Hallo!
Nach langer Nutzung des Tala-Forums als Info-Quelle möchte auch ich mal etwas zurückgeben..
Ich habe mir die Solarforce Y2 gekauft und möchte hiermit meine Einschätzung zur Leuchte mitteilen.
Lieferung:
30.11.15 - Bestellt auf der Solarforce-Homepage, bezahlt mit Paypal
02.12.15 - Shipping-Notification per Email
29.12.15 - Wareneingang
Einfache Versandtasche, der unbeschriftete (!) Tala-Karton darin war etwas eingedrückt.Aufkleber außen mit Customs Declarations: „flashlight“, „Gift“, „Value“ 5.00 HongkongDollar
Die Sendung ist laut Aufkleber von der zollamtlichen Behandlung befreit, also Glück gehabt.
Lieferumfang:
Der Lieferumfang ist überschaubar, enthalten sind die Taschenlampe und ein grünes Austausch-/Ersatzgummi für den Endkappenschalter, Bedienungsanleitung o.ä. ist nicht enthalten.
Ein Gürtelklipp ist bereits angebracht und so geformt, dass er „in beide Richtungen“ benutzbar ist. Ein Lanyard gehört ebensowenig zum Lieferumfang wie Ersatz-O-Ringe. Beides halte ich persönlich aber für verzichtbar, bei meinen anderen Leuchten habe ich noch nie eine Gummidichtung wechseln müssen und die Lanyards benutze ich nicht.
Verarbeitung:
Die Verarbeitung des Lampenköpers ist tadellos, die Gewinde leichtgängig, ab Werk aber ohne Schmierung. Wie lange die Anodisierung hält, kann ich noch nicht beurteilen, es scheint jedoch nicht die 'härteste' Ausführung zu sein .
Der Endtail-Klickie hat einen verhältnismäßig langen Federweg von ca. 2mm. Die Lampe schaltet sich gut fühlbar bei halben Druck temporär ein und geht nach dem Loslassen wieder aus. Erst nach vollständigem Durchdrücken (Klick!) bleibt die Y2 eingeschaltet.
Über Wiederholung dieses „halben“ Drückens erfolgt dann auch die Auswahl der verschiedenen Leuchtstufen (pwm-geregelt). Das bedeutet, dass bei dauerhaft eingeschalteter Lampe zum Helligkeitswechsel diese erst -ausgeschaltet- werden muss, was am Anfang ungewohnt ist. Ich hätte es lieber anders herum.
Die Helligkeits-Abstufungen sind gut gewählt, zudem ist ein echter Moon-Mode vorhanden.
Ansonsten ist der Klickie z.B. auch mit Handschuhen sehr gut bedienbar.
Die zuletzt gewählte Leuchtstufe wird übrigens recht schnell nach etwa 2 sekunden gespeichert.
Wie ich erst nach dem Fertigen der Bilder festgestellt habe, lässt sich die Leuchte recht einfach vollständig auseinandernehmen, die Gewinde sind wie bereits geschrieben sehr gut geschnitten und leichtgängig.
Beim ersten Ausprobieren war ich zunächst etwas irritiert. Es ist ein rundes,weißes Kunststoffteil auf die LED-Platte gesetzt, aber zumindest bei meinem Exemplar nicht wirklich fixiert. Es fiel im fokussierten Zustand, der vordere Lampenkörper also nach vorn geschoben, schnell ab und dann zwischen LED und die vordere Kunststofflinse. Ich habe das Kunststoffteil daher einfach entfernt, nun sind der CREE-Schriftzug und die Kabelzuführungen zwar sichtbar, die Helligkeit ist hingegen aber nicht verändert. Es scheint nur für optische Zwecke eingebaut gewesen zu sein (vgl. Lichtbilder).
Die vordere Fokussiereinheit ist nach Fetten der Dichtung bei meinem Expemplar übrigens „klapperfrei“.
Die LED / bzw. die Grundplatte sind mit Wärmeleitpaste (o.ä.) auf dem Alukörper aufgeklebt, die Kabel-Lötverbindungen intakt, wenn auch optisch vielleicht zu bemängeln.
Licht:
Die Leuchtdaten sind auf der Homepage ersichtlich, anhand des Vergleichs mit anderen ähnlich hellen Lampen (gesonderter Post folgt in Kürze) dürfte die angegebene Helligkeit von 850 Lumen zumindest halbwegs stimmen, wenn auch ein kleiner Teil des Lichtes vom Fokussiersystem „geschluckt“ wird.
Der eher kalt-weiße Lichtkegel ist im unfokussierten Zustand sehr gleichmäßig, ein Hotspot ist nicht wahrnehmbar. Am Rand ist lediglich ein schwacher Farbsaum erkennbar, der Übergang von beleuchtet zu unbeleuchtet ist recht scharf ohne eine Vielzahl an Donuts wie z.B. die LedLenser P7 sie aufweist.
Die Fokussierung erfolgt durch einfaches „Nach vorne Schieben“ des vorderen Lampenkörpers mitsamt der Kunststoff-Linse. Da intern / seitlich kein Reflektor vorhanden ist, geht dadurch natürlich etwas an Lumen verloren. Im voll fokussierten Zustand leuchtet die Y2 in etwa so weit wie meine ähnlich hellen Taschenlampen mit festen Reflektor – MTE BC-1 und Spark SL-6. Es fehlt jedoch der Sidespill, weshalb die Y2 insgesamt dunkler erscheint. Sie ist folgerichtig eher für den Nahbereich bis 20/30m (Hundespaziergang)gemacht und macht ihre Sache aber dort richtig gut.
Der dauerhafte High-Betrieb ist problemlos möglich, die Y2 erwärmt sich fühlbar, wird jedoch nicht unangenehm heiß. Da Wärmeleitpaste vorhanden ist und der Alukörper (mit der LED, Treiber pp.) fest mit dem Gehäuse verschraubt ist, gehe ich einfach mal davon aus, dass die Wärmeabfuhr gut funktioniert und auch die LED vielleicht nicht mit dem größtmöglichen Strom betrieben wird. Jedenfalls werden meine Vergleichslampen ähnlich warm.
Ob die Helligkeit über den gesamten Zeitraum nicht nur subjektiv sondern auch tatsächlich gleichbleibend ist, habe ich noch nicht geprüft, ebensowenig, wie sich das Laufzeitende gestaltet. Nach Angaben von Solarforce soll die Y2 jedenfalls geregelt sein.
(Belichtungsdaten sind jeweils gleich)
Fazit:
+ Preis-Leistung
+ einfache, aber gute Bedienbarkeit
+ sehr helle, gleichmäßige Ausleuchtung
- aufgrund der systembedingten Schwächen der einfachen Fokussierung nicht als Thrower zu gebrauchen
- Auswahl der einzelnen Leuchtstufen über den Klickie subjektiv eher suboptimal gelöst.
Die Y2 hat meine bisherigen EDC-Lampen ersetzt, einfach weil sie wirklich hell und schön gleichmäßig leuchten kann – die üblichen Reflektor-Lampen sind hier durch vordefinierten Hotspot und Sidespill klar im Nachteil. Und wenn es mal weit nach vorn gehen soll, funktioniert dieses auch – dann aber unter Wegfall des üblichen Sidespills.
Im Unterforum Beamshots werde ich noch Vergleiche mit meinen anderen Taschenlampen einstellen.
Für Hinweise und Anregungen bin ich dankbar.
Viele Grüße,
HCB