Kannst du das näher ausführen? Würde mich interessieren an was man das festmachst.
Die MH27 habe ich inzwischen schon wieder zusammengebaut und verpackt, weshalb ich keine Fotos mehr machen kann.
Daher versuche ich es mit einer Beschreibung:
- Drei Platinen sitzen im rechten Winkel zueinander, zusammengehalten nur durch Lötpads/Lötverbindungen. Es gibt keine zusätzlichen Abstützungen, alle Kräfte wirken unmittelbar auf funktionelle Lötpads/Lötverbindungen, es gibt keine reinen Stützverbinder.
- Der Lötfluss an den Lötpads ist sehr schlecht, nahezu alle Lötpads sind nur teilweise benetzt, die Lötverbindungen sind sehr spröde.
- Die meisten Bauteile sitzen schief und krumm auf den Lötpads, vermutlich wegen des schlechten Lötflusses.
- Der Treiber benutzt eine große, schwere offene Ringkerndrossel (
so wie diese), deren Drähte nicht durch THT-Bohrlöcher führen, sondern Stumpf auf Platinen-Lötpads stoßen --> geringe Belastbarkeit, hohe Abrissgefahr für die Platinen-Lötpads.
- Der rote Sicherungslack war nicht auf den belasteten Bauteilen (Drossel, Platinenverbindungen etc.) aufgetragen, sondern im Gießkannenverfahren über Kondensatoren und Widerstände verteilt, wo er fast keinen Nutzen hat.
- Durch den Sturz war eine der Platinen von der runden Basisplatine abgerissen. Dabei waren sechs von acht Lötpads abgerissen. Dadurch rissen nicht nur die Kupferpads vom Trägermaterial der Platine ab, sondern bis zu 6 mm lange Stücke der anschließenden Leiterbahnen.
Im Laufe der Reparaturbemühungen musste ich feststellen, dass die Haftung zwischen Kupferschicht und Trägermaterial der Platinen auffallend gering ist, die Kupferbahnen lassen sich die Klebestreifen abziehen. Das sollte so nicht sein, da stimmt die Qualität nicht.
Aus meiner Sicht könnte Nitecore viele Makel vermeiden, wenn man a) höherwertiges Lot verwenden würde, b) die Prozessführung beim Löten optimieren würde, c) in der Konstruktionsphase mehr auf die praktischen Belastungen achten würde und d) in der Endfertigung und Qualitätskontrolle mehr Sorgfalt walten lassen würde.
Hersteller wie Eagtac und Acebeam zeigen, dass das ganz offenbar kein Hexenwerk ist. Deren Elektronik ist in aller Regel zwar nicht fehlerfrei oder vorbildlich verarbeitet, aber schon deutlich höherwertiger.
Dümmliche Konstruktionsfehler gibt es aber auch bei denen...
Und noch zur SRT9:
Die konnte ich inzwischen zerlegen und deren Treiber ist deutlich besser verarbeitet, aber das Problem des schlechten Lötflusses und der oft schwachen Benetzung der Lötpads besteht auch hier.
Mir scheint es, als ob Nitecore Probleme bei der Prozessführung beim Löten mit dem verwenden Lot hat.