende Wirkung nicht ganz erreichen. Ich habe damals ein Silber auf Wasserbasis 2x vorgestrichen und dann erst weiß oben drauf.

Ich habe noch von dem Silber, das kann ich Dir zur Verfügung stellen.

Grüße

DS
 

sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
2.168
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Aalen/Ulm, um, und herum
Dank für das viele Feedback!

- Wenn ich Bariumsulfat nehme, dann wollte ich es gleich richtig, hochprozentig. Ich würd's ungern "nur" als Mischung mit Wandfarbe probieren. Fragt sich also nur noch, wie man es gut aufbringt.

- Luxmeter will ich auf jeden Fall testen

- "nur" eine Blende: ich vermute der Unterschied ist bei der Ulbrichtkugel als Meßgerät egal, da sie ein zweites mal integriert. Eher noch beim Luxmeter.
Noch ein Punkt von vielen, den man messen kann. Gibt eh schon zu viele :)
Aber Frage: Solange die Farbe einen nennenswerten Teil rausläßt, könnte eine zweite Blende nachteilig sein: Spotlicht ist für das Meßgerät verdeckt, Spill ist direkt sichtbar. Spotlicht würde benachteiligt?

- zu hohe Werte: die Blende ist's nicht, die ist groß genug. Eher alle anderen Fehler. Ist ja schließlich erst im Rohbau.

- möglichst wenig Licht austreten lassen. Das heißt: viel Licht innen aufintegrieren: Ja, das ist das oberste Ziel.

- Silberfarbe / Alufolie: Frage: Mal angenommen, 10% gehen nach außen durch, dann kommen selbst bei perfekter Reflektion dahinter nur noch 1% zurück in die Kugel? Lohnt das merklichen Aufwand? Gibt's da Zahlen?
 

Tohuwabohu

Flashaholic
6 Oktober 2010
125
95
28
- Silberfarbe / Alufolie: Frage: Mal angenommen, 10% gehen nach außen durch, dann kommen selbst bei perfekter Reflektion dahinter nur noch 1% zurück in die Kugel? Lohnt das merklichen Aufwand? Gibt's da Zahlen?
Ich glaube nicht, dass 1% den Aufwand lohnen aber Silberfarbe, Alufolie oder notfalls ein schwarzer Müllsack halten Fremdlicht draussen. Es ist ärgerlich wenn während einer lang dauernden low mode Messung irgendwann die Sonne durchs Fenster scheint und die Messwerte verfälscht.
 

Photon

Flashaholic**
8 Juni 2012
1.313
1.303
113
Heidelberg
- Silberfarbe / Alufolie: Frage: Mal angenommen, 10% gehen nach außen durch, dann kommen selbst bei perfekter Reflektion dahinter nur noch 1% zurück in die Kugel? Lohnt das merklichen Aufwand? Gibt's da Zahlen?
1.Licht sollte nicht austreten, mehrere Schichten Dispersionsfarbe (oder Bariumsulfid) verhindern das.
2.Der Fotosensor sollte nie Direktlicht "sehen", deshalb 2 Blenden für Punkt und Torch.
Luxmesser als Sensor geht prinzipiell, der Korrekturfaktor ist mit mehreren bekannten Lichtquellen herauszufinden.;)
Bilder, incl. Blendenanordnungen von meinen Kugeln gibt's im Thread:
"Hat jemand mit dem Lumenmeßgerät Erfahrung?"
Gruß
Volker
 

archangel

Flashaholic**
7 April 2011
4.544
1.433
113
Die Idee eine Ulbrichkugel zu haben bzw eine zu bauen ist für einen Flashie natürlich nachvollziehbar. Für deine Bemühungen gebührt dir absolut Respekt. :thumbup:

Allerdings frage ich mich: Mit einer einfachen, immer wieder reproduzierbaren Ceiling Bounce Anordnung und Ableitung von Messwerten im Vergleich zu einer Referenzlampe kommt man doch auch zum Ziel? In einer selbstgebauten Ulbrichkugel kommt man wohl näher an die Wahrheit - aber wirklich exakte, "unter Laborbedingungen ermittelte" und somit quasi "offizielle" Werte wirst Du damit nicht bekommen, selbst bei akuratester Umsetzung. Lohnt sich daher dein Aufwand?

