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Review: Xeccon R20X (Drehring und 630 Lumen)

herculaneum79

Flashaholic**
14 September 2011
1.646
2.105
113
Somewhere deep in Bavaria
www.sahlmen.net
Hallo,

es gibt mal wieder Lesestoff! Heute stelle ich euch die Xeccon R20X vor.
MSITC hat bereits letztes Jahr ein Video-Review erstellt. Wer dennoch gerne detailliertere Informationen in geschriebener Form haben möchte, darf hier gerne weiterlesen :)

Der Hersteller Xeccon ist in den letzten Tagen vielleicht mal beim Lesen im Forum aufgefallen - die neue M6 ist ja nicht ganz uninteressant ;)
Leider ist die Produktpalette bisweilen nicht allzu groß, aber das kann sich ja noch ändern.


Preis, Verfügbarkeit und Lieferumfang




In Deutschland bekommt man die R20X derzeit meines Wissens nach nur bei MSITC. Im Onlineshop ist sie für 72,90€ gelistet, aber Markus gewährt auf Anfrage einen Forenrabatt von 8%.

Geliefert wird die Xeccon R20X in einer Plastikschachtel, die gut vor äußeren Einflüssen schützt. Augenscheinlich kommen auch andere Modelle (die M2R und R20 zum Beispiel) in der selben Verpackung, da das enthaltene Modell an der Seite angekreuzt ist.
In der Schachtel findet ihr die Taschenlampe selbst, eine Tüte mit einem Lanyard sowie eine englischsprachige Bedienungsanleitung.





Body und Verarbeitungsqualität


Optisch ist die Xeccon schon auf den ersten Blick interessant, schließlich kommt sie nicht in schwarz, sondern in grau daher und hebt sich somit von vielen anderen Lampen ab.

Die Anodisierung gemäß HA-III Standard wurde bei meinem Exemplar fehlerfrei ausgeführt und gleichmäßig ausgeführt.
Am Lampenkopf findet sich der obligatorische Hinweis "Caution Hot Surface", der ebenso wie die beiden Herstellerlogos präzise eingelasert wurde.



Im Gegensatz zum Gehäuse vieler anderen Lampen ist die geriffelte Grifffläche hier leider nicht wirklich so rutschsicher wie man sich es wünschen würde - das ist aber aufgrund des restlichen Gehäusedesigns gar nicht so wichtig, schließlich haben wir vorne den Kopf und hinten die drei „Nippel“ als Hindernis gegen etwaige Rutschversuche ;-)
Übrigens, diese drei herausstehenden Kanten am hinteren Ende der Taschenlampe dienen nicht nur als Schutz gegen das Wegrollen - einer der „Nippel“ hat ein großzügig dimensioniertes Loch, sodass man Lanyards gut anbringen kann.



Der nur relativ leicht gezackte Bezel lässt sich abschrauben, Frontscheibe und Reflektor lassen sich somit auswechseln. Den Lampenkopf selbst konnte ich mit normalem Kraftaufwand nicht demontieren. Bleibt also nur noch das hintere Gewinde zwischen Batterierohr und Tailcap mit Drehring. Hier wurde ein schwarzer O-Ring eingelegt; laut Hersteller ist die R20X wassergeschützt gemäß IPX-8.

Elementarer Bestandteil des Bedienkonzepts ist der Drehring, der hinten am Lampenende sitzt. Eingefasst zwischen zwei Metallstreben (von denen eine mit Hi -> Lo beschriftet ist), lässt sich der Ring leider nicht ganz so gut drehen, aber dazu später mehr.
Ganz hinten findet sich ein Clicky, der kein Momentlicht liefert und nur ganz durchgedrückt werden kann.



Ein paar Messdaten habe ich noch.
Gehäuselänge: 16,9cm
Reflektortiefe: 3,9cm
Durchmesser hinten (mit Metallstreben): 2,9cm
Durchmesser Bezel: 4,3cm

Tolle Materialstärke ;) Das innere Rohr lässt sich nicht entfernen.



LED, Reflektor und Stromversorgung

Millimetergenau zentriert befindet sich eine Cree XM-L T6, die hier immerhin 630 Lumen liefert.
Geschützt werden Reflektor und LED mit einer 3mm dicken Glasscheibe, die antireflexbeschichtet ist.
Der tiefe Smooth-Reflektor weist keinerlei Fehler oder Einschlüsse auf.



Betrieben werden kann die R20X mit einem 18650er Akku sowie zwei RC123A Primärzellen. Da die Lampe nur für einen Spannungsbereich zwischen 3 und 6 Volt ausgelegt ist, kann der Betrieb mit zwei 16340er Akkus Schaden anrichten!





Laufzeit und Erwärmung

Mit einem IR-Thermometer habe ich die Erwärmung an zwei Punkten gemessen. Die Lampe lief auf höchster Stufe und stand ohne Kühlung auf dem Tisch.
"Oben" ist ein Punkt einen Zentimeter unterhalb des Bezelrings, "Logo" bezeichnet das Herstellerlogo an der Grifffläche.

Starttemperatur:
Oben: 23,7° Celsius
Logo: 24,1° Celsius
Nach 5 Minuten:
Oben: 33,1°
Logo: 31,2°
Nach 10 Minuten:
Oben: 39,3°
Logo: 37,4°
Nach 15 Minuten:
Oben: 43,0°
Logo: 41,7°
Nach 20 Minuten:
45,1°
43,6


Zur Laufzeit kann ich derzeit noch nichts sagen, da folgt ein Test die nächsten Tage.


Bedienung


Bedient wird die Xeccon R20X generell am hinteren Ende. Mit einem Clicky wird die Lampe eingeschaltet. Auch der Moduswechsel funktioniert mit dem Schalter am Lampenende: Drücken bedeutet Anschalten. Kurz nach dem Einschalten muss man nochmals drücken, um in den Strobo-Modus zu gelangen. Bleibt man nun für einige Sekunden auf dem Schalter, wechselt die Lampe in den SOS-Modus.
Die Blinkmodi werden gespeichert, sodass man entweder in den SOS- oder in den Strobo-Modus gelangt.

Der Drehring am Lampenende ist für die Helligkeitseinstellung zuständig.
Gestartet wird stets bei 100% Helligkeit. Dreht man im Betrieb entgegen dem Uhrzeigersinn, verringert sich die Helligkeit. Die niedrigste Stufe dürfte ungefähr 20 Lumen haben, schätze ich. In dieser Low-Stufe flackert das Licht leider ein bisschen, in etwa wie bei einigen Exemplaren der JETBeam RRT-0.

Anfangs lässt sich der Drehring nur relativ schwer drehen und auch die beiden Metallstreben sind gerade bei größeren Fingern etwas hinderlich. Nach einiger Zeit läuft der Ring jedoch schon etwas leichter und man gewöhnt sich an die Bedienweise.


Leuchtcharakteristik

Der Beam der Xeccon ist sehr gut mit dem der LumaPower MRV Sidekick IV zu vergleichen, letztere ist jedoch ein wenig heller (850 Lumen).
Ich würde die Xeccon sogar noch etwas besser bewerten, da die bei der LumaPower auftretende Korona um den Spot hier nicht vorhanden ist. Auch im Nahbereich kann ich keine Unregelmäßigkeiten im Beam feststellen.
Insgesamt betrachtet ist die R20X ein echter Thrower und reiht sich somit in ein Glied zwischen meine MTE H6-1 und die MRV Sidekick IV.

Hier noch ein Vergleich. Der Turm ist ungefähr 40 Meter entfernt.



Fazit

Jackentaschentauglich, ziemlich hell und simpel zu bedienen. Und zu guter Letzt echt ausgewachsene Throw-Eigenschaften! Mit der R20X hat Xeccon eine Lampe entwickelt, die an einigen Stellen noch Verbesserungsbedarf hat (z.B. Hinsichtlich Drehring-Bedienung), aber einen echt schönen Beam liefert und nicht mit Lumen geizt.
Zusammengefasst kann ich die Xeccon schon empfehlen, wenn man die kleinen Kompromisse eingehen kann. Mir gefällt sie auf jeden Fall!

Aktuelle Beamshots, Review und Informationen findet ihr wie gewohnt auf FlashlightReviews :thumbsup:

Drei handliche Thrower:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

walter01

Ehrenmitglied
12 August 2011
16.095
5.821
113
Raum Karlsruhe, BW
Schicke Lampe und scheinbar ordentlich Throw. :thumbup:
Was will man mehr? Die kleinen Schwächen muss ich mir jetzt nochmal genau durchlesen.

Gruß Walter
 

tompe

Flashaholic**
10 Juni 2011
1.042
295
83
mitten im Pott
Tolle Vorstellung der Lampe. Kompliment!

Ich habe das gute Stück ja kurz nach der Verfügbarkeit in D erstanden und kann den Drehregler als Schwäche bestätigen. Interessanterweise ist der Regler nach längerer Ruhezeit sehr zäh - nach 1-2 Umdrehungen geht meiner mittlerweile fast schon leicht.

Aber der Beam entschädigt - der Beste, den ich in meiner kleinen Sammlung finden kann!

Du bezeichnest den Schalter als Clicky. Zumindest bei meinem frühen Exemplar (noch im schlichtem Pappkarton) ist das eher ein elektronischer Taster.

Gruß tompe
 

Lampi-on

Flashaholic**
6 Februar 2012
3.046
2.130
113
Schwäbische Alb
Wieder ein sehr interessanter Bericht von dir.

Wenn man die Beamshots vergleicht, schlägt sich die Lampe gar nicht schlecht.

Danke.

Gruß Hacki
 

msitc

Händler
14 Dezember 2009
4.535
3.766
0
Marcel, wie immer ein schönes und informatives Review mit aussagekräftigen Bildern - nur weiter so. :thumbup:

Gruß,
Markus