Hallo Forum,
durch Zufall bin ich vor Kurzem auf eine Lampe aufmerksam geworden, welche durch Ihre zwei verbauten LEDs mit einmal Samsung LH351D 5.000K 90CRI sowie einer SST20 mit Rotlicht in 660nm (wie es auch in Photolaboren verwendet wird/wurde) für mich sehr interessant erschien. Etwas skeptisch war ich zunächst durch die durchwachsenen Meinungen zur Standard-Version mit zwei gleichen ("normalen") Emittern. Ich habe mich dann doch dazu durchgerungen, die Lampe einmal zu testen, und möchte Euch meine Erfahrungen mitteilen:
Aufbau/Eigenschaften:
Die Lampe ist als klassische Stirnlampe mit zwei mittig angeordeten Emittern mit Orange-Peel-Reflektoren ausgeführt. Die Emitter selbst sitzen wirklich gut zentriert und horizontal ausgerichtet in der Zentrierhilfe aus weißem Kunststoff:
Der Schalter ist an der Stirnseite angebracht und sieht durch die Grüne Abdeckung etwas billig aus, überzeugt jedoch durch einen angenehmen Druckpunkt und ein sattes "Klick" beim Drücken:
Die Lampe verfügt über einen Micro-USB-Ladeanschluss, welcher unter einer abgedichteten Schraubkappe versteckt ist. Dies ist für mich eine hervorragende Umsetzung für einen Ladeanschluss. Der Ladestrom beträgt 1A:
Blick in das Lampeninnere (durch die beidseitigen Federkontakte passen auch lange geschützte 18650er ohne Probleme ins Akkurohr, wobei die Feder in der Tailcap einen etwas billigen Eindruck macht. Sie besteht allerdings scheinbar aus einer Kupferlegierung in relativ dicker Drahtstärke, so dass die eher geringen Ströme keinen nennenswerten Spannungsabfall verursachen sollten):
Technische Daten:
Sofirn gibt für die neutralweiße Samsung-LED eine max. Helligkeit von 500 Lumen an. Diese werden gefühlt übertroffen, ich habe jedoch kein geeignetetes Messequipment hierfür. Es gibt 4 Helligkeitsstufen ohne Geblinke (1 Lumen/35Lumen/230Lumen/500Lumen). Diese Abstufung passt für mich ganz gut (evtl. hätte die 230Lumen-Stufe etwas geringer ausfallen dürfen...).
Die max. Helligkeit der Luminus SST20 DeepRed wird von Sofirn nicht weiter spezifiziert, erscheint mir jedoch für die meisten Anwendungen, welche Rotlicht benötigen, als mehr als ausreichend zu sein. Es gibt ebenfalls 4 Leuchstufen, welche ungefähr die gleiche Abstufung haben dürften wie die der weißen LED.
Das Gewicht der Lampe gibt Sofirn mit 80 Gramm ohne Akku an. Ich habe folgende Werte gemessen:
Die Lampe gehört also eher zu den Leichtgewichten unter den Stirnlampen, wobei beim Kopfband das Überkopfband eingespart wurde. So leicht die Lampe auch ist, aber ohne dieses Überband wippt die Lampe beim Gehen doch recht stark (sofern man das Band nicht übermäßig stark spannt), was aufgrund des leichten Spots der Reflektoren zumindest mich etwas stört. Ich habe deshalb ein Überkopfband nachgerüstet:
Der Lampenhalter besteht aus einem relativ schlagzähen Kunstoff, und die Lampe kann nach vorne ausgklippt werden. Die Lampe sitzt zumindest im Neuzustand recht stramm und damit verliersicher im Halter; wie dauerhaft diese Lösung ist, wird sich herausstellen. Leider sind die Vertiefungen für die Lampenhalterung etwas zuweit auseinander angebracht, als dass man einen alternativen Silikonhalter von z.B. Zebralight o.Ä. verwenden könnte. Zur Not würde es jedoch funktionieren...
Ein Blick in's Innere:
Die Abdeckung mit den beiden Reflektoren ist mittels 4 Inbusschrauben am Lampengehäuse angebracht. Dies macht einen hochwertigen Eindruck. Leider ist diese Abdeckung aus Kunststoff und nicht aus z.B. Alu-Druckguss. Das hätte mir noch besser gefallen. Aber irgendwo muss man auch den Verkaufspreis berücksichtigen...
Wenn man diese Abdeckung mit den beiden Reflektoren abschraubt, wird der Blick frei auf das ovale MCPCB. Dieses macht einen gut verarbeiteten Eindruck. Auffällig ist die seitliche Ausfräsung, um der zusätzlichen Litze für die zwei getrennt angesteuerten Emitter Platz zu schaffen:
Zwischen Gehäuse und Board wurde Wärmeleitpaste aufgetragen:
Ein in früheren Vorstellungen der Standard-D25 zurecht angebrachter Kritikpunkt ist auch bei meiner Lampe, dass in der Aussparung für eine Dichtung in der Abdeckung kein Dichtring eingelegt ist. Damit dürfte wohl kaum eine vernünftige Dichtheit erreicht werden! Darum habe ich hier selbst eine passende Dichtung eingelegt. Fixiert mit etwas Silikonfett, bleibt der Dichtring bei der Montage an Ort und Stelle. So optimiert sollte die Lampe auch stärkere Regengüsse trocken überstehen:
Verwendet habe ich hierfür einen Silikonring in den Maßen 27*1mm:
Fazit:
Sofirn vertreibt (Sofirn ist hier wohl nur der Reseller...) hier eine Lampe mit einer relativ einzigartigen Kombination aus HighCRI-LED und 660nm Rotlicht-LED zu einem attraktivem Preis. Die gebotene Qualität ist für mein Empfinden gut, wenn auch nicht herausragend.
Hauptkritikpunkte sind das Stirnband ohne Überkopfband, die fehlende Dichtung an der LED-Abdeckung sowie dass diese aus Kunststoff ist. Der Halter geht soweit in Ordnung, aber wenn er mal defekt ist, wird es mit Ersatz wohl schwierig werden. Auch eine Bohrung für ein Sicherungsband fände ich selbst bei solch einer Stirnlampe nicht verkehrt.
Positiv hervorheben möchte ich das Konzept der Ladeabdeckung sowie die Gewinde in SquareCut-Ausführung, denen allerdings ab Werk etwas Fett gut getan hätte. Auch das niedrige Gewicht ist für mich ein eindeutiger Pluspunkt.
Wie sich die Lampe Outdoor anstellt, werde ich in den kommenden Wochen prüfen. Wenn Interesse besteht, kann ich auch ein paar Beamshots nachreichen, wenngleich sich das Rotlicht per Kamera nur sehr eingeschränkt darstellen lässt (dieses muss man eigentlich real erleben...)
Ich hoffe, Euch hat die Vorstellung gefallen!
Gruß, Konrad
durch Zufall bin ich vor Kurzem auf eine Lampe aufmerksam geworden, welche durch Ihre zwei verbauten LEDs mit einmal Samsung LH351D 5.000K 90CRI sowie einer SST20 mit Rotlicht in 660nm (wie es auch in Photolaboren verwendet wird/wurde) für mich sehr interessant erschien. Etwas skeptisch war ich zunächst durch die durchwachsenen Meinungen zur Standard-Version mit zwei gleichen ("normalen") Emittern. Ich habe mich dann doch dazu durchgerungen, die Lampe einmal zu testen, und möchte Euch meine Erfahrungen mitteilen:
Aufbau/Eigenschaften:
Die Lampe ist als klassische Stirnlampe mit zwei mittig angeordeten Emittern mit Orange-Peel-Reflektoren ausgeführt. Die Emitter selbst sitzen wirklich gut zentriert und horizontal ausgerichtet in der Zentrierhilfe aus weißem Kunststoff:
Der Schalter ist an der Stirnseite angebracht und sieht durch die Grüne Abdeckung etwas billig aus, überzeugt jedoch durch einen angenehmen Druckpunkt und ein sattes "Klick" beim Drücken:
Die Lampe verfügt über einen Micro-USB-Ladeanschluss, welcher unter einer abgedichteten Schraubkappe versteckt ist. Dies ist für mich eine hervorragende Umsetzung für einen Ladeanschluss. Der Ladestrom beträgt 1A:
Blick in das Lampeninnere (durch die beidseitigen Federkontakte passen auch lange geschützte 18650er ohne Probleme ins Akkurohr, wobei die Feder in der Tailcap einen etwas billigen Eindruck macht. Sie besteht allerdings scheinbar aus einer Kupferlegierung in relativ dicker Drahtstärke, so dass die eher geringen Ströme keinen nennenswerten Spannungsabfall verursachen sollten):
Technische Daten:
Sofirn gibt für die neutralweiße Samsung-LED eine max. Helligkeit von 500 Lumen an. Diese werden gefühlt übertroffen, ich habe jedoch kein geeignetetes Messequipment hierfür. Es gibt 4 Helligkeitsstufen ohne Geblinke (1 Lumen/35Lumen/230Lumen/500Lumen). Diese Abstufung passt für mich ganz gut (evtl. hätte die 230Lumen-Stufe etwas geringer ausfallen dürfen...).
Die max. Helligkeit der Luminus SST20 DeepRed wird von Sofirn nicht weiter spezifiziert, erscheint mir jedoch für die meisten Anwendungen, welche Rotlicht benötigen, als mehr als ausreichend zu sein. Es gibt ebenfalls 4 Leuchstufen, welche ungefähr die gleiche Abstufung haben dürften wie die der weißen LED.
Das Gewicht der Lampe gibt Sofirn mit 80 Gramm ohne Akku an. Ich habe folgende Werte gemessen:
Die Lampe gehört also eher zu den Leichtgewichten unter den Stirnlampen, wobei beim Kopfband das Überkopfband eingespart wurde. So leicht die Lampe auch ist, aber ohne dieses Überband wippt die Lampe beim Gehen doch recht stark (sofern man das Band nicht übermäßig stark spannt), was aufgrund des leichten Spots der Reflektoren zumindest mich etwas stört. Ich habe deshalb ein Überkopfband nachgerüstet:
Der Lampenhalter besteht aus einem relativ schlagzähen Kunstoff, und die Lampe kann nach vorne ausgklippt werden. Die Lampe sitzt zumindest im Neuzustand recht stramm und damit verliersicher im Halter; wie dauerhaft diese Lösung ist, wird sich herausstellen. Leider sind die Vertiefungen für die Lampenhalterung etwas zuweit auseinander angebracht, als dass man einen alternativen Silikonhalter von z.B. Zebralight o.Ä. verwenden könnte. Zur Not würde es jedoch funktionieren...
Ein Blick in's Innere:
Die Abdeckung mit den beiden Reflektoren ist mittels 4 Inbusschrauben am Lampengehäuse angebracht. Dies macht einen hochwertigen Eindruck. Leider ist diese Abdeckung aus Kunststoff und nicht aus z.B. Alu-Druckguss. Das hätte mir noch besser gefallen. Aber irgendwo muss man auch den Verkaufspreis berücksichtigen...
Wenn man diese Abdeckung mit den beiden Reflektoren abschraubt, wird der Blick frei auf das ovale MCPCB. Dieses macht einen gut verarbeiteten Eindruck. Auffällig ist die seitliche Ausfräsung, um der zusätzlichen Litze für die zwei getrennt angesteuerten Emitter Platz zu schaffen:
Zwischen Gehäuse und Board wurde Wärmeleitpaste aufgetragen:
Ein in früheren Vorstellungen der Standard-D25 zurecht angebrachter Kritikpunkt ist auch bei meiner Lampe, dass in der Aussparung für eine Dichtung in der Abdeckung kein Dichtring eingelegt ist. Damit dürfte wohl kaum eine vernünftige Dichtheit erreicht werden! Darum habe ich hier selbst eine passende Dichtung eingelegt. Fixiert mit etwas Silikonfett, bleibt der Dichtring bei der Montage an Ort und Stelle. So optimiert sollte die Lampe auch stärkere Regengüsse trocken überstehen:
Verwendet habe ich hierfür einen Silikonring in den Maßen 27*1mm:
Fazit:
Sofirn vertreibt (Sofirn ist hier wohl nur der Reseller...) hier eine Lampe mit einer relativ einzigartigen Kombination aus HighCRI-LED und 660nm Rotlicht-LED zu einem attraktivem Preis. Die gebotene Qualität ist für mein Empfinden gut, wenn auch nicht herausragend.
Hauptkritikpunkte sind das Stirnband ohne Überkopfband, die fehlende Dichtung an der LED-Abdeckung sowie dass diese aus Kunststoff ist. Der Halter geht soweit in Ordnung, aber wenn er mal defekt ist, wird es mit Ersatz wohl schwierig werden. Auch eine Bohrung für ein Sicherungsband fände ich selbst bei solch einer Stirnlampe nicht verkehrt.
Positiv hervorheben möchte ich das Konzept der Ladeabdeckung sowie die Gewinde in SquareCut-Ausführung, denen allerdings ab Werk etwas Fett gut getan hätte. Auch das niedrige Gewicht ist für mich ein eindeutiger Pluspunkt.
Wie sich die Lampe Outdoor anstellt, werde ich in den kommenden Wochen prüfen. Wenn Interesse besteht, kann ich auch ein paar Beamshots nachreichen, wenngleich sich das Rotlicht per Kamera nur sehr eingeschränkt darstellen lässt (dieses muss man eigentlich real erleben...)
Ich hoffe, Euch hat die Vorstellung gefallen!
Gruß, Konrad