Versteh mich nicht falsch. Ich sage es nochmal: Hochachtung für deinen Tatendrang!
 

sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
2.168
3.946
113
Aalen/Ulm, um, und herum
Mit einer einfachen, immer wieder reproduzierbaren Ceiling Bounce Anordnung und Ableitung von Messwerten im Vergleich zu einer Referenzlampe kommt man doch auch zum Ziel?

Auch wenn die Ceiling Bounce Anordnung jedes mal gleich ist. Das Beamprofil der Lampe ist es nicht.

Und genau an diesem Punkt setzt ein "Behältnis" an, in dem Licht möglichst oft reflektiert wird, sich also möglichst gleichmäßig verteilt, und in Summe eine überall gleiche "Hintergrund-Helligkeit" entsteht, so daß man nur noch das Luxmeter anschalten muß.

Also zumindest ich habe kein reinweißes Badezimmer, WC oder Besenkammer. Da hätte man durchaus sehr gute Karten.

Beim Ceiling-Bounce funktioniert das also passabel, in so einer Kugel besser. Das isses, mehr nich :p
 

ds0815

Flashaholic*
29 Dezember 2010
683
372
63
Bei Hannover
Ich verstehe das mit dem 1% reflektierten Licht nicht.

Selbst mehrere Schichten Dispersion auf Styropor (bei mir 4) lassen sich mit der Lampe "durchleuchten".

Das bedeutet dieses Licht kann austreten und ist weg.

Durch Alufolie oder Silberfarbe (2 Schichten silber, 2 Schichten weiß) ist dieser Effekt nicht mehr vorhanden.

Die "echte" Ulbrichtkugel hat ein sehr reines Bariumsulfat als mircroporöse Schicht im Inneren.
Also wird auch dort etwas Licht von der Beschichtung absorbiert. Diese Lichtmenge ist hoffentlich sehr klein und immer gleichmäßig und der Lichtmenge proportional.

Die weiße Dispersionsbeschichtung verhält sich ähnlich. Das Bariumsulfat welches man kaufen kann, ist meistens graustichig und kann nicht mit dem Bariumsulfat aus den Messkugeln verglichen werden.

Daher ist eine wehr weiße, sehr deckende Dispersion eine sinnvolle Alternative.
 

Photon

Flashaholic**
8 Juni 2012
1.313
1.303
113
Heidelberg
dicht

Habe auf die Schnelle eine Osram 24V 250 W Stiftsockellampe in die Kugel gehalten. Die 4 Schichten Dispersionsfarbe lassen nichts durch. Wird alles nur ziemlich schnell warm.
Gruß
Volker
P.S. bei 25 V produziert die Lampe 10000 Lumen :cool:
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
7.419
5.209
113
Essen
Habe auf die Schnelle eine Osram 24V 250 W Stiftsockellampe in die Kugel gehalten. Die 4 Schichten Dispersionsfarbe lassen nichts durch. Wird alles nur ziemlich schnell warm.
Gruß
Volker
P.S. bei 25 V produziert die Lampe 10000 Lumen :cool:

Das ist mal ne richtige "Hotwire"-Birne :teufel:
Was machst du denn mit solchen Birnen?

Die wurden damals in der TK Monster eingesetzt. In dem verlinkten Thread baut CPF-Mitglied LuxLuthor noch einen Regler in die Lampe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Photon

Flashaholic**
8 Juni 2012
1.313
1.303
113
Heidelberg
~ 10k lm

Richtig, sie hat innen schon leichte Beläge, ist nicht mehr ganz neu. Außerdem hat meine Hand, als ich sie in den Port reingehalten habe, auch noch ein paar Lümchen absorbiert (dampft jetzt noch!) Gehörte zu einem Kodak- Diaprojektor. Zwischendurch diente sie mit Kolleginnen als Grundlast für kleinere Netzteile, Generatoren o.Ä.

Gruß Volker
 

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sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
2.168
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Aalen/Ulm, um, und herum
Teil II - sie sind gelandet

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Wenn ich dem Ding den Rücken zuderehe, fühle ich mich mitunter beobachtet...

Alufolie

Da die Kugel ja strahlte wie ein Weihnachtsbaum, habe ich sie mit Alu "tapeziert", glänzende Seite nach innen.

Ergebnis: 6-7% höhere Meßwerte.

Das heißt nicht notwendigerweise, daß die Messungen im gleichen Maße besser werden, sondern in erster Linie, daß der Korrekturfaktor ein anderer ist. Bei gleichen Strahlprofilen macht das kaum einen Unterschied. Interessant wird es bei eher bei unterschiedlichen Profilen. Bei alledem spielt aber das Streuverhalten der Innenseite ebenfalls eine ganz wichtige Rolle. Rechnerisch kenne ich mich da noch gar nicht aus.

Passende Einsätze

Außerdem habe ich mittlerweile einige Einsätze, damit möglichst wenig Öffnung um die Lampe ensteht. Es ist frappierend, wieviel Licht hier verlorengeht. Ein Vergleich: Eine Messung mit einer M3C4 (gut 6cm Durchmesser) samt passendem Einsatz aus Styropor, gegenüber einer Messung bei der man die Lampe in eine größere Öffnung hält, sodaß auf beiden Seiten knapp ~1.5cm Platz ist. Das erscheint bei 48cm Kugel-Innendurchmesser auf den ersten Blick nicht so viel.

Der Meßwert liegt aber um 11% niedriger.

Dieser Fehler ist viel "gefährlicher", da er von der Passung für eine jeweilige Lampe abhängt. Wenn die Abweichungen hingegen in der Kugelkonstruktion liegen (Farbe, Blenden, etc.) dann kann ein großer Teil durch den immer gleichen Korrekturfaktor eingefangen werden.

Wohlgemerkt, 11% Lichtverlust, obwohl nur 0.5% der Kugelinnenoberfläche "offen" waren!
(Innenradius 24cm, Oberfläche 4*pi*r²=7238cm². Kreisring Außen-/Innenradius 4.5/3cm. Fläche pi*(r2²-r1²)=35cm²)

Es lohnt sich also enorm, nicht nur auf Beschichtung und andere Faktoren zu achten, sondern die Kugel bei jeder Lampe auch so "lichtdicht" wie möglich zu bekommen.

Ich war ja kurz davor, auch allen meinen Lampen das Bezel weiß zu färben...

Schwarze Elemente am bezel wirken dabei ähnlich wie eine zu große Öffnung, sind aber natürlich meist viel kleiner. Wer sich 1% Genauigkeit nähern will, für den könnte aber auch das interessant werden.

Spot-Blende

Ich habe mittlerweile eine zweite Blende eingebaut, damit auch Spot-Licht nicht direkt in die Meßöffnung fällt. Das ist natürlich relativ, da ein Spot im Gegensatz zur Eintrittsöffnung sehr groß werden kann, ich die Blende aber nicht zu groß werden lassen wollte. Aus Sicht der Meßöffnung deckt diese Blende meine typischen Spots jedenfalls bequem ab.

Ich weiß aber erst, ob das wirklich ein Vorteil ist, wenn ich mal vergleichsweise mit einem Luxmeter statt einer kleinen Ulbrichtkugel gemessen habe. Nach Einbau der zweiten Blende fiel eine bestimmte Messung nämlich gar nicht besser aus:

Möglicher Meßwert für die Qualität der Kugel?

Ich habe eine Balder SE-1 (Schwarwaldtreffen-Verlosung!) bei der ich den Reflektor-Kopf abschrauben kann, so daß die LED direkt sichtbar wird. Spannend ist nun also, die Lampe einmal ohne Reflektor und einmal mit Reflektor (ohne Glas) zu messen. Im ersten Fall ist es der totale Fluter, im zweiten Fall "vergleichsweise" ein Thrower. (Problem: fummelig zu messen, denn die Lampe ist PWM gesteuert und ich erhalte nur auf High sinnvolle Meßwerte, die Lichtstärke sinkt hier aber wegen Erwärmung schnell.)

Direkt in der kleinen Ulbrichtkugel ergibt das einen Unterschied von 15%, wohl vor allem der Reflektorverlust und außerdem ein kleiner Rand vorne. In der großen Kugel liegt es immer um die 25%, die Blenden machen eigentlich keinen Unterschied. Vielleicht ist eine Messung mit zweiter Ulbrichtkugel unkritischer als mit Luxmeter. Eine Öffnung für ein Luxmeter kommt zukünftig.

Meine große Kugel scheint also momentan einen Fehler von 10% draufzuhauen. Ich weiß noch nicht, auf welche Faktoren der sich verteilt. Riesengroßer Vorteil aber schon jetzt: ich kann nun endlich auch fast alle meine großen Lampen vermessen. (Die POB oder Vector-Twin bleiben aber doch außen vor.)

Außerdem hat meine kleine Meßkugel am Boden nun ebenfalls einen weißen Rand. Da der Rand bei jeder Messung gleich ist, und insgesamt nicht groß, ist dies nur eine unwesentliche Verbesserung.

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Wandfarbe oder Styropor

Die Kugel ist immer noch Styropor-pur. Ich zögere mittlerweile ganz schön, die Dispersionfarbe aufzubringen: Die erste Blende (Pappe mit Farbe) schien in der Kugel dunkler als die Umgebung.

Ich habe also ein paar Materialien mit mehreren Schichten Dispersionsfarbe bestrichen. Pappe, Alufolie Vorder- bzw. Rückseite, Styropor. Es gibt nun zwei Faktoren: Wie gleichmäßig streut eine Oberfläche und wieviel reflektiert sie. Ersteres versuche ich mal unabhängig zu messen. Aber für zweiteres habe ich die Materialien, samt Styorpor pur und einem weißen Blatt Papier, einfach mal in die Kugel gelegt und hineingeleuchtet. Der Spot war durch die zweite Blende abgedeckt. Die Materialien wurden also ziemlich gleichmäßig diffus beleuchtet.

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Von links nach rechts: Pappe, Alu rück/vorderseite, Stryropor+Farbe, Styropor, und unten Papier. Auf dem Bild ist es weniger deutlich als mit direktem Blick: Das Styropor pur ist deutlich heller als alle anderen. Die Seite der Alufolie macht keinen sichtbaren Unterschied. Stryropor mit Farbe ist etwas heller als die anderen Dinge mit Farbe (deutet daraufhin, daß die Schicht wohl noch nicht dick genug ist, mich hat gleichzeitig ja aber auch der Effekt der Alufolie interessiert).

Ich vermute, daß Styropor außerdem recht farbeutral ist, weil es schneeweiß wirkt. Wenn es, wie bei mir, mit feinem Schleifpapier aufgerauht, auch noch sehr gleichmäßig streut, dann ist es vielleicht gar kein so schlechter Kandidat. Ich bin da aber noch zu keinem endgültigen Schluß gekommen.



Ich verstehe das mit dem 1% reflektierten Licht nicht.

Selbst mehrere Schichten Dispersion auf Styropor (bei mir 4) lassen sich mit der Lampe "durchleuchten".

Das bedeutet dieses Licht kann austreten und ist weg.

Durch Alufolie oder Silberfarbe (2 Schichten silber, 2 Schichten weiß) ist dieser Effekt nicht mehr vorhanden.

Das Licht tritt Dank Alufolie/Silberfarbe zwar nicht aus, aber ich glaube, der allergrößte Teil davon wird trotzdem "verschluckt" anstatt tatsächlich wieder im Inneren der Kugel aufzutauchen:

Nur ein kleiner Teil des Lichts gelangt durch die Dispersionsfarbe. Und dann muß das Licht auf dem Rückweg ja nochmal durch die Dispersionsfarbe und wird nochmal abgeschwächt. Offen ist, wie gut Alufolie reflektiert, wenn es direkt bestrichen ist. Ich habe ja Alufolie mit Wandfarbe bestrichen: Bei einer dünnen Schicht wirkte das für mich nicht heller, sondern dunkler. Ich frage mich ja, ob an dieser Grenzfläche Farbe-Alu noch ganz andere Dinge passieren als bei Luft-Alu? Und bei der Silberfarbe bin ich noch skeptischer.

Ich glaube, ein viel wichtigerer Grund für das Dichtmachen ist, daß andersrum kein Falschlicht von außen eindringen kann... Alufolie ist einfach praktisch zum Verarbeiten.

Bei mir also momentan Styropor statt Farbe. Da dies sehr lichtdurchlässig ist, habe ich mit Alufolie eine Verbesserung gemerkt. Bei einer vernünftigen Schicht Dispersionsfarbe, die viel lichtdichter ist als Styropor, rechne ich nicht mit solch einer Verbesserung. Das sind aber wirklich nur meine Gedanken, keine Behauptung. Ich seh's auch grad nicht, daß ich sowas bald selber messen könnte... Hast Du dazu Messungen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Xandre

Flashaholic***²
8 März 2011
13.263
5.524
113
BaWü
Weiß ist der beste Farbreflektor.
Was "Besseres" kenn ich nicht.(Was aber nichts heißen mag)

Ich stimme dir zu,dass durch die Alufolie zwar weniger Licht austritt,
aber auch weniger zurück strahlt.

Würde die Kugel im Inneren nicht mehr verändern.

Habe heute Abend eine Lampe dabei,(Basti Eigenbau EDC)
die wir schonmal mit deiner kleinen Kugel vermessen haben,
und die passt ganz in die kleine Öffnung rein.
So haben wir dann einen "guten" Vergleichswert.

Bring bitte die Kleine auch mit.

Deine Kugel find ich interessant und klasse :thumbup:

Gruß Xandre
 

inch

Flashaholic
8 Februar 2012
138
8
18
Dann waere ein Aufbau zur Lumenmessung gar nicht teuer: 25Euro fuer ein Luxmeter, 20Euro fuer die Ulbrichtkugel und man haette alles zusammen.

Fuer den Preis kann ich nicht mehr lange widerstehen!
 

walter01

Ehrenmitglied
12 August 2011
16.095
5.821
113
Raum Karlsruhe, BW
Um es mal auf zwei Worte zu reduzieren, Sven: Wahnsinn und Respekt! :thumbsup:

Das ist eine tolle Arbeit und sehr interessante Überlegungen, die du da in das Projekt "Lumenmessung" steckst. :thumbup:

Und das Ergebnis kann sich im wahrsten Sinne des Worten "sehen lassen". :)

Gruß Walter
 

sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
2.168
3.946
113
Aalen/Ulm, um, und herum
Dank für die netten Worte, ich mach's nunmal nur zum Spaß. Ich poste es hier, weil's vielleicht allgemein ganz interessant ist, daß man sich da an jeder Ecke in Spekulationen verlieren kann. Und es kann dann sehr aufwendig werden, eine verläßliche Entscheidung zu fällen, bis hin zu "geschwind eine weitere Kugel bauen" :). Und insbesondere auch wegen Neugier auf Erfahrungen anderer!

Im Moment fehlen mir v.a. noch bekannte Lumenquellen mit ganz unterschiedlichen Profilen. Ich habe eine M3C4 ANSI-Zahl, der ich leider noch gar nicht traue. Und die TN31 habe in in NW statt CW, u.s.w. Mutmaßliche Quellen habe ich natürlich genug...

Und eine für mich nicht so heftig erwartete Komplikation: die meisten meiner Lampen fallen direkt nach dem Einschalten zügig ab. Das ist kein Problem für einen ganz passablen Meßwert, aber zum Kalibrieren von anderen Lampen taugt es natürlich nicht. Helfen könnte: ein Schwung LEDs auf Kupferblock und gutes Labornetzgerät. Habe ich (noch) nicht.
 

Xandre

Flashaholic***²
8 März 2011
13.263
5.524
113
BaWü
Denke heut Abend sind schon paar Lampen da,
die nicht gleich ihren LUXwert nach Einschalten verlieren.
Aber halt "nur" Eigenbauten und Moddingteile ..

Somit sollten die Lumenwerte recht stabil und vergleichbar sein.

Deine Olight,wie sieht es mit der aus ?

Gruß Xandre
 

Photon

Flashaholic**
8 Juni 2012
1.313
1.303
113
Heidelberg
Und eine für mich nicht so heftig erwartete Komplikation: die meisten meiner Lampen fallen direkt nach dem Einschalten zügig ab. Das ist kein Problem für einen ganz passablen Meßwert, aber zum Kalibrieren von anderen Lampen taugt es natürlich nicht. Helfen könnte: ein Schwung LEDs auf Kupferblock und gutes Labornetzgerät. Habe ich (noch) nicht.
Das ist auf der hellsten Stufe absolut normal. Tip zum Vergleichen: Lampen wie Fenix TK 40/41/75 Thrunite TN31 etc. (hab' ich alle schon vermessen) sind auf den unteren bis mittleren Stufen sehr genau geregelt und fast aufs Digit reproduzierbar. Kann man auf Treffen tauschen, querprüfen. Und wie Du vorhin schon geschrieben hast: das genaue, lichtdichte anpassen zwischen Bezel und Port (starkes , weißes Papier) ist sehr wichtig.
Und das Labornetzteil wird sicher kommen.....
Gruß
Volker
 

ds0815

Flashaholic*
29 Dezember 2010
683
372
63
Bei Hannover
Schön das das Projekt voran geht.

Messungen zur Reflektion von Licht durch weiße Farbe habe ich auch nicht.

Eine Absorbtion des Lichtes hat man in der Kugel immer (auch bei der idealen Bariumsulfat Kugel). Das ist nicht so schlimm.
Daher muss die Kugel "geeicht" werden. Vielleicht durch Vergleichsmessungen. Dann hofft man, dass die Absorbtion linear steigt um eine einfache Berechnung der Lumenwerte zu bekommen.

Meine Konstruktion war ein Kasten mit einer mehrfachen Lichtumlenkung um Platz zu sparen, denn ein 50cm Kugel wollte ich nicht im Keller aufbewahren. (Obwohl ich sicher viel Schrott aussortieren könnte:D)
Das riesen Problem war, dass die Diffusion des Lichtes eben trotz mehrfacher Umlenkung nicht richtig hingehauen hat.

Ein simpler Test, der meine Konstruktion auf den Müll befördert hat:

Eine Zoom-Lampe 2 mal messen, einmal defokussiert und einmal fokussiert. Wenn die Konstruktion diffus reflektiert liegt die Abweichung wahrscheinlich unter 5%.
Ich hatte ca. 30%.:(

Eine richtige Kugel müsste besser sein. Viel Erfolg! :thumbsup:

DS
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
7.419
5.209
113
Essen
Eine Zoom-Lampe 2 mal messen, einmal defokussiert und einmal fokussiert. Wenn die Konstruktion diffus reflektiert liegt die Abweichung wahrscheinlich unter 5%.
Ich hatte ca. 30%.:(
DS

Bzgl. des Eichens stimme ich dir voll und ganz zu.

War die Zoom-Lampe eine LED Lenser?

Bei normalen Lampen mit Linse verliert man bis zu 50% des Lichtes in der fokussierten Stellung. Das Licht, was von der LED zur Seite geht wird von der Linse dann gar nicht eingefangen, da diese jetzt von der LED weiter entfernt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

ds0815

Flashaholic*
29 Dezember 2010
683
372
63
Bei Hannover
Mach keine Witze...

Mein Kasten ist schon auf dem Schrott... :)

Du könntes recht haben, im fokussierten Zustand geht eine Menge Licht in die schwarze Lampeninnenverkleidung.
Leider war die Messung auf Fokus/zoom = throw immer viel höher als im Weitwinkelmodus.

Die Lampe war eine Yezl T9.

Eine gewisse Abweichung wäre OK, aber zu hoch sollte sie nicht sein, dafür hat man ja den Diffusorkasten (-kugel) gebaut.

Grüße

DS
 

sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
2.168
3.946
113
Aalen/Ulm, um, und herum
Beim NRW Treffen konnte ich Vergleichsmessungen zwischen Photons Kugel und meiner machen (bzw. mittlerweile bei mir vervollständigen).

Vorteil bei Photon: möglicherweise besser an die Empfindlichkeitskurve des menschlichen Auges angepaßt, bessere Innenbeschichtung, und einmal gegen andere sehr gut kalibrierte Kugeln verglichen.
Vorteil bei mir: größer, und deshalb größerer Port bzw. geringere Port-Verluste möglich.


Ich habe nun bei mir streng genommen keine Lumen, sondern nur einen Kalibrierfaktor, um auf den Lichtstrom in Photons Kugel zu kommen.

"optimiert" bedeutet eine optimal lichtdichte Kopplung zum Vergleich, da ich die Schablonen
vom Treffen nicht habe und meine Kugel gegenüber Licht-undichtigkeit deutlich empfindlicher scheint als Photons.

Lampe Lichtstrom bei Photon [lm] Kalibrierfaktor bei sma
The_Drivers 110W Hotwire 3500 26.9
TN31 (NW) dedomed, 4.6A 760 21.7...21.3 (je nach Laufzeit)
FF3 3450 22.5 / 22.0 (optimiert)
PH50 3250 (overdrive 4150) 22.2 / 21.5 (optimiert) (overdrive 21)
SR95UT (SBT90) 1276 23.3


Ich habe schonmal suggestiv die besonders warme (Hotwire) und kühle (SR95UT) Lampe "außen" plaziert.

21-22 scheint ja gut zu passen. Das wäre bei der TN31 übrigens eine Spanne von 743...778lm.

Wie ich die "Ausreißer" besser einschätzen könnte, weiß ich noch nicht.
Vielleicht ergibt sich noch mehr aus den Ergenissen von Lichtinsdunkel morgen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

nofear87

Flashaholic*
25 März 2014
393
53
28
Ich krame den Thread nochmal aus. Ich habe ähnliches vor. Gibt es mittlerweile neue Erkenntnisse, welche die Messungen optimieren. Ist die Anordnung Lampenport zu Messport von hoher Relevanz? Direkt gegenüber sollte er natürlich nicht sein. 90 Grad scheinen mit am geeignetsten?