Wurkkos Taschenlampen

Skilhunt Taschenlampen

Suche hochwertige Lötstation

Madtoffel

Flashaholic*
1 Juni 2017
613
299
63
Karlsruhe
Hallo zusammen,

da ich mich mit meinem aktuellen Lötkolben (generisches Chinamodell) schon länger am rumärgern bin, und damit gerade erst wieder eine nicht ganz billige Platine geschrottet habe, weil das Ding nicht richtig, bzw. nur an der Seite warm wird, bin ich jetzt soweit, dass ich mal mehr Geld in die Hand nehmen will um mir ein gutes Modell eines namenhaften Herstellers zu kaufen.

Mein Budget wäre dabei 100€, maximal 150€, darf auch gerne ein älteres Modell sein, dass man günstig gebraucht bekommt.
Bei meiner bisherigen Suche bin ich schon auf die Hakko FX888D und Weller WE 1010 gestoßen, hat jemand Erfahrung mit denen?

Schonmal Danke für eure Hilfe!
 

steidlmick

Flashaholic***
15 August 2012
6.331
5.404
113
Bielefeld, NRW
Bei meiner bisherigen Suche bin ich schon auf die Hakko FX888D und Weller WE 1010 gestoßen, hat jemand Erfahrung mit denen?
Alle diesen "einfachen" Einsteiger-Lötstationen der bekannten Marken haben einen ganz entscheidenden Nachteil, nämlich, dass sie die Lötspitzen indirekt beheizen.
Dazu gibt es bereits eine ausführliche Diskussion an dieser Stelle:
https://www.taschenlampen-forum.de/threads/regelbarer-lötkolben-jbc-sl-2020.80286/post-1109467
https://www.taschenlampen-forum.de/threads/regelbarer-lötkolben-jbc-sl-2020.80286/post-1109510
https://www.taschenlampen-forum.de/threads/regelbarer-lötkolben-jbc-sl-2020.80286/post-1109673

Die Nachteile der indirekten Lötspitzenbeheizung sind ziemlich deutlich und haben nichts mit dem Hersteller an sich zu tun, sondern mit dem grundlegenden Arbeitsprinzip.
Wesentlich fortschrittlicher sind so genannte Kartuschen-Systeme, bei denen die Lötspitzenheizung, der Temperatursensor und die eigentliche Lötspitze eine feste Einheit bilden.

Bei Weller ist es das RT-System, bei JBC die C210- und C245-Kartuschen, bei Hakko T12 und T15. Leider kosten deren hochwertige und fortschrittliche Stationen auch unverschämt viel Geld...

Da längst nicht alles aus China nur schlecht ist, würde ich mal die KSGER T12 Lötstation in's Auge fassen. Diese adaptiert das T12-System von Hakko, kombiniert es jedoch mit einem chinesischen Netzteil und eigener Controllereinheit.
Je nach Anbieter/Bestellort bekommt man so eine Station ab rund 50 € (Lieferung aus China) bzw. ab rund 73 € (bei Lieferung per Amazon).
Nach der Diskussion im oben erwähnten Thread haben sich auch andere Nutzer für dieses China-Modell entschieden und sind bisher ziemlich angetan.

Allerdings muss man zugeben, dass die KSGER T12-Station nicht perfekt ist. Das Menü ist teilweise etwas überladen, manche Funktionen sind überflüssig und die Verarbeitungsqualität schwankt, eine Gehäuseerdung sollte man selbst noch durchführen.

Dafür bekommt man aber in Gegenzug eine Lötstation mit aktueller Heiztechnik.
Oder wie es Onkel Otto formulierte:
Nachdem ich mich schon oft (zu oft) über die zuweilen langesame Wärmenachfuhr meiner treuen Weller Lötstation (21021) geärgert hatte kam mir dieser Thread gerade recht.
Nun habe ich die KSGER T12 mit 3 Spitzen von Banggood.
Das Löten damit ist für mich eine kleine Offenbarung :thumbup:
 

Madtoffel

Flashaholic*
1 Juni 2017
613
299
63
Karlsruhe
Okay, hab das ganze jetzt mal grob überflogen.

Also die von mir genannten Modelle sind nicht wirklich toll und man zahlt wie so oft bei den Einsteiger Geräten der großen Marken nur für den Namen.

Und die von euch genannte KSGER T1 / Werse V2.1s scheint eine Art Geheimtipp zu sein, da sie zu einem deutlichen niedrigeren Preis eine ähnliche Leistung wie die Topmodelle erreicht und auch die selben, direkt spitzenbeheizten, Lötspitzen von diesen verwendet, die man ebenfalls als günstige Nachbauten bekommt.

Soweit bin ich überzeugt, aber was war das mit irgendwelchen nötigen Modifikationen und Sicherheitsbedenken? Irgendwas mit der Erdung?
 

JOS

Flashaholic*
17 Oktober 2014
311
328
63
Thüringen
Ich habe mir vor kurzem die Weller WE 1010 gekauft. Ich bin bisher sehr zufrieden damit. Schlechte Wärmenachfuhr kann ich nicht feststellen. Mir gefällt die Möglichkeit, Lötspitzen schnell zu wechseln. Der Lötkolben selbst ist angenehm leicht und man verbrennt sich nicht die Finger am Griff. Das automatische Energiesparen hat mich schon mal etwas geärgert: Bei wenig Wärmeentnahme regelt die Station nämlich nach einiger Zeit auf 180 °C runter. Da ich meist nur auf Platinen löte, ist mir diese Energiesparmethode bereits ein paar mal in die Quere gekommen. Aber man kann das Timeout auch höher setzen - damit komme ich nun besser klar.
 

steidlmick

Flashaholic***
15 August 2012
6.331
5.404
113
Bielefeld, NRW
Soweit bin ich überzeugt, aber was war das mit irgendwelchen nötigen Modifikationen und Sicherheitsbedenken? Irgendwas mit der Erdung?
Es gibt ein paar Design-Schwächen, die man seitens des Herstellers besser hätte lösen können.

Grundsätzlich ist die Station völlig in Ordnung und funktioniert, aber es ist empfehlenswert das Gehäuse zu erden. Zwar besteht kein leitfähiger Kontakt zwischen der Elektrik und Elektronik im Innern und dem Gehäuse, aber in DE ist es Vorschrift, dass Gehäuse aus Metall zu erden sind.

Es gibt noch weitere Möglichkeiten zur Optimierung (Freilaufdiode, stellenweise Kabelverlötung, Stabilität der Spannungsversorgung), aber das muss man nicht unbedingt machen, das sind mehr so "Nerd-Optimierungen".
 
Zuletzt bearbeitet:

Madtoffel

Flashaholic*
1 Juni 2017
613
299
63
Karlsruhe
Noch als kleines Update: Ich habe die Station jetzt auch mal bei einem kleineren Bastelprojekt einsetzen können und auch wenn es nicht ganz die oben beschrieben Offenbarung war, ist es doch eindeutig die beste Lötstion die ich bisher hatte!

Für schlechte Lötstellen kann ich also jetzt nurnoch mir selbst die Schuld geben..
 

steidlmick

Flashaholic***
15 August 2012
6.331
5.404
113
Bielefeld, NRW
Für schlechte Lötstellen kann ich also jetzt nur noch mir selbst die Schuld geben..
Och, dafür kann es auch andere Ursachen geben, z.B. minderwertiges/ungeeignetes Lötzinn, minderwertiges/ungeeignetes Flussmittel oder eine unpassende Lötspitze für die durchzuführende Arbeit bzw. Größe der Wärmesenke.
Die beste Lötstation der Welt in den Händen des erfahrensten Löttechnikers führt mit minderwertigem/ungeeignetem Lötzinn/Flussmittel nicht zu guten Ergebnissen.

Insbesondere bleifreies Löten erfordert neben viel Erfahrung auch hochwertige Produkte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Madtoffel

Flashaholic*
1 Juni 2017
613
299
63
Karlsruhe
Ich bin mir zwar nich ganz sicher, ob du mir mit neuen Ausreden helfen willst, oder mir magelnde Lötkentnisse vorwirfst (womit du auch nicht ganz daneben liegst), aber ich habe zusammen mit der neuen Lötstation auch nochmal an sonstigem hochwertigen Lötzubehör aufgestockt und besser wird man schließlich nur durch üben, üben, üben...
 

steidlmick

Flashaholic***
15 August 2012
6.331
5.404
113
Bielefeld, NRW
Ich bin mir zwar nich ganz sicher, ob du mir mit neuen Ausreden helfen willst, oder mir magelnde Lötkentnisse vorwirfst (womit du auch nicht ganz daneben liegst),
Weder das eine noch das andere. :)

Ich habe es nur schon öfters erlebt, dass Leute zwar Geld in neue Ausrüstung stecken, dann aber beim Verbrauchsmaterial zu sparen versuchen. Und da gerade bei den bleifreien Loten leider auch viel minderwertiger Murks auf dem Markt ist, schien mir ein Hinweis angemessen